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Donnerstag, 28. August 2025

*Schmetterlinge brauchen keine Überholspur* von Aljoscha Long und Ronald Schweppe - erschienen im Kösel Verlag

 

*unbezahlte Werbung*

Erschienen am 1.5.25

INHALT/KLAPPENTEXT: Ronald Schweppe und Aljoscha Long verraten, wie wir wieder mehr Leichtigkeit und Unbeschwertheit in unserem Alltag finden. Gerade weil viele Dinge um uns herum passieren, auf die wir keinen Einfluss haben und die uns belasten, ist es wichtig, den Kontakt zu unserer inneren Lebensfreude nicht zu verlieren. Aber wie schaffen wir es, negative Gedanken und Gefühle loszulassen und mehr Gelassenheit zu finden?

Mit kurzen Texten zeigen die Erfolgsautoren tiefgründig und anschaulich, wie wir uns von belastendem seelischem Gepäck befreien und neue Energie gewinnen. Sie beantworten dabei Fragen wie diese: Welche Gedanken hindern mich daran, mehr Vertrauen zu entwickeln? Wie kann ich wieder zu meiner kindlichen Freude zurückfinden?

Auf der Reise zu mehr Leichtigkeit und Gelassenheit begleitet uns ein Schmetterling. Affirmationen, Aphorismen, Dialoge und zauberhafte Illustrationen lockern jedes Kapitel zusätzlich auf und bieten weitere Inspiration.

Ronald P. Schweppe ist Orchestermusiker und Autor zahlreicher Bücher im Bereich Spiritualität und Lebenskunst. Ausbildung in NLP und MBSR (Stressbewältigung durch Achtsamkeit). Seit etwa 40 Jahren beschäftigt er sich praktisch und theoretisch mit fernöstlicher Philosophie und Zen-Buddhismus. Er lebt mit seiner Frau und seinen drei Kindern in München.

ALJOSCHA LONG: 1961 wurde ich in Bonn geboren. Seit meinem sechsten Lebensjahr wohne ich allerdings in München. Nach der Schule habe ich als Co-Therapeut an einer psychosomatischen Klinik gearbeitet und studierte dann in Kanada und München Psychologie, Philosophie, Linguistik und Musikpädagogik (Cello). Während meines langen Studiums arbeitete ich als Kampfkunst- und Akrobatik-Lehrer, Mitarbeiter am Lehrstuhl für Entwicklungspsychologie, Komponist, Dozent und Übersetzer.

1989 begann ich mit Ronald Schweppe, mit dem ich Musik produzierte und komponierte, Bücher zu schreiben: zunächst über östlich geprägte Übungswege wie Yoga oder Taijiquan, dann interessierten wir uns für ganzheitliche Heilkunst und arbeiten heute vor allem an Büchern, die Spiritualität und Psychologie miteinander verbinden. 

Seit 2008 heiße ich, nachdem ich in China geheiratet habe, Long.

MEINE MEINUNG ZUM BUCH:

Dieser kleine Ausflug in die Welt der Achtsamkeit und Stressbewältigung hat mir im Moment einer Lebenskrise (Krankheit) sehr gut getan. Ein kleiner Schmetterling mit dem hübschen Namen Kallamarandi hat mich an die Hand genommen und viele schöne Facetten eines erfüllenden und achtsamen Lebens anhand von vielen Beispielen und  netten Zeichnungen gezeigt. Seine Argumente , Tipps und Lebensansichten beruhigen und können unseren Geist in neue unbekannte Dimensionen und Denkweisen führen und leiten. Kallamarandi trifft im Buch unterschiedliche Menschen, auch Tiere, führt mit ihnen Gespräche, stellt mitfühlende Fragen und stellt neue Lösungen und Wege für die jeweiligen Probleme vor. 

Das Buch lässt sich sehr leicht und angenehm  lesen, beruhigt und lenkt ab von Vergangenheit und Zukunft des Lesenden. Es lebt im Augenblick. Sichtweisen und Sätze wie *Tu, was DU liebst* und/oder *Liebe, was Du tust*  und/oder *Das ist leicht, das schaffe ich locker* tauchen immer wieder als Ermunterung in den Texten auf und sind sicher nicht ungewöhnlich für diese Art in einem spirituellem Ratgeber. Sie lenken  aber doch unser Denken in andere Bahnen und können neue Impulse für Achtsamkeit , Stressbewältigung und neue Lösungswege für grundsätzliche Fragestellungen setzen.  Sicher hat man vieles schön gehört und gelesen, doch die Konsequenz der Umsetzung fehlt oft. Eine inspirierende Motivation wird beim Lesen des Buches von den beiden Autoren ehrlich und liebevoll vermittelt. Sie haben das mit einer spielerischen Leichtigkeit getan,  auch in den Zeichnungen, die beim wiederholten Durchsehen immer wieder neue Freude und Kraft schenken.

Meine Bewertung: FÜNF ***** Sterne im Genre *Lebens-Ratgeber für spirituelle Achtsamkeit und Problemlösung*. 

Herzlichen Dank an die Autoren und den Kösel Verlag für die Zusendung des gebundenen Rezensionsexemplar.   

Samstag, 26. Juli 2025

*Über den Wolken wohnen die Träume* von Meike Werkmeister - erschienen im Goldmann Verlag

 

*Werbung,  unbezahlt, Rezensionsexemplar*

Erschienen am 23.4.25

INHALT/KLAPPENTEXT: Eine Reise ins sonnige Kalifornien! Voller Vorfreude fliegt die 17-jährige Morlen nach Cardiff-by-the-Sea, einen kleinen Küstenort südlich von Los Angeles. Hier wirkt alles irgendwie größer als zu Hause auf Norderney: die Häuser, die hoch gewachsenen Palmen, die riesigen Pazifikwellen. Heather, eine alte Freundin ihrer Mutter, empfängt sie mit offenen Armen, doch die Stimmung zwischen ihr und ihrem Ehemann Gary ist längst nicht so gut wie das kalifornische Wetter. Während Morlen versucht, ihre Gefühle für Surferboy Charlie und Gastbruder Tom zu sortieren, träumt Heather insgeheim davon, selbst noch mal ein Abenteuer zu erleben. Werden sie beide ihr Glück finden?

Meike Werkmeister ist Buchautorin und Journalistin. Ihre Romane stehen regelmäßig auf der SPIEGEL-Bestsellerliste. Sie lebt mit ihrer Familie in Hamburg. Wann immer sie Zeit hat, fährt sie an die Nordsee, wo sie oft auch die Ideen für ihre Geschichten findet.


Meine Meinung zum Buch:

Für mich war es das erste Buch der beliebten und bekannten Autorin, die ihre Bücher wohl meist als gute Laune fördernde Wohlfühl-Romane verfasst. So habe ich diese Lektüre auch verstanden und bin eingetaucht in die Erlebnisse einer dreiwöchigen Reise der siebzehnjährigen Morlen nach Kalifornien.

Morlen lebt mit ihrer Familie auf der Nordseeinsel Norderney, hat keine Lust mehr auf Schule und / oder Ausbildung, sondern sie möchte reisen und etwas ganz anderes erleben als ihren Schulalltag mit Freund*innen und Familie auf der Nordseeinsel. Ihre Mutter schlägt ihr als Kompromiss eine Reise zu Ihrer Jugendfreundin Heather vor, die mit ihrer fünfköpfigen Familie im sonnigen Cardiff-by-the-Sea in Kalifornien lebt. Morlen stimmt begeistert zu und freut sich riesig auf sonnige Strände, hohe Palmen, dem Surfen im Pazifik und dem realen Erleben eines *kalifornischen, leichten Urlaubsfeeling*. Was sie allerdings dort zusätzlich, für sie überraschend, erwartet, sind  Heather's Familien - und Erziehungsprobleme mit drei Kindern und einem  arbeitsmässig überforderten Ehemann.

Das hübsch gestaltete Cover macht sofort Laune und Freude auf die ca. 666 Seiten Lektüre. Beim flüchtigen Durchblättern erkennt man kleine Zeichnungen von Flip-Flops, Sonnenhüten,  nett gemalten Infos über Rezepte, Surfbretter und Strandutensulien. Für viele Leser*innen sicher ansprechend und niedlich ( in rosa) dargestellt. Die  Autorin erzählt abwechselnd aus zwei Erlebnis - und Erzählperspektiven. Einmal von der vierzigjährigen Heather und dann wieder aus der Sicht der siebzehnjährigen Morlen. Das Buch lässt sich schnell und zügig lesen, hat einen angenehmen gefälligen Schreibstil und transportiert tatsächlich das *sonnige und leichte kalifornische Surferleben* zum Lesenden.Die Autorin hat in meinen Augen einige  unterschiedliche Lebens - und Sichtweisen europäischer und  USA-geprägter junger Menschen herausgearbeitet. Das hat dem Buch auch eine ganz besondere interessante offene,tolerante Sichtweise geschenkt.

Es war ein buntes Leseerlebnis, welches ich gerne zum Entspannen und Abschalten aus dem Genre *Wohlfühlbuch* weiter empfehlen kann.

FÜNF ***** Sterne. 

Herzlichen Dank an die Autorin und den Goldmann Verlag für das Print-Rezensionsexemplar.  




Dienstag, 22. Oktober 2024

*Munk* von Jan Weiler - erschienen im Heyne Verlag

 

*Werbung, unbezahlt*

Verlagslink

Erschienen am 18.9.24

INHALT/KLAPPENTEXT:

Erfolgreich und allein – so steht der Architekt Peter Munk mit 51 Jahren da. Beziehungsweise liegt da, mit einem Herzinfarkt auf der Rolltreppe in der dritten Etage eines Kaufhauses. Er überlebt, doch es gibt niemanden, den er vom Krankenhaus aus benachrichtigen möchte. In der Rehaklinik trägt sein Therapeut ihm auf, in seiner Selbsterforschung bei den Menschen zu beginnen, die ihn zu dem Mann gemacht haben, der er ist. Und so blickt Peter Munk erstmals auf die dreizehn Frauen seines Lebens und auf die Lektion, die er von jeder einzelnen gelernt hat. Mit überraschendem Ausgang.

Jan Weiler, 1967 in Düsseldorf geboren, ist Journalist und Schriftsteller. Er war viele Jahre Chefredakteur des SZ Magazins. Sein erstes Buch »Maria, ihm schmeckt's nicht!« gilt als eines der erfolgreichsten Debüts der letzten Jahrzehnte. Es folgten unter anderem »Antonio im Wunderland«, »Mein Leben als Mensch«, »Das Pubertier«, »Die Ältern« und die Kriminalromane um den überforderten Kommissar Martin Kühn. Auch sein Roman »Der Markisenmann« stand monatelang auf der Bestsellerliste. Neben seinen Romanen verfasst Jan Weiler zudem Kolumnen, Drehbücher, Hörspiele und Hörbücher, die er auch selbst spricht. Er lebt in München und Umbrien.

