*unbezahlte Werbung, Rezensionsexemplar*
ISBN: 978-3-423-28346-5
Erscheinungsdatum: 16.11.2023
1. Auflage
464 Seiten
Format: 12,8 x 21,0 cm
Sprache: Deutsch, Übersetzung: Aus dem australischen Englisch von Kathrin Razum
INHALT/KLAPPENTEXT: Die Schriftstellerin J.B. Blackwood ist angekommen im literarischen Olymp – ihr neuester Roman wird noch vor Veröffentlichung mit einem großen internationalen Preis ausgezeichnet. Aber ausgerechnet mit ihrem Mann Patrick kann sie ihr Glück über den Erfolg nicht teilen. Patrick nämlich, Kultregisseur und Professor, sieht seinen Stern am kulturellen Himmel sinken, ist desillusioniert und ausgebrannt. Deshalb überredet J.B. ihn, anlässlich des gemeinsamen Hochzeitstags eine Kreuzfahrt nach Japan anzutreten. Und tatsächlich, der Ausbruch aus dem Alltag scheint genau das richtige Rezept zu sein: Auf hoher See lebt die Beziehung wieder auf, ist intensiv und leidenschaftlich wie damals, als J.B. noch Patricks naive junge Studentin war, die jeweiligen Rollen so klar verteilt. Doch dann kommt eines Abends ein Sturm auf und Patrick geht über Bord, verschwindet in den Wellen. Was danach beginnt, ist eine schmerzliche Suche nach Wahrheit oder dem, was wir Wahrheit nennen.
Wie verlässlich sind Erinnerungen? Wie berechtigt ist die Verwandlung von Autobiografie in Literatur? Und wie sehr durchdringt patriarchale Macht nach wie vor jeden Lebensbereich? Mit psychologischem Feingefühl und sprachlicher Finesse erzählt Stephanie Bishop in ihrem genre-übergreifenden Roman ›Der Jahrestag‹ die Geschichte einer Frau, die sich schwierigen Fragen stellen muss – und ihre Worte mit größtem Bedacht wählt.
Stephanie Bishop ist eine australische Autorin und Literaturwissenschaftlerin, die in ihrem Heimatland mehrfach für literarische Preise nominiert war. Bishop unterrichtet Kreatives Schreiben an der renommierten University of East Anglia und lebt in UK.
Meine Meinung zum Buch: Wird die Wahrheit durch die Erinnerung subjektiv verändert ? Doch was ist die Wahrheit? Möchte man genau wissen was tatsächlich real passiert ist und es doch objektiv sehen können im Rückblick? Diese drei Fragen gingen mir immer wieder beim Lesen des oben genannten Buches durch den Kopf.
Der ansprechende und sehr emotionale Schreibstil der jungen Autorin hat mich förmlich wie eine Welle in das Buch hineingesogen. Ihre raffinierte Ausdrucksweise lebt von dunklen Andeutungen und Gedankengängen der Protagonistin, die Platz lassen für eigene Mutmassungen über das Verschwinden von Ehemann Patrick, sowie über den Zustand ihrer Ehe.
J.B. Blackwood hat als junge Studentin ihren zwanzig Jahre älteren Professor lieben gelernt und die beiden bilden eine Ehe-Einheit, die sich für sie ganz der Literatur und für Patrick dem Filme machen verschrieben hat. Doch wie so oft im Leben wird die anfangs feurige Liebe zueinander immer flacher. Die junge Frau erhofft sich von einer gemeinsamen Kreuzfahrt eine Belebung ihrer Beziehung, zumal ihr Ehemann Patrick ausgebrannt und erschöpft scheint. Sie selber steht am Zenit ihrer literarischen Laufbahn, den sie auch durch die Förderung und Ermunterung von Patrick erreicht hat. Welche Rolle spielt die Eifersucht auf die Erfolge des jeweils anderen Partner? Alkohol spielt zumindest im täglichen Zusammensein eine grosse Rolle , wie auch sexuelle Fantasien und Wunschvorstellungen beider Partner. Der Roman wird allerdings immer aus der Sicht der jungen Frau erzählt . Es ist daher für den Leser sehr schwer sich ein klares Bild über diese Ehe und Beziehung zu machen. Wäre ein gemeinsames Kind ein Hoffnungsschimmer für diese Beziehung? Die junge Frau möchte auf ihre mögliche Karriere nicht verzichten, doch Patrick hat schon ein ganzes Erwachsenen - und Künstlerleben gelebt und genossen ,,,,
Über die Hektik des Literaturbetriebs, die PR Taktik der Mitarbeiter*innen der Verlage, der Autor*innen und der sozialen Medien wird man äusserst ehrlich informiert. Man kann sich darüber negative/positive Gedanken machen und/oder es lassen....
Der Roman bleibt spannend und voller Überraschungen bis zur letzten Seite und ich kann eine absolute Leseempfehlung aussprechen.
Meine Bewertung: FÜNF ***** Sterne.
Herzlichen Dank an die Autorin und den Verlag für das Rezensionsexemplar!