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Montag, 17. Juni 2024

*Island Dreams - Die Imkerei am Meer* von Charlotte McGregor - erschienen im Heyne Verlag

 

*Werbung, unbezahlt*

Verlagslink

ORIGINALAUSGABE

Taschenbuch, Klappenbroschur, 400 Seiten, 11,8 x 18,7 cm

ISBN: 978-3-453-42883-6

Erschienen am  15. Mai 2024

INHALT / KLAPPENTEXT: Hazel Armstrong liebt ihre Arbeit als Imkerin auf den Scilly-Inseln. Seit gut drei Jahren kümmert sie sich um die Bienen, schleudert Honig und führt Touristen durch die Ruinen von Tresco. Hazel ist mit ihrer fröhlichen Art und ihrem aufgedrehten Terrier Toby bei den Einheimischen allseits beliebt. Von der dunkelsten Zeit in ihrem Leben ahnt niemand etwas. Ihre beste Freundin Pippa bohrt immer wieder nach und stößt auf die unnachgiebige Mauer, die Hazel errichtet hat, um sich zu schützen. Als jedoch mit dem Bodyguard Benedict und dem Fotografen Chris gleich zwei Männer auftauchen, die ihrem Geheimnis gefährlich nahe kommen, muss sie sich der Vergangenheit stellen. Dass sie starke Gefühle für beide Männer entwickelt, hilft dabei nicht unbedingt …

Mit Sehnsuchtsorten kennt sich Charlotte McGregor aus. Schon in frühester Kindheit fühlte sie sich zu Städten und Ländern hingezogen, die sie nur aus Büchern oder Filmen kannte. Kein Wunder, dass sie aus ihrem Fernweh einen Beruf gemacht hat. Die Journalistin schrieb jahrelang Reiseberichte für Zeitungen und Magazine, ehe sie ihre Lieblingsorte auch in Romanen verewigte. Derzeit schlägt ihr Herz für Schottland, wo sie regelmäßig mit ihrem Mann durch Städte, Dörfer und die Highlands streift und sich voller Enthusiasmus auf Whisky, Haggis und Kilts stürzt.

Mein Leseeindruck zum Buch: 

Dieser zweite  Band aus der *Island Dreams Reihe* der beliebten Autorin hat mich ebenso wie der erste Band *Der Garten am Meer* voll in den Bann gezogen und wieder begeistert. Ein Wohlfühlbuch zum Abschalten und Träumen pur. Die Reise geht wieder auf die wunderschöne Scilly-Insel *Tresco* .

Hazel Armstrong ist seit drei Jahren  eine ruhige,  beliebte und zurückgezogen lebende Insel-Bewohnerin von Tresco und widmet ihre ganze Energie der Imkerei. Sie hat sich durch ihre achtsame Arbeit bei der Honigherstellung einen  bekannten Namen gemacht und verkauft ihre Honigernte an die Bewohner, Touristen und Restaurants auf Tresco. Ihr Hundefreund Toby ist immer an ihrer Seite zu finden und sorgt mit seinem Temperament und liebenswürdigen Auftritten für jede Menge Aufregung.

 Pippa, die junge Gartenliebhaberin  und Hazel's beste Freundin begleitet die beiden mit viel Sympathie und Hilfe.  Ihr Charakter und Lebensweg auf der Insel wurde im ersten Band der *Island Dreams  Reihe* ausführlich dargestellt. Die beiden Freundinnen Hazel und Pippa rudern leidenschaftlich gern in ihrer Freizeit mit anderen Mädels auf dem Meer zwischen den Inseln, wenn auch mit mässigem sportlichem Erfolg. Spass und Geselligkeit stehen im Mittelpunkt der lustigen Rudertruppe. 

Doch niemand auf der Insel ahnt und weiss etwas von Hazel's dramatischer Vergangenheit und ihrem Leben vor ihrem Aufenthalt auf Tresco. Auch Pippa nicht.  Hazel lernt nun zufällig zwei  unterschiedliche junge Männer kennen, die sie faszinieren und an ihre geheimnisvolle Vergangenheit erinnern. Was hat Chris, den  attraktiven Fotografen auf die abgelegene Insel Tresco verschlagen  und welcher Arbeit geht Ben eigentlich  nach? Wie wird Hazel mit ihren neuen Freunden umgehen und in welchem Verhältnis steht die junge, königliche Royal-Familie zu ihrem Bekannten Ben, mit dem sie eine kurze und heftige Leidenschaft verbindet? 

Charlotte McGregor hat diese sympathisch geschriebene Geschichte spannend, flüssig und in herrlich atmosphärischem  Meeres - und Insel Flair verfasst und verführt die Leser*rin konsequent und liebenswürdig bis zur letzten Seite in bekannter Schreibweise ihrer Wohlfühl Bücher. 

Meine Bewertung: FÜNF  ***** Sterne im Genre Romance. 

Herzlichen Dank an die Autorin und den Heyne Verlag für die Zusendung des TB -Rezensionsexemplars. 

 

    

Sonntag, 7. November 2021

*Hannahs Lied* von Maren Uthaug- erschienen im btb Verlag

*Werbung, unbezahlt*

DEUTSCHE ERSTAUSGABE
Aus dem Dänischen von Ulrich Sonnenberg
Originaltitel: Hvor Der Er Fugle
Originalverlag: Lindhardt og Ringhof
Taschenbuch, Broschur, 336 Seiten, 11,8 x 18,7 cm
ISBN: 978-3-442-71777-4
Erschienen am  24. Mai 2021

Inhalt/Klappentext:
Ein Leuchtturm vor der Küste Norwegens - wir schreiben die fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Um seine Familie vor dem finanziellen Ruin zu retten, muss Johan Marie heiraten, obwohl er Hannah liebt. Sie lassen sich auf dem Leuchtturm von Kjeungskjær nieder, Norwegens einzigem achteckigen Leuchtturm. Dort, vor der felsigen Küste im Nordatlantik, stürmt es so sehr, dass die Wellen manchmal bis zur Dachspitze reichen. Da oben sitzt Johan und fühlt sich vom Leben betrogen. Doch im Laufe der Geschichte wird es immer fraglicher, wer wen wirklich täuscht…

Maren Uthaug wurde 1972 als Tochter einer norwegischen Mutter und eines samischen Vaters geboren und wuchs in Dänemark auf. Sie arbeitet als Graphikerin und gewann 2013 den Cartoon-Wettbewerb der großen dänischen Tageszeitung Politiken. Sie hat drei Töchter. Ihren Blog gibt es auch auf Englisch.

Mein Leseeindruck: Ich fühlte mich nach dieser Lektüre auch ein wenig betrogen. Und zwar vom Klappentext. Ich hatte auf eine romantische und sanfte Liebesgeschichte gehofft. Doch von diesem Buch wurde mein Mitgefühl mit den Protagonisten und dem Verlauf der Geschichte auf eine harte Probe gestellt. Es ist kein leicht zu lesendes Buch, ein raues Buch über einfache  Menschen, die durch jahrhundertelange Entbehrungen und Armut an der Küstenregion geprägt wurden.  Lug, Betrug, sexuelle Gewalt und Unmässigkeit gepaart mit Missbrauch in den Familien lassen Schlimmes unter der angeblich heilen Oberfläche des beschaulichen Lebens dort erahnen. Und das gesamte Dorf ist in diese unheilvollen Verwicklungen eingebunden.  Menschliche Seelenabgründe werden tief und dunkel dargestellt und als Leser*in wird man immer fassungsloser über diese Gewalt und Boshaftigkeit der Küstenbewohner untereinander. 

Der Schreibstil ist recht einfach und gut zu verstehen.  Johann, Marie und Darling , eine Tochter des Leuchtturm-Wärter Ehepaars erzählen aus ihrer Sicht der Dinge und oft werden Geschichten und Begebenheiten im Buch mehrmals erwähnt und wiederholt. Der Leser bekommt immer mehr Einblick in die Charakterdarstellungen und Denkweisen der Protagonisten. Johann ist absolut kein Sympathieträger im Roman, eigentlich niemand. Nur die unschuldigen und unwissenden Kinder, die aus diesen Verbindungen entstanden sind, wie Darlings verhaltensgestörter und/oder geistig und körperlich behinderte Bruder Valdemar und der Junge Thomas  können einem einfach nur leid tun. Marie und Darling sind in ihren damals von der Gesellschaft abgewerteten Frauenrollen gefangen, unterwerfen sich der Macht der Männer und der öffentlichen Meinung der Küstenortbewohner. Sie verstehen es aber auch, sich durch List und Betrug von deren Einfluss zu befreien und zeigen dadurch in diesem Buch keine erstrebenswerte Vorbildfunktion auf.   

Mein Fazit: ein  gutes, aber absolut verstörendes Buch und Thema, dem ich drei Sterne gebe. 

Vielen Dank an die Autorin und  den Verlag für die Zusendung des Leseexemplar!




 

Mittwoch, 24. Juni 2020

*Die Köchin von Castamar*, von Fernando J. Múñez, erschienen bei C.Bertelsmann

*Werbung, unbezahlt. Rezensionsexemplar*

DEUTSCHE ERSTAUSGABE
Aus dem Spanischen von Anja Rüdiger
Originaltitel: La cocinera de Castamar
Originalverlag: Planeta
Paperback , Klappenbroschur, 384 Seiten, 13,5 x 21,5 cm
ISBN: 978-3-570-10392-0
Erschienen am  11. Mai 2020

Verlagslink

Inhalt/Klappentext: Verführerische Speisen, verbotene Liebschaften und Ränkespiele am Hofe des Herzogs

Spanien im 18. Jahrhundert: Clara, frisch angestellt als Hilfsköchin am Hof von Castamar, weckt durch ihre raffinierten Köstlichkeiten schon bald das Interesse des verwitweten Herzogs. Da es für beide nicht möglich ist, miteinander in Kontakt zu treten, entwickeln sie anhand von in Kochbüchern versteckten Notizen und außergewöhnlichen Gerichten eine ›Geheimsprache‹. Doch schon bald kursieren am Hof erste Gerüchte. Und mit den Gerüchten wächst auch die Zahl der Widersacher, welche die ganz und gar nicht standesgemäße Annäherung zwischen dem Herzog und seiner Köching argwöhnisch beobachten ...

Fernando J. Múñez, geboren 1972 in Madrid, studierte Philosophie und Filmwissenschaften. Er verfasste Drehbücher und Jugendliteratur, bevor er die historische Saga »Die Köchin von Castamar« schrieb, die in Spanien sofort zum Bestseller wurde. Eine TV-Verfilmung ist bereits in Vorbereitung.


Mein Leseeindruck: Den Schreibstil des Autors Fernando J. Múñez habe ich nun als gute, flüssige und angenehm zu lesende Sommer- und Wohlfühllektüre im Kopf abgespeichert. 

Er entführt den Leser in eine bunte und opulente Historienwelt des 18. Jahrhundert nach Spanien, in der es voller Intrigen, Ränke , Liebschaften und politischen Entwicklungen aufregend zugeht. Clara als Protagonistin, die junge hübsche Tochter einer adeligen und gebildeten Arzt-Familie der damaligen Zeit , vermittelt Liebreiz, Wissen und ein perfektes Können in ihrem Beruf als Köchin. Sie kocht aus Leidenschaft, hat es von ihrer Mutter erlernt und kann dadurch relativ unabhängig in grossen Häusern ihren eigenen Lebensunterhalt verdienen. Sie leidet allerdings unter Agoraphobie  (Angst vor z.B. öffentlichen Plätzen oder bestimmten Situationen), kann dieses unangenehme  Handicap aber oft sehr geschickt vor ihrem Umfeld verbergen. 


Eine Liebesgeschichte darf natürlich in diesem Genre nicht fehlen und der attraktive und liebenswerte Herzog Diego von Castamar, der vor über neun Jahren seine geliebte Ehefrau Alba durch einen tragischen Reitunfall verlor, spielt plötzlich eine Rolle im Leben der neu eingestellten Chefköchin Clara, die das Adels-Haus mit ihren Gaumen-Köstlichkeiten verwöhnt und erstaunt. Beim Lesen ihrer exzellenten Rezeptideen ist mir öfter das Wasser im Mund zusammengelaufen  und meine Gedanken wurden automatisch auf eigene, neu zu erprobende Kochprojekte der spanischen Küche gelenkt. 

Etwas anstrengend waren für mich  nur die vielen spanischen Nebenprotagonisten mit ihren komplizierten Namensgebungen , die mir  sehr fremd und  fast exotisch erschienen. Auch die spanische Geschichte erschien mir in grossen Teilen unbekannt, doch konnte ich einige interessante Fakten neu erfahren und erlernen! 

 Zu meiner Freude geht die *Castamar Saga* weiter und ich bin sehr gespannt auf den Fortsetzungsband mit dem Untertitel *Auf Liebe und Tod* !


Meine Bewertung: FÜNF ***** Sterne für diesen schönen Historien- und Liebesroman !

Herzlichen Dank an den Autor und den Verlag für dieses Rezensionsexemplar !

Mandelcreme à la Castamar

Zutaten:


1 Vanilleschote


1 Becher Sahne


5 EL Agaven-Dicksaft


4 EL Puddingpulver mit Vanillegeschmack


500 ml Mandelmilch


Zubereitung:


400 ml Mandelmilch in einen Topf geben. Vanilleschote mit einem Messer der Länge nach aufschneiden und das Vanillemark herauskratzen, zur Mandelmilch geben und einmal aufkochen lassen. Die restlichen 100 ml Mandelmilch mit dem Puddingpulver in einer Schüssel gut verrühren. Agaven-Dicksaft hinzufügen. Den Topf von der Kochstelle nehmen und die angerührte Flüssigkeit mit einem Schneebesen in die heiße Mandelmilch einrühren. Unter Rühren erneut kurz aufkochen, den Pudding abkühlen lassen, anschließend 30 Min. kühl stellen. Sahne steif schlagen und löffelweise unter den Pudding heben. Die Creme auf vier Schälchen verteilen und ca. 1 Stunde kühl stellen. Gerne mit Fruchtsoße genießen.

Donnerstag, 20. Februar 2020

*Die Gesichter des Meeres* von Leena Lander, erschienen im btb Verlag

*Werbung, unbezahlt*

Verlagsinfo
Erschienen am 9.12.19

Inhalt/Klappentext:
Kingstown, Heiligabend 1895. Vor der Küste Irlands läuft ein Frachter auf Grund. Während die Schiffbrüchigen auf Hilfe warten, kommen die Seenotretter in den eisigen Wellen ums Leben. Die Bewohner der Hafenstadt sind traumatisiert. Der 13-jährige Matias, der an Bord des havarierten Frachters war, findet sich in den hilfsbereiten Händen der Einheimischen wieder – und mitten im Strudel der Ermittlungen…

Über 100 Jahre später, auf den Spuren ihrer Vergangenheit, offenbart sich einer Schriftstellerin aus Finnland ein unbekannter Teil ihrer Familiengeschichte.

Leena Lander, geboren 1955, ist eine der international bekanntesten und erfolgreichsten Schriftstellerinnen der finnischen Gegenwartsliteratur. Ihre Bücher wurden in mehr als 20 Sprachen übersetzt und vielfach mit Preisen ausgezeichnet. Die Verfilmungen ihrer Romane »Die Insel der schwarzen Schmetterlinge« und »Die Unbeugsame« waren in Finnland große Erfolge. Leena Lander lebt mit ihrem Mann, dem Schriftsteller Hannu Raittila, im Südwesten von Finnland in der Nähe von Turku.


Meine Meinung: So manches Schiff wurde schon von der rauen irischen See während heftiger Winterstürme verschlungen. So auch geschehen am Heiligabend 1895 kurz vor dem heutigen Hafen Dun Laoghaire, damals unter dem Namen Kingstown bekannt. Es kommen bei dieser Katastrophe aber nicht die Schiffbrüchigen zu Tode, sondern die hilfsbereiten fünfzehn Seenotretter werden von den eisigen Wellen auf immer verschlungen. Ein tragisches Schicksal für viele Familien der Stadt, die ihre Väter, Brüder, Ehemänner, Ernährer verloren haben. 

Fünfhundertundachtzig  lange Seiten habe ich mich mühsam während  eines langen Zeitraums durch das Buch gelesen, denn bei dem anspruchsvollen und ruhigen Schreibstil der finnischen Autorin musste ich öfter eine Pause einlegen, um die Atmosphäre und die vielen Ereignisse zu verarbeiten und sacken zu lassen.  Die Autorin ist Rätseln in ihrer realen Familiengeschichte begegnet und hat durch sorgfältige Recherche versucht,  das damalige Unglück und Geschehen zu rekonstruieren.Vor mehr als hundert Jahren passierte diese Tragödie und der damals 13 jährige Grossvater Matias der finnischen Schriftstellerin befand sich auf der finnischen Fregatte mit dem Namen Palme und gehörte zu den Überlebenden.   

Ich hatte einen Abenteuerroman erwartet, eingesponnen in eine dramatische Familiengeschichte, aber leider hat der Roman meine Erwartungen nicht ganz erfüllt. Ich habe das natürlich sehr bedauert und fühlte mich ein wenig betrogen, was Spannung, Lebhaftigkeit und Abenteuerfeeling dieser Familiengeschichte anging. Es fehlten mir einfach bildhafte und begeisternde Protagonisten, denen man als Leser mit Feuereifer folgen konnte. Einzig die Kapitänsfrau Elin des havarierten Frachters konnte mich begeistern und mitreißen.... 

Die Autorin erzählt uns dieses Geschehen in zwei Erzähl Strängen. Zum einen berichtet sie aus dem Jahr 1895 - gleichzeitig versucht sie als betroffene Schriftstellerin und Nachfahrin des Grossvaters aus heutiger Sichtweise zu erzählen und die Ereignisse zu bewerten.

Die ertrunkenen Seenotretter haben wohl ein nicht seetaugliches Boot genutzt und waren sich der Gefahr in keinem Augenblick bewusst, haben gar falsche Entscheidungen getroffen.  Das ist zumindest die offizielle Meinung der damaligen Behörden gewesen.  Beim Kentern hat sich das Rettungsboot einfach nicht aufgerichtet, wie es zu erwarten war. Konstruktionsfehler und schlampige Bauweisen wurden vermutet.  

Es gelingt Leena Lander leider nicht immer gleich gut den Spannungsbogen im Buch hochzuhalten. Er wird oft abgebrochen und mit Nebensächlichkeiten verschleiert, wie zum Beispiel mit Kriegserlebnissen und Beschreibungen von Problemen der  Schifffahrts-Gesellschaften, die mit dem aktuellen Seeunglück und der Familiengeschichte nicht direkt zu tun hatten. Es wurden wohl auch damals schon Spendengelder veruntreut und viele irische Familien haben ihre Hilfsbereitschaft mit dem Armenstatus bezahlt.  

 Trotz meiner Kritikpunkte ist das Buch sehr lesenswert und ein wertvolles Zeitzeugnis der allgemeinen Schifffahrt vor der irischen Küste und der finnischen Gesellschaften. Ich bin wohl  mit falschen Erwartungen in diese Geschichte gestartet. 

Meine Bewertung: DREI *** Sterne für diesen guten Roman.

Mein Dank gilt der Autorin und dem btb Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!


Dienstag, 12. November 2019

*Melmoth* von Sarah Perry, erschienen im Eichborn Verlag

*Werbung, unbezahlt*
Verlagsinfo

Inhalt / Klappentext:

Helen Franklins Leben nimmt eine jähe Wende, als sie in Prag auf ein seltsames Manuskript stößt. Es handelt von Melmoth – einer mysteriösen Frau in Schwarz, der Legende nach dazu verdammt, auf ewig über die Erde zu wandeln. Helen findet immer neue Hinweise auf Melmoth in geheimnisvollen Briefen und Tagebüchern – und sie fühlt sich gleichzeitig verfolgt. Liegt die Antwort, ob es Melmoth wirklich gibt, in Helens eigener Vergangenheit?

Die Autorin

Sarah Perry wurde 1979 in Essex geboren und lebt heute in Norwich. Ihr Roman Die Schlange von Essex war einer der größten Überraschungserfolge der letzten Jahre in England. Ausgezeichnet als Buch des Jahres 2016 der Buchhandelskette Waterstones, Gewinner des britischen Buchpreises 2017 für den besten Roman sowie für das beste Buch insgesamt. Der Roman war nominiert für den Costa Novel Award, den Dylan Thomas Prize, den Walter Scott, den Baileys und den Wellcome...


Meine Meinung: Sehr schön ist es, was die Autorin Sarah Perry in ihrer Bio aufweisen kann. Ich kann darüber nicht mitreden, da ich das erste Buch von ihr nicht gelesen habe. Alles andere als Schön war für mich das oben angezeigte Buch mit dem wunderbaren blauen FederCover. Dieses  herrlich gestaltete Cover hatte bei mir Erwartungen auf eine geheimnisvolle, wundervolle Geschichte geweckt, die lange im Kopf gespeichert wird. Leider wurde ich bitterlich enttäuscht und bereue es fast, die grausamen Bilder und  merkwürdigen AngstVorstellungen , die diese Lektüre vermittelt, nun erlebt zu haben. Leider vergesse ich solche Sätze nicht leicht und sie stören mein Bedürfnis nach Harmonie und meinen Glauben an alle guten Eigenschaften und Erfahrungen, die ich mit und über Menschen gemacht habe. Keine Frage, es ist vom Sprachstil sicher hervorragend, bunt, vielfältig, fantasievoll , intelligent verfasst, sehr spirituell - allerdings im Sinne des Bösen und Grausamen aus unserer Welt und einer Welt, die es nur in den absurden Vorstellungen einer exzentrischen Schriftstellerin gibt. Hoffentlich. Aber solchen absurden Legenden, Sagen und/oder Märchen liegen zum Glück immer nur kleinste Wahrheitskörnchen zu Grunde. Das tröstet und ich war froh, als ich das Buch beenden konnte. Es war einfach das falsche Buch für mich . Aber wer nun neugierig geworden ist, möge sich vorher genau informieren, auf was er sich nun einlässt beim Lesen! Vielleicht durch eine Leseprobe oder das Studieren anderer Rezensionen,,,,

Jedes Buch findet seine Leser!

Meine Bewertung: Zwei ** Sterne für ein  Buch, welches mir gar nicht gefallen hat. 

Trotzdem bedanke ich mich herzlich beim Eichborn Verlag für das Rezensionsexemplar!

Sonntag, 3. November 2019

*Die Schuld jenes Sommers* von Katherine Webb, erschienen im Diana Verlag

*Werbung, unbezahlt*
Verlagsinfo

DEUTSCHE ERSTAUSGABE
Aus dem Englischen von Babette Schröder
Originaltitel: The Disappearance
Originalverlag: Orion
Hardcover mit Schutzumschlag, 464 Seiten, 13,5 x 21,5 cm
ISBN: 978-3-453-29208-6
Erschienen am  14. Oktober 2019

Inhalt/Klappentext:

Bath 1942: Im Chaos eines Bombenangriffs ist der kleine Davy plötzlich unauffindbar. Frances, die auf den Jungen aufpassen sollte, macht sich auf die Suche. Sie ist verzweifelt, denn schon einmal ist ein Kind verschwunden: Vierundzwanzig Jahre zuvor war ihre beste Freundin Wyn nach einem Streit nie wieder aufgetaucht. Ausgerechnet in dieser schicksalhaften Nacht fördert der Einschlag einer Bombe das Skelett eines Kindes zutage. Das tote Mädchen ist Wyn. Frances ist zutiefst erschüttert, und dunkle Erinnerungen aus der Vergangenheit werden lebendig. Was geschah in jenem Sommer vor über zwanzig Jahren? Wo ist Davy? Und hat er überlebt?

Die Autorin : Katherine Webb
Katherine Webb, geboren 1977, wuchs im ländlichen Hampshire auf und studierte Geschichte an der Durham University. Heute lebt sie in der Nähe von Bath, England. Nach dem großen internationalen Erfolgsdebüt »Das geheime Vermächtnis« folgten zahlreiche Romane wie »Das fremde Mädchen« oder »Italienische Nächte«, die die Autorin auch in Deutschland zu einer festen Größe auf der SPIEGEL-Bestsellerliste machten.


Meine Meinung: Katherine Webb hat mich bisher immer mit ihren Romanen  begeistert, in eine andere Welt versetzt und zwar auf Grund  ihres guten  und flüssigen Schreibstils, ihren tollen Ideen über unterschiedliche Inhalte und Zeiten, die sie prima für den Leser aufbereitet und recherchiert hat. Diesmal war es etwas anders für mich beim Lesen. Ich empfand den Roman, der auf zwei Zeitebenen spielt, etwas langweilig und viel zu langatmig verfasst. Es war kein echter historischer Roman, der zweite Weltkrieg wurde halbherzig beschrieben, zwar mit der Schilderung erschütternder Bombenangriffe der deutschen Wehrmacht auf die englische Zivilbevölkerung, politische Tatsachen wurden leider in keiner Weise erwähnt. Es war auch kein wirklicher Krimi, sondern eher das ausführliche Psychogramm einer traumatisierten jungen Frau (Frances) aus ihrer Umwelt, die den kleinen Davy in einer Bombennacht im Jahr 1942 verloren hat und sich daraufhin auf eine intensive Suche nach ihm begibt. Immer wieder quälen Frances dabei Erinnerungen an das mysteriöse Verschwinden ihrer achtjährigen Freundin Wyn vor vierundzwanzig Jahren. Gekoppelt mit der gefahrvollen und anstrengenden 12 tägigen Suche nach Davy bringen sie diese Gedanken und Erinnerungen an den Rand einer depressiven Verzweiflung. 


Im zweiten Erzählstrang versetzt uns die junge und talentierte Autorin in die Kindheit der achtjährigen Frances und Wyn. Die beiden unterschiedlichen Kinder befreunden sich eng miteinander, obwohl sie sich kaum ähneln vom Charakter und Aussehen. Frances ist sehr gross für ihr Alter, sehr schüchtern und leidet darunter. Die kleine Wyn ist ziemlich klein, keck und gar nicht zurückhaltend im Auftreten. Die beiden Kinder ergänzen sich , lieben sich innig, wobei sie auch noch aus unterschiedlichen Elternhäusern stammen. Frances Familie ist konservativ, bodenständig und fürsorglich. Bei Wyn läuft es etwas anders. Gewalt, Alkoholexzesse  und  psychische und körperliche Vernachlässigung in der Familie prägen ihren Alltag. 

Mehr möchte ich gar nicht verraten, sondern noch erwähnen, das auch viele andere Protagonisten sehr treffend und gefühlvoll beschrieben wurden - und trotzdem hat mich das Buch nicht völlig in seinen Bann ziehen können, wobei die Auflösung am Ende recht interessant war. 

Meine Bewertung: VIER **** Sterne für diesen Roman mit kleinen Schwächen!

Herzlichen Dank an die Autorin und den Diana Verlag für das schöne gebundene Rezensionsexemplar mit dem ansprechenden Cover! 

Freitag, 26. Juli 2019

*Das Haus am Rand der Klippen* von Lucy Clarke, erschienen im Piper Verlag

*Werbung*
Erschienen am 04.06.2019
Übersetzt von: Claudia Franz
416 Seiten, Klappenbroschur

Info zum Buch und Verlag

Die Autorin Lucy Clarke studierte Englische Literatur an der Universität von Cardiff, bevor sie sich ganz ihrer Karriere als Schriftstellerin widmete. Ihre Romane erobern auf der ganzen Welt die Bestsellerlisten. Sie ist passionierte Tagebuchschreiberin und mit einem professionellen Windsurfer verheiratet, mit dem sie zwei Kinder hat und die Liebe zum Meer teilt. Den Sommer verbringen sie an der Südküste Englands, den Winter in fernen, exotischen Ländern.

Inhalt/Klappentext: Das Haus am Rand der Klippen war Elles größter Traum. Doch kaum eingezogen, liegt ihre Welt in Trümmern: Ihre Ehe zerbricht, sie ist bankrott, und ihr Verlag drängt auf ihr neues Buch, während sie mit Schreibblockaden und Schlaflosigkeit kämpft. Der Abgabetermin rückt näher, ihre Existenz hängt davon ab, und vielleicht liegt es an den angespannten Nerven, dass sie sich ständig beobachtet fühlt. Doch als Elle von einer Reise zurückkehrt, spürt sie schon beim Betreten ihres Hauses, dass etwas anders ist. Jemand war hier. Und hat ihr schlimmstes Geheimnis entdeckt.


Meine Meinung: Cornwall, eine Schriftstellerin arbeitet dort am Meer - schon diese beiden Begriffe haben ausgereicht, um mich zu diesem Spannungsroman zu führen. Das schön gestaltete Cover hat mir dann den letzten Anstoß gegeben, das Buch zu lesen. Eines hat mir diese Lektüre deutlich vor Augen geführt: ich werde nun nie mein Heim an völlig fremde, unbekannte Menschen über eine Plattform vermieten oder/und zum Tausch für eine Urlaubszeit anbieten. Es hat mich teilweise wirklich atemlos gegruselt und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Es ist die perfekte Spannungslektüre für den Urlaub am Strand an heissen Tagen, inmitten des realen Lebens. Denn ein regelmässiges Auftauchen aus diesem Buch ist der persönlichen psychischen und physischen Gesundheit nur zuträglich.  

Es ist mein erstes Buch dieser Autorin, ihr flüssiger und gefälliger Schreibstil hat mich positiv überrascht , wie auch die ruhige Art, wie sie die Spannung einer bedrohlichen Atmosphäre nach und nach aufbaut. Elle, die Hauptprotagonistin, eine bekannte Schriftstellerin, lebt zum Glück in einem wunderschönen , neu renoviertem Haus in der Nähe ihrer älteren Schwester Fiona, deren Ehemann Bill und dem gemeinsamen Kind Drake. Die beiden Schwestern vertrauen sich völlig, sind ein Herz und eine Seele. Elle hat immer die Möglichkeit ihre Familie um Rat und Hilfe in allen Angelegenheiten des Lebens zu bitten. Das hat sie auch bitter nötig nach einer Trennung von ihrem Traum-Ehemann Flynn und einem unsteten und labilen Leben als junges Mädchen am Literatur College. Der Leser erfährt nach und nach Einzelheiten aus diesen Erlebnissen in einem anderen Erzähl Strang und die Autorin verbindet beide Geschichten geschickt zusammen, ohne zu viel zu verraten. Vor jedem Kapitel , welches Elle als Titel führt, bekommt der Leser zusätzlich Tips und Infos zum eigenen Schreiben eines Buches. Eine nette Geste der jungen Autorin Lucy Clarke.

Die Schriftstellerei ist ein einsamer Job am Computer und Elle bewegt sich geschickt und oft in den sozialen Medien, um auf diese Art und Weise viel Kontakt zu ihrer Lesergemeinde zu bekommen. Ob das eine gute PR - IDEE ist , müsst ihr Euch selber erlesen......

Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und vergebe dem Buch  FÜNF STERNE !

Herzlichen Dank an die Autorin und den Piper Verlag für das Rezensionsexemplar! 

Donnerstag, 18. April 2019

*Die Insel der letzten Geheimnisse* von Emma Piazza, erschienen im Penguin Verlag

DEUTSCHE ERSTAUSGABE
Aus dem Italienischen von Ingrid Ickler
Originaltitel: L'isola che brucia
Originalverlag: Rizzoli, Rizzoli Libri S.p.a., Mailand 2018
Paperback , Klappenbroschur, 304 Seiten, 13,5 x 20,6 cm
ISBN: 978-3-328-10241-0
Erschienen am  14. Januar 2019
*Werbung*

Info zum Buch und zur Autorin

Die Autorin
Emma Piazza wurde in Pavia geboren; ihre Mutter ist Italienerin, ihr Vater Korse. Sie arbeitet in einer literarischen Scout-Agentur und lebt derzeit in Barcelona. Mit »Die Insel der letzten Geheimnisse« hat sie sich ihren Traum erfüllt und das Buch geschrieben, nach dem sie immer gesucht hat.

INHALT / KLAPPENTEXT:

Ein altes Haus hoch über dem Meer. Eine Insel, auf der niemand wagt, die Wahrheit zu sagen.

Niemals wollte Thérèse nach Korsika zurückkehren, auch wenn sie immer wieder eine Sehnsucht verspürt nach dem alten Haus der Familie auf den Klippen hoch über dem Meer. Doch nun erfordert eine Erbsache ihre Anwesenheit vor Ort. Sofort nimmt die raue Schönheit der Insel sie wieder gefangen: die Wildheit der Macchia, die Wellen, die gegen die Felsen branden. Aber nur zu bald holt die dunkle Vergangenheit ihrer Familie sie ein. Sie fühlt sich beobachtet, und eines Morgens wacht sie als Gefangene in einem fremden Haus auf. Was geht hier vor sich? Niemand will ihr helfen. Denn auf dieser Insel kennt zwar jeder außer Thérèse die Wahrheit, aber alle schweigen ...

Rezension

MEINE MEINUNG: Der Debüt Roman der jungen begabten Autorin Emma Piazza hat mich so positiv überrascht, dass ich immer noch ganz gefangen bin auf der bergigen Insel Korsika mit seinen Traumaussichten auf das Meer, dem warmen Duft und Wind der Macchia nach Kräutern, dem hellen, gleißendem Sonnenlicht, die den scharfen Duft der Eukaylyptus Bäume vervielfältigt. Aber auch die Abgründe der tiefen Abstürze der Küste in das Meer ähneln den Geheimnissen der eigensinnigen Korsen. Die junge Autorin beschreibt diese fesselnde  Atmosphäre in poetischen Sätzen, verpackt diese Stimmung in eine Familiengeschichte, die sich plötzlich als Psychothriller entpuppt.

Thérèse, eine junge Malerin, auf der Suche nach sich selbst und ihrem Talent , zuhause in den Mittelmeerstädten Lissabon und Barcelona, vermisst den korsischen, liebevollen Vater ihrer Kindheit, vermisst ihre italienische Mutter, hadert mit dem Ende einer intensiven Liebes-Beziehung - und ist schwanger. Sie spricht mit sich, ihrem Kind,  seinem Vater,  der Gegenwart und rätselt an ihrer Familiengeschichte mit  ihren  vielfältigen Wurzeln herum. Diese anfängliche, einführende psychologische Offenbarung ihrer Persönlichkeit empfand ich als sehr interessant , ebenso wie das Leben und die Gedanken ihres väterlichen Freundes, Kunstkenners und Schriftstellers William Cole, der in einer eigenen Lebensgeschichte die Wege von Thérèse's Leben kreuzt. Seine Gedanken und Erlebnisse werden im Buch in kursiver Schrift dargestellt. Den Hinweis gebe ich gern zum besseren Verständnis und Einführung in den Roman für ungeduldige Leser. Die Handlungsstruktur bewahrt bis zum Ende eine unglaubliche Spannung, die sich laufend steigert und mich dazu verführt hat, dieses Buch ohne grosse Pausen durchzulesen und aufatmend das ungewöhnliche Ende zu erfahren. 

Lasst Euch mitnehmen auf die schöne Insel Korsika, entdeckt die Landschaft, die Psyche einer malenden Künstlerin, die Entwicklung ihrer Liebe zu einem ungeborenem Kind und die manchmal feindselige Verschlossenheit einer eigensinnigen Inselbevölkerung! 

Meine Bewertung: FÜNF ***** STERNE in der ungewöhnlichen Genre Mischung von Familiengeschichte und Psychothriller! 

Herzlichen Dank an die Autorin und den Verlag für dieses grossartige Leseerlebnis! 

Mittwoch, 26. Dezember 2018

*AUFBRUCH IN DEN RAUNÄCHTEN* , erschienen im Dielus Verlag


Verlagsinfo *Werbung*

Meditationen, Rituale und praktische Übungen für die heiligen Tage und ein anderes Jahr danach

Eine besondere Magie umgibt die sagenumwobenen Wintertage zwischen Weihnachten und dem Tag der Heiligen Drei Könige. In diesen geheimnisvollen zwölf Tagen und Nächten öffnen sich nicht nur die Tore zur Anderswelt, sondern auch das Feld der Liebe, der Weisheit und unserer Schöpfungskraft.

Die erfahrenen Autorinnen haben ein Werk geschaffen, das nicht nur auf die heiligen Tage eingeht, sondern auch auf deren Bedeutung für die Monate danach. Zudem stellen sie zahlreiche Meditationen, Rituale und praktische Übungen vor, die auch ganzjährig für den persönlichen Aufbruchs- und Erweckungsprozess geeignet sind.

Dieses Buch vermittelt die Einsicht, dass in uns eine Zauberkraft schlummert, die sich nur danach sehnt, an die Oberfläche zu treten. Allem voran der Ruf des Herzens, das darum bittet, einzutauchen in die farbenfrohen Facetten eines lebendigen Daseins. Diese und alle anderen liebevollen Kräfte führen zu neuem Schwung und viel Auftrieb. Im Ergebnis winken ein erfüllendes Jahr und eine kompromisslose Bejahung des Lebens.

Quelle und weiterführende Infos aus Wikipedia! Die Rauhnächte (auch Raunächte oder Rauchnächte), zwölf Nächte (auch Zwölfte), Glöckelnächte, Innernächte oder Unternächte sind einige Nächte um den Jahreswechsel, denen im europäischen Brauchtum eine besondere Bedeutung zugemessen wird. Meist handelt es sich um die Zwölf Weihnachtstage vom Weihnachtstag (25. Dezember) bis zum Fest der Erscheinung des Herrn (6. Januar), gelegentlich um andere Zeiträume, beispielsweise jenem zwischen dem Thomastag und Neujahr. In manchen Gebieten wird die Thomasnacht nicht hinzugezählt. Nach dem Volksglauben zogen sich die stürmischen Mächte der Mittwinterzeit in der Nacht auf den 6. Januar zurück, „die Wilde Jagd“ begab sich am Ende der Rauhnächte zur Ruhe.[1] Die zwölf Rauhnächte waren als Bauernregel gemäß der pauren practick bestimmend für das Wetter der zwölf Monate des neuen Jahres.

Rezension

Meine Meinung zum Buch: Diesen interessanten und informativen Ratgeber habe ich mir zum Lesen für die derzeitige, besondere Zeit des ausklingenden Jahres aufgehoben.  Die zwei kompetenten Autorinnen (Heilpraktikerinnen) haben dieses Büchlein als Gemeinschaftsarbeit erarbeitet und geschrieben, gestützt auch mit Erfahrungswerten aus ihren eigenen Heilpraxen. Ihre persönlichen Vorworte und die übersichtliche Gliederung führen sanft und anschaulich in diese magischen Tage ein. Informationen über alte Bräuche, Reinigungsrituale oder/und praktische Anleitungen zu Übungen, wie das Führen eines Raunacht-Tagebuches oder zur Meditationsarbeit machen diese Lektüre für den interessierten Leser  praktisch wertvoll. Das Buch beinhaltet noch viel mehr Wissen, wie über den Umgang mit ätherischen Ölen und Praktiken des Räuchern. Die Rituale werden ausführlich erklärt, besprochen und so jedem spirituell empfänglichem  Leser nahe gebracht. Man kann sicher nicht alles zugleich ausprobieren und muss sich langsam an diese Welt der Rituale und alten Legenden herantasten. Die Kraft der Mandalas kommt zur Sprache und man verspürt beim Lesen Neugier und Interesse auf das Entdecken der sogenannten *Anderswelt*, die sich während dieser Zeit öffnen kann, wenn man es möchte und sich wünscht ! Man kann sehr viel über sich selber erfahren, wenn man auf diese Rituale eingeht und sie ausführt, denn jede der zwölf Raunacht-Tage steht symbolisch für einen Monat des kommenden neuen Jahres und kann uns Wege zeigen, wie wir in unserer Psyche damit umgehen und unser Leben eventuell nach neuen Aspekten und Werten ausrichten können. 


Dieses Buch ist ein perfekt, mit viel Herzblut und Liebe gestalteter Ratgeber, der nicht streng fordert oder fanatisch einen Weg weist, sondern viele Wege aufzeigt und zwar zu einer guten, liebevollen Annahme der eigenen Seele und des dazugehörigen Körpers.

Meine Bewertung: Fünf ***** Sterne!

Herzlichen Dank an die beiden Autorinnen Susanne Gärtner und Katrin Bliedtner-Sisman , sowie den DielusVerlag für das Buch!


Dienstag, 20. November 2018

*Die kleinen Wunder von Mayfair* von Robert Dinsdale, erschienen im Knaur Verlag

Hardcover, Knaur HC
01.10.2018, 464 S.
ISBN: 978-3-426-22672-8
*Werbung*
Verlagsinfo
















Rezension

Zum Autor:

Robert Dinsdale, Jahrgang 1981, wuchs in North Yorkshire auf. Er lebt mit seiner Tochter in Essex und arbeitet als Literaturagent. Wenn er sie nicht gerade zur Schule fährt, geht er am Meer spazieren, arbeitet am Computer oder besucht die örtliche Bibliothek (das kann er sehr empfehlen!). »Die kleinen Wunder von Mayfair« ist sein dritter Roman.

Inhalt/Klappentext: 

Entdecken Sie mit Robert Dinsdales "Die kleinen Wunder von Mayfair" Londons einzigartigen Spielzeug-Laden und einen ergreifenden Liebes- und Familien-Roman zum Anfang des 20. Jahrhunderts. 

Alles beginnt mit einer Zeitungsannonce: »Fühlen Sie sich verloren? Ängstlich? Sind Sie im Herzen ein Kind geblieben? Willkommen in Papa Jacks Emporium.« Die Worte scheinen Cathy förmlich anzuziehen, als sie nach einer neuen Bleibe sucht. Denn im England des Jahres 1906 ist eine alleinstehende junge Frau wie sie nirgendwo willkommen, zumal nicht, wenn sie schwanger ist – und so macht Cathy sich auf nach Mayfair. In Papa Jacks Emporium, Londons magischem Spielzeug-Laden, gibt es nicht nur Zinnsoldaten, die strammstehen, wenn jemand vorübergeht, riesige Bäume aus Pappmaché und fröhlich umherflatternde Vögel aus Pfeifenreinigern. Hier finden all diejenigen Unterschlupf, die Hilfe bitter nötig haben. Doch bald wetteifern Papa Jacks Söhne, die rivalisierenden Brüder Kaspar und Emil, um Cathys Zuneigung. Und als der 1. Weltkrieg ausbricht und die Familie auseinander reißt, scheint das Emporium langsam aber sicher seinen Zauber zu verlieren …

Nostalgisch, rührend und zauberhaft romantisch erzählt Robert Dinsdales "Die kleinen Wunder von Mayfair" von einer jungen Frau, zerrissen in ihrer Liebe zu zwei Männern mit einzigartigen magischen Talenten. 

Meine Meinung: Bei diesem Buch hat sich mein Herz beim Lesen etwas zweigeteilt und ich habe bei dieser Lektüre tatsächlich zwei unterschiedliche Meinungen im Kopf, die sich sehr widersprechen und mich irritieren. Auf der einen Seite gefällt mir der erste Teil des Buch bis zur Seite 224 ganz wunderbar. Ich bin in eine magische Spiel- und Kinderwelt eingetaucht, deren so fantasievolle und bunte Beschreibungen man selten in zumindest mir bekannter Literatur findet. Spielzeuge in allen erdenklichen Formen und Funktionen erfreuten mich, die Londoner Bevölkerung, und nicht zuletzt auch die Hersteller wie Papa Jack und seine Söhne Kaspar und Emil. Es sind Papiervögel, die durch alle Räume flattern, magisch wachsende Wälder aus Papier, geschnitzte Holzballerinen, Patchworkhunde, die sich bewegen und reagieren, aber immer wieder auch Spielzeugsoldaten und ihre Armeen. 

 Ich habe an eigene Spielerlebnisse denken müssen und hatte ein nostalgisches Glücksgefühl im Kopf. Nur die kleinen Kriegssoldaten, von denen Emil so fasziniert ist, wurden von mir nicht besonders gemocht. Krieg bleibt Krieg , auch im Spiel kann ich dem keine Faszination abgewinnen. Durch das Eintreten in das Emporium der jungen , schwangeren Cathy habe ich auf eine liebevolle Familiengeschichte gehofft, wobei ich zu einigen Protagonisten wie Cathy, ihrer Tochter Martha und den Spielzeugmachern leider keine wirkliche gute Lesebeziehung aufbauen konnte. Die Schilderungen Ihrer Charaktere durch den Autor blieben für mich schwach, unfassbar, seicht und uninteressant. Die laufenden Eifersüchteleien beim Spielzeug-Erfinden zwischen Kaspar und Emil waren nervend und die Buhlerei um Cathy Liebe auch! Warum der allmächtige Papa Jack und Cathy diesen schwelenden Konflikt nicht gesehen haben  und eingegriffen haben, bleibt mir unverständlich, war sicher vom Autor wohl so gewollt.  Meine Begeisterung wurde nur durch die Beschreibungen des Emporiums genährt und seine mystischen und geheimnisvolle Funktionen, die mit dem realen London kaum vereinbar waren. Die bitteren  Lebens-Erfahrungen in Sibirien aus Papa Jack's Erzählungen haben mich erahnen lassen, dass noch ein unschönes Ende auch für die Geschichte des Emporiums folgen wird. 

Und so kam es auch. Der erste Weltkrieg spielt nun eine ausufernde Rolle bis zum Ende des Buches und die Aussage, dass auch jeder bösartige Kriegsteilnehmer diese heile Kinderwelt in sich bewahrt hat, konnte mich nur mässig trösten. Für mich war es einfach zu viel Krieg. Krieg zwischen den eifersüchtigen Brüdern und der Krieg in der Welt waren mir einfach zuviel. Mich haben weder die Briefwechsel zwischen Cathy und Kaspar begeistert, noch die Beschreibungen der Frontlinien. Es war fast langweilig, vorhersehbar , ein modernes Märchen mit einigen interessanten philosophischen Vergleichen über das Leben an sich , aber letztendlich für mich als Leserin : ZU VIEL KRIEG ab der Mitte der Lektüre! Die Liebesgeschichte tritt zunehmend trocken in den Hintergrund des Buches.
Vielleicht ist es aber auch ein typisches Buch für Spielzeugsoldaten-Fans? 

Meine Bewertung: Drei gute *** Sterne für dieses rätselhafte, etwas fiktive, etwas reale Buch über das Spielzeug-Emporium und seine Macher - und den Kriegen überall auf der Welt! 

Vielen Dank an den Verlag und Autor für das gebundene Rezensionsexemplar!  


Mittwoch, 12. September 2018

*Jenseits des breiten Flusses*von Sarah Maine, erschienen im Goldmann Verlag

*Werbung*. Mir wurde ein kostenloses Leseexemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung. 


REZENSION

INHALT/Klappentext: Schottland 1893: Die 19jährige Evelyn Ballantyre macht sich auf, ihren Vater auf eine Reise nach Kanada zu begleiten. So kann sie die Grenzen des herrschaftlichen Anwesens hinter sich lassen, das für sie in den letzten Jahren eher ein Gefängnis als ein Zuhause war. Seit jener schicksalhaften Nacht, in der zwei Menschen starben, und ihr Jugendfreund, der Stallbursche James Douglas, der Tat beschuldigt fliehen musste. Doch als sie in der kanadischen Wildnis unverhofft auf James trifft, drängen die dunklen Geheimnisse der Vergangenheit an die Oberfläche. Und Evelyn muss sich entscheiden, wo ihre Zukunft liegt …


MEINE MEINUNG:

Ich hatte mich eigentlich bei der Anforderung des Buches auf eine Abenteuergeschichte in der kanadischen Wildnis gefreut, aber meine Erwartungen haben sich leider nicht ganz erfüllt. Der Roman plätscherte zu Anfang auf mindestens hundert Seiten langsam vor sich hin, in denen nicht viel passierte. Meine Ungeduld wuchs von Seite zu Seite , zumal die beiden Hauptprotagonisten Evelyn und James recht unscheinbar erschienen und keine  fesselnde Ausstrahlung besaßen. Zufällig treffen sie in Kanada wieder aufeinander. Ich empfand als Leser diese vielen Zufälle als zu offensichtlich konstruiert. Einen guten Zugang zu ihren Wünschen, Charakteren und Empfindungen zueinander bekam ich leider auch nur mässig.  James war etwas älter als Evelyn, sie kannten sich aus Kindertagen vom schottischen Anwesen. SIE schwärmt für ihn, ER beachtet sie wenig, sieht sie immer noch als das, was sie einmal war. Ein Kind. Auch in Kanada ändert sich zunächst nicht allzuviel an dieser Situation. Diese sanfte Schwärmerei wird leicht und einseitig aus Sicht der jungen Evelyn beschrieben. Sie erscheint nun zwar als junge, moderne Frau ihrer Zeit,  trotz allem hat sie ein so naives Weltbild, dass es mich oft entsetzt hat.  Die ganze Reise mit ihrem Vater und dessen Freund Larsen, das Aufeinandertreffen mit dem ausgewanderten James und die Suche nach dem Mörder und die Erklärungen  für die vergangenen Morde in Schottland, die Gespräche, Begegnungen darüber untereinander, wirken gesteuert, harmlos und ohne Schwung und Esprit. Der Schreibstil der Autorin erschien mir flüssig und angenehm zu lesen, aber es fehlen Spannungsbögen, die den Leser immer weiter tief in die Geschichte und zum Verständnis der Protagonisten hineinführen.  

Es war keine schwierige Lektüre , dafür aber eine unendlich langweilige Thematik, dabei hätte man aus dieser Reise in die Wildnis so viel machen können, sogar verbunden mit einer romantischen Liebesgeschichte und der Aufklärung der Morde, welche der Leser übrigens recht früh durchschaut. 

Es fehlen einfach Herzblut, Leidenschaft und eine emotionale Begeisterung, die von der Autorin nur mangelhaft und zögerlich vermittelt werden. 

Die wilde und eindrucksvolle kanadische Landschaft, die indianische Bevölkerung werden eindrucksvoll in schönen Bildern geschildert, aber auch das ist nicht gerade spannungsfördernd für den Lauf der Geschehnisse. 


Meine Bewertung: DREI *** Sterne für dieses Buch.  

Mein Dank geht an die Autorin und den Goldmann Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplares. 



Montag, 20. August 2018

*Sommersturm über Cornwall* von Louisa Leaman, erschienen im Goldmann Verlag

*Werbung*

Info zur Autorin und Buch, erschienen am 21.5.2018

Rezension

Inhalt/ Klappentext:
Nina Munroe ist eine Karrierefrau mit einem attraktiven Verlobten und einer exakt geplanten Zukunft. Bis der Tod ihres Vaters alles verändert: Bei der Testamentseröffnung erfährt Nina, dass ihre Eltern ein Strandhaus an der Küste von Cornwall besaßen, das sie nun erbt: Snare Cove. Als sie das Cottage besucht, entdeckt Nina, dass das Haus den Schlüssel zu einem Geheimnis birgt, das mit dem frühen Tod ihrer Mutter zu tun hat. Unterstützt von dem Lebenskünstler Danny kommt sie allmählich ihrer Familiengeschichte auf die Spur. Nina ahnt allerdings nicht, welche Geister der Vergangenheit sie mit ihren Nachforschungen geweckt hat ...

Meine Meinung: Dieses Buch lebt hauptsächlich von der schönen Atmosphäre an den windigen und wilden Stränden von Cornwall!
Schmuggleratmosphäre, Piratentum, alte Legenden, die voller Mystik und Geheimnissen stecken, geben dieser Geschichte die nötige Spannung und fesseln den Leser unterhaltsam mit sehr attraktiven und bunten Bildern von Meer und Küste. 
Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, geübte Leser fliegen schnell durch das Buch und man kann gut aus der Realität abtauchen ins schöne Cornwall. 

Denn die Hauptprotagonisten fallen ein wenig durch unglaubhaftes und sprunghaftes Verhalten auf. Vor allem die junge Nina macht laufend überraschende Kehrtwendungen in ihrem Handeln während ihrer Suche nach den unheimlichen  Geheimnissen und Geschichten, die das alte und baufällige Strandhaus umgeben. Der Leser fängt an zu staunen über soviel Naivität und teenagermässiges Verhalten einer jungen Frau von sechsunddreissig  Jahren. Ja, sie hat es schwer, nie den Verlust der verstorbenen  Mutter verwunden, das männliche Familienoberhaupt brillierte in seiner Vaterrolle nicht, sondern war ein verantwortungsloser Geselle mit einem Hang zur Gewalt. Immer wieder tauchen vor ihrem inneren Auge Bildsequenzen aus ihrer Kindheit auf, die ihr fremd  und unheimlich erscheinen, sogar Angstzustände auslösen.  Aber wie die Autorin wohl vom richtigen Leben gut abgeschaut hat, so läuft es auch im Buch. Nina wählt in ihrer hilflosen Unsicherheit einen Verlobten, der ihrem Vater ein wenig ähnelt. Der ehrgeizige Karrieremann Jake hat alles unter Kontrolle, den Job, seine Finanzen als auch die naive Nina.
Aber nun taucht Danny auf, ein ganz anderer Typ Mann, der Nina mit seinem forschen und spontanem Verhalten als armer Künstler und seefahrender Küstenfischer auf ganz andere Gedanken und Empfindungen bringt,,,

Dieses nette Taschenbuch hat mich gut unterhalten und mir einige unbeschwerte Lesestunden geschenkt, wobei ich mit Nina's pubertärer Charakterbeschreibung und ihren Stimmungsschwankungen doch einige Probleme hatte. 
Meine Bewertung: DREI *** gute Sterne für diese unterhaltsame Liebes- und Küstengeschichte.  

Ein Dankeschön geht an die Autorin und den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar mit dem hübschen Cottage-Cover! 





Donnerstag, 5. Juli 2018

*Die Frauen am Fluss* von Katherine Webb, erschienen im Diana Verlag


*Werbung*

Rezension

INHALT:  Dieser typisch englische Frauenroman, versehen mit einer kleinen Prise Krimi und Geheimnis, entführt den Leser in das Jahr 1922 in das kleine Dörfchen Slaughterford, gelegen im ländlichen District Wiltshire. Die Dorfbevölkerung beobachtet die Heirat des grössten Gutsherren der Gegend Alistair Hadleigh mit der schüchternen Irene aus London mit äusserstem Argwohn. Alistair’s Tante und Ziehmutter Nancy, die auch auf dem Anwesen lebt, heisst sie auch nicht willkommen und begegnet ihr mit Kälte, ungerechter Kritik und Eifersucht.
Die sich sehr einsam fühlende Irene lebt sich schwer in die Dorf- und Naturidylle ein und gewinnt aber mit dem resoluten Stallmädchen Pudding Cartwright eine treue Freundin. Als Irene’s Mann Alistair brutal ermordet wird, machen sich die beiden ungleichen Gefährtinnen auf die Suche nach den geheimnisvollen Hintergründen dieser schrecklichen Tat,,,,,

MEINE MEINUNG: Dieses ist nicht mein erster Roman der bekannten Autorin und doch hatte ich das Gefühl, dass Katherine Webb sich eine etwas andere Schreibweise zugelegt hat. Die Idyllischen, sehr schönen Naturbeschreibungen bringt sie wie immer gekonnt und sehr bildhaft  zum Leser und begeistert auch mit vielen liebevollen Szenen des damaligen dörflichen Lebens und seiner Menschen.
Nur mit den beiden Hauptprotagonistinnen Irene und Pudding bin ich erst ab der Mitte des Buches  warm geworden. Irenes Charakter erscheint zu Beginn des Romans sehr blass, unverständlich und abweisend. Man mag sie einfach nicht sofort. Mit Pudding und ihrer Familie kommt man nach einiger Zeit besser klar. Dieser merkwürdige Spitzname wurde dem  stämmigen Stallmädchen als Kind gegeben, da sie gerne Süsses mochte . Ich finde diese Namenwahl von der Autorin nicht sehr geschickt. Das laufende Lesen dieses Spitznamen hat mich oft genervt.  Auch die Entwicklung der ungewöhnlichen  Freundschaft  dieser beiden Frauen wurde für mich nicht klar herausgearbeitet. Sie stammen ja beide aus völlig unterschiedlichen Gesellschaftsklassen und im damaligen Grossbritannien wurde sehr viel Wert auf eine Abgrenzung zur einfachen, dörflichen Bevölkerung gelegt. 

Ich wurde dieses mal beim Lesen einfach nicht genügend mit in die Geschichte hineingeführt, wie  sonst gewohnt von der Autorin aus ihren anderen Büchern.  Auch die Auflösung des Romans  fand ich nicht gelungen. Das ist ein wenig schade, hat aber meinem Lesevergnügen bei dieser leichten Geschichte kaum geschadet. Diese Lektüre passt perfekt zur aktuellen heissen Sommerzeit und man kann sie nebenher an einem kühlen Plätzchen ohne grosse Konzentration geniessen. 

Meine Bewertung für dieses noch gute Buch im Genre *Leichte Frauenlektüre*: 
DREI *** STERNE. 

Herzlichen Dank an den Diana Verlag und das Bloggerportal für das schön und ansprechend illustrierte, gebundene Buch - und Rezensionsexemplar! 


Mittwoch, 2. Mai 2018

*Reise nach Orkney* von Amy Sackville, erschienen im btb-verlag

Buchdetails:

Taschenbuch, Broschur
ISBN 978-3-442-71599-2

Erschienen:12.3.2018

*Werbung*

Infos über die Autorin Amy Sackville









Rezension

INHALT: Ein alternder Literaturprofessor lernt eine seiner jungen Studentinnen näher kennen und lieben und die beiden finden zu einem ungleichen Ehepaar zusammen. Ihr Altersunterschied beträgt vierzig Jahre. Sie verbringen die Flitterwochen auf ihren Wunsch in einem abgeschiedenen Cottage, direkt am Atlantik, auf einer kleinen Insel des Orkney-Archipel.

MEINE MEINUNG: Ich habe nicht erwartet in diesen Roman so eine Fülle von poetischen, bildhaften, sprachgewaltigen und traumhaft schönen  Schilderungen von einer so jungen Autorin zu finden und bin ganz begeistert von ihrem aussergewöhnlichen Schreibstil. 

Es passiert im Handlungsablauf nicht viel und doch strotzt der Roman voller Spannungsmomente ,geheimnisvollen, mystischen Andeutungen und Geschehnissen. Richard, der Literatur-Professor und schreibende Literat erzählt dem Leser die Geschichte ihrer Liebe meist aus der Ich-Perspektive, springt aber häufig in die Vergangenheit , berichtet dann über die Zeit des scheuen Kennenlernen und des zärtlichen Umwerben an der Universität. 
Seine junge Frau verrät ihm fast nichts aus ihrer persönlichen Vergangenheit , nur dass sie auf den Orkneys geboren wurde und früh den liebevollen Vater verlor. 

Er entwickelt im Laufe des kurzen Zusammenlebens auf der Insel eine fast schon krankhafte Begierde und Liebe für die junge, schöne Frau. Sie nur für sich allein zu vereinnahmen, mit all ihren Gedanken und Träumen vom Meer und der beeindruckenden wilden Küstenlandschaft, werden mehr und mehr seine Obsession und sein Ziel. Es ist sehr spannend diese Persönlichkeitsentwicklung eines alternden Mannes im Roman zu verfolgen!   
Sie verbringt Stunden am Meer allein, sammelt Strandexponate und scheint sich in seinen Augen mit den Naturgewalten vereinen zu wollen. Sie liebt das salzige Meerwasser, den heulenden Wind und die gewaltigen Regengüsse.   Er versucht an seinem Buch über mystische Frauenfiguren der Meere, wie Selkies und Nixen  weiter zu arbeiten, das gelingt ihm aber immer weniger. Er beobachtet sie mehr und mehr stundenlang vom Fenster aus,,,, 
Die Erzählweise driftet immer mehr in seine Obsession und Liebe für diese wunderschöne, ungewöhnliche Frau mit den silbern glänzenden, langen Haaren ab, und er entdeckt Veränderungen, Hautmerkmale, Schwimmhäuten ähnelnd , an ihren Händen und Füssen. 

Das ungleiche Paar geniesst die einsamen Stunden im Cottage  sehr miteinander - und doch driften sie langsam, aber unausweichlich auseinander.
Er fühlt es - kann es aber nicht verhindern. 
Sie entgleitet ihm langsam, Stück für Stück zieht es sie in andere Sphären und Welten.
Dieser Roman lockt auch den Leser in eine Phantastische Traumwelt, der man sich nicht entziehen kann und ich kam immer wieder ins Grübeln, was nun Realität und was Wunsch- oder Traumvorstellungen des Professors über seine Ehefrau waren.   

Meine Bewertung: Fünf ***** STERNE für dieses phantastische Werk. 

Vielen Dank an die Autorin und den Verlag für das Rezensionsexemplar!

Mittwoch, 11. April 2018

*DAS GEHEIME LEBEN DER SEELE* von Sabine Wery von Limont, erschienen im Mosaik Verlag

Buchdetails

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe :12.03.2018
  • Aktuelle Ausgabe : 12.03.2018
  • Verlag : Mosaik 
  • ISBN: 9783442393299
  • Flexibler Einband 320 Seiten
  • Sprache: Deutsch
  • Werbung









Rezension

INHALT/Klappentext:
Wieso sind wir, wie wir sind? Und müssen wir so bleiben? Man kann sie vielleicht nicht sehen, und doch ist sie spür- und sogar messbar: Die Seele ist zwar das unsichtbare Organ unseres Körpers, wirkt sich aber über das Nervensystem auf unseren ganzen Organismus aus. Sie umfasst unsere gesamte Wahrnehmung, beeinflusst Hirn- und Organaktivität, bestimmt die Bindung zu unseren Mitmenschen, definiert unsere Persönlichkeit - und sie kann uns krankmachen. Die bekannte Verhaltenstherapeutin Sabine Wery von Limont beschreibt auf verständliche Weise, welche Strategien die Seele hat, um mit uns zu kommunizieren, und warum es sich lohnt, mit ihr in Kontakt zu kommen, um uns selbst und andere besser zu verstehen.

MEINE MEINUNG: 
Der Titel  hat sofort meine Neugier geweckt und ich habe gehofft neue Erklärungen über das nicht fassbare Phänomen *Seele* zu  erhalten. Das ist der Verhaltenstherapeutin Sabine Wery von Limont  tatsächlich gelungen . Sie hat ihr Wissen auch für einen Laien super gut transportiert. Ich bin der Meinung, dieses sehr verständlich geschriebene Sachbuch dieser Expertin sollte jeder, der sich ein wenig für die Grundsätze der Psychologie interessiert, lesen. 
Neueste Erkenntnisse der Hirnforscher über Vernetzungen, Hormone und ihr Zusammenspiel mit verschiedenen Bereichen unseres Gehirns und Körpers erklärt sie spielend in lockerem Schreibstil, der sich angenehm flüssig lesen lässt.  Die Autorin lässt ihr fundiertes Wissen  gut verständlich und oft auch humorvoll, mit anschaulichen Beispielen, in ihr Buch einfliessen. Beeindruckt hat mich auch, wieviel Gewicht sie auf die Prägung  des Gehirnes in der Kindheit des Menschen legt. Nach ihrer Auffassung ist liebevolle Zuwendung und Aufmerksamkeit  unglaublich wichtig und verbindet viele Verknüpfungen im Gehirn  endgültig für das Leben . Ungute Erfahrungen des Kindes in dieser Zeit werden durch laufendes Ausschütten von Stresshormonen im Gehirn vernetzt  und können kaum mehr rückgängig gemacht werden, entfalten ihr Unheil oft erst im Erwachsenenleben des Menschen. Daß die Lebenserfahrungen unserer Familien-Vorfahren und deren Empfindungen  und Erleben von Generation zu Generation  im Gehirn  gespeichert und die nächste Generation alles durch Verhalten und Nachahmung unbewusst ausführt ,gehört auch zu ihrer Auffassung. Ihre Fallbeispiele veranschaulichen verständlich die Erklärungen zu vielen psychischen Erkrankungen, wie Angststörungen, Depressionen und anderen seelischen Leiden. Sie macht Mut, sich bei aufkommenden Problemen mit sich selber oder anderen Menschen , frühzeitig an einen Therapeuten zu wenden und sich nicht als Spinner oder Hypochonder von Krankenkassen und Ärzten  abweisen zu lassen.  

Der Begriff * Seele* wird für mich nun immer mit der Psychologie des Menschen verbunden sein, ist  zum Glück keine weisse Wolke, die in den Himmel schwebt - und das ist eine gute Erfahrung und ein beruhigendes Wissen. 
Lest dieses Buch und ihr erfahrt tatsächlich mehr über Euch selber und  die Motive und das Handeln Eurer Mitmenschen. Für viele mir bisher unbekannte Störungen hat sie es geschafft,  mein Verständnis und Aufmerksamkeit zu wecken. 
Dieses tolle Anliegen hat die Autorin mit diesem wertvollen  und unterhaltendem Sachbuch voll und ganz erfüllt.

Meine Bewertung: FÜNF***** Sterne für dieses grossartige Sachbuch!

Herzlichen Dank an die Autorin und den Mosaik Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars !

 

Donnerstag, 8. März 2018

*Die Rückkehr der Wale* von Isabel Morland, erschienen im Knaur Verlag



Eine wunderbar leichte  Liebesgeschichte vor der Kulisse einer kleinen Insel der Hebriden,,,,

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe :02.11.2017
  • Aktuelle Ausgabe : 02.11.2017
  • Verlag : Knaur Taschenbuch
  • ISBN: 9783426521809
  • Flexibler Einband 480 Seiten
  • Sprache: Deutsch
  • Werbung






Rezension 

INHALT/Klappentext: 

Ein großer Liebesroman um einen geheimnisvollen Fremden von der neuen deutschen Autorin Isabel Morland vor dem grandiosen Hintergrund einer wilden Hebriden-Insel
Einst hat Kayla ihren Mann geliebt. Doch immer öfter geraten die beiden in Streit, und Dalziel wird so wütend, dass sie Angst vor ihm hat. Da taucht ein Fremder auf der kleinen, abgeschiedenen Hebriden-Insel auf, über den bald allerhand Gerüchte in Umlauf sind. Auch Kayla ist nach der ersten Begegnung mit Brannan sofort fasziniert von diesem Mann, der ein Geheimnis zu hüten scheint. Ihre eigenen, immer stärker werdenden Gefühle für ihn, aber auch das Gerede der Inselbewohner treiben Kayla mehr und mehr in einen inneren Zwiespalt, aus dem es kaum einen Ausweg zu geben scheint …


MEINE MEINUNG: Der Roman hat mich vor allem durch das *Beiwerk* der Bamberger Schriftstellerin Isabel Morland überzeugt und begeistert. Die Autorin hat durch viele Reiseerfahrungen diese ganz andere Stimmung einer kleinen schottischen Insel (Harris) sehr real wiedergegeben .  Keltische Mythen und Sagen, gälische Redewendungen und eine facettenreiche und bunte Beschreibung des Inselleben und der gewaltigen Kulisse mit den goldenen Sandstränden,  mitsamt Walen, Delphinen und Seehunden haben mein Herz beim Lesen vor Begeisterung etwas schneller schlagen lassen. Die romantische Kayla mit ihren schwarzen Locken und blauen Augen, dem kämpferischen, willensstarken  Charakter und der blassen Haut wird öfter als *keltische Kriegerin* bezeichnet. Ein mysthischer Ausdruck, vielleicht ein wenig überzogen, aber für das konservativ geprägte  Insel-Umfeld passend beschrieben. Sie führt einen aussichtslosen Kampf um ihre Ehe mit dem unglücklichen Dalziel. Aber da ist noch  der charmante und geheimnisvolle  Brannan,  vielleicht der Nachfahre eines Selkie (so munkeln manche  Insulaner , die an heidnische Bräuche noch fest glauben). Er ist ist der Sage nach ein Seehund-Mensch,ein Gestalten-Wandler,  ein absoluter Frauenverführer, der über eine seltene emphatische Gabe verfügt ( er liest die Emotionen und Gefühle anderer Menschen genauestens) . Er taucht auf und verschwindet plötzlich wieder,  eroberte sofort mit seiner geheimnisvollen,  äusseren und inneren Perfektion auch mein Herz.  Ein Märchentyp für erwachsene Frauen! In diesen Konstellationen driftet diese Geschichte  fast in das Kitschige ab , aber gesehen als leichten Liebesroman, gelesen zur Entspannung und Abwechslung, konnte ich das so annehmen. Es sind  eben perfekt beschriebene Protagonisten , die ihre Liebe zueinander entdecken wie einen magischen Zwang, den sie aber geheim halten müssen.Das Ende dieser Liebesromanze wird zwar offen gehalten, aber die stimmigen Szenen am Ende lassen auf Gutes hoffen.Einige Längen im Text waren leider auch zu überwinden, aber für passionierte Leser ist  auch das kein grosses Hindernis.
Meine Bewertung: Knappe VIER **** Sterne  für diesen schönen Lese-Abstecher auf die Insel Harris. 
Lieben Dank an die Autorin und den Verlag für das schöne  Leseexemplar