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Dienstag, 10. September 2024

*Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland* von Sarah Brooks - erschienen im C.Bertelsmann Verlag

*unbezahlte Werbung*

Erschienen am:

24.07.2024

Verlagslink

INHALT/KLAPPENTEXT: Es ist das Ende des 19. Jahrhunderts, und nichts fasziniert die Menschen so sehr wie die geheimnisvollen und angsteinflößenden Wunder des Ödlands. Nichts berührt diese riesige, verlassene Wildnis zwischen China und Russland außer dem Transsibirien-Express, der jeden befördert, der es wagt, das Ödland zu durchqueren. Es gibt jedoch Gerüchte, dass der Zug nicht mehr sicher ist. Wer sich nun auf diese Reise begibt, hat seine ganz eigenen, verborgenen Gründe dafür: eine trauernde Frau mit fremdem Namen, ein Kind, das im Zug geboren wurde, und ein in Ungnade gefallener Naturforscher. Doch mehr und mehr scheint es, als würden die Gefahren des Ödlands ihren Weg ins Innere finden … 

Sarah Brooks hat in China, Japan und Italien gearbeitet und ist nun an der Universität von Leeds tätig. Für ihren Debütroman »Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland«, der schon vor Veröffentlichung für große Begeisterung gesorgt hat, wurde sie mit dem Lucy Cavendish Fiction Prize ausgezeichnet. Der Roman erscheint in über 15 Ländern.


Meine Meinung zum Buch: 

Die ungewöhnlich schöne Ausstattung des Covers und auch die Abbildung des interessanten Zuges im Innenteil  des gebundenen Buches hatten mich sofort begeistert und ich wollte das Buch unbedingt lesen. Ich hoffte auf einen spannenden Reisebericht, vielleicht eingebunden in einen aufregenden Roman. 

Doch es kam beim Lesen ganz anders wie erhofft. Ich fand mich wieder in einer fiktiven Fantasy Geschichte mit  unheimlichen Horrorphasen, oder war es ein Abenteuerroman oder gar ein Kriminalroman? Ich kann es immer noch nicht sagen, denn es war eine obskure Mischung aus allen drei Gattungen, die mich nicht vom Schreibstil der Autorin in ihrem Debüt Roman überzeugen konnten. Der Text lässt sich zwar ganz flott lesen, doch die Erzähl Perspektiven von drei wichtigen Reisenden wechseln laufend und verwirren immens. Der Roman lebt von unheimlichen Gerüchten, Angstvorstellungen vom Tod auf der Reise, den man erleidet, sobald man den Zug verlässt, der übrigens hermetisch nach der Abfahrt verschlossen wird.  Der Zug darf nie halten! Niemand kann und darf nach der Abreise im Ödland ein- oder aussteigen. Imaginäre *schwarze Krähen* als Wächter der Eisenbahngesellschaft eingestellt,  spionieren jedes Geschehen und das Verhalten aller  mitfahrenden Personen aus.  Und das auf einer Strecke von China bis Moskau im Jahr 1899. Die Zuggäste fahren in drei Klassen, wobei die Gäste der dritten Klasse dahinvegetieren und kaum einen Raum in der Geschichte einnehmen. 

Sympathisch erscheint WEIWEI, ein sogenanntes Zugkind, dessen Mutter bei der Geburt im Zug verstarb. WEIWEI hat den Zug nie verlassen wuchs dort auf, vom Zugpersonal verhätschelt und verwöhnt. Sie weiss alles, kennt alles im Zug und beobachtet alles.  Ihre beste Freundin ist eine echte Bewohnerin und mysteriöse Gestaltwandlerin des Ödlandes mit Namen Elena, die sich in den Zug geschmuggelt hat. Wir lernen Henry Grey kennen, ein Wissenschaftler, der den Geheimnissen des Zuges auf die Spur kommen möchte, allein schon um sich und seine verkannten Forschungen zu rehabilitieren. Und da ist noch die trauernde Marya Petrovna, die sich heimlich eine neue Identität verschafft hat. 

Das Entsetzen steigt bei allen Reisenden, als sie merken, dass der Zug auch Einfluss auf ihre Psyche nimmt und jeden verändert. Mystische Halluzinationen und Ohnmachtsanfälle befallen die Reisenden wie eine Pandemie. Die Aussenwelt hinter den Scheiben stellt sich immer bedrohlicher dar, zum Beispiel mit wechselnden schaurigen Tierhorden und Fantasymonstern, die neben dem Zug daherjagen. Die Landschaft verändert sich unheimlich, unvorhersehbar. Sie liegt öde und verlassen oder auch mit einer unbekannten Pflanzenwelt dar vor den Augen der Reisenden. Ein Trinkwassermangel bringt alle Reisenden an den Rand der Verzweiflung, den auch die Zugführerin *CAPTAIN* gennant,  mit ihren Bemühungen kaum beheben kann. Eine Katastrophe jagt die nächste,,,,,,

Für mich war es kein traumhaftes Lesevergnügen, sondern eher ein wirrer Albtraum, den ich zum Glück immer wieder mit Lesepausen an die Seite schieben konnte. 

MEINE BEWERTUNG : DREI *** STERNE für dieses ungewöhnliche Buch. 

Vielen Dank an die Autorin und den Verlag für das äusserlich schöne, aber ansonsten unheimliche und ungewöhnlich geschriebene  Rezensionsexemplar.



 

Mittwoch, 2. Juni 2021

*Klara und die Sonne* von Kazuo Ishiguro - erschienen im Blessing Verlag

 

*Werbung, unbezahlt*

DEUTSCHE ERSTAUSGABE

Aus dem Englischen von Barbara Schaden

Originaltitel: Klara and the Sun

Hardcover mit Schutzumschlag, 352 Seiten, 13,5 x 21,5 cm

ISBN: 978-3-89667-693-1

Erschienen am  15. März 2021

Verlagslink

Inhalt/Klappentext: Klara ist eine künstliche Intelligenz, entwickelt, um Jugendlichen eine Gefährtin zu sein auf dem Weg ins Erwachsenwerden. Vom Schaufenster eines Spielzeuggeschäfts aus beobachtet sie genau, was draußen vor sich geht, studiert das Verhalten der Kundinnen und Kunden und hofft, bald von einem jungen Menschen als neue Freundin ausgewählt zu werden. Als sich ihr Wunsch endlich erfüllt und ein Mädchen sie mit nach Hause nimmt, muss sie jedoch bald feststellen, dass sie auf die Versprechen von Menschen nicht allzu viel geben sollte.

Kazuo Ishiguro, 1954 in Nagasaki geboren, kam 1960 nach London, wo er später Englisch und Philosophie studierte. 1989 erhielt er für seinen Weltbestseller »Was vom Tage übrigblieb«, der von James Ivory verfilmt wurde, den Booker Prize. Kazuo Ishiguros Werk wurde bisher in 50 Sprachen übersetzt. Er erhielt 2017 den Nobelpreis für Literatur. Der Autor lebt in London.


Meine Meinung: Der bekannte Autor hat sich in diesem Buch einem aktuellem Thema gewidmet, nämlich der Frage *Was macht eine Künstliche Intelligenz , im Roman  eine *künstliche Freundin* kurz *KF* genannt aus? 


Ich fand es sehr interessant und in keiner Weise langweilig , obwohl der Autor die *KF*  Klara in einer einfachen, manchmal recht naiven Ich-Erzählung sprechen lässt. Eigentlich passiert während der über dreihundert Seiten nicht sehr viel. Die Geschichte spielt in einer nahen fiktionalen , in einer nach merkwürdigen Normen geregelten Welt, in der die Menschen streng nach Leistung und Gesellschaftsstand beurteilt werden. Mit befremdlichen Worten und  Ausdrücken wie *gehoben* wird zum Beispiel die obere Bildunsgsklasse bezeichnet.  Mir erschienen die *KF'S*, insbesondere Klara menschlicher und positiver dargestellt  als die echten Mitglieder dieser unheimlichen Gesellschaft, die mit massiven  Umweltproblemen zu kämpfen hat. Die technische Seite oder/und die Entstehung  einer *KF* wird  im Buch vollkommen ausser Acht gelassen.

 Klara, die *KF* beobachtet die Menschen, ihr für sie oft nicht nachvollziehbares Verhalten, welches von ihr unbekannten Emotionen und Handlungen geprägt wird. Klara scheint aber ein besonderer Typ von einer *künstlichen Intelligenz* zu sein, denn sie lernt ausserordentlich schnell und hat selber leichte Emotionen und vermittelt sie sogar ihren zugehörigen Menschen. Sie begleitet die Jugendliche Josie während einer schweren Erkrankung und entwickelt  eigene Taktiken um dem Kind zu helfen. Dieses Helfen und die Fürsorge für Josie hat für Klara oberste Priorität in ihrem Verhalten. Klara ist eine Protagonistin, die man einfach liebgewinnen kann. So ergeht es auch vielen Menschen in diesem Roman. Allen voran Josie und ihrem Freund Rick, sowie Josie's Mutter, die allerdings ein für mich unheimlich erscheinendes Vorhaben plant......

Meine Bewertung : Fünf ***** Sterne für diese interessante Lektüre. 


Danke für das Rezensionsexemplar !

Sonntag, 11. April 2021

*Die nicht sterben* von Dana Grigorcea erschienen im Penguin Verlag

 

*Werbung, unbezahlt*

ORIGINALAUSGABE

Hardcover mit Schutzumschlag, 272 Seiten, 13,5 x 21,5 cm

ISBN: 978-3-328-60153-1

Erschienen am  01. März 2021

Verlagslink

Inhalt/Klappentext:

Eine junge Bukarester Malerin kehrt nach ihrem Kunststudium in Paris in den Ferienort ihrer Kindheit an der Grenze zu Transsilvanien zurück. In der Kleinstadt B. hat sie bei ihrer großbürgerlichen Großtante unter Kronleuchtern und auf Perserteppichen die Sommerferien verbracht. Eine Insel, auf der die kommunistische Diktatur etwas war, das man verlachen konnte. „Uns kann niemand brechen“, pflegte ihre Großtante zu sagen. Inzwischen ist der Kommunismus Vergangenheit und B. hat seine besten Zeiten hinter sich. Für die Künstlerin ist es eine Rückkehr in eine fremd gewordene Welt, mit der sie nur noch wenige enge Freundschaften und die Fäden ihrer Familiengeschichte verbinden. Als auf dem Grab Vlad des Pfählers, als Dracula bekannt, eine geschändete Leiche gefunden wird, begreift sie, dass die Vergangenheit den Ort noch nicht losgelassen hat – und der Leitspruch ihrer Großtante zugleich der Draculas ist. Die Geschichte des grausamen Fürsten will sie erzählen. Am Anfang befürchtet sie, dass sie die Reihenfolge der Geschehnisse verwechseln könnte. Dann wird ihr klar: Jede Reihenfolge ergibt einen Sinn. Weil es in der Geschichte nicht um Ursache oder Wirkung geht, sondern nur um eines: Schicksal. Inzwischen aber ist es für jede Flucht zu spät.

Dana Grigorcea wurde 1979 in Bukarest geboren, sie studierte Germanistik und Nederlandistik und lebt seit vielen Jahren mit ihrer Familie in Zürich. Die Werke der rumänisch-schweizerischen Schriftstellerin, etwa der Roman »Das primäre Gefühl der Schuldlosigkeit« und die Novelle »Die Dame mit dem maghrebinischen Hündchen«, wurden in mehrere Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem 3sat-Preis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb.

Meine Meinung: Eine junge namenlose Frau  , die  lange Zeit in Paris gelebt hat und dort Kunst studierte, kehrt in den Schoß der Familie nach Transsilvanien zurück. Sie schlüpft bei ihrer geliebten und verehrten Tante Mamargot unter, bei der sie als Kind ungetrübte Ferientage verbracht hat. Nun erlebt sie eine neue Gesellschaft, die sich nach dem Scheiden des Kommunismus entwickelt hat,  verkörpert durch Mamargot's  zahlreiche extravaganten, spleenigen Freunde und Bekannten. Die junge Frau  trifft Kinderfreunde wieder - und kann deren Charakterentwicklung nicht mehr folgen.

Ich bin mit diesem Roman kaum klar gekommen , geschweige denn konnte ich mich  mit den vielen Protagonist*innen identifizieren. Nein, es ist keine Familiengeschichte im üblichen Sinne - eher die Geschichte einer schillernden Realität  des Unmöglichen , die in einen Fantasy Roman, Krimi oder/und auch märchenähnlich verpackt wurde und den Leser in eine fremdartige Welt katapultiert , mit ekelhaften und unsympathischen Ereignissen a la' Graf Dracula und seinen Gefährtinnen.  Zusätzliche Hinweise und Verknüpfungen zur kommunistischen Vergangenheit des Landes haben mich oft zum Nachdenken gebracht, auch über die mögliche Zukunft dieser Gegend und seiner Menschen. 


Der Schreibstil der Autorin ist sehr niveauvoll, voller Andeutungen , eigentlich teilweise recht schön, aber es ist kein Buch zur Ablenkung oder gar zum Abtauchen, keine bequeme oder gefällige Lektüre für zwischendurch . Es erfordert viel Konzentration und Lesepausen zum Nachdenken über einzelne Geschehnisse und Kapitel . Ich war etwas enttäuscht und musste es öfter aus der Hand legen, Kraft sammeln und mich bis zum Ende des Buches durchkämpfen,,,,

Meine Beurteilung: Sicher drei *** Sterne für eine gute, anspruchsvolle Lektüre, die mich trotzdem nicht in seinen Bann gezogen hat!


Danke an die Autorin und den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplar! 

Samstag, 28. März 2020

*Kryonium* Die Experimente der Erinnerung, erschienen im Kadmos Verlag

*Werbung, unbezahlt*

Verlagsseite Kulturverlag Kadmos

Erschienen im OKTOBER 2019
324 SEITEN, 15 X 23 CM, GEBUNDEN
ISBN 978-3-86599-444-8

Inhalt /Klappentext: Gefangen an einem unbekannten Ort, schmiedet der Erzähler heimlich Fluchtpläne. Die Tatsache, ohne Erinnerungen zu sein, erschwert das Vorhaben. Doch der Drang, endlich auszubrechen aus diesem furchteinflößenden, schneeverwobenen Schloss, lässt ihn jedes Risiko eingehen. Und so gerät der Erzähler immer tiefer hinein in einen wirren Strudel aus rätselhaften Begegnungen und magischer Paranoia, die er spielerisch zu entschlüsseln hofft, was ihn letztlich zum Ursprung seiner Erinnerungen führt.

Der All-Age-Roman ist ein technoides Märchen, das sich mit Virtualität auseinandersetzt und die Frage aufwirft, was Erinnerungen sind und was sie bedeuten. Nichts ist so, wie es scheint in der Geschichte und die Frage, was Realität ist, muss immer wieder neu überdacht werden.

Matthias A. K. Zimmermann (Matthias Alexander Kristian Zimmermann) wurde 1981 in Basel (Schweiz) geboren. Er ist Schriftsteller, Maler und Medienkünstler. Sein Werk erfuhr eine breite Rezension und befindet sich in Sammlungen und Archiven diverser Museen und Institutionen. Er studierte musikalische Komposition, Kunst & Vermittlung, Game Design, Art Education und Pädagogik.


Meine Meinung: 

Das oben gezeigte Buch wurde mir freundlicherweise vom Berliner Kulturverlag Kadmos als Rezensionsexemplar angeboten und ich möchte mich sehr herzlich beim Autor und Verlag für dieses ausserordentliche und wahnsinnig spannende Leseerlebnis bedanken.

Unter dem Begriff  * technoides Märchen * konnte ich mir nicht viel vorstellen, aber sofort war meine Neugier geweckt. Ich hoffte auf eine spannende Fantasy Geschichte und bald hatte mich der Autor mit seinem eindringlichem, interessantem und anspruchsvollen Schreibstil in den Bann gezogen und ich war gefangen in diesem ungewöhnlichem Roman - ebenso wie der unbenannte Protagonist, der verzweifelt aus einer Märchenwelt voller Gnome, Fabelwesen mit gefährliche Drachen und Hexen fliehen möchte. Alle befinden sich zusammen in einem unheimlichen und gefährlichem Schloss inmitten einer wunderschönen Schneewelt . 


Der ICH_Erzähler und Protagonist hat vollständig seine Identität verloren, seine Erinnerungen an ein voriges Leben, sowie seine Orientierung was Raum und Zeit betreffen. Er besitzt allerdings ausserordentliche Mathematik - und Physik Kenntnisse, die mich an fordernde und anstrengende Schulstunden unangenehm erinnert haben. Es fällt mir sehr schwer dieses Leseerlebnis auf  die übliche Art und Weise zu beschreiben, da ich nicht zu viel Spoilern möchte und dem Leser dieser Kurz-Rezension damit nicht die Freude am Lesen und Buch verderben möchte. 

Ich hatte das Gefühl, dass der Ich-Erzähler an einer tiefsitzenden Paranoia litt. Rätselhafte Ereignisse, die mit nummerierten Schneekugeln zusammenhingen, bringen ihn an den Rand des Wahnsinns und an seine psychische sowie physische Belastungsgrenze. Mit dieser Vermutung lag ich sehr richtig, wie sich am Ende des Buches bei der verständlichen und guten Auflösung der Ereignisse für den Leser, herausstellen sollte. Diese Lektüre war für mich ein Lesehöhepunkt des Jahres, obwohl mein mathematisches Verständnis sehr gefordert wurde - mich letztlich am Lesegenuss aber nicht behindert hat. Vielleicht liegt ein noch besseres Erfassen der Thematik im nochmaligem Studium des Buches -  und der Mathematik. Wie schön, dass es immer wieder ungewöhnliche Leseüberraschungen gibt. 

Meine Bewertung: FÜNF ***** Sterne für dieses sehr anspruchsvolle, ungewöhnlich spannende Buch. 

Samstag, 25. Januar 2020

*Nebelinsel* von Zoe Gilbert, erschienen im Wunderraum Verlag

*Werbung unbezahlt*

Verlagsinfo
Erschienen am  04. November 2019

Inhalt/Klappentext: Die salzige Luft ist schwer vom Duft der Ginsterbüsche, und etwas Mystisches liegt über der Insel. Wundersame Geschichten erzählen von diesem Ort, an dem das Leben geprägt ist von der rauen Natur, alten Bräuchen und dunklen Mythen, die in den Alltag der Menschen eindringen. Da ist beispielsweise Verlyn, der mit einem Flügel statt eines zweiten Arms geboren wurde. Oder Plum, die von einem Mann entführt wird, aus dessen feuchten Locken sie winzige Muscheln kämmt … Mit jeder Erzählung taucht man tiefer ein in die Schicksale der Bewohner von Neverness und verfällt ihrer eigentümlichen Heimat.

Zoe Gilbert hat schon früh mit dem Schreiben begonnen, ihre Texte sind in Anthologien und Zeitschriften erschienen. »Nebelinsel« ist ihr erstes Buch. Eine der Erzählungen daraus – »Fischbalg, Hasenbalg« – wurde mit dem renommierten Costa Short Story Award ausgezeichnet. Zoe Gilbert studierte Fiction und Creative Writing an der University of Chichester, war Mitbegründerin des London Lit Lab, ist Associate Editor der The Word Factory, wo sie eine Kurzgeschichten-Club leitet, und nahm für den British Council an Literaturprojekten in China und Südkorea teil. Sie lebt im Süden von London, wo echte und geisterhafte Wälder als Inspiration für ihren nächsten Roman dienen.


Meine Meinung: Wälder, Inseln und das Meer besitzen eine magische Anziehungskraft, der man sich als Naturliebhaber*in kaum entziehen kann. So zog es mich, inspiriert durch das wunderschöne Cover des Wunderraum Verlag, auch sofort zu obengenanntem Buch. Ich flog in eine Fantasiewelt namens Neverness, einer kleinen, abgeschlossenen, mystischen Oase ausserhalb unserer menschlichen Realität. Rätselhafte kleine, sympathische und oft auch verschrobene Lebewesen begegneten mir in einer dörflichen Abgeschiedenheit, die man inmitten einer lebensfeindlichen Umwelt kennen lernen möchte und sofort zu schätzen weiss. Heimelige, schöne und schaurige Geschichten verschiedener Bewohner der Insel Neverness beleuchten ihr geheimnisvolles und pralles Leben, welches auch einmal in düsterem und traurigem Ende erlöschen kann,,,,, 



Dieses Buch ist kein abgeschlossener , zusammenhängender Roman, sondern es besteht aus vielerlei Geschichten, in denen wir bekannte Personen immer wieder in einer anderen Zeit, neuen Geschichten wieder treffen können , verschiedene Geschöpfe der Insel Neverness kennenlernen und somit den gesamten Inselkosmos in seiner vollständigen, mystischen, manchmal unheimlichen Atmosphäre beobachten.


Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr zugesagt, er war vielfältig , bunt und hat mir als Leserin eigene, ganz individuelle Kopfbilder geschenkt. Man kann durch diese Geschichten mit Leichtigkeit fliegen, fühlt sich aber oft versucht, bestimmte Textpassagen nochmals zu lesen und neu, aus einem anderen Blickwinkel zu interpretieren.  In diesen Erzählungen betrat ich wie in Trance einen nebelartigen Raum, eine neue, fremdartige Scheinwelt, fest verwoben mit möglichen und unwahrscheinlichen Geschehnissen , ähnlich der von J. R. Tolkien erschaffenen Welt der kleinen Hobbits. Es war ein ausserordentliches Lesevergnügen, dem ein ganz besonderer, feenartiger Zauber innewohnt. 


Meine Bewertung: Fünf ***** Sterne für dieses ungewöhnliche Fantasy Vergnügen aus einer anderen Realität. 


Herzlichen Dank an die Autorin und den Wunderraum Verlag für dieses auch äusserlich schön und ansprechend ausgestattete Rezensionsexemplar! 


Donnerstag, 25. Januar 2018

*Die Geheimnisse der Alaburg* von Greg Walters

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Buchdetails

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe :06.09.2015
  • Aktuelle Ausgabe : 13.10.2017
  • Verlag : Books on Demand
  • ISBN: 9783744830454
  • Fester Einband 396 Seiten
  • Sprache: Deutsch

REZENSION

INHALT/KLAPPENTEXT:
Ein Mensch, der von der Magie beherrscht wird, 
ein Zwerg, der nicht zaubern kann, 
ein übergewichtiger Zwergelbe, 
ein hinkender Ork. 
Sie können die Welt retten, oder vernichten. 

Leik, 16 Jahre, erlebt einen Winter, der sein ganzes Leben auf den Kopf stellt. Er trifft seine erste Liebe, besucht eine Universität, in der Magie gelehrt wird und findet zum ersten Mal im Leben Freunde. 
Aber seine Welt ist dem Untergang geweiht. Nur wenn Leik es schafft, die Farben der Zauberei richtig einzusetzen, kann er sie retten. Denn außer ihm kann niemand auf der Welt alle drei magischen Farben sehen. Das macht ihn außergewöhnlich und gefährlich ...

MEINE MEINUNG:
Das unheimlich wirkende Cover , dargestellt werden vier dunkle Gestalten vor einem Höhleneingang, macht sofort neugierig auf das mit einem komfortablen Lesebändchen ausgestattete Buch, mit einem festen Einband versehen.

Der Kontinent Razuklan , in geheimnisvollen , dunklen Wäldern verborgen, das kleine Dorf Sefal im Arelltal,  mit ihren Bewohnern und dem jugendlichen Protagonisten LEIK , haben mich schon nach den ersten Seiten sofort in einen faszinierenden Lesebann gezogen. 
Dieser erste Band einer spannenden, mysteriösen und zauberhaften  Jugendbuchreihe versetzt den Leser in eine magische, von fremdartigen Energien beherrschte Welt. Diese Fantasy-Welt, die Greg Walters geschaffen hat,  begeistert durch ihre bunte Vielfalt. Das *Gute*  und das *Böse* in dieser Geschichte , ganz eindeutig und  klar auch schon für den jungen Leser erkennbar , werden vom Autor sehr bildhaft und ausserordentlich fantasievoll dargestellt. Der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm anschaulich. Junge Menschen werden sicher damit angesprochenen, aber auch ich als ältere Leserin habe es genossen schnell und leicht durch diesen Kontinent und in diese unbekannte Welt zu reisen. Das Betreten der Alaburg zusammen mit dem jungen Leik wandelt sich zum fremdartigen, geheimnisvollen Erleben , welche im Kopf des Lesers viele Rätsel und Fragen aufstellen, die teilweise gelöst werden, aber deren Entschlüsselungen auch in Hinsicht auf die folgenden Bände vom Autor nur geschickt angedeutet werden. 
Das Hauptthema dieses ersten Bandes hat mir besonders gut gefallen: Das gegenseitige Erleben und Aufkommen von Freundschaft, Vertrauen und Fürsorge zwischen vier Aussenseitern in einer neuen Gemeinschaft. Andere, völlig fremdartige Wesen wie Orks, Zwerge und Zwergelben gegenüber einem Menschenkind  werden sehr schön beschrieben und der Leser wird sanft und behutsam mit den unterschiedlichen Charaktereigenschaften dieser Fantasy-Völker vertraut gemacht.

Zitat Seite 257: „ Leik erwiderte diese ehrliche, feste Umarmung mit einem breiten Grinsen und herzte seinen kleinen Freund kräftig.“ 
Die Charaktere der vier Freunde hat der Autor sehr liebevoll , authentisch  und mit Humor ausgestattet. Die Vier haben viel Spass und Freude miteinander und bringen das Herz des Lesers oft zum Lächeln über diesen jugendlichen Übermut. Der zarte Beginn einer Liebesgeschichte zwischen LEIK und der Dorfbewohnerin DRENA , wird auch sehr anziehend  und romantisch dargestellt, dem Alter von jugendlichen Lesern so angepasst, dass auch gerade Jungen davon nicht verschreckt werden. 

Dieser erste Band der *Farbseher Saga* macht mich sehr neugierig auf die Folgebände, die ich sicher demnächst lesen werde. Natürlich bin ich auch gespannt auf seine neue Reihe  *Bestias*, die im Sommer 2018 erscheinen soll. 
Dieses tolle Fantasy-Buch kann ich ohne Bedenken  mit FÜNF ***** STERNEN auch erwachsenen Liebhabern dieser Art von Lektüre empfehlen.
Ich bin jedenfalls durch die fesselnden Seiten geflogen und sehr erfreut über den Zufall, der mir dieses wunderbare Buch geschenkt hat.

Herzlichen Dank an Greg Walters für das tolle Leseerlebnis!  

    Dienstag, 23. Januar 2018

    *Gemeinsam lesen*


    Gemeinsam Lesen ist eine Aktion von Schlunzen-Bücher, die wöchentlich immer Dienstags bei Steffi & Nadja von Schlunzen-Bücher stattfindet. Teilnehmen darf jeder wann immer er Lust und Zeit dazu hat. Die Fragen dürfen auch nach Dienstag noch beantwortet werden.  Bitte benutzt bei einer Teilnahme das Gemeinsam-Lesen Logo! die farbliche Anpassung auf euren Blog ist erlaubt, das Logo darf aber in seinen Bestandteilen nicht verändert werden.

    Auch heute bin ich gerne bei Nadja's und Steffi's Leseaktion dabei und stelle Euch ein für mich etwas ungewöhnliches Buch vor, welches mich tatsächlich begeistert!!

                                        EIN FANTASY-BUCH

    1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?

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    Ich bin auf Seite 305 und fiebere dem Ende dieses 1. Bandes der *Farbseher Serie* entgegen!



    2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?
    Am übernächsten Morgen schon begaben sich die vier Freunde auf ihre Mission.


    3. Was willst du unbedingt aktuell zu deinem Buch loswerden?
    Ich bin sehr positiv überrascht worden mit dieser Lektüre . Nachdem ich eigentlich nur Harry Potter, Herr Der Ringe und die Darkover-Serie von Marion Zimmer Bradley kenne, hätte ich nicht gedacht noch einmal auf so eine feine Fantasy Lektüre zu treffen. Greg Walters hat eine sehr lebendige, fantasiereiche  und detaillierte Ausdrucksweise, die auch Emotionen sehr gut zum Leser transportieren. Sein Protagonist Leik wirkt auf mich klug, sympathisch und tatsächlich vernünftig. 
      
    4.Gibt es Kinderbücher, mit denen du schöne Kindheitserinnerungen verbindest?
    (Moni)
    Es sind die gesamten Bücher von Astrid Lindgren , Erich Kästner und Michael Ende, die ich als Kind begeistert gelesen habe, sobald ich diese Fertigkeit erlernt hatte . Das hat im Alter von sieben Jahren schon super funktioniert. Gute Erinnerungen habe ich auch  an das Vorlesen von Märchen in ganz jungen Jahren, hauptsächlich  der Brüder Grimm , aber auch Märchen von Andersen, Hauff und anderen Erzählern. 
     Das waren meine ersten Kontakte zur Bücherwelt. 




    Sonntag, 17. September 2017

    *Palast der Finsternis* von Stefan Bachmann, erschienen im Diogenes Verlag

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    Buchdetails

    • Erscheinungsdatum Erstausgabe :23.08.2017
    • Aktuelle Ausgabe : 23.08.2017
    • Verlag : Diogenes
    • ISBN: 9783257300550
    • Flexibler Einband 400 Seiten
    • Sprache: Deutsch

    Info zum Autor Stefan Bachmann


    Rezension

    INHALT: 
    Fünf junge Menschen, Anouk, Lilly, Will , Jules und Hayden, die sich erst am Tag ihrer Abreise am JFK - Flughafen kennenlernen, fliegen nach Frankreich. Sie haben die ungewöhnliche Chance bekommen (anhand ihrer spezifischen Qualifikationen, Anouk zum Beispiel ist kunstbegeistert), an einem mysteriösen, archäologischem Forschungsprojekt teilzunehmen. Sie treffen dort Prof. Thibault Dorf, Kontaktperson und Organisator dieses aufregenden Vorhabens: 
    Die französische Adelsfamilie Bessancourt hat vor zweihundert Jahren unter ihrem Anwesen einen geheimen Flucht- und Rückzugsort  erbaut. Dieser geheimnisvolle Palast wurde erst vor kurzer Zeit entdeckt und soll nun näher erforscht werden. Die fünf Jugendlichen, mit der verschlossenen Hauptprotagonistin und Erzählerin Anouk, lernen bei diesen Nachforschungen viel Neues über sich selber und ihre gegenseitigen Beziehungen zueinander ,,,,,, 


    MEINE MEINUNG:  
    Dieses Buch hat mich von Beginn an gefesselt und ich habe diese Geschichte, die eine absolut gekonnte Mischung aus den Genren Fantasy, Mystery, Thriller, Horror und Young Adult ist, mit Begeisterung genossen. 
     Der Autor hat eine so düstere ,skurrile Atmosphäre des unterirdischen Palastes mit so vielen unterschiedlichen Räumen geschaffen, die den Leser förmlich aufsaugen und nicht mehr freigeben . Man fliegt durch die Seiten, besteht gefährliche Situationen in alten, prächtigen, geschichtsträchtigen  Sälen , die mit lebensgefährlichen Fallen versehen sind und die in ihrer heimtückischen  Ausstattung der Phantasie keine Grenzen setzen. Klingen, Messer, giftige Gase, aus verborgenen Verstecken hervorkommende, schnellende Metallpeitschen trachten den jungen Menschen  immer wieder nach dem Leben. Man wird als Leser immer wieder mit den inneren Fragen konfrontiert: Warum, wieso, was passiert gerade weshalb,,, und dann wirft eine plausible Erklärung wieder eine neue Frage auf. Und immer wieder tauchen symbolhafte Bilder ,wie Schmetterlingsflügel mit menschlichen Augenpaaren auf  - und menschliche Personen, die eine unheimliche und ekelhafte Ausstrahlung verