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Montag, 31. Juli 2023

*Der Himmel über Cornwall* von Liz Fenwick - erschienen im Goldmann Verlag

 

*Werbung unbezahlt*

DEUTSCHE ERSTAUSGABE

Aus dem Englischen von Kristina Lake-Zapp

Originaltitel: The River Between Us

Originalverlag: HQ

Taschenbuch, Broschur, 560 Seiten, 12,5 x 18,7 cm

ISBN: 978-3-442-49318-0

Erschienen am  21. Juni 2023

Verlagslink

INHALT/KLAPPENTEXT: Theodora hat ein altes Haus im idyllischen Cornwall gekauft, um nach ihrer gescheiterten Ehe einen Neuanfang zu wagen. Doch als sie zum ersten Mal vor dem Boatman’s Cottage steht, muss sie feststellen, dass ihr neues Heim seine besten Zeiten hinter sich hat. Entschlossen krempelt Theo die Ärmel hoch, beginnt mit der Renovierung des Hauses und verhilft dem verwilderten Garten zu alter Pracht. Dabei stößt sie auf geheimnisvolle, hundert Jahre alte Briefe, die von einer tragischen Liebe erzählen. Während Theo immer tiefer in die Geschichte der Liebenden eintaucht, öffnet sich auch für sie selbst ein Weg zu neuem Glück …

Liz Fenwick hat schon an vielen Orten auf der Welt gelebt. Doch schließlich ist die dreifache Mutter ihrem Herzen gefolgt und nach England gezogen. Denn wirklich zu Hause fühlt sie sich nur in ihrem Cottage in Cornwall, wo auch ihre Romane beheimatet sind.


Mein Leseeindruck: Dieser wunderbar geschriebene Wohlfühlroman spielt in zwei Zeitebenen. Einmal im HEUTE UND JETZT  sowie im Jahr 1914 zu Beginn des 1. Weltkriegs in Grossbritannien. 
Die Autorin erzählt fesselnd und doch behutsam vom Leben zweier Frauen und Schicksale, wie sie unterschiedlicher kaum sein können. Das Buch liest sich flüssig und faszinierend und ich konnte es kaum zur Seite legen. 

Die 54 jährige Theodora hat sich nach dem Scheitern ihrer Ehe nach Cornwall zurückgezogen und ein altes Cottage gekauft. Mit Elan und dem entschlossenen Überwinden vieler  baulicher Hindernisse inmitten eines völlig verwilderten Gartens renoviert sie Boatman's Cottage , gelegen am Fluss Tamar,  der Devon und Cornwall trennt.  Es kommt ihr zugute dass sie immer schon ein Händchen für Botanik hatte und diese Leidenschaft in ihrer vergangenen Ehe gut ausleben konnte. Theodora findet im fast verfallenen Cottage einhundert Jahre  alte Briefe, die eine Zeit um den 1. Weltkrieg herum beschreiben. Eine spannende Suche nach den Zeugnissen dieser vergangenen Zeit beginnt und wir begleiten als Leser*innen die Lebens - und Liebesgeschichte der adligen Alice mit dem jungen Flussmeister Zachariah Carne. 
Gesellschaftliche Hürden trennen die beiden Liebenden und es kommt zu tragischen Vorfällen.  Die junge Alice begehrt auf, sperrt sich dem gängigen Frauenbild ihrer Zeit und setzt sich für das Frauenwahlrecht in England ein. 

Hat ihre Liebe eine Zukunft und was gibt es für geheimnisvolle Verbindungen zu Theodora und dem HEUTE UND JETZT ?

DAS müsst ihr euch nun selber erlesen und ich verspreche euch spannende und angenehme Lesestunden....

Meine Bewertung: FÜNF ***** Sterne für diese fantasievolle Geschichte aus dem Genre Liebe und Wohlfühlroman. 

Herzlichen Dank an die Autorin und  den Verlag für das Rezensionsexemplar mit dem anheimelndem Cover. 

 


Dienstag, 3. November 2020

*Das Kind der Wellen* von Rebecca Martin, erschienen im Diana Verlag

 

*Werbung, unbezahlt*

Inhalt/Klappentext:Bei einem tragischen Unfall am Meer verlor Lisa ihre Tochter in den Fluten. Unfähig ihr altes Leben wieder aufzunehmen, kehrt sie an die Nordsee zurück. Im Ferienhaus der Familie ist noch alles so, wie sie es damals hinterließen. Mit der unerwarteten Hilfe von Schreiner Lars und seinem Sohn dem Arktisforscher Jonas beginnt sie zu renovieren - und findet unter den alten Holzdielen die Notizen zu einem Märchen über eine Meerjungfrau. Der Verdacht, dass dieses auf realen Begebenheiten beruht, lässt die drei nicht los. Im alten Zeitungsarchiv lesen sie von einer blutjungen Frau, die 1920 ihr Kind am Strand verlor. War es ein Unfall oder Mord, wie die Leute damals behaupteten? Auf den Spuren der Meerjungfrau muss sich Lisa ihren verworrenen Gefühlen und dem eigenen Verlust stellen.

Rebecca Martin studierte Englisch und Deutsch in Frankfurt am Main und in Dublin, Irland. Ihre Leidenschaft gehört dem Reisen und dem Schreiben. Ihr Roman "Die verlorene Geschichte" gelangte sofort nach Erscheinen auf die SPIEGEL-Bestsellerliste, gefolgt von "Der entschwundene Sommer", "Die geheimen Worte" und "Das goldene Haus" und die "Die vergessene Freundin". Die Autorin lebt mit ihrer Familie in einem kleinen Dorf im Nahetal.

Meine Meinung: Die Autorin erzählt gefällig und lebhaft die Geschichte zweier Frauen, die jeweils ein Kind am Strand verlieren und deren Lebensgeschichten  sich im Abstand von einhundert Jahren in einem  Ferienhaus an der Nordseeküste kreuzen. Wir lesen zwei Erzählstränge aus der Sicht der jeweiligen Protagonisten . Verbindendes Element ist das Erleben dramatischer Ereignisse am Strand , in der Nähe des gleichen Ferienhauses.  

Vicky, die kurz nach dem 1. Weltkrieg die Besatzungszeit von viertausend Franzosen, Tunesier , Senegalesen und Marokkaner in ihrer Heimatstadt Mainz erlebt, zeichnet sich durch eine unglaubliche Naivität und Frohnatur aus, die den Fremdenhass und die aggressive Ablehnung der deutschen Bevölkerung gegenüber der Besatzungsmacht völlig verkennt, diese hässliche Realität einfach nicht wahrnehmen möchte , sondern sich Hals über Kopf in einen Besatzer-Soldaten verliebt.

Vicky's Geschichte, ein Unfall oder gar ein Mord -  ist der Aufhänger für die  Erzählungen  rund um Lisa aus dem Jahr 2019. Lisa hat bei einem tragischen Ereignis  ihre dreijährige Millie am Strand durch Ertrinken verloren . Sie hatte bis dahin ein erfülltes Leben mit Ehemann und zwei grösseren Jungs geführt, die zusammen jedes Jahr glückliche Wochen in ihrem Ferienhaus verlebten. Lisa wird mit ihren Schuldgefühlen und der wichtigen Trauer Arbeit nicht fertig, vernachlässigt ihre beiden anderen Kinder sträflich und verliert die Bindung an ihren Ehemann.  Sie vergräbt sich zu lange an der Küste , lernt dort allerdings durch Renovierungsarbeiten am Haus den Schreiner Lars und dessen Sohn Jonas , einen Aktisforscher kennen und schätzen. Sie erforschen zusammen Vicky's Vergangenheit durch das Studieren von Zeitungsarchiven, geheimnisvollen Fundstücken aus dem Haus, sowie durch Erzählungen der Dorfbewohner.   

Durch diesen langen Rückzug  hat Lisa die Sympathie der Leser*rin nicht unbedingt für sich eingenommen. Sicher verarbeitet jeder Mensch solche dramatischen Lebensereignisse auf seine Weise und es liegt mir fern, sie deswegen zu verurteilen . Meine Begeisterung für das Buch hat trotzdem doch etwas gelitten.....  

Insgesamt gesehen war es jedoch für einige Stunden eine nette Lektüre, die mich an die Nordsee geführt hat. 

Meine Bewertung:  **** VIER Sterne für dieses Buch mit kleinen Schwächen!

Danke für das Rezensionsexemplar !   


Mittwoch, 15. Januar 2020

*Die Charité - Aufbruch und Entscheidung, von Ulrike Schweikert, erschienen bei Rowohlt Polaris

*Werbung, unbezahlt*

Verlagsinfo

Inhalt/Klappentext: Die Geschichte der Charité geht weiter. Nach dem Bestseller „Hoffnung und Schicksal“ erzählt Ulrike Schweikert ein weiteres spannendes Kapitel aus der Welt des berühmten Krankenhauses. Im Berlin der ausgehenden Kaiserzeit kämpfen zwei Frauen um ihr Glück und für die Rechte von Frauen. Rahel Hirsch ist eine der ersten Ärztinnen, die an der Charité praktizieren. Doch als Frau unter lauter männlichen Kollegen hat sie es nicht leicht. Von Gleichberechtigung ist man selbst in der sonst so fortschrittlichen Hauptstadt noch weit entfernt. Das erlebt auch die junge Arbeiterin Barbara täglich. Sie schuftet in der Wäscherei der Charité und muss immer wieder erfahren, was es bedeutet, wenn Männer Frauen als Besitz betrachten.
Ungleicher könnten die beiden Frauen nicht sein, und doch werden sie zu Freundinnen. Während Rahel sich gegen Widerstände in der Charité durchsetzen muss und sich in den jungen Fliegerpionier Michael verliebt, schließt sich Barbara der Frauenbewegung an, kämpft für die Rechte der Arbeiterinnen und das Frauenwahlrecht. Doch dann bricht der 1. Weltkrieg aus und verändert nicht nur die Leben von Barbara und Rahel für immer ...

Die Autorin: 

Ulrike Schweikert arbeitete nach einer Banklehre als Wertpapierhändlerin, studierte Geologie und Journalismus. Seit ihrem fulminanten Romandebüt «Die Tochter des Salzsieders» ist sie eine der erfolgreichsten deutschen Autorinnen historischer Romane. «Die Charité. Hoffnung und Schicksal» schaffte es in die Top 10 Bestsellerliste. Ulrike Schweikert lebt und schreibt in der Nähe von Stuttgart.

Meine Meinung: Der erste Band der Charité Reihe muss nicht unbedingt gelesen werden, um dieses zweite Buch gut zu verstehen und der Handlung folgen zu können. Hier, in diesem Band stehen nicht unbedingt die medizinischen Entwicklungen der Berliner Charité im Vordergrund , sondern das persönliche Schicksal von zwei Frauen, sowie das Thema *Gleichberechtigung von Frauen zur Zeit der ausgehenden Kaiserzeit* . 

Wir begegnen der einfachen Berliner Arbeiterin Barbara Schubert, die nicht auf den Mund gefallen ist und sich begeistert über Frauenrechte informiert und sich dafür einsetzen möchte. Auch Dr. Rahel Hirsch, eine der ersten Ärztinnen an der Charité muss für sich und ihre Rechte an der Klinik, argwöhnisch beobachtet von  ihren männlichen Kollegen,  kämpfen. Der ungleiche Lebensweg hält beide Frauen nicht von einer innigen Freundschaft zueinander und den Kampf um ihre Rechte ab.  

Der Schreibstil der Autorin Ulrike Schweikert lässt sich angnehm und flüssig lesen. Sie eröffnet einen bunten und abwechslungsreichen Blick in das damalige Berlin und die politische Lage in Deutschland. Die männliche Willkür, die das Leben der Frauen in unterschiedlichen Gesellschaftsschichten lenkt,  wird präzise herausgearbeitet und dargestellt. Die Armut und der ewige Kampf um Nahrung, Hygiene und Bildung  bei den einfachen Arbeitern und ihren Familien sind  erschreckend und in heutiger Zeit kaum mehr nachvollziehbar. Aber auch die jüdische Ärztin Dr. Rahel Hirsch leidet unter der Bevormundung einer medizinischen Männerwelt  in der  Berufswelt , sowie unter dem Makel einer jüdischen Herkunft, die von der deutschen Gesellschaft missbilligt wurde. Rahel Hirsch studierte in Zürich/Schweiz, da zur damaligen Zeit weibliche Studenten an deutschen Universitäten noch nicht zugelassen wurden. 


Aber es war eine Zeit des Aufbruchs und der Veränderung . Der erste Weltkrieg mit seinem Schrecken und dem Trauma für die Bevölkerung wird von der Autorin packend erzählt . Die Erlebnisse von Frauen und Männern an der Kriegsfront, im Lazarett werden bewegend  und realistisch geschildert, wohl auch durch die sorgfältige Recherche der Autorin. Der erste Weltkrieg nimmt in diesem Roman einen grossen Raum ein und hat mich voll in seinen schrecklichen Sog gezogen. Im abschließendem Kapitel beschreibt die Autorin  noch einmal die verbindenden  Elemente von Fiktion und der wahren Lebensgeschichte der Rahel Hirsch . Sie setzt dieser tapferen Ärztin und allen mutigen Frauen der damaligen Zeit in diesem Buch ein würdiges Andenken. 

Meine Bewertung: Fünf ***** Sterne für diesen bewegenden Roman !