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Donnerstag, 4. Januar 2024

*Der Jahrestag* von Stephanie Bishop - erschienen im dtv Verlag

 

*unbezahlte Werbung, Rezensionsexemplar*

ISBN: 978-3-423-28346-5

Erscheinungsdatum: 16.11.2023 

1. Auflage

464 Seiten

Format: 12,8 x 21,0 cm

Sprache: Deutsch, Übersetzung: Aus dem australischen Englisch von Kathrin Razum

Verlagslink

INHALT/KLAPPENTEXT: Die Schriftstellerin J.B. Blackwood ist angekommen im literarischen Olymp – ihr neuester Roman wird noch vor Veröffentlichung mit einem großen internationalen Preis ausgezeichnet. Aber ausgerechnet mit ihrem Mann Patrick kann sie ihr Glück über den Erfolg nicht teilen. Patrick nämlich, Kultregisseur und Professor, sieht seinen Stern am kulturellen Himmel sinken, ist desillusioniert und ausgebrannt. Deshalb überredet J.B. ihn, anlässlich des gemeinsamen Hochzeitstags eine Kreuzfahrt nach Japan anzutreten. Und tatsächlich, der Ausbruch aus dem Alltag scheint genau das richtige Rezept zu sein: Auf hoher See lebt die Beziehung wieder auf, ist intensiv und leidenschaftlich wie damals, als J.B. noch Patricks naive junge Studentin war, die jeweiligen Rollen so klar verteilt. Doch dann kommt eines Abends ein Sturm auf und Patrick geht über Bord, verschwindet in den Wellen. Was danach beginnt, ist eine schmerzliche Suche nach Wahrheit oder dem, was wir Wahrheit nennen.

Wie verlässlich sind Erinnerungen? Wie berechtigt ist die Verwandlung von Autobiografie in Literatur? Und wie sehr durchdringt patriarchale Macht nach wie vor jeden Lebensbereich? Mit psychologischem Feingefühl und sprachlicher Finesse erzählt Stephanie Bishop in ihrem genre-übergreifenden Roman ›Der Jahrestag‹ die Geschichte einer Frau, die sich schwierigen Fragen stellen muss – und ihre Worte mit größtem Bedacht wählt.

Stephanie Bishop ist eine australische Autorin und Literaturwissenschaftlerin, die in ihrem Heimatland mehrfach für literarische Preise nominiert war. Bishop unterrichtet Kreatives Schreiben an der renommierten University of East Anglia und lebt in UK. 

Meine Meinung zum Buch: Wird die Wahrheit durch die Erinnerung subjektiv  verändert ? Doch was ist die Wahrheit? Möchte man genau wissen was tatsächlich real passiert ist und es doch objektiv sehen können im Rückblick? Diese drei Fragen gingen mir immer wieder beim Lesen des oben genannten Buches durch den Kopf. 

Der ansprechende und sehr emotionale Schreibstil der jungen Autorin hat mich förmlich wie eine Welle in das Buch hineingesogen. Ihre raffinierte Ausdrucksweise lebt von dunklen Andeutungen und Gedankengängen der Protagonistin,  die Platz lassen für eigene Mutmassungen über das Verschwinden von Ehemann Patrick, sowie über den Zustand ihrer Ehe. 

 J.B. Blackwood hat als junge Studentin ihren zwanzig Jahre älteren Professor lieben gelernt und die beiden bilden eine Ehe-Einheit, die sich für sie ganz der Literatur und für Patrick dem Filme machen verschrieben hat. Doch wie so oft im Leben wird die anfangs feurige Liebe zueinander  immer flacher. Die junge Frau erhofft sich von einer gemeinsamen Kreuzfahrt eine Belebung ihrer Beziehung, zumal ihr Ehemann Patrick ausgebrannt und erschöpft scheint. Sie selber steht am Zenit ihrer literarischen Laufbahn, den sie auch durch die Förderung und Ermunterung von Patrick erreicht hat. Welche Rolle spielt die Eifersucht auf die Erfolge des jeweils anderen Partner? Alkohol spielt zumindest im täglichen Zusammensein eine grosse Rolle , wie auch sexuelle Fantasien und Wunschvorstellungen beider Partner. Der Roman wird allerdings immer aus der Sicht der jungen Frau erzählt . Es ist  daher für den Leser sehr schwer sich ein klares Bild über diese Ehe und Beziehung zu machen. Wäre ein gemeinsames Kind ein Hoffnungsschimmer für diese Beziehung? Die junge Frau möchte auf ihre mögliche Karriere nicht verzichten, doch Patrick hat schon ein ganzes Erwachsenen - und Künstlerleben gelebt und genossen ,,,, 

Über die Hektik des Literaturbetriebs, die PR Taktik der Mitarbeiter*innen der Verlage,  der Autor*innen und der  sozialen Medien  wird man äusserst ehrlich informiert. Man kann sich darüber negative/positive Gedanken machen und/oder es lassen....

Der Roman bleibt spannend und voller Überraschungen bis zur letzten Seite und ich kann eine absolute Leseempfehlung aussprechen. 

Meine Bewertung: FÜNF ***** Sterne. 

Herzlichen Dank an die Autorin und den Verlag für das Rezensionsexemplar! 



Freitag, 26. Mai 2023

*Das Bücherschiff des Monsieur Perdu* von Nina George - erschienen im Knaur Verlag

 

*Werbung unbezahlt*

Herausgeber ‏ : ‎ Knaur HC; 1. Edition (3. April 2023)

Sprache ‏ : ‎ Deutsch

Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 384 Seiten

ISBN-10 ‏ : ‎ 3426654075

ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3426654071

INHALT/Klappentext:Das schönste Buch des Jahres kommt von Nina George: die Fortsetzung des Weltbestsellers "Das Lavendelzimmer"!

 Vier Jahre sind vergangen, seit der Buchhändler Jean Perdu sein Bücherschiff, die „Pharmacie Littéraire“ verließ, und den Aufbruch in eine neue Liebe mit der Bildhauerin Catherine in der Provence wagte. Doch die in einer Zeitkapsel aufbewahrte letzte Bitte des Schriftstellers José Saramago an Monsieur Perdu lockt ihn zurück, in das Herz seiner Leidenschaft: Bücher und Menschen zusammen zu bringen, und für jede Seelen-Maladie die wirksamste Lektüre zu empfehlen. Auf der gemeinsamen Reise mit Max Jordan über die Kanäle Frankreichs nach Paris wird das Bücherschiff des Monsieur Perdu bald zu einer Arche, auf der sich Menschen, Kinder, Tiere – und Bücher! – begegnen, die einander für immer verändern. Und das große Abenteuer Leben hält für jeden von ihnen einen zweiten Anfang bereit – auch für Monsieur Perdu…

 EXTRA IM BUCH: Die Große Enzyklopädie der Kleinen Gefühle – das Handbuch für Literarische Pharmazeut:innen von Jean Perdu, Pauline Lahbibi und Jean Bagnol.

Die mehrfach ausgezeichnete Autorin Nina George schreibt seit 1992 Romane, Sachbücher, Essays, Reportagen, Kurzgeschichten, Blogs und Kolumnen. Ihr Roman Das Lavendelzimmer wurde in 36 Sprachen übersetzt. Mit ihrem Ehemann, dem Schriftsteller Jens J. Kramer, schreibt Nina George als Jean Bagnol Provence-Thriller. Seit Juni 2019 ist Nina George Präsidentin des European Writers' Council, dem Dachverband von 46 europäischen Schriftstellerinnen- und Schriftstellerverbänden.

Mein Leseeindruck: "Faszinierende Herzens-Bücher, der gegenwärtige Literaturbetrieb,  zärtliche Liebe, Poesie, philosophische Ausführungen über die Welt der Bücher, (un)gewöhnliche Menschen mit ihren verschlungenen und mysteriösen Lebenswegen."

All diese Begriffe und ihre Bedeutung findet man in der wunderbaren Begegnung mit Monsieur Perdu und seinem Bücherschiff, welches er nun nach vier Jahren Leben und Lieben in der Provence mit der Bildhauerin Catherine durch Frankreich's Kanäle nach Paris steuert. Bekannte, lieb gewonnene Menschen begleiten ihn zurück  und er gewinnt  auf dieser Reise neue Freunde  dazu. Da ist der werdende Vater Max , auf der Suche nach seiner neuen Lebensrolle.  Auch Theo, ein schwer traumatisiertes Kind fasst durch Monsieur Perdu und dem Lesen in seiner Bibliothek wieder Zuversicht und Lebensfreude.  Tierische Freunde wie Hund und Katzen gesellen sich dazu und nicht zuletzt die junge, schwierige Pauline, verletzt durch eine hoffnungslose Beziehung. Sie gewinnt wieder Vertrauen in die Menschheit und entdeckt ihre Liebe zur Literatur. Ihre Ausbildung zur Buchhändlerin bei Monsieur Perdu beginnt.  

Diese berührende Geschichte über Bücher, Gedanken - die beim Lesen über die jeweilige Literatur aufkommen , menschlichen Begegnungen und ihren Beziehungen zueinander, hat mich derart gefesselt, dass ich immer wieder dachte. *Es ist sooo schön geschrieben und sooo wahr! Das Buch möge bitte nie enden !* Ganz viel Gefühl, Zärtlichkeit, fesselnde Emotionen, philosophische Betrachtungen hat die Autorin geschickt in diese Geschichte eingefügt und man kann sogar wertvolle Leseempfehlungen unterschiedlichster Autor*innen herauslesen und/oder für sich neu entdecken. 

Es war eine meiner schönsten literarischen Reisen seit Jahren und ich möchte diese feine Erfahrung allen buchbegeisterten Lesern und vor allen denen, die es noch werden möchten,  unbedingt ans Herz legen. 

Meine Bewertung: FÜNF ***** STERNE für diese wunderbare Reise durch Frankreich. 

Herzlichen Dank an die Autorin und den Knaur Verlag für das gebundene Rezensionsexemplar mit dem wunderschönen Cover. 

Dienstag, 16. Mai 2023

*Neue Bekenntnisse eines Buchhändlers* von Shaun Bythell - erschienen im btb Verlag

 

*Werbung, unbezahlt*

DEUTSCHE ERSTAUSGABE

Aus dem Englischen von Klaus Berr

Originaltitel: Confessions of a bookseller

Originalverlag: Profile Books

Taschenbuch, Klappenbroschur, 464 Seiten, 12,5 x 18,7 cm

ggf. 4farbig bedruckte U2 / U3

ISBN: 978-3-442-77067-0

Erschienen am  09. November 2022

Verlagslink

INHALT/KLAPPENTEXT: Die Fortsetzung des Kult-Bestsellers aus Schottland. »Bythell ist ein wahrer Gläubiger, der leidenschaftlich für die Bedeutsamkeit von Büchern eintritt.« (Observer)

Wigtown, Schottland. Mit mehr als einer Meile Regale und dem Meer direkt um die Ecke ist Shaun Bythells The Book Shop der idyllischste Traum eines jeden Bücherwurms – eigentlich. Denn der Buchhändler muss sich tagtäglich mit bizarren Anfragen von Leuten auseinandersetzen, die nicht verstehen, wie eine Buchhandlung funktioniert. Und dann ist da noch seine exzentrische italienische Assistentin, die gern nach Flussschlamm gräbt, um daraus Umschläge zu machen …

Shaun Bythells »Neue Bekenntnisse eines Buchhändlers« erzählen charmant, komisch und schräg aus dem Leben eines Buchliebhabers: von der Freude über aufregende Entdeckungen, von Freundschaften, die durch gemeinsame Liebe zu guten Geschichten entstehen, und von der Traurigkeit, ein wirklich gutes Buch zu beenden.

Montag, 13. April

Online-Bestellungen: 4

Gefundene Bücher: 4

Ein alter Mann kam zu mir und sagte: »Ich frage mich, ob sie mir helfen können, ich suche nach Büchern über Selbsthilfe.« Ich bin mir fast sicher, dass er die Ironie dieses Satzes nicht erkannte.

Einnahmen insgesamt £130,29

15 Kunden

Shaun Bythell erwarb seinen Buchladen The Bookshop im Jahr 2001 und führt ihn seither mit großer Leidenschaft, wenn auch gewaltigen Zweifeln, was seine Wirtschaftlichkeit in der Zukunft angeht. In seiner Freizeit fährt er gerne Rad – meistens zum Pub – und teilt sich seine Wohnung über dem Laden mit seiner Katze Captain.

Mein Leseeindruck: Es gibt wohl einen Vorgängerband von diesem Buch, doch mir hat diese aktuelle Lektüre vollkommen ausgereicht um meinen Wissensdurst über das Leben und Arbeiten von Buchhändler*innen im eigenen Laden nachzuvollziehen - in Gedanken wohlgemerkt  ;-) . 

Das Buch liest sich ziemlich schräg, skurril und es besteht nur aus Tagebucheinträgen, die zwar in einem Zusammenhang stehen, die dem Leser*innen nach einiger Zeit aufgehen. Doch diese Lektüre ähnelt NICHT einem Roman. Man muss sich an diesen Schreibstil gewöhnen, doch nach kurzer Zeit bekommt man ein Gespür für den trockenen Humor des Schreibers, Freude an seinen eigenen Gedanken und Meinungen über  die Käufer seiner Bücher und die Verkäufer an ihn von Antiquariats Literatur. Trotzdem habe ich mich zeitweise sehr gelangweilt und konnte das Buch ohne grosse Leidenschaft öfter an die Seite legen um zu anderer, fesselnder Lektüre zu wechseln. Für echte Buchliebhaber aller Genres ist dieses Buch eher nichts, sondern für Leser*innen , die selber dem Literaturvertrieb in irgendeiner Weise verbunden sind. 

Sogar das Online-Geschäft spielt eine grosse Rolle in dieser ungewöhnlichen Buchhandlung, welche viele Buchhändler*innen lange Jahre verschlafen haben. Insgesamt habe ich mich gut unterhalten gefühlt und ab und zu konnte mir ein Schmunzeln entlockt werden. 

Meine Bewertung: VIER **** Sterne für dieses ungewöhnliche Werk! 

Herzlichen Dank für die Zusendung des Rezensionsexemplar!

Dienstag, 22. Oktober 2019

*Südlichter* von Nina George, erschienen im Knaur Verlag

*Werbung, unbezahlt*
Infos zum Buch und Verlag!

Inhalt/ Klappentext:

Mit ihrem neuen Roman schenkt uns Bestseller-Autorin Nina George das Buch, das Monsieur Perdus Anker im Leben ist und ihm auf seiner Reise den Weg weist: »Südlichter« ist eine Geschichte über die Liebe in all ihren wunderbaren Gestalten. Es ist ein Märchen und ein Trostbuch, wie ein Spaziergang vorbei an Cafés und beleuchteten Fenstern und dem weiten Horizont, so weich im südlichen Licht der Provence, und hinter jedem Gesicht eine unerzählte Sehnsucht nach dem unbedingten Leben.
Jetzt, endlich, können wir die ganze Geschichte der Liebe lesen.

Die mehrfach ausgezeichnete internationale Bestsellerautorin Nina George, geboren 1973 in Bielefeld, schreibt seit 1992 Romane, Sachbücher, Essays, Reportagen, Kurzgeschichten, Blogs und Kolumnen. Ihr Roman Das Lavendelzimmer wurde in 36 Sprachen übersetzt und eroberte weltweit die Charts, so etwa die New York Times-Bestsellerliste in den USA. Mit ihrem Ehemann, dem Schriftsteller Jens J. Kramer, schreibt Nina George als Jean Bagnol Provencethriller. Sie lebt in Berlin und in der Bretagne. Seit Juni 2019 ist Nina George Präsidentin des European Writers' Council, dem Dachverband von 38 europäischen Schriftstellerinnen- und Schriftstellerverbänden.


Meine Meinung:  

"Es ist was es ist sagt die Liebe" Das ist ein Auszug aus dem Gedicht "Was es ist" von Erich Fried, welches mich immer schon sehr beeindruckt hat. Das neue vorliegende Buch *Südlichter* der bekannten und erfolgreichen Autorin Nina George folgt diesem Ausspruch mit ihren fast poetisch angehauchten Texten. Die Liebe kommt in diesem Buch immer wieder zu Wort, ist eine Haupterzählerin, ärgert sich über ihre Konkurrenten, die Eifersucht, den Neid, die Missgunst und viele andere schlechte menschliche Eigenschaften. 

Nina George entführt den Leser in die bezaubernde Provence mit seinen Gerüchen nach Lavendel , den strahlenden Farben der Landschaft, und köstlichen Gourmet Rezepten zusätzlich in die Welt der Literatur ein.  Francis Meurienne, seine Frau Elsa und deren 12 jähriges Ziehkind Marie-Jeanne leben in dieser Welt und haben sich mit dem Gründen  ihrer Überlandbibliothek einen literarischen Traum erfüllt.  Francis versucht unermüdlich Land-Menschen für Bücher zu interessieren. Erstaunlich und erfreulich, dass durch seine Bemühungen viele Klassiker nun von einfachen und bodenständigen Lesern erobert werden.  Elsa und Marie-Jeanne helfen ihm bei seiner Passion , alle werden beobachtet von der Liebe  und ihren Kommentaren zu den Handlungen.
Marie-Jeanne ist ein besonders ausgesuchter Lieblingsmensch der Liebe.  Sie besitzt die geheimnisvolle Fähigkeit  ein Leuchten, welches jeden Menschen umgibt, zu sehen und zu deuten. 

Der Schreibstil der Autorin ist romantisch, poetisch, verspielt, ja gar zärtlich zu beschreiben. Ein Märchen für erwachsene Leser. Manchmal auch etwas schwierig und um Aufmerksamkeit heischend in verschachtelten Satzkombinationen. Das Buch verzaubert und regt die eigene Phantasie an. Ein ausserordentlicher Lesegenuss für romantisch veranlagte Leser*rinnen. 

Zitat auf Seite 80 zu finden: " Bücher machen Menschen zu Zeitreisenden, Gestaltwandlerinnen, Körpertauscherinnen, Gedankenlesern und Unsterblichen ; Bücher sind folglich die letzte verbliebene , große Alchemie unserer Zeit.  Gefährlich, gefährlich, gefährlich. "

Meine Bewertung: FÜNF ***** Sterne für dieses grossartige Buch! 

Vielen Dank an die Autorin und den Knaur Verlag für dieses schöne gebundene Rezensionsexemplar!

Montag, 2. Juli 2018

*Bücherwahnsinn*

Liebe Blogleser/innen,

über diesen  (Buch)-Artikel habe ich mich heute gefreut und ihn amüsiert gelesen,was meine Montagslaune sofort anhob. Ich teile ihn gerne mit Euch . Ihr braucht nur auf den Link klicken. 

Ehrlich, es passiert nix und ihr bekommt auch kein Buch nach Hause geschickt!


Mittwoch, 2. Mai 2018

*Reise nach Orkney* von Amy Sackville, erschienen im btb-verlag

Buchdetails:

Taschenbuch, Broschur
ISBN 978-3-442-71599-2

Erschienen:12.3.2018

*Werbung*

Infos über die Autorin Amy Sackville









Rezension

INHALT: Ein alternder Literaturprofessor lernt eine seiner jungen Studentinnen näher kennen und lieben und die beiden finden zu einem ungleichen Ehepaar zusammen. Ihr Altersunterschied beträgt vierzig Jahre. Sie verbringen die Flitterwochen auf ihren Wunsch in einem abgeschiedenen Cottage, direkt am Atlantik, auf einer kleinen Insel des Orkney-Archipel.

MEINE MEINUNG: Ich habe nicht erwartet in diesen Roman so eine Fülle von poetischen, bildhaften, sprachgewaltigen und traumhaft schönen  Schilderungen von einer so jungen Autorin zu finden und bin ganz begeistert von ihrem aussergewöhnlichen Schreibstil. 

Es passiert im Handlungsablauf nicht viel und doch strotzt der Roman voller Spannungsmomente ,geheimnisvollen, mystischen Andeutungen und Geschehnissen. Richard, der Literatur-Professor und schreibende Literat erzählt dem Leser die Geschichte ihrer Liebe meist aus der Ich-Perspektive, springt aber häufig in die Vergangenheit , berichtet dann über die Zeit des scheuen Kennenlernen und des zärtlichen Umwerben an der Universität. 
Seine junge Frau verrät ihm fast nichts aus ihrer persönlichen Vergangenheit , nur dass sie auf den Orkneys geboren wurde und früh den liebevollen Vater verlor. 

Er entwickelt im Laufe des kurzen Zusammenlebens auf der Insel eine fast schon krankhafte Begierde und Liebe für die junge, schöne Frau. Sie nur für sich allein zu vereinnahmen, mit all ihren Gedanken und Träumen vom Meer und der beeindruckenden wilden Küstenlandschaft, werden mehr und mehr seine Obsession und sein Ziel. Es ist sehr spannend diese Persönlichkeitsentwicklung eines alternden Mannes im Roman zu verfolgen!   
Sie verbringt Stunden am Meer allein, sammelt Strandexponate und scheint sich in seinen Augen mit den Naturgewalten vereinen zu wollen. Sie liebt das salzige Meerwasser, den heulenden Wind und die gewaltigen Regengüsse.   Er versucht an seinem Buch über mystische Frauenfiguren der Meere, wie Selkies und Nixen  weiter zu arbeiten, das gelingt ihm aber immer weniger. Er beobachtet sie mehr und mehr stundenlang vom Fenster aus,,,, 
Die Erzählweise driftet immer mehr in seine Obsession und Liebe für diese wunderschöne, ungewöhnliche Frau mit den silbern glänzenden, langen Haaren ab, und er entdeckt Veränderungen, Hautmerkmale, Schwimmhäuten ähnelnd , an ihren Händen und Füssen. 

Das ungleiche Paar geniesst die einsamen Stunden im Cottage  sehr miteinander - und doch driften sie langsam, aber unausweichlich auseinander.
Er fühlt es - kann es aber nicht verhindern. 
Sie entgleitet ihm langsam, Stück für Stück zieht es sie in andere Sphären und Welten.
Dieser Roman lockt auch den Leser in eine Phantastische Traumwelt, der man sich nicht entziehen kann und ich kam immer wieder ins Grübeln, was nun Realität und was Wunsch- oder Traumvorstellungen des Professors über seine Ehefrau waren.   

Meine Bewertung: Fünf ***** STERNE für dieses phantastische Werk. 

Vielen Dank an die Autorin und den Verlag für das Rezensionsexemplar!

Dienstag, 14. November 2017

*Gemeinsam lesen*

Eine Aktion von *Gemeinsam Lesen*

1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?
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Ich bin auf Seite 121.


2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?
Diese Insel ist mein

3. Was willst du unbedingt aktuell zu deinem Buch loswerden?
Ein total witziges , interessantes und fiktives Buch von Margaret Atwood. Sie beschreibt das Scheitern von Felix , einem Theterregisseur, der sich daraufhin unter einem anderen Namen einen  neuen Job als Theatermacher in einem Gefängnis sucht und dort mit den Insassen das von seinen Widersachern am Theater  verschmähte Stück *Der Sturm* von Shakespeare aufführt. Sein Beweggrund : Rache an denen, die ihm seine Karriere vermasselt haben. Ein Staatsminister und sein damaliger Kollege sind die Schuldigen.

Margaret Atwood schreibt hier einen Roman in einer Reihe (Hogarth Shakespeare bei Knaus) in Gesellschaft mit anderen Autoren wie Jo Nesbø , Jeanette Winterson, Tracy Chevalier, Edward St Aubyn, Anne Tyler, Howard Jacobson, angelehnt an das Stück * Der Sturm* von William Shakespeare.

Der obige Link ist schon hilfreich und wichtig zu lesen, wenn man  das Stück *Der Sturm* nicht kennt. Wenn man sich NICHT etwas darüber informiert , versteht man das Buch von Margaret  Atwood nicht. 
Ich find diese Lektüre einfach *klasse* ! 
4.Rezensierst du jedes Buch? Oder nur Rezensionsexemplare oder Bücher, die du unbedingt mit anderen teilen möchtest?
Ich rezensiere jedes neue Buch, welches ich von einem Verlag bekommen kann. Die Bücher wähle ich mir allerdings alleine aus und frage bei den Verlagen danach an.  Ansonsten natürlich  auch gerne alle  Bücher, die mir besonders gut gefallen!  

Montag, 30. Oktober 2017

*Ich treffe dich zwischen den Zeilen* von Stephanie Butland, erschienen im Knaur TB

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe :02.10.2017
  • Aktuelle Ausgabe : 02.10.2017
  • Verlag : Knaur Taschenbuch
  • ISBN: 9783426520758
  • Flexibler Einband 320 Seiten
  • Sprache: Deutsch
  • Produktinformation


REZENSION

INHALT: Loveday trägt einen ungewöhnlichen, traditionellen Namen aus Cornwall, ist eine taffe, junge und sehr zurückhaltende Frau mit Tatoos und Piercings, die zusammen mit dem liebenswerten Archie in einem Antiquariat arbeitet. Sie ist vom Lesen und von Büchern so besessen, dass sie auch am Körper Buchzitate als Schmuck und Prägung trägt.
Als plötzlich Kisten mit Lieblings-Büchern aus ihrer Vergangenheit im Antiquariat auftauchen, verliert sie die Fassung. 
Doch welche Lebensereignisse haben sie überhaupt zu dieser  Buch-Leidenschaft gebracht? Und von wem und woher stammt diese ihr sehr bekannte Lektüre?

MEINE MEINUNG: 
Die Autorin bringt den Leser durch ihre sensiblen und flüssigen Beschreibungen der Gedanken der jungen Loveday schnell und sehr präzise in die Welt der jungen Frau. Eine Welt der Bücher in einem Antiquariat, die sie voll ausfüllt und Kontakte zu ihrer realen Umwelt nur auf das Nötigste beschränkt. Sie hat sich vom normalen Umgang mit anderen Menschen zurückgezogen, lebt zufrieden und hat viele Taktiken entwickelt, echten Gesprächen und Annäherungen zu anderen Menschen aus dem Weg zu gehen.
 Zum Glück arbeitet dort  aber auch ihr Chef, der liebevoll auf sie achtende Archie, der ihre kleinen Befindlichkeiten und Ticks gut einschätzen kann. 

Stephanie Butland lässt Loveday in der Ich-Form von sich als Hauptprotagonistin erzählen und  man erfährt langsam und behutsam, was die junge Frau als Kind in ihrer Familie erfahren hat. Das sind die behütende Liebe ihrer Eltern, das unbeschwerte Aufwachsen in Geborgenheit und Vertrauen zu den geliebten Eltern. Dass diese schönen Erfahrungen ihr im Alter von zehn Jahren plötzlich, gewaltsam und unvorhergesehen genommen werden , erschreckt und beunruhigt den aufmerksamen Leser. Loveday verliert ihr gesamtes Lebensumfeld und ihre Lebensmitte und hat diese nie aufgearbeiteten Verletzungen mit in ihr Ewachsenenleben genommen. 
Sie erlebt Gewalt in der Beziehung zu dem Wissenschaftler Rob, beendet diese kurze Schwärmerei und erst Nathan findet einen Weg in ihr Herz durch berührende Poetry-Slam Gedichte und seinen sanften, sie vollkommen akzeptierenden Charakter. . Die Entwicklung der Liebe dieser jungen Menschen zueinander wird emotional sehr packend, bildhaft und berührend von der Autorin erzählt. Man geniesst als Leser die Besuche von Nathan im Antiquariat und freut sich , dass er Loveday dazu bringt in einem Lokal an von ihm organisierten Auftritten junger Poetry-Slam Künstler teilzunehmen und  sogar nun auch ihre eigenen Gedichte vorzutragen.  
Loveday taucht mehr und mehr in das reale Leben auch ausserhalb von ihren eigenen Buchwelten ein und muss sich nun ehrlich und ENDLICH ihren bisher verdrängten Gefühlen und Erlebnissen durch die Verletzungen in Ihrer Kindheit und während des Aufwachsens stellen……

Meine Bewertung: FÜNF*****STERNE für diesen sehr schönen, emotionsgeladenen und dramatischen Roman. 
Dankeschön an die Autorin und den Knaur Verlag für dieses gefühlvolle Leseexemplar.




Donnerstag, 26. Oktober 2017

*Grimms Morde* von Tanja Kinkel, erschienen im Droemer Verlag

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Buchdetails

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe :02.10.2017
  • Aktuelle Ausgabe : 02.10.2017
  • Verlag : Droemer
  • ISBN: 9783426281017
  • Fester Einband 480 Seiten
  • Sprache: Deutsch
  • Produktinformation

  • Rezension

  • INHALT/Klappentext: Der neue historische Roman der Spiegel-Bestsellerautorin Tanja Kinkel führt zurück in das neunzehnte Jahrhundert und verbindet märchenhaftes Setting und historische Spannung mit einer grausamen Mordserie. Rot wie Blut… 
    Kassel, 1821: Die ehemalige Mätresse des Landesfürsten wird nach Märchenart bestialisch ermordet. Die einzigen Indizien weisen ausgerechnet auf die Gebrüder Grimm. Weil die Polizei nicht in Adelskreisen ermitteln kann, die sich lieber Bericht erstatten lassen, anstatt Fragen zu beantworten, kommen den Grimms Jenny und Annette von Droste-Hülshoff zur Hilfe. Ein Zitat aus einer der Geschichten, welche die Schwestern zur Märchensammlung der Grimms beigetragen hatten, war bei der Leiche gefunden worden. Bei ihrer Suche müssen sich die vier aber auch ihrer Vergangenheit stellen: Vorurteilen, Zuneigung, Liebe – und Hass, und diese Aufgabe ist nicht weniger schwierig. In einer Zeit, wo am Theater in Kassel ein Beifallsverbot erteilt wird, damit Stücke nicht politisch missbraucht werden können, Zensur und Überwachung in deutschen Fürstentümern wieder Einzug halten und von Frauen nur Unterordnung erwartet wird, sind Herz und Verstand gefragt. 


    MEINE MEINUNG:

    ZITAT SEITE 92 von Jacob Grimm : „Ich war kein sehr guter Jura-Student“, sagte er stattdessen.“Ich bin ein hervorragender Wissenschaftler der deutschen Sprache, und als solcher strebe ich nach Exzellenz, denn nur durch sie kann ich mein Bestes geben.“
    Wer kennt sie nicht! Die Märchen der Gebrüder Grimm, von ihnen gesammelt und herausgegeben als Kinder- und Jugendmärchen. Dieses im Denken und Arbeiten sich sehr ähnelnde Geschwisterpaar war aber eher auf die deutsche Sprache und ihren Ausdruck in der Literatur spezialisiert. Die Märchen waren sozusagen ein Nebenprodukt ihrer Arbeit, und dienen bei dieser fiktiven Kriminalgeschichte als interessante und bunte Aufwertung, geschickt von der Autorin dargestellt und eingeflochten.
    Zitat Seite 102: Buchzensur, dachte Jacob, war gleichzeitig die dümmste und lästigste Aufgabe, die sich für einen intelligenten Menschen denken ließ, und sagte obendrein nichts Gutes über den Staat, der sie als nötig ansah. 

    Nun zum weiblichen Geschwisterpaar des Buches. Jenny und Annette von Droste-Hülshoff. Annette ist vielleicht einigen Lesern durch die Novelle * Die Judenbuche* bekannt . Diese beiden jungen Frauen aus dem Münsterländer Adel standen in engem Kontakt zu den Grimm Brüdern und pflegten einen jahrelangen Briefaustausch , gerade auch Jenny, die für Wilhelm geschwärmt hat.

    Tanja Kinkel hat die Eigenschaften und die Denkweisen der Grimm’s  und beiden Droste-Schwestern hervorragend, anspruchsvoll und intelligent in ihrem historischen Sittengemälde der damaligen Zeit (1821) beschrieben und verpackt in die Rahmenhandlung mehrerer fiktiver Morde, die mit den Schriften und Märchen der Brüder Grimm in Zusammenhang gestellt wurden. Die Autorin hat sich in ihrer Ausdrucksweise ganz der damaligen Zeit angepasst und man taucht nach anfänglichen leichten Schwierigkeiten beim Lesen völlig in diese alte, etwas umständliche, oft in Metaphern ausgedrückte Formulierungsart ein.
    Das öffentlich und gesellschaftlich geschätzte Frauenbild war nach heutiger Sicht fürchterlich, heuchlerisch und abwertend. Die Mätressen der Fürsten wurden geduldet und öffentlich hofiert. Frauen anderer Gesellschaftsschichten  hatten sich in allen Lebensbereichen zurückzuhalten und nur dem Wohl der Familie zu dienen. 
    Hier ein Zitat passend dazu aus Seite 119:
     Das Schlimmste, was einer Frau widerfahren kann“, hatte Therese von Droste erklärt, „ist, dass sie den Ruf ihrer Familie befleckt. Das Beste, was ihr widerfahren kann,ist,dass man sie und ihr segensreiches Wirken überhaupt nicht wahrnimmt, weil es diskret und wirkungsvoll geschieht.“

    Diese männerdominierende Auffassung von der Rolle der Frau zieht sich wie ein roter Faden durch den ganzen Roman und meine Empörung darüber hat für mich fast den zu lösenden Kriminalfall überdeckt. Aber es gibt ja noch die kleine, energische Annette von Droste-Hülshoff, die sich diesem Frauenbild schon damals entgegengestellt hat. In der Familie wurde sie laufend ermahnt ob ihrer offenen, sehr intelligenten und aufsässigen mündlichen Ausdrucksweise , auch wegen ihrer Gedichte und schriftlichen Aufzeichnungen.
    Sie und Jacob, Jenny und Wilhelm haben durch ihre gemeinsamen klugen Recherchen, Überlegungen und Taten letztendlich die entscheidenden Rollen zur Auflösung der Morde gebracht.

    Dieses Buch ist kein typischer Krimi, keine Lektüre, um dabei in den Schlaf hineinzudämmern, sondern verlangt volle Aufmerksamkeit.
    Als wichtig empfand ich auch das Nachwort der Autorin, worin sie Fiktion und wahre Begebenheiten erklärt und trennt.
    Der Roman ist  auch ein Zeitzeugnis der wieder erstarkten und regierenden hessischen Kurfürsten von Kassel, nachdem Jérôme Bonaparte (1807-1813 ) das Königreich Westphalen aufgeben musste.

    Herzlichen Dank an die Autorin und den Verlag für die Bereitstellung des Buches.
    Meine Bewertung: Fünf ***** Sterne für diese anspruchsvolle und informative Lektüre.



Mittwoch, 27. September 2017

*Das Päckchen* von Franz Hohler, erschienen im Luchterhand Verlag

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Buchinfos
  • Erscheinungsdatum Erstausgabe :11.09.2017
  • Aktuelle Ausgabe : 11.09.2017
  • Verlag : Luchterhand
  • ISBN: 9783630875590
  • Fester Einband 250 Seiten
  • Sprache: Deutsch
Autor : Franz Hohler

Franz Hohler im Luchterhand Verlag


Rezension

INHALT: 
Ernst , ein biederer und ruhiger Zürcher Bibliothekar , seit vielen Jahren glücklich verheiratet mit Jaqueline, bekommt einen mysteriösen Telefonanruf von einer alten, halbblinden Frau namens Adele Schaefer. Die alte Dame besteht eigensinnig darauf, dass Ernst sich ein Päckchen  bei ihr zuhause  abholen soll. Ernst ist sehr verwundert, geht aber aus Neugier und einem unerklärlichem Bauch- Gefühl darauf ein und besucht Frau Schaefer, um der Sache auf den Grund zu gehen.Was ist mit diesem Päckchen? Diese Frage lässt Ernst Stricker nicht los und er ermittelt heimlich. Er findet heraus, dass im Päckchen eine sehr alte Handschrift eines lateinisch-althochdeutschen Wörterbuches liegt. Ernst erkennt es als Fachmann und staunt über ein Exemplar des Abrogans
So nimmt eine Geschichte ihren Lauf, die der Bibliothekar Ernst Stricker nicht mehr aufhalten oder steuern kann,,,,,

MEINE MEINUNG:
Schon beim Lesen der ersten Seiten bekomme ich das bekannte Gefühl des Wiedererkennens vom Schreibstil des Autoren Franz Hohler. Sehr flüssig und angenehm zu lesen , bedächtig, ruhig und  unaufgeregt entfaltet der Autor eine spannende Geschichte. Der ruhige Bibliothekar Ernst entwickelt Spürsinn und Methoden , die nur einem Detektiv zustehen sollten.  Der Autor beschreibt wunderbar das Schweizer Alltagsleben in Bern und Zürich. Er nimmt den Leser mit auf interessante Plätze, Strassen und zu vielen bekannten Sehenswürdigkeiten. Als Leser fühlt man sich toll begleitet,  ähnlich wie auf einem Stadtrundgang. 

Plötzlich befinden wir uns im Jahr 772 im Kloster Weltenburg bei Regensburg und treffen dort auf den begabten Schreiber und Mönch Haimo und seine geheime Freundin Maria. Der Roman wird nun in zwei Zeitebenen und Handlungssträngen spannend immer enger zusammengeführt. 
Die Atmosphäre und das Handeln der Klöster und Äbte im Mittelalter werden ausführlich und sehr stimmig beschrieben. Lateinische Worte und Redewendungen werden so geschickt vom Autor eingebaut und erklärt, dass auch Nicht-Lateiner Sinn und Inhalt verstehen können. 
Aber auch die Ermittlungen von Ernst gestalten sich als eine überraschenden Folge von Aktivitäten, nach der alten Lebensweisheit * Eine Lüge führt unweigerlich zur nächsten Lüge,,,*. 
Ein mystisches Ereignis auf einer Bergtour, die Ernst auch wieder heimlich und nur auf sich gestellt ausführt, entgegen seiner Gewohnheit und Überzeugung nie allein auf den Berg zu gehen, bringt neue Erkenntnisse über die Herkunft und den Weg des *Abrogans* über die Jahrhunderte hinweg. 
Auch die geruhsame Zweisamkeit des Lebens von Ernst und Jaqueline erfahren eine überraschende Wende durch die Nachforschungen über die Herkunft des geheimnisvollen *Abrogans*,,,,,

Vielen Dank an den Autor Franz Hohler für diesen fesselnden Ausflug in das Mittelalter und die schöne, heutige Schweiz!
Danke auch an den Luchterhand Verlag für dieses wertvolle Rezensionsexemplar!

Meine Bewertung: FÜNF *****STERNE für ein grossartiges Buch.








    Montag, 31. Juli 2017

    *Kindes Kind* von Barbara Vine , erschienen im DIOGENES-VERLAG

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    • Erscheinungsdatum Erstausgabe :28.06.2017
    • Aktuelle Ausgabe : 28.06.2017
    • Verlag : Diogenes
    • ISBN: 9783257243956
    • Flexibler Einband
    • Sprache: Deutsch
    Infos zur Autorin: Barbara Vine

    REZENSION

    INHALT: 
    Andrew und Grace erben ein Haus im Jahr 2011 von ihrer Grossmutter. Sie teilen es es sich friedlich und leben harmonisch und freundlich zusammen. Grace, eine  Literaturwissenschaftlerin arbeitet fleissig an ihrer Doktorarbeit über das Schicksal von Müttern unehelicher Kinder anhand der Literatur der letzten Jahrhunderte. Ihr homosexueller Bruder Andrew ist im literarischen  Verlagswesen tätig. 
    Plötzlich taucht der Schriftsteller James , Andrews Liebhaber immer öfter im gemeinsamen Haus der Geschwister  auf und verstört Grace mit seiner provokativen Meinung über  die Behandlung schwuler Männer und alleinstehender  Frauen mit unehelichen Kindern in unserer Gesellschaft. Trotz offensichtlich gegensätzlicher Meinungen  fühlen sich James und Grace zueinander hingezogen und Grace wird vom Liebhaber ihres Bruders schwanger,,,,, 

    Grace beschäftigt sich neben dem Verfassen ihrer Doktorarbeit   mit einem unveröffentlichten Roman von Martin Greenwell, den sie in der umfangreichen  Bibliothek der Grossmutter entdeckt hat. 
    Dieser Roman ist ein eigener Plot in dem Buch , spielt in den Dreissiger und Vierziger Jahren, bis in den 2. Weltkrieg hinein  und erzählt die Lebensgeschichte eines Geschwisterpaares namens John und Maud. 
    John ist ein homosexueller Lehrer und seine unverheiratete  Schwester Maud bekommt mit 15 Jahren ein Kind. Sie bekommt keine Unterstützung vom Kindsvater oder der Eltern und wird in der damaligen Gesellschaft verachtet und gemieden. Die Geschwister John und Maud beschliessen fern der Heimatgemeinde als Ehepaar aufzutreten und dem Kind eine Familie zu geben. Schwierige Verwicklungen stehen an, als John’s  Liebhaber Bertie sich in ihr Leben einmischt und ein Verbrechen geschieht,,,, 

    MEINE MEINUNG: 
    Das handliche Taschenbuch mit 362  Seiten lässt sich dank des interessanten und aufschlussreichen Schreibstils der Autorin flüssig und angenehm lesen. Die bekannte  britische Krimi Autorin Ruth Rendell hat unter dem Pseudonym  * Barbara  Vine * ein packendes und gutes Buch über Tabu-Themen geschrieben. Sie hat mich mühelos in diesen zwei Geschichten in die jeweilige Zeit und ihre Eigenschaften gezogen. Barbara Vine erzählt  dramatisch über die Nöte und Ängste  homsexueller Männer, die in den Dreissiger und Vierziger Jahren  auch noch strafrechtlich verfolgt wurden. Die gängigen Gesellschaftsregeln, haben damals  jede Lebenskonstellation ausserhalb einer  Ehe nicht akzeptiert und verachtet. Darunter fielen auch junge Mädchen mit unehelichen Kindern. Maud’s Denken und  das Handeln Ihrer Eltern in den dreissiger und vierziger Jahren  waren mir sehr fremd und haben mich entsetzt. Leider hat Maud aus ihrer misslichen Lage keine positiven Schlüsse entwickelt und diese negativen Meinungen als Mutter  sogar an ihre unschuldige Tochter Hope weitervermittelt. Die Charakterdarstellung von Maud war mir sehr unsympathisch.

     Auch Grace hatte in Ihrer Zeit (2011) Schwierigkeiten mit sich und der Konstellation , dass der Liebhaber ihres Bruders gleichzeitig der Vater ihres ungeborenen Kindes war, hat dieses Problem aber mehr oder weniger akzeptiert, zumindest besser als das homosexuelle Pärchen Andrew und James.
    Psychologisch raffiniert aufgestellt und packend hat Barbara Vine die ungleichen Geschwisterpaare und deren fesselnde  Lebensgeschichten erzählt. 
    Am Ende des Buches hat man sogar das Gefühl sich nun in einem Psychothriller zu befinden, welches aber nur wenige Seiten anhielt. 

    Dieses gute  Buch empfinde ich als einen Aufruf und eine  Ermutigung  zu Toleranz und Menschlichkeit, damit jeder Mann  und jede Frau  seine privaten sexuellen Neigungen nach eigener Entscheidung ausleben DARF und KANN !

    Meine Bewertung: Vier **** Sterne !

    Herzlichen Dank an den Diogenes -Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplar!

    Dienstag, 4. April 2017

    *Das geheime Leben des Monsieur Pick* erschienen bei DVA

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    Buchdetails

    • Erscheinungsdatum Erstausgabe :13.03.2017
    • Aktuelle Ausgabe : 13.03.2017
    • Verlag : DVA
    • ISBN: 9783421047601
    • Fester Einband 336 Seiten
    • Sprache: Deutsch
    INHALT:
    Ein kleiner Ort in der Bretagne, Finistère beherbergt eine Besonderheit für den Literaturbetrieb. Es gibt dort eine *Bibliothek der unerwünschten Manuskripte*, die von dem Bibliothekar Jean-Pierre Gourvec angelegt wurde. Er hat sich aller nicht verlegten  Autoren-Manuskripte erbarmt und bewahrt sie für den Schriftsteller und die Nachwelt auf. Die erfolg-reiche Lektorin Delphine Despero und ihr Lebensgefährte, ein erfolg-loser Schriftsteller, spüren diesen merkwürdigen Ort auf und entdecken das nie erschienene Manuskript des Pizzabäcker Henry Pick.
    Kann ein einfacher Pizzabäcker heimlich so ein grandioses Buch schreiben, welches nie verlegt wurde und dann in Vergessenheit geriet?
    Delphine und ihr Freund beginnen mit einer spannenden Recherche zu diesem Buch und Schriftsteller,,,,,

    MEINE MEINUNG: 
    Die Schreibweise des Autors, locker, leicht, witzig , amüsant und mit vielen versteckten Andeutungen versehen, geht schnell in den Kopf und strengt beim Lesen selten an. Er hat eine leichte Ader zur Satire und ich musste öfters schmunzeln bei seiner Ausdrucksweise. Seine Romanfiguren hat er deutlich und unverkennbar mit verschiedenen Charakterzügen versehen. Delphine, die ihren Partner  zwar liebt aber eben auch weiss, dass er erfolglos an seinem Buch schreibt und ihm das wohlwollend verzeiht. Dann der erfolglose Schriftsteller, der mit sich und der Welt hadert, dabei aber trotzdem von seinem Talent überzeugt ist, sowie viele andere liebenswerte und individuelle Nebenprotagonisten. Und er führt uns durch  die ältere Madame Pick endlich zu Henry Pick und seinem Werk, das irgendwie immer hinter einem Schleier verborgen bleibt. David Foenkinos versteht es wunderbar, dem Leser die unbekannte Welt des Literaturbetriebes zu vermitteln und zwar durch Andeutungen und sehr viel Witz. Er lästert humorvoll und süffisant über die Eitelkeit und Erfolgshascherei der Verlagsmitarbeiter und Führungsetagen, die nur das Geld und hohe Verkaufszahlen wittern, egal wie gut oder schlecht das Buch beim Leser ankommt ;-) ! Sehr gut und realistisch beobachtet!  Aber auch die Leser bekommen *Ihr Fett* weg. Sie schlucken anscheinend alles , wenn die Medien dahinterstehen. Magali, die Bibliotheksangestellte,verändert sogar ihr ganzes Äusseres Auftreten für einen kurzen Fernsehspot. Ich habe oft beim Lesen gedacht: „Ja, genau so leben wir alle in unserer Gesellschaft die  persönlichen Eitelkeiten heimlich aus.“ 

    Ich kann dieses grossartige Buch nur empfehlen und hatte sehr viel Spass und Freude beim Lesen und möchte es mit fünf Sternen empfehlen..den Ausgang dieser Geschichte ,,, nun das erlest Euch bitte selber!
    Fünf Sterne *****
    Lieben Dank an die DVA für das schöne gebundene Leseexemplar. Es bekommt einen Ehrenplatz in meinem Regal.