Meine Meinung: 
Das Herz, der Motor unseres Lebens verweigert sich dem erfolgreichen Architekt Peter Munk. Warum nur bekommt er eine Herzattacke? Er lebt sehr gesund, treibt gewissenhaft Sport und neigt zu keinerlei Ausschweifungen. Peter Munk ist erst einundfünfzig Jahre alt und eigentlich zu jung für einen Herzinfarkt. Er bekommt eine lebensrettende Bypassoperation und fällt danach in einen traumatisch tiefen Abgrund seiner psychischen Befindlichkeit, wie er sie noch nie erfahren hat. Er weint bei vielen Anlässen, empfindet plötzlich eine grosse Sensibilität gegenüber dem Klinikpersonal,  die sogar beim Kissenaufschütteln seines Krankenbettes auftritt. Er ist über sich selbst tief erschüttert, als er erkennt dass er keinem Menschen , ausser vielleicht Arbeitskollegen,  persönlich von seinem  derzeitigen Schicksal und Zustand berichten kann.  In einem Fünf-Sterne-Resort  im Schwarzwald mit Spaa, Pool und vermögenden sogenannten prominenten *Gästen* findet er in seinem Therapeuten einen Ansprechpartner, der ihm die Aufgabe erteilt sich über seine vergangenen  Liebesbeziehungen Gedanken und Notizen zu machen. Mit seinem üblichem, akkuratem  Berufs-Eifer in  höchster Konzentration, macht sich Peter Munk an diese Aufgabe zur Aufarbeitung  und Auflistung seiner menschlichen  Herz-Beziehungen der Vergangenheit. 

Ich brauchte einige Seiten bis ich Zugang zu Peter's Ausführungen und Gedanken gefunden hatte. Er war mir nicht sofort sympathisch sondern seine Charakterdarstellung erschien mir trotz der angeblichen neuen Sensibilität zunächst als kaltschnäuzig und abweisend. Doch dann ging es flott voran, sozusagen Schlag auf Schlag. Dreizehn Beziehungen werden von Peter Munk im Nachhinein mit viel Abstand beleuchtet und von ihm selber auf nummerierten Listenplätzen zeitlich analysiert. Schon allein diese Platzierung-Arbeit sagt viel über seine kühle,  oft unpersönliche  und berechnende Sicht - und Denkweise aus. Trotzdem liebt er wohl auch ab und zu leidenschaftlich, doch oft wird seine liebevolle Leidenschaft und Fürsorge missverstanden, und/oder nicht erwidert. 

Der  gute, abwechslungsreiche und treffende Schreibstil von Jan Weiler hat perfekt den Zeitgeist zur jeweiligen Liebesbeziehung in Munk's Leben mitgeliefert. Die Unbeholfenheit und Schüchternheit des jungen Peter mit der ersten Liebe Judith wird einleuchtend und nachvollziehbar geschildert, wie auch das jeweilige Scheitern in den folgenden Liebesaffären, die Munk mehr oder weniger begeistert, leidenschaftlich - oder kühl,  oft unsicher und manchmal mit völlig übertriebener männlicher, patriarchischer Lebenseinstellung beendet hat, oder die von seinen Partnerinnen gelöst wurden. Für mich persönlich waren es zu viele ähnliche Beziehungen, die mich beim fortschreitendem Lesen immer mehr ermüdet haben, da sie Munk laufend gleich gute Erfahrungen und natürlich auch Negatives mit auf den Lebensweg gegeben haben. Sein Elternhaus mit dem übermächtigen, patriarchischem Vater, der streng puritanisch fordert, aber selber kein Vorbild in Beziehungen ist, hat die Charakterdarstellung Munk's sicher so geformt. Das ist dem Autor in meinen Augen super gut gelungen - und doch war ich froh, als ich das Buch beendet habe.  Es waren für mich zu viele Frauen, zu viel Liebe, zu viele für mich befremdliche Charakterzüge von  Peter Munk, denen ich keine Sympathie entgegenbringen konnte. 

Aber trotz allem war dieser Roman eine kurzweilige und interessante Unterhaltungslektüre, die vom brilliantem Schreibstil des Autors dominiert wurde.

Meine Bewertung : VIER **** Sterne . 

Herzlichen Dank an den Autor und den Heyne Verlag für die Zusendung des gebundenen Rezensionsexemplars.  

 

Mittwoch, 24. Juli 2024

*Bonjour Agneta* von Emma Hamberg - erschienen bei dtv

 

*unbezahlte Werbung*

Verlagslink

SBN : 978-3-423-26386-3

Erscheinungsdatum: 16.05.2024 

3. Auflage

416 Seiten

Format : 13,6 x 21,0 cm

Sprache: Deutsch, Übersetzung: Übersetzt von Wibke Kuhn

INHALT/KLAPPENTEXT: Agneta reicht es. Sie ist 49 und fühlt sich, als ob das Leben an ihr vorbeizieht. Ihre Kinder melden sich nur, wenn sie Geld brauchen, für die Kollegen ist sie unsichtbar und ihren Mann Magnus sieht sie neuerdings nur noch in Radlershorts oder Neoprenanzug. Weißbrot, Käse, Wein – strengstens VERBOTEN. Also alles, was Agneta liebt – und seit Neuestem hinter dem Kühlschrank versteckt. Wenn man sich einfach ins Leben fallen lässt: Emma Hamberg gelingt ein leichtes Buch über eine Heldin, die sich neu erfindet. 

Als sie eines Tages eine seltsame Zeitungsanzeige entdeckt, fasst sie einen Entschluss. Kurz darauf findet Agneta sich in einem malerischen Städtchen in der Provence wieder.Es beginnt ein Abenteuer, in dem sie endlich die Liebe zu sich selbst entdeckt – und vielleicht auch die zu einem anderen Mann.

In Schweden ist Emma Hamberg eine gefeierte Bestseller-Autorin. Zudem verfasst sie Drehbücher für Film und Fernsehen und arbeitet als Illustratorin. Emma Hamberg lebt mit ihrer Familie in Schweden und schreibt bereits an der Fortsetzung zu ›Bonjour Agneta‹.

Mein Leseeindruck: Agneta steht in der Mitte ihres Lebens, glaubt glücklich verheiratet zu sein, hat erwachsene Kinder, die sich meist nur melden wenn sie sich in Geldnöten befinden. Die Beziehung zu ihrem Mann Magnus ist nicht ohne Probleme, denn er lebt sehr diszipliniert, zum Beispiel mit gesundem, leider kaltem  Haferbrei zum Frühstück. Kein Alkohol, nur gesundes Essen und viele sportliche Aktivitäten sind sein Lebensinhalt. Immer wieder versucht er Agneta mitzureißen, doch sie entzieht sich seinen Aktivitäten, frönt heimlich dem Weingenuss mit Käse und anderen Leckereien. Sie lebt und träumt gern in ihrer eigenen Genusswelt und zieht sich oft zurück.  Dadurch steht sie  in einem ständigen Gewissens- und Stresskonflikt bis sie eines Tages einen mutigen Entschluss fasst, angeregt durch eine Zeitungsanzeige. Sie wird ihren  Ehemann Magnus und ihren Job für einige Zeit verlassen und als Au-Pair in Südfrankreich arbeiten. Auf was sie sich dort wirklich eingelassen hat wird ihr erst langsam nach ihrer Ankunft im kleinen Städtchen Saint Carelle in der Provence klar.....


Emma Hamberg hat ein leicht und locker zu lesendes Wohlfühlbuch geschrieben, welches sicher vom flüssigen und oft lustigem Schreibstil lebt und der  stimmigen französischen Atmosphäre eines kleinen Provence-Städtchen.  Agneta mag man (FRAU) - oder auch nicht so unbedingt ohne verschiedene Vorbehalte. Die Autorin hat in ihrem unterhaltsamen Roman eine starke Charakterfigur erschaffen, die das Leben geniessen möchte - auch in vielen bunten, neuen prickelnden Facetten, die ihr erst allmählich bewusst werden. Sie ist eingesperrt in ihrem eigenem Kopfkino, welches nur so strotzt voller Schuldgefühle, Selbstvorwürfe und einem traurigen Minderwertigkeitsgefühl sich selbst gegenüber. Agneta bricht während ihrer Zeit als AU-PAIR zumindest zeitweise aus ihrem bekanntem Lebensgefühl aus und geniest das Gefühl von Freiheit und Selbstbestimmung.   Selbstverwirklichung, Lebenslust-und Freude, sexuelle Anziehung, Liebe und Homosexualität sind die Themen mit denen die Autorin zwischen Agneta und ihrer neuen französischen, charmanten Umwelt agiert.

Doch wen betreut sie da eigentlich so voller Enthusiasmus und plötzlich aufkommendem Elan ? Sein Name ist Einar, eine gebürtiger Schwede, dessen Lebensmittelpunkt aber in der Provence lag und liegt bei seinem verstorbenen Partner, inmitten eines prächtig renovierten alten Kloster und Anwesen,,,,

Lasst euch von Agneta und Einar in eine Welt voller Fantasie, Freude, Lebenslust und französischem Charme entführen.  Aber ihr werdet auch Kummer, den Schmerz und die Verzweiflung alternder Menschen miterleben! 

Meine Bewertung : FÜNF ***** Sterne für diese unterhaltsame Wohlfühl Lektüre!

Herzlichen Dank an die Autorin und den dtv Verlag für das Paperback-Rezensionsexemplar! 



Dienstag, 16. Juli 2024

*Die Psychologie des Waldes* von Suse Schumacher - erschienen im Kailash Verlag


*unbezahlte Werbung*

INHALT / KLAPPENTEXT: Der Wald als Therapeut: Wie Körper, Geist und Seele zur Ruhe kommen, gestärkt und verbunden werden. 

Der Wald ist mehr als nur eine Anzahl von Bäumen - er ist Sehnsuchtsort, Ruhepol, Mythenreich, Ökosystem, eine eigene grüne Welt, die uns die Wertschätzung von Natur lehrt. Pflanzen und Tiere, Gerüche und Farben des Waldes schenken uns Ruhe, wir spüren uns intensiver und lassen inneren Ballast los. Die Psychologin und Waldcoachin Suse Schumacher nutzt den Wald als Therapieraum, Seelenspiegel und Lehrmeister, der Dankbarkeit, Resilienz, Erdung und Verbundenheit lehrt. Suse Schumacher verknüpft Naturtherapie und Positive Psychologie zu einem ganzheitlichen Heilungsansatz. In diesem Buch öffnet sie ihren therapeutischen Werkzeugkasten und verrät ihre vielfältigen und oft überraschenden Methoden: Baummeditationen, Körper-, Atem- und Achtsamkeitsübungen, Symbolarbeit, Naturrituale und Rollenspiele. Anhand zahlreicher anschaulicher Fallbeispiele zeigt sie, wie wir den Wald als Therapie-Raum, Co-Therapeuten und Kraftort für unsere persönliche Entwicklung nutzen können. Einfühlsam stellt die Autorin den Wald als Sinnbild für den Kreislauf des Lebens vor, der uns im Rhythmus der Jahreszeiten begleitet, der neue Wege und Antworten bietet und überraschende Kraftquellen eröffnet. 

Suse Schumacher ist Psychologin, Podcasterin und lebt mit ihrer Familie in Berlin. Als Naturtherapeutin arbeitet sie mit ihren KlientInnen am liebsten im Wald. 'In der Natur entdecken Menschen ihre Selbstwirksamkeit und kommen mit sich und der Welt in neuen Kontakt', weiß Suse Schumacher. Als systemische Coachin in Positiver Psychologie hat sie sich auf das Bewältigen von Krisen spezialisiert, ob persönlich, beruflich oder in der Partnerschaft.

Mein Leseeindruck vom Buch: Das gebundene Buch mit ca. zweihundertundfünfzig Seiten beeindruckt sofort positiv beim ersten Durchsehen mit ansprechenden und  einfühlsamen Bildern sowie einer klaren und verständlichen Kapiteleinteilung. Es liest sich ähnlich empfunden wie eine angenehme und erhellende Therapiesitzung - im WALD!  Der Text wird aufgelockert durch grün eingefärbte Sätze, Anmerkungen und praktische  Tips der Autorin. Die professionelle Psychologin und Autorin stellt zu Beginn ihre fünf Prinzipien des Waldcoaching vor, die wie folgt unter diesen Untertiteln zu erlesen sind. 
Erstes Prinzip:   Stärken stärken
Zweites Prinzip: Die positive Wirkung des Waldes
Drittes Prinzip: Mehr Achtsamkeit wagen
Viertes Prinzip: Naturbeobachtung
Fünftes Prinzip: Öffnung durch Verbundenheit

Suse Schumacher berichtet immer wieder durch unterschiedliche  Fallbeispiele ihrer Klient*innen und bringt so manches Problem, mit dem ein Leser*in sich eventuell identifizieren könnte, klar und behutsam in ihre Ausführungen ein. Körper und Psyche bilden für die Autorin die untrennbare Einheit des Menschen und so beginnen ihre Heilansätze bei Waldspaziergängen mit ganz einfachen Mitteln wie Holzstückchen, Blättern, Bäumen, Himmelsbetrachtungen , Waldlichtungen, Steinen, Düften u.s.w. .  Behutsam führt sie dann durch Vergleiche und Hinweise zum Kernpunkt der Problemstellung ihrer Klient*innen. 
Ihre Anleitungen zum eigenen Coachen beim Betrachten der Waldumgebung sind einfach, verständlich und lassen sich auch für einen Laien leicht nachahmen.
Diese beruhigende Wirkung eines Waldspaziergang hat sicher jede*r schon einmal erfahren. Insgesamt ist dieses Buch ein schöner und wertvoller Ratgeber um seine Wald - und Wiesenumwelt wieder mit mehr Achtsamkeit und Ruhe wahrzunehmen, um Herz und Seele zu stärken.  

Meine Bewertung : FÜNF ***** STERNE.  

Herzlichen Dank an die Autorin und den Kailash Verlag für die Zusendung des gebundenen Rezensionsexemplar. 



Mittwoch, 26. Juni 2024

*Das Trio* von Johanna Hedman - erschienen im Luchterhand Verlag

 

*unbezahlte Werbung*

DEUTSCHE ERSTAUSGABE

Aus dem Schwedischen von Paul Berf

Originaltitel: Trion

Originalverlag: Norstedts

Hardcover mit Schutzumschlag, 448 Seiten, 11,8 x 18,7 cm

ISBN: 978-3-630-87764-8

Erschienen am  20. März 2024

Verlagslink

INHALT/KLAPPENTEXT: Drei Freunde in ihren Zwanzigern: Thora, Hugo und August. Sie stammen aus verschiedenen Welten. Aber in zwei magischen Sommern erleben sie eine Liebe fürs Leben. Thora, einzige Tochter einer charismatischen Stockholmer Industriellenfamilie. August, angehender Künstler, seit Jahren ihr bester Freund und manchmal auch mehr. Hugo, gleichermaßen fasziniert wie verängstigt von dieser neuen und privilegierten Welt, in die er unvermittelt als Untermieter von Thoras Eltern gestoßen wird. Bald sind die drei unzertrennlich und verbringen jede wache Minute miteinander: in Cafés, auf Radtouren, in Paris, London, Berlin. Unter der Oberfläche lauern starke Gefühle; Themen wie Identität, Klasse und Liebe brechen auf. Das fragile Gleichgewicht zwischen ihnen droht schon bald zu zerbrechen, aber noch ist alles in der Schwebe, noch ist alles möglich. 

Johanna Hedman wurde 1993 in Stockholm geboren. Sie hat einen Master-Abschluss in Peace & Conflict Studies von der Universität Uppsala und absolvierte ein Praktikum bei der schwedischen UN-Delegation in New York, wo sie Protokoll bei den Sitzungen des Sicherheitsrates führte. Sie hat in Paris, Indien und in New York gelebt und gearbeitet. Dies ist ihr erster Roman.

Meine Meinung zum Buch: *Drei junge Menschen sind auf der Suche nach ihrem persönlichem Lebensentwurf.* Mit diesem kurzen Satz könnte man alles zu diesem Buch sagen und doch ist es nur eine vage Aussage. 

Thora, die lebensfern aufgewachsene verwöhnte, reiche Industriellentochter, der angehende Künstler August und der stille Hugo, der sich seinen Lebensunterhalt hart erarbeiten muss, begegnen sich in jungen Jahren in Stockholm während ihrer Studienzeit. Alle sind Kinder ihrer Zeit, lieben ihr Smartphone - kommunizieren oft digital. Sie feiern gern, sind ausgelassen, studieren intensiv Literatur, Jura, Kunst. Alle schauen stark darauf ihre Individualität im Freundes- und Verwandtenumfeld egozentrisch zu präsentieren.

Der Schreibstil der jungen Autorin hat mich gefordert, oft wurden langweilige Alltagsbanalitäten junger Menschen ununterbrochen hintereinander aufgereiht und es tauchten laufend in den Dialogen folgende Fragestellungen zwischen den drei Protagonist*innen auf * Liebst du mich, magst du mich, melde dich*. Das Buch war in drei Teile aufgestellt, in denen jeweils abwechselnd aus der Sicht von Thora und Hugo erzählt wurde. Das hat mir gut gefallen und den Sinn geschärft für die vielen Missverständnisse  zwischen den drei Freund*innen. 

Diese emotionale Liebesgeschichte einer Dreier-Beziehung in jungen Jahren vermittelt viel Dynamik und Lebensfreude - aber enthält auch viele seelische Verletzungen. Sie berührt das Herz und hat mich mit dem Ende leider auch etwas enttäuscht, denn der Glanz des Lebens und der Jugend erlosch im Lauf der Zeit,,,,,

Meine Bewertung: VIER **** Sterne für diesen Roman, der das Lebensgefühl und die Sinnsuche  junger Menschen sehr gut ausdrückt. 

Herzlichen Dank an die Autorin und den Luchterhand Verlag für die Bereitstellung des gebundenen Rezensionsexemplar. 

 




Donnerstag, 30. Mai 2024

*Was das Meer verspricht* von Alexandra Blöchl - erschienen im dtv-verlag

 

*Werbung, unbezahlt*

Verlagslink

ISBN: 978-3-423-28388-5

Erscheinungsdatum: 14.03.2024 

1. Auflage

280 Seiten

INHALT /Klappentext: Vida hat ihr ganzes Leben auf einer kleinen Insel im Norden verbracht. Während ihr Bruder Zander schon früh alles hinter sich ließ, um auf dem Festland sein Glück zu suchen, fühlt Vida sich den Eltern verpflichtet. Sie wird das Geschäft übernehmen, ihren Kindheitsfreund heiraten – ihre Zukunft hat Vida nie in Frage gestellt. Das ändert sich, als eine junge Frau auf die Insel zieht. Marie ist unabhängig, selbstbewusst, frei. Das Gegenteil von Vida. Die beiden Frauen freunden sich an, mehr als das. Und zum ersten Mal wächst in Vida der Wunsch, aus dem Schatten ihres bisherigen Lebens herauszutreten.  Doch dann kehrt überraschend Zander zurück auf die Insel. Auch er ist fasziniert von Marie, und mit einem Mal gerät alles aus den Fugen.

Alexandra Blöchl wurde 1969 in Wuppertal geboren und lebt als freie Autorin in der Nähe von München. Unter anderen Namen veröffentlichte sie bereits Bestsellerromane. Mit dem vorliegenden Roman schlägt sie nun ein neues Kapitel in ihrer schriftstellerischen Laufbahn auf. Dafür erhielt sie im Oktober 2022 das Arbeitsstipendium für Literatur der Stadt München.


Meine Meinung zum Buch: 

Mit dem angenehmen und sehr aussagekräftigen Schreibstil der Autorin konnte ich mich sofort anfreunden. Kleine, relativ kurze Kapitel erleichtern das Verstehen  und durch diese  fast erzwungenen Pausen wird viel Raum für eigene Gedanken gegeben. 

Die junge Vida ( ihr Name bedeutet *Leben* ), lebt zufrieden , ausgeglichen und glücklich in ihrer kleinen Welt auf einer abgelegenen nordischen Insel mitten im rauen Atlantik. Sie hilft ihren Eltern fleissig im einzigen Laden, hat enge Kontakte zur Bevölkerung. Das wilde Meer, das unbeständige Wetter sind die wichtigen Konstanten, nach denen die Menschen ihr Leben dort ausrichten. Auch Vida lebt in ihrer Familie und Umwelt zufrieden und vermeintlich glücklich. Sie plant eine Heirat mit ihrem Freund Jannis und beide Familien der Kinder- und Jugendfreunde freuen sich und erwarten diese Verbindung mit Geduld und Zuversicht. Dann zieht  die junge, geheimnisvolle Marie auf die Insel und tritt in Vida's  Leben ein wie ein glitzernder, vor Licht sprühender Komet. Plötzlich verändert sich alles für die bodenständige Vida.....

Faszinierend fand ich ich die minutiös beschriebene Veränderung von Vida*s Fühlen und Denken über ihre bisherige Lebenssituation. Das hat die Autorin wunderbar und offen dem Leser dargelegt. Lange schwebt man mit Vida in ihrer neuen glückseligen Beziehung zu Marie, die vom Schwimmen im Kostüm einer Meerjungfrau im eiskalten Meerwasser begeistert ist und Vida damit ansteckt, sie in eine ganz neue Sinneserfahrung einführt. In diese neue Körpererfahrung vermischt sich eine für Vida bisher unbekannte Sympathie zu einer Frau wie Marie, die anscheinend lebendig, leicht und fröhlich im Leben steht. Doch stimmt das wirklich? Auch Marie hat Geheimnisse , die sie versucht zu verbergen. Als Vida's grosser Bruder Zander zu Besuch auf die Insel kommt, verändert sich alles für Vida, Marie und Zander. 

Wie diese  dramatisch geschriebene Geschichte weitergeht,  solltet ihr euch selbst erlesen,,,,,,

Meine Bewertung : FÜNF ***** Sterne für die beeindruckenden Charakterstudien vom Leben der Protagonist*innen  auf einer einsamen,  nordisch geprägten Insel. 

Herzlichen  Dank an die Autorin und den dtv-verlag für das gebundene Rezensionsexemplar!  

Dienstag, 14. Mai 2024

*Das unsichtbare Band* von Haneen Al-Sayegh - erschienen im dtv Verlag

 

*unbezahlte Werbung, Rezensionsexemplar*

Verlagslink

ISBN: 978-3-423-28398-4

Erscheinungsdatum: 14.03.2024 

2. Auflage

336 Seiten

Format: 12,8 x 21,0 cm

Sprache: Deutsch, Übersetzung: Aus dem Arabischen von Hamed Abdel-Samad

INHALT/KLAPPENTEXT: In den Bergen des Libanon wächst die junge Amal in der strengen, patriarchalischen Religionsgemeinschaft der Drusen auf. Sie will nur eines: die Schule besuchen und studieren, doch Mädchen haben dort keine Rechte. Der Großvater lässt zwischen sich und seiner Frau eine Mauer errichten, aber die Mutter darf immerhin Brot backen, und damit bezahlt sie das Schulgeld ihrer Töchter.

Als Amal, die jüngste, mit fünfzehn verheiratet wird und das Elternhaus verlässt, schweigt die Mutter. Unbeirrt, wenn auch gegen viele Widerstände, geht die junge Frau ihren Weg und beginnt zu begreifen, was es heißt, selbstbestimmt zu leben und wahrhaftig zu lieben.

Ein poetischer, anrührender Text über Freiheit, Tradition, die Ambivalenz der Gefühle und das Band, das die Frauen der arabischen Welt verbindet und für eine gerechtere Gesellschaft kämpfen lässt.

In ihrem Debütroman beschreibt Haneen Al-Sayegh eine Kindheit und Jugend in der ultrastrengen Religionsgemeinschaft der Drusen in den Bergen des Libanon. Eine Frau begehrt auf und geht ihren eigenen Weg.

Haneen Al-Sayegh, geboren 1986 im Mount Lebanon, studierte Englische Literatur an der American University of Beirut, arbeitet als Dozentin und Übersetzerin. Sie hat drei Gedichtbände veröffentlicht und wurde mit dem renommierten Naji Noaman Literary Award ausgezeichnet. Haneen Al-Sayegh lebt in Beirut und Berlin.

Meine Meinung zum Buch: Dieses Buch hat viele Emotionen in mir ausgelöst, angefangen mit Entsetzen über die Strenge, die ein Kind,  junges Mädchen und Frau in der Religionsgemeinschaft der Drusen im Libanon erfahren hat. Unverständnis und Mitleid mit den Frauen und ihren geschundenen Seelen und Körpern  haben fast die Überhand gewonnen. Eine enge Mutter-Tochter-Beziehung spielt im Roman eine tragende und wichtige Rolle.  Ich habe versucht vieles aus  dieser Religion mit Verzeihen und Verstehen nachzuvollziehen, aber es ist mir sehr schwer gefallen. 

Das Buch liest sich in einer erstarrt erscheinenden Ich-Erzählung, deren Person sich quält, an einer chronischen Depression leidet, an sich zweifelt,  die Familie liebt und dennoch Abstand gewinnen möchte. Der komplizierte Schreibstil ist  in seiner Ausdrucksweise manchmal verwirrend und nicht leicht zu erfassen. Es ist keine leichte und unbeschwerte Lektüre, gibt aber einen Einblick in die Religionsgemeinschaft der Drusen , die an eine Seelenwanderung glauben und nicht zu den Muslimen gehören. 

Meine Bewertung: FÜNF ***** Sterne.  Ich denke, dass dieses Buch eventuell autobiografische Wahrheiten der Autorin enthalten kann.  


Danke an die Autorin und den dtv-Verlag  für die Zusendung des gebundenen Rezensionsexemplar.  


Freitag, 8. Dezember 2023

*Immanuel Kant Der Magier der Vernunft in 24 Episoden* von Jürgen Wertheimer - erschienen im Benevento Verlag

 

*unbezahlte Werbung, Rezensionsexemplar*

ISBN-13 9783710901645

272 Seiten / 120 mm x 200 mm

 Benevento Erscheinungstermin: 21.09.2023

Verlagslink

INHALT/KLAPPENTEXT: Kant für Anfänger: Die Grundfragen der Philosophie und der Geist der Aufklärung


Immanuel Kant erscheint heute oft wie ein Koloss, der die Menschen vor Ehrfurcht erstarren lässt. Dem wirkt Jürgen Wertheimer mit seinem Kant-Lesebuch auf unterhaltsame Weise entgegen. Dafür verpackt er die großen und kleinen Dinge rund um Leben und Werk des Philosophen in 24 erhellende Episoden. Darin schildert er, wie der berühmte Philosoph versuchte, die menschliche Existenz zu ergründen und bringt Kant damit auf Augenhöhe mit den Leserinnen und Lesern.


- Eine etwas andere Biografie: Thematische Kapitel zu Immanuel Kants Leben und Werk


- Sapere aude: Die Philosophie der Aufklärung


- Was ist der Mensch: Kantische Fragen und der Kategorische Imperativ


- Mit Abbildungen von handschriftlichen Notizen Kants und weiteren Illustrationen


Wer war Immanuel Kant? Ein besonderer Blick auf den berühmten Philosophen


Der Literaturwissenschaftler zeigt auf, warum Kants Denken heute relevanter ist denn je. Er charakterisiert Immanuel Kant als fantasievollen und weltklugen „Magier der Vernunft“ – und unternimmt Gedankenexperimente, wie sich der große Denker in ein Verhältnis zu heutigen politischen, gesellschaftlichen und auch technischen Entwicklungen wie KI bringen lässt. Frei nach dem lateinischen Sprichwort, das Kant zum Leitspruch der Aufklärung erklärte: Sapere aude – habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! Ein Lesebuch, das dazu einlädt, den Königsberger Philosophen noch einmal ganz neu zu entdecken

AUTOR Jürgen Wertheimer

Als internationaler Literaturwissenschaftler interessiert sich der in München geborene Jürgen Wertheimer seit jeher für kulturelle Grenzbereiche und Übergangszonen. Werke über Bild und Text, Politik und Poesie und nun auch Literatur und Philosophie sind kennzeichnend für seine Arbeitsweise. Er unterrichtete u. a. in München, Metz, Bamberg und Tübingen und nahm mehrere Gastprofessuren wahr.

Mein Leseeindruck: Der aufmunternde Klappentext des Verlags und des Autors Jürgen Wertheimer , VITA DES AUTORS BEI WIKIPEDIA sowie eine Leseprobe haben mir Mut gemacht etwas über den berühmten Philosophen Immanuel Kant  (1724-1804) zu erfahren und vielleicht  von seinem WISSEN, FRAGEN UND ANTWORTEN   zum Leben und unserer Existenz zu profitieren.  Kant's existenzielle Fragen lauten:  

WAS IST DER MENSCH?

WAS KANN ICH WISSEN?

WAS SOLL ICH TUN?

WAS DARF ICH HOFFEN?

Jürgen Wertheimer hat sein Buch in vierundzwanzig magische Episoden mit interessanten Überschriften eingeteilt, die man nicht unbedingt hintereinander lesen muss , sondern sich auch etwas herauspicken kann, je nach Lust und Laune. Zum Beispiel hat mich das Kapitel *Das Wunder KI * fasziniert, auch *Die Sache mit Gott* oder *Wo steht Kant, wo kommt er her?Wo führt er hin ?* Der sehr angenehme , oft auch humorvolle Schreibstil von Jürgen Wertheimer spricht sofort an und erleichtert es in diese komplizierte Thematik einzutauchen. 

Eine Zeitleiste der Lebens-Zeit des Immanuel Kant hilft ausserordentlich beim Verständnis, wie auch das ausführliche Glossar, welches Begriffe wie *Schönheit*, *Moral*, *Pflicht* nach Kant*scher Ansicht erklären. Auch ein Literaturverzeichnis, welches der Autor Jürgen Wertheimer als Quellenhinweis hinzugefügt hat , hilft ausserordentlich.  Trotz all dieser Hilfsmittel ist dieses Buch keine leichte Lektüre, die man schnell konsumieren kann. Aber es führt den Leser*in in seine ganz eigene kleine Welt der Gedanken und persönlichen Philosophie und gibt immer wieder Anreize zu Gesprächen und Überlegungen zu diesen wichtigen Fragen nach unserem Menschsein.  

Meine Bewertung: FÜNF ***** Sterne. 

Herzlichen Dank an den Autor  Jürgen Wertheimer und den Benevento Verlag für das hübsch gebundene und mit Zeichnungen versehene  Rezensionsexemplar. 





Donnerstag, 24. August 2023

*Agnes geht* von Katja Keweritsch - erschienen im Diana Verlag

 

*Werbung, unbezahlt*

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ORIGINALAUSGABE

Taschenbuch, Klappenbroschur, 400 Seiten, 12,5 x 18,7 cm

ISBN: 978-3-453-36148-5

Erschienen am  15. März 2023

INHALT/KLAPPENTEXT: Nach einem riesigen Streit mit ihrem Mann will Agnes nur noch weg. Ohne Plan geht sie los – zunächst ins Hotel, dann zu Fuß quer durch Hamburg, immer weiter, bis ins grüne Marschland der Elbe. Was, wenn sie einfach weiterliefe? Am Fluss entlang, bis nach Berlin. Ob das Gehen ihr Antworten schenkt? Vielleicht könnte sie herausfinden, wohin ihre beruflichen Träume verschwunden sind. Wo sie selbst eigentlich während all der Jahre des Kümmerns um Kinder, Haushalt und Familie geblieben ist. Und: ob ihre Ehe noch eine Chance verdient. Unter weitem Himmel wandert Agnes durch malerische Auen, begegnet Menschen und Möglichkeiten und geht Schritt für Schritt einer unerwarteten Zukunft entgegen.

Ein wundervoller Roman über die Liebe, das Glück des Alleinseins in der Natur und die Träume, die uns beflügeln.

Katja Keweritsch ist Ethnologin und Journalistin. Sie ist in einem friesischen Dorf aufgewachsen, von dem aus es sie schon früh in die Welt zog. Neben Köln und Hamburg studierte sie in Los Angeles und lebte zeitweise in Mumbai und auf Sansibar. Heute wohnt sie mit ihrer Familie an der Elbe. In ihren Romanen »Die wundersame Reise der Bienen« und »Agnes geht« schreibt sie über die Liebe und darüber, wie wichtig es ist, die eigenen Wünsche und Bedürfnisse nicht aus den Augen zu verlieren.

Mein Leseeindruck:
Die Autorin ist mir positiv bekannt durch ihr Buch *Die wundersame Reise der Bienen*, dessen Rezension auch hier zu finden ist. 
Nun bin ich in  *Agnes geht* und deren Verzweiflung über einen verletzenden Streit mit ihrem langjährigen Ehemann wieder los gereist und zwar zu Fuss durch Hamburg und anschließend durch wunderbare Naturlandschaften am Elbufer entlang. Diese malerischen und poetischen Beschreibungen der Autorin haben mir gut gefallen und mich beeindruckt. 

Agnes lässt ihre Gedanken beim Wandern fliessen und nimmt mich mit auf ihre vergangene Lebensreise. Als Biologin hat sie sich in jungen Jahren verliebt, eine strebsamen Arzt geehelicht und bald darauf war sie Mutter von zwei reizenden und geliebten Kindern.  Sie lebt im sogenannten *Muttiversum*. Ein Ausdruck, den ich als ziemlich abwertend und ungerecht empfinde, zumal sich die Protagonistin Agnes über sechzehn Jahre begeistert mit ihrer Rolle als sorgende Ehefrau und Mutter identifiziert hat. Plötzlich fällt ihr auf, dass sie auf ihre berufliche Karriere verzichtet hat ? Diese neue Wandlung und Haltung  der Protagonistin zu ihrem bisherigen Leben empfand ich als ziemlich unrealistisch, naiv und nicht überzeugend.  

Das Buch liest sich locker, leicht und flüssig, dank des guten Schreibstils der Autorin. Und doch hielt sich meine Sympathie und mein Verständnis für diese plötzliche Selbstfindungswanderung der Agnes in Grenzen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine junge Frau in heutiger  Zeit sich so ihrer beruflichen Zukunft und der Realität des Familienlebens verschliesst, zumal sie vor der Familiengründung eine begeisterte Biologin war. Ich fand diese ganze Situation zu absurd, zumal sie ohne Planung ihrer Wander Route, schlecht ausgerüstet und ohne Rücksicht auf die Familie einfach davongelaufen ist. Irgendwie verständlich in einer verzweifelten Stimmungslage - aber auch wieder nicht.  War das wirklich nötig? Hat sie so wenig Selbstvertrauen als Mutter und Frau? Die schwierige Situation der Vereinbarung von Beruf und Familie für Frauen wird von unserer Gesellschaft immer noch nicht ernst genommen, aber es gibt unterschiedliche Wege zum Lösen dieser Probleme.

Doch auch der ungerechte Umgang mit ihrer unbändigen Wut auf Ehemann und Familie hat mir nicht gefallen, denn letztendlich hatte sie sich vor Jahren freiwillig für ihr *Muttiversum* entschieden und es lange Jahre einfach laufen lassen.  
Ich bin mit Agnes  leider nicht wirklich warm geworden. Zum Glück hat die Realität sie wieder eingeholt auf ihrer Wanderung,,,,,

Meine Bewertung: DREI *** Sterne. 

Vielen Dank an die Autorin und den Verlag für das Print-Rezensionsexemplar.  



Donnerstag, 6. Juli 2023

*Die Wunde* von Oxana Wassjakina erschienen im Aufbau-Verlag / Blumenbar

 

*Unbezahlte Werbung*

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Verlag

Blumenbar

Veröffentlichung

17.05.2023

Inhalt/Klappentext: Eine junge Frau bringt die Asche ihrer Mutter nach Sibirien, um sie in ihrer Heimatstadt Ust-Ilimsk zu bestatten. Von Wolgograd nach Moskau, von Moskau nach Nowosibirsk und Irkutsk mit dem Flugzeug und dann mit dem Bus durch die Taiga. Es ist eine Reise durch die harte postsowjetische Realität und zugleich eine Suche nach der Herkunft und Identität der Ich-Erzählerin. Sie nimmt Abschied von ihrer Mutter und versucht sie zugleich im Schreiben festzuhalten, bevor sie ihr zu entgleiten droht. Am Ende findet sie eine eigene Sprache, durch die sie bei sich selbst ankommt. Oxana Wassjakina erzählt vom Tod, aber auch vom selbstbestimmten lesbischen Leben und feministischen Schreiben, lakonisch und mit einer Offenheit, die geradezu wehtut.

Oxana Wassjakina, 1989 in Ust-Ilimsk an der Angara (Sibirien) geboren, ist Autorin, Kuratorin und feministische Aktivistin. Seit etwa zehn Jahren lebt sie in Moskau, wo sie das Gorki-Literatur-Institut besucht hat. Bisher hat sie vor allem Gedichte veröffentlicht. »Die Wunde« ist ihr erster Roman.

Maria Rajer, 1987 in Ust-Kamenogorsk (Kasachstan) geboren, studierte Slawistik und Germanistik an der Staatlichen Universität St. Petersburg und der Humboldt Universität zu Berlin. Seit 2013 arbeitet sie als freie Übersetzerin aus dem Russischen. Zu den von ihr übersetzten Autor:innen gehören Mascha Alechina, Dmitri Gluchowski, Wassili Grossman und Andrej Platonow.

Meine Meinung: Die junge Autorin hat mich mit ihrem Debüt Roman ziemlich verunsichert und konnte mich mit ihrem für mich intellektuell erscheinendem Schreibstil nicht begeistern und auf ihre Reise mitnehmen. Eigentlich ist es ein Thema, welches jeden Menschen berühren kann. Es geht um das Leben, den Tod und das Leiden der eigenen Mutter, sowie um die Mutter-Tochter Beziehung. Auch die Suche nach einem selbstbestimmten Leben der jungen lesbischen Frau wird thematisch aufgearbeitet. Sicher hat die Autorin autobiografische Sichtweisen mit fiktionalen Ansichten vermischt und versucht , dieses für den Leser verständlich aufzuzeigen. 

Für mich persönlich waren diese Ausführungen über den Transport einer Urne mit der Asche der verstorbenen Mutter quer durch Russland nach Sibirien nicht interessant und ich konnte nur eines aus diesem Buch mitnehmen: es waren die Beschreibungen des oft absurden russischen Alltags, die mir völlig fremd und unverständlich erschienen. Auch die offen und ehrlich dargelegten  Beziehungsprobleme der jungen lesbischen Frau konnten mich nicht erreichen und blieben mir unverständlich und meinem eigenen Empfinden über menschliche Beziehungen, egal welchen Geschlechtes, fern.  

Meine Bewertung: DREI *** gute Sterne für diesen Debüt-Roman.

Vielen Dank an die Autorin und den Aufbau-Verlag/Blumenbar für das gebundene Rezensionsexemplar!

  

Mittwoch, 8. Februar 2023

*60° Nord* von Mallachy Tallack - erschienen im btb -Verlag

 

*Rezensionsexemplar, unbezahlte Werbung*

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DEUTSCHE ERSTAUSGABE

Übersetzt von Klaus Berr

Originaltitel: 60 Degrees North. Around the World in Search of Home

Originalverlag: Polygon, Imprint von Birlinn Ltd.

Paperback , Klappenbroschur, 288 Seiten, 13,5 x 20,6 cm

Bei den Abbildungen handelt es sich um Illustrationen

ISBN: 978-3-442-71917-4

Erschienen am  14. Dezember 2022

INHALT/KLAPPENTEXT: Malachy Tallack begibt sich auf eine Reise entlang des 60. nördlichen Breitengrades, einmal rund um die Welt, und er beginnt und endet in Shetland, wo er den Großteil seines Lebens verbracht hat.

Das Buch erzählt von den Landschaften – in Grönland, Alaska, Sibirien, Finnland - und den Menschen dort, ihrer Geschichte und der wechselseitigen Prägung durch Mensch und Natur. Es ist jedoch auch eine intime Reise: Malachy Tallack hat den Verlust seines Vaters zu betrauern, und er hadert mit seiner Heimat. Durch die Auseinandersetzung mit den Themen Wildnis und Gemeinschaft, Isolation und Dialog, Exil und Gedächtnis, durch seinen klaren, kritischen Blick und die offene Selbsterforschung wird der Reisebericht des schottischen Autors zu einem anschaulichen, spannenden und sehr persönlichen Memoir.

Malachy Tallack ist Schriftsteller, Singer-Songwriter und Journalist. 2014 gewann er den New Writers Award des Scottish Book Trust und 2015 die Robert Louis Stevenson Fellowship. Mit seinem ersten Buch »60º Nord« kam er auf die Shortlist des Saltire First Book Award, das zweite, »Von Inseln, die keiner je fand«, wurde 2016 bei der Verleihung der Edward Stanford Travel Writing Awards als Illustrated Travel Book of the Year ausgezeichnet. Beide Bücher beschäftigen sich mit Nature Writing, Geschichte und Memoir. Sein Debütroman »Das Tal in der Mitte der Welt« kam 2018 auf die Shortlist des Highland Book Prize und wurde für den Royal Society of Literature Ondaatje Prize nominiert. Malachy Tallack ist in Shetland aufgewachsen und lebt zurzeit in Stirlingshire.

Mein Leseeindruck: Einen Reisebericht der ganz besonderen Art hat Mallachy Tallack mit diesem Buch den Leser*innen dieses Genre geschenkt. Er hat sich auf eine Weltreise begeben - immer entlang auf dem 60. Breitengrad unserer Erde, an Kontinenten, Städten und Landschaften vorbei verlaufend. Diese Idee an sich hat mich schon begeistert und beim Lesen wurde ich total fasziniert von dieser Reise in den *Norden*. 

Der 60. Breitengrad zieht sich durch Tallacks Heimatinsel Shetland, aber auch durch Grönland, Kanada, Alaska, Sibirien, Finnland, Åland, Schweden und Norwegen.

Der ruhige Schreibstil  des Schriftstellers , oft sachlich gehalten , immer mit persönlichen Eindrücken bildhaft ausgeschmückt, gefiel mir ausnehmend gut.  Seine fast poetischen Gedanken und Eindrücke,  sind ehrlich, unvergleichlich und absolut beeindruckend und fesselnd. Er setzt sich mit dem Begriff * Heimat* auseinander , versucht objektiv zu erklären, vermittelt aber dennoch durch seine autobiografischen Zeilen ein intimes Bild auch zu seiner Person, den  negativen Verlusten und  positiven Emotionen seines Lebens.  

Mallachy Tallack schafft es in seinem grossartigen Buch eine Verbindung der Landschaften, Kontinente und letztendlich zu den dort lebenden Menschen lebendig darzustellen. Durch diese Schilderungen lernt man unglaublich viel über Land und Leute sowie über aktuelle Klimaveränderungen, ohne einen Fuss aus seiner persönlichen Komfortzone zu setzen. Eine gelungene Abenteuerreise auf dem Sofa,,,,,,

Meine Bewertung: FÜNF ***** Sterne , eine absolut lehrreiche Reise.   





Dienstag, 17. Januar 2023

*Fabelhafte Rebellen* von Andrea Wulf - erschienen im C.Bertelsmann Verlag

 

Rezensionsexemplar, unbezahlte Werbung

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Erschienen am  19. Oktober 2022

Inhalt/Klappentext: Seit wann genau kreist unser Denken und Handeln um uns selbst, um unser Ich? Seit wann erwarten wir, dass wir allein über unser Leben bestimmen? Ende der 1790er Jahre – als die meisten Staaten in Europa noch im eisernen Griff absolutistischer Herrscher waren – galt die Idee vom freien Individuum als brandgefährlich. Und doch wagte zu dieser Zeit eine Gruppe von Denkern in der kleinen Universitätsstadt Jena, das Ich in den Mittelpunkt ihres Denkens, Schreibens und Lebens zu stellen. Zu diesen fabelhaften Rebellen gehörten die Dichter Goethe, Schiller und Novalis, die Philosophen Fichte, Schelling und Hegel, die genialen Schlegel-Brüder sowie der junge Wissenschaftler Alexander von Humboldt und ihre Muse, die mutige und freigeistige Caroline Schlegel.Während die Französische Revolution die politische Landschaft Europas veränderte, entfachten diese jungen Romantiker in Jena eine Revolution des Geistes. Ihr Leben bewegte sich zwischen wortreichen Auseinandersetzungen, aufsehenerregenden Skandalen, leidenschaftlichen Liebesaffären und vor allem radikalen Ideen. Ihre Gedanken über die kreative Macht des Ich, den Anspruch von Kunst und Wissenschaft, die Einheit von Mensch und Natur und die wahre Bedeutung von Freiheit sollten nicht nur das Werk vieler Maler, Dichter und Musiker beeinflussen, sondern prägend werden für unser Naturverständnis, unsere Gesellschaftsentwürfe und unsere Sehnsucht nach einem selbstbestimmten Leben. 

In ihrem inspirierenden Buch erzählt Bestsellerautorin Andrea Wulf deswegen nicht nur von dem wohl turbulentesten Freundeskreis der deutschen Geistesgeschichte, sondern erklärt auch, warum wir bis heute zwischen den Gefahren der starken Ichbezogenheit und den aufregenden Möglichkeiten des freien Willens schwanken. Denn die Entscheidung zwischen persönlicher Erfüllung und zerstörerischem Egoismus, zwischen den Rechten des Einzelnen und unserer Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft und künftigen Generationen ist heute so schwierig wie damals.

Andrea Wulf, geboren in Indien und aufgewachsen in Deutschland, lebt in London. Als Autorin wurde sie mit einer Vielzahl internationaler Preise ausgezeichnet, vor allem für ihren Weltbestseller »Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur« (2016), der in 27 Sprachen übersetzt wurde und 2016 den Bayerischen Buchpreis bekam. Bei C. Bertelsmann sind von ihr außerdem erschienen »Die Vermessung des Himmels. Vom größten Wissenschaftsabenteuer des 18. Jahrhunderts« (2012/2017) und »Die Abenteuer des Alexander von Humboldt. Eine Entdeckungsreise« (2019). Sie schreibt u.a. für die New York Times, die LA Times, das Wall Street Journal, The Atlantic und den Guardian. Sie ist Mitglied des PEN American Center und ein Fellow der Royal Society of Literature. www.andreawulf.com

Mein Leseeindruck: Die Gedanken der Französischen Revolution haben sie vereint und zum sogenannten *Jenaer Kreis* zusammen geschweisst.  Die bedeutenden Schriftsteller der Romantik Goethe, Schiller, Novalis, Tieck, die Philosophen Fichte, Schelling und Hegel, die genialen Schlegel Brüder, der junge Wissenschaftler Alexander von Humboldt und letztendlich eine bedeutende Frau und Muse namens Caroline Schelling-Schlegel fanden zusammen in der kleinen Universitätsstadt Jena, Ende der 1790 er Jahre, ihre literarische Heimat. 

 Die ca. vierhundert Seiten von Andrea Wulf  haben mich derart  gefesselt und begeistert wie es der Geschichtsunterricht in der Schule nie geschafft hat. Man reist mit der bekannten Autorin in eine vergangene Zeit, geprägt von deutscher Kleinstaaterei, der französischen Revolution und der Machtübernahme von ganz Europa durch Napoleon. Aus ihrer fabelhaften Recherche dieser Zeit schenkt sie uns in ihrem Buch Anekdoten, philosophische Denkansätze der bekanntesten Dichter und Denker der damaligen Zeit und einen menschlich geprägten Blick auf deren Lebensumfeld in der Kleinstadt Jena, die damals zu den renommiertesten Universitäten Deutschlands und Europa gehörte. Eigentlich ist diese Lektüre ein gut fundiertes Sachbuch mit Hintergrund , es liest sich aber wie ein Roman und weckt das Interesse des Lesers an Geschichte und Philosophie. Diese bedeutenden Schriftsteller*innen bekommen durch diese Lektüre ein farbiges und menschliches Gesicht, von wechselnder Empathie zueinander geprägt und für die Leser  von der Autorin  dadurch spannend aufbereitet. 

Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und zusätzlich jede Menge neues Wissen über deutsche und europäische Geschichte durch diese Lektüre erfahren. 

Meine Bewertung: FÜNF ***** Sterne für dieses herausragende Buch der interessanten Autorin Andrea Wulf. 

Herzlichen Dank an die Autorin und den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!     


Samstag, 17. September 2022

*Snowflake* von Louise Nealon - Hörbuch-Ausgabe

 

*Werbung, unbezahlt*

Hörbuch, ungekürzte Ausgabe


Inhalt/Klappentext: Am ersten Tag ihres Studiums in Dublin möchte Debbie nur eins: sich in den nächsten Zug setzen, der sie zurückbringt auf die Milchfarm, auf der sie großgeworden ist. Doch dort erwarten sie ein melancholisch-trunksüchtiger Onkel und eine depressive Mutter. Debbie bleibt keine Wahl – sie muss sich ins Unileben werfen und tut dies mit Wucht. Bis die Geschehnisse auf dem Hof sie einholen und die Fragen, wohin sie gehört und wie sie leben will, so dringlich werden wie nie zuvor. Nealon verhandelt ernste Themen auf berührende Weise: Trauma, Leid, Sex, Selbsttäuschung und die Angst davor, wozu man fähig sein könnte...

Louise Nealon, geboren 1991, wuchs auf einer Farm in der Grafschaft Kildare, Irland, auf. Sie studierte Englische Literatur am Trinity College in Dublin und Kreatives Schreiben an der Queen’s University Belfast. 2017 gewann sie den Seán Ó Faoláin International Short Story-Wettbewerb und wurde mit dem Francis Ledwidge Creative Writing Award ausgezeichnet. Snowflake ist ihr erster Roman.

Sprecherin: Erste Erfahrungen sammelte Lisa Hrdina in verschiedenen Jugendtheatergruppen u. a. am Deutschen Theater Berlin und der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Ihr Abitur legte sie 2008 an der 11. Schule Treptow-Köpenick in Berlin ab. Im selben Jahr war sie in der Fernsehserie Die Stein als Antonia zu sehen. Von 2010 bis 2014 studierte sie an der Universität der Künste Berlin Schauspiel. Seit März 2014 ist sie festes Ensemblemitglied des Deutschen Theaters Berlin. 2014 und 2016 wurde sie von der Theater heute zur Nachwuchsschauspielerin des Jahres nominiert. 2019 gewann sie den Mario-Adorf-Preis für die Rolle des Ortlieb (Sohn Kriemhilds und Etzels im Nibelungenlied) in der Uraufführung Überwältigung im Rahmen der Nibelungenfestspiele Worms.


Mein Höreindruck: Das Hörbuch liess sich angenehm hören, ich  konnte es immer gut -   auch mit Unterbrechungen verfolgen. Die Stimme der Schauspielerin Lisa Hrdina war melodisch , ausdrucksvoll  und beeindruckend. Allerdings habe ich eine Sogwirkung des Textes vermisst.

Die  junge irische Autorin Louise Nealon hat die Entwicklung einer jungen Frau in Episoden , langsam aufbauend, dem Leser behutsam nahe gebracht. Der Kulturschock, den die Protagonistin Debbie beim Übergang vom beschaulichen  familiären Landleben auf einer irischen Milchform zum studentischen Leben in einer Grossstadt erlitten hat,  war schon beträchtlich. Auch die Beziehungen zum Onkel und einer depressiven Mutter belasten die junge Frau sehr und bringen sie immer wieder zum Grübeln und Nachdenken.  Sie knüpft an der Universität neue Kontakte mit Studienkollegen*innen , erlebt neue sexuelle Erfahrungen und muss sich  überhaupt in allen Lebenslagen anders als gewohnt orientieren.....

Für mich war es ein gut unterhaltendes und angenehmes  Hörerlebnis, eine Geschichte die mich leider nicht sonderlich beeindruckt hat. Junge Menschen suchen natürlich nach dem Lebenssinn , ihren eigenen Positionen dazu und nach der Planung einer neuen, eigenen Zukunft. Die Protagonistin Debbie blieb für mich in ihren Handlungen und  ihrer Denkweise recht vertraut aber leider ohne grosse Überraschungen - fast ein wenig blass in ihrer Charakterdarstellung. 

Meine Bewertung: DREI *** Sterne für ein gutes Hör-Buch, dem ich allerdings nur mit lockerem Interesse gefolgt bin. 

Herzlichen Dank  an den Verlag und die Autorin für die Zusendung des guten Hörbuches.  




Sonntag, 11. September 2022

*Diese wilde Freude in mir* Samantha Silva - erschienen im dtv Verlag

 

*Rezensionsexemplar, unbezahlte Werbung*

ISBN: 978-3-423-29028-9

Erscheinungsdatum: 17.08.2022 

1. Auflage

384 Seiten

Format: 13,8 x 21,5 cm

Sprache: Deutsch, Übersetzung: Aus dem amerikanischen Englisch von Britta Mümmler

Verlagslink

INHALT/KLAPPENTEXT: London 1797. Die Hebamme Parthenia Blenkinsop hat schon unzählige Babys auf die Welt gebracht, aber so etwas wie im Haus von Mary Wollstonecraft hat sie noch nicht erlebt. Ein höchst unkonventioneller Haushalt, eine liebevolle, gleichberechtigte Ehe. Und vor allem Mary selbst – eine offene, liebenswerte Frau, mit der Mrs. B wie mit ihresgleichen reden kann. Doch die Geburt ist lang und schwer. Elf Tage lang kämpft Mrs. B um das Leben von Mutter und Kind. In diesen elf Tagen erzählt Mary ihrer neugeborenen Tochter ihr Leben: ihr Kampf um Frauenrechte, die Reisen, Wagnisse, Verluste und Triumphe. Und vor unseren Augen wird eine furchtlose, tief beeindruckende Frau lebendig. Nicht nur Mrs. B wird diese elf Tage nie vergessen.

Samantha Silva schreibt hauptberuflich Filmdrehbücher und Theaterstücke und hat für Paramount, Universal und New Line Cinema gearbeitet. Sie lebt in Idaho.

Mein Leseeindruck: Wir schreiben das Jahr 1797. Eine der ersten und bedeutendsten Schriftstellerinnen und Feministinnen ihrer Zeit Mary Wollstonecraft auch gern bei Wikipedia nachzulesen, steht  in der Geburt ihres zweiten Kindes. Das Kleine, eine Tochter ist sehr zart und schwach. Die ganze Familie , vor allem aber die erfahrene Hebamme Parthenia Blenkinsop kümmern sich rührend um Mutter und Kind. An elf Tagen nach der schweren Entbindung erzählt Mary dem kleinen neugeborenen Mädchen aus ihrem Leben um sich abzulenken und dem Kind durch Stimme und körperliche Nähe den Lebenseintritt zu erleichtern. Dieses kleine Mädchen wird im Erwachsenenleben einen berühmten Roman, Frankenstein oder der moderne Prometheus ( 1818), unter dem Namen  Mary Shelley veröffentlichen. 

Dieser fiktiv verfasste biografische Roman  von Samantha Silva hat mich völlig in seinen Bann gesogen und ich konnte das Buch kaum zur Seite legen. 

Mary Wollstonecraft hat über sich und ihre Bemühungen und Denkweisen gesagt: " Ich möchte nicht, dass Frauen Macht über Männer, sondern über sich selbst besitzen. "  Das war für die damalige Zeit eine ausserordentliche und ungewöhnliche Aussage einer berühmten Schriftstellerin.  Sie war eine der ersten Frauenrechtlerinnen ihrer Zeit.  Ihre Bücher hat sie bei dem bekannten Verleger und Freund Joseph Johnson unter ihrem Namen veröffentlicht. Durch den Umgang mit ihm hat sie viele bekannte und berühmte Persönlichkeiten ihrer Zeit kennengelernt wie zum Beispiel Darwin. Mary hatte zeitlebens nur einen Wunsch, den sie gradlinig und ehrgeizig verfolgte. Sie wollte lernen und niemals von einem Mann abhängig sein, sondern ihre eigenen Wünsche und Ziele im Leben verfolgen, die sie sich durch Bildung aneignen wollte. Ihre Kindheit war nicht leicht. Ihr Vater, ein irischer Landwirt und Alkoholiker hat sie mit Grausamkeit behandelt und ihr fast jede Schulbildung verboten. Ihre Mutter war nicht viel besser, sie hat ihre Töchter mit Lieblosigkeit erzogen, nur der Bruder Ned wurde auf Grund seines Geschlechts vorgezogen. Die Familie ist oft umgezogen , hat nirgendwo eine feste Heimat gefunden. Mary hatte aber einen starken Willen und Charakter , hat sich frühzeitig aus diesen Familienfesseln befreit und Zuwendung und Wissen in anderen Familien gefunden, wie bei der Familie von John Arden. Ihre erste kindliche Freundschaft zu einem Mädchen der Familie hat sie geprägt und beflügelt.

Zitat Seite 36 : "Sie ahnte nicht (die Freundin) , dass in mir - tief in meinem Innern - eine wilde Freude loderte, der sehnliche Wunsch, ihr Leben möge meines sein oder ich ein Zeichen erhalten, dass sie meine Zuneigung erwiderte, irgendeinen Fingerzeig, dass sie mich der Aufmerksamkeit für wert erachtete. " 

Ihr Leben lang hat Mary Wollstonecraft Liebe, Zuneigung, Wissen und Unabhängigkeit gesucht. All das hat sie später als erwachsene Frau bei ihrer Freundin Fanny Blood gefunden, die leider zu früh verstorben ist. Trotz dieser schönen und einmaligen Liebeserfahrung ist sie drei  enge Beziehungen zu Männern eingegangen, die nur mit ihrem letzten  Ehemann, dem Philosophen William Godwin glücklich verlaufen ist. 

Der Schreibstil der Autorin ist überaus grossartig, fesselnd und hat mich sofort in diese dramatischen elf Tage  der Mary Wollstonecraft mitgenommen. Samantha Silva entwickelt und erzählt  dieses Geschehen abwechselnd aus zwei Blickwinkeln. Einmal aus der Rückschau mit Mary's Worten - dann wieder mit den Eindrücken und Empfindungen der Hebamme Blenkinsop, einer einfachen und gütigen Frau mit viel Lebenserfahrung. Philosophische Gespräche , Meinungen und Erlebnisse mit ihrem Verleger Johnson, dem Schweizer Maler Johann Heinrich Füssli  und dem Amerikaner Gilbert Imlay  und anderen bedeutenden Männern und Frauen ihrer Zeit nehmen einen wichtigen und beeindruckenden Platz im Roman ein und langweilen nicht im geringsten. Die Autorin Samantha Silva hat den Charakter und Inhalt dieser Gespräche überzeugend und wahrhaftig zum Leser*in transportiert. 

Für mich war dieser grossartige biografische Roman ein Jahreshighlight, dem ich eine absolute Leseempfehlung gebe !

Meine Bewertung: FÜNF ***** Sterne!

Vielen herzlichen Dank an die Autorin und den Verlag für das Übersenden des gebundenen Rezensionsexemplars mit dem ansprechenden Cover !  


Donnerstag, 18. August 2022

*Vom Schwimmen in freien Gewässern* von Katja Bohlander-Sahner - erschienen in der Edition Schaumberg

 

*Werbung, unbezahlt*

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Inhalt/Klappentext: In Rolf Naumanns Leben passiert nicht viel. 

Vor zwei Jahren ist seine Frau auf tragische Weise gestorben, sein Sohn schon vor vielen Jahren einfach verschwunden. Rolf arbeitet, geht schwimmen und lässt sich von einer guten Freundin bekochen.

Da lernt er Elaine kennen. Sie ist viele Jahre jünger als Rolf, bringt ihre eigenen Geheimnisse mit und wirbelt alles durcheinander …

»Vom Schwimmen in freien Gewässern« handelt von Mut, Zufällen und Schicksal, davon, offen für Neues zu sein und das Leben einzuladen. Auf Spurensuche gehen, damit alte Verletzungen heilen können. Es handelt von der Kraft der Liebe und von der Kraft, weiter zu schwimmen, auch wenn das Wasser mal kalt ist.

Katja Bohlander-Sahner, geboren 1979 im Saarland, ist verheiratet und Mutter zweier Kinder. Sie studierte Psychologie und Kriminalistik in Saarbrücken sowie Creative Writing in Bad Kreuznach. Viele Jahre war sie als Migrationsberaterin tätig. Zur Zeit kümmert sie sich um ihre Familie und arbeitet an ihrem dritten Buch.

In ihren Erzählungen, Kurzgeschichten und in ihren beiden Romanen lotet Katja Bohlander-Sahner aus, was in der provinziellen Enge dieses Landes doch alles möglich ist – oft mehr als man erwartet. Sie erzählt von »Dagebliebenen, Hinzugekommenen und Weggängern«, so nennt sie es, und richtet ihren Blick gerne auf das Große im Kleinen, auf das Besondere im Alltäglichen.

»Gute Geschichten erzählen und den Leser unterhalten, das sind meine Ziele«, sagt Katja Bohlander-Sahner, »und gute Geschichten trägt jeder von uns in sich - man muss nur den Mut haben, sie auszusprechen.«

Mein Leseeindruck: Mit einer neuen Liebe kann ein neues Leben anfangen. Diesen komplizierten Prozess im Leben der drei Protagonisten Rolf Naumann, seinem verschollenen Sohn Jerome und der jungen Elaine hat die Autorin in zwei Handlungssträngen nach und nach zusammengeführt und die Leser*in in viele Geheimnisse, Gedanken ihrer Protagonisten behutsam eingeführt. Die Autorin hat für jeden Darsteller in ihrem Roman ein intensives und sorgfältiges Psychogramm seiner Persönlichkeit ausgearbeitet und dem Leser nach und nach nahe gebracht. Und doch liest sich dieser Roman leicht, flüssig, dann  auch wieder spannend, geheimnisvoll und kompliziert, da sie in diese Liebes- und Lebensgeschichten kriminalistische Handlungsstränge eingearbeitet hat. Ein absolutes Lesevergnügen, welches mich sogartig schnell und und nie langweilig werdend durch die fast fünfhundert Seiten gezogen hat.  

Die magische Beziehung von Rolf Naumann zum Schwimmen erklärt sie bedeutungsvoll mit diesem Zitat , einer Aussage von Rolf Naumann auf Seite 156:

" Ich muss mindestens zweimal in der Woche ins Wasser, hatte er ihr auf der Fahrt zum See erklärt, ich weiss nicht ob du das verstehen kannst - zweimal in der Woche muss ich schwimmen. Es ist schwer zu beschreiben, warum. Ich brauche das Wasser, die Kälte, die Anspannung, die Entspannung, den regelmässigen Rhythmus. "

Der Anfang und das Ende beim Schwimmen bedeuten Rolf Naumann unglaublich viel und man taucht mit ihm ab in seine Lebensumstände. Verlust - und Schuldgefühle bedrängen ihn. Sein Sohn verschwindet spurlos in jungen Jahren, er verliert seine Ehefrau - aber das Schwimmen erhält ihn am Leben und die Hoffnung taucht mit dem Erscheinen der sehr viel jüngeren Elaine in seinem Leben wieder auf. Er fängt wieder an zu leben - doch es wird lebensgefährlich für das neue Paar - doch viele Veränderungen werden zusammen geschafft und bringen Liebe und Befriedigung in ihr neues Familienleben. 

Auch Jerome und seine Schwester werden in diesem Psychogramm nicht vernachlässigt und ich habe die Erzählungen über das Geschwisterpaar, die  teilweise in mediterraner Stimmung am Gardasee in Italien spielen , mit grossem Herzklopfen verfolgt.....


Ein wirklich grossartiges Buch dem ich eine klare Leseempfehlung mit fünf ***** Sternen gebe. 

Danke liebe Katja für diese aufregende und liebevolle Lektüre!     

Donnerstag, 30. Juni 2022

*Die wundersame Reise der Bienen* von Katja Keweritsch - erschienen im Diana Verlag


 *Werbung, unbezahlt*

Herausgeber ‏ : ‎ Diana Verlag; Deutsche Erstausgabe Edition (8. März 2022)Sprache ‏ : ‎ DeutschTaschenbuch ‏ : ‎ 400 Seiten ISBN-10 ‏ : ‎ 3453360842 ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3453360846

Inhalt/Klappentext: Anna hat ihren Urlaub an der sonnigen Côte d’Azur gerade beendet und will zurück nach Hamburg reisen. Als sich die Türen des Flugzeugs schließen, hat sie eine Panikattacke und verlässt fluchtartig die Maschine. Wie soll sie jetzt nach Hause kommen? Bus und Bahn scheiden aus, denn auch dort wäre sie eingesperrt und könnte nicht jederzeit aussteigen. Schließlich registriert sie sich bei der Mitfahrzentrale - und lernt Harm kennen. Er ist auf dem Rückweg von Südfrankreich nach Kiel. In seinem Gepäck: Bienenköniginnen. Er nimmt Anna mit und gemeinsam machen sie sich auf zu einem emotionalen Roadtrip, der völlig anders endet als erwartet.

Katja Keweritsch ist Ethnologin und Journalistin. Sie ist in einem friesischen Dorf aufgewachsen, von dem aus es sie schon früh in die Welt zog. Neben Köln und Hamburg studierte sie in Los Angeles und lebte zeitweise in Mumbai und auf Sansibar. Heute wohnt sie mit ihrer Familie an der Elbe. In ihrem Debütroman »Die wundersame Reise der Bienen« schreibt sie über die Liebe und darüber, wie wichtig es ist, die eigenen Wünsche und Bedürfnisse nicht aus den Augen zu verlieren.

Mein Leseeindruck: Dieser interessante und sehr emotionale Roadtrip durch Südfrankreich hat mich voll erreicht und zu Anfang begeistert. Eine sonnige Urlaubsstimmung an der Côte d’Azur , die nur durch eine kleine Verstimmung der Protagonistin Anna merkwürdig beendet wurde. Ihr langjähriger Lebensgefährte Christoph hat ihr einen unromantischen und in Annas Augen unpassenden  Heiratsantrag gemacht, der sie völlig verwirrt und aus ihrer altbekannten, bequemen Beziehungsbahn wirft. Fluchtartig und verstört verlässt sie das Flugzeug kurz vor dem Abheben der Maschine infolge einer Panikattacke - und Freund Christoph lässt sie ungerührt aussteigen. Seine Arbeit mit unerledigten Aufgaben wartet auf ihn. Er fliegt allein nach Hause.

 Wie es nun weitergeht? Anna bekommt über eine Mitfahrzentrale Kontakt zum jungen Deutschen Harm, der eine sehr spezielle Aufgabe durchführt. Auf seinem Weg in die Heimat Kiel soll er Bienenköniginnen an verschiedene Imker in Südfrankreich verteilen. Anna kämpft mit ihrer Panikattacke und Harm reagiert sofort mit ganz viel Empathie und Fürsorge, pflegt und reist mit Anna weiter durch die Provence gen Heimat. Die beiden jungen Leute kommen sich durch viele aufwühlende Erlebnisse immer näher und eine zarte Zuneigung entwickelt sich stetig. 

Ganz wunderschön mit herrlichen Ortsbeschreibungen und stimmigen Eindrücken Südfrankreichs reagiert die Autorin auf diesen Vorfall mit ihren weiterführenden Zeilen. Der Duft der Lavendel Felder ist fast beim Lesen zu erriechen mitsamt der brennenden Sonne des Südens auf der Haut. Etliche fast poetisch zu nennende Passagen lockern das Buch zauberhaft auf . Es liest sich in diesem ersten Teil des Romans sehr schön, unbeschwert, dank des flüssigen und leichten Schreibstils der Autorin. 

Doch dann passiert etwas was ich so nicht erwartet habe. Das Buch teilt sich plötzlich wundersam in einen zweiten Teil, der für Harm und Anna wieder in Deutschland spielt und wird zur komplizierten Charakterstudie.  Erst jetzt lernt der Leser die drei jungen Menschen wirklich besser kennen. Anna hat sich in wohl in ihrer auf äusseren Luxus bauenden  Beziehung zu Christoph innerlich verbogen und steckt voller Unsicherheiten und Zweifel zu sich selbst. Auch Harm ist nicht der Sunnyboy aus der sonnigen Provence , sondern hat einen schweren familiären Schicksalsschlag zu meistern.  

Wie dieses Beziehungschaos weitergeht und endet könnt ihr gerne in diesem leichten Wohlfühl Roman weiter erlesen,,,, 

Meine Bewertung: Ein Wohlfühl Roman, dem ich gerne vier **** Sterne gebe. 

Vielen Dank an die Autorin und den Verlag für das Rezensionsexemplar!  

Mittwoch, 4. Mai 2022

*Der Flug des Raben* von Richard Wagamese - erschienen im Blessing Verlag

 

*Werbung, unbezahlt*

Aus dem Amerikanischen von Ingo Herzke

Originaltitel: Keeper'n Me

Originalverlag: Doubleday Canada

Hardcover mit Schutzumschlag, 304 Seiten, 12,5 x 20,0 cm

ISBN: 978-3-89667-718-1

Erschienen am  18. Oktober 2021

Verlagslink

INHALT/KlAPPENTEXT: Garnet Raven ist drei Jahre alt, als er seinem Zuhause in einem Ojibway-Reservat entrissen und von den Behörden in Obhut genommen wird. Er wächst in verschiedenen Pflegefamilien auf, bis er als Teenager die erstbeste Möglichkeit nutzt, um sich aus dem Staub zu machen. Er flieht in die Großstadt, gerät auf die schiefe Bahn und landet schließlich im Gefängnis. Zu seiner großen Überraschung erhält er dort einen Brief seiner längst vergessenen Ursprungsfamilie.

Als er nach seiner Entlassung ins Reservat seiner frühesten Kindheit zurückkehrt und beschließt, dort zu bleiben, bis er neue Pläne für seine Zukunft entwickelt hat, ändert sich sein Leben von Grund auf: Keeper, ein Freund seines Großvaters und der letzte Hüter der Weisheit der Ojibway, macht ihn mit den Traditionen und Riten seines Stammes vertraut. Garnet entdeckt nach und nach die Bedeutung des Ortes, seine Herkunft und sich selbst.

Richard Wagamese, geboren 1955 im Nordwesten Ontarios, gehört zu den bedeutendsten Schriftstellern Kanadas und indigenen Stimmen der First Nations. Er veröffentlichte 15 Bücher, für die er vielfach ausgezeichnet wurde, u.a. mit dem Publikumspreis des Canada-Reads-Programms des staatlichen Rundfunks für den Roman "Der gefrorene Himmel", dessen von Clint Eastwood produzierte Verfilmung ebenfalls preisgekrönt wurde. Als Kind von seinen Eltern getrennt, aufgewachsen in Heimen und bei Pflegefamilien, die ihm eine Beziehung zu seinen indigenen Wurzeln verboten, wurde Wagamese erst im Alter von 23 Jahren wieder mit seiner Familie vereint. Er ließ sich in Kamloops, British Columbia, nieder, wo ihm später von der Thompson Rivers University die Ehrendoktorwürde verliehen wurde. Richard Wagamese verstarb im Jahr 2017.

Mein Leseeindruck:

Richard Wagamese (1955-2017) hat mich mit seinem autobiografischen Roman über die indigene Kultur der Anishinabe sehr berührt und mir ganz viel neues Wissen über die indigene Denkweise und Kultur dieser Menschen übermittelt. Sie sind sehr humorvoll , kichern sogar wenn die Tränen fliessen, begegnen anderen Geschöpfen ( auch Menschen mit einer anderen Hautfarbe ;-) ) mit Nachsicht und Liebe, besitzen eine starke Familienbindung. Sie haben sich die Kraft ihrer Kultur durch das Geschichten Erzählen bewahren können. Sie schöpften so diese Erfahrungen mit und aus der Natur, den Wäldern Kanadas und seiner Tierwelt. 

Der Protagonist des Romans Garnet Raven wurde als dreijähriger Junge von kanadischen Sozial Behörden den Eltern im Reservat entrissen, entführt  und in eine Residential School gebracht um ihn umerziehen zu lassen. Er wurde dort all seiner Wurzeln und Identität  beraubt und hat erst im Alter von 25 Jahren nach einer langen und grausamen Odyssee durch Pflegefamilien zurück zu seiner Familie gefunden. Diese schreckliche Handhabe war in den 50er und 60er Jahren des 20. Jahrhundert eine gängige und akzeptierte Vorgehensweise der Behörden. 

Die Veränderung des jungen Mannes von einem Kriminellen zu einem nachdenklichen und liebenswürdigen Menschen wird sehr deutlich und einnehmend vom Autor geschildert. Sein Nachhausekommen in das  Reservat seiner Ursprungsfamilie heilt ihn von den negativen Erfahrungen des Grossstadtlebens und seiner eigenen Ruhelosigkeit und Verlorenheit. 

Ich habe dieses gefühlvoll geschriebene Buch sehr genossen, auch wegen der humorvollen, flüssigen und angenehmen Ausdrucksweise des Autors und kann sie jedem interessierten Leser*innen der indigenen Welt ans Herz legen. 

Meine Bewertung: FÜNF ***** Sterne für diesen grossartigen Roman.  

Vielen Dank an den Blessing Verlag und das Bloggerportal für die Zusendung des gebundenen Rezensionsexemplars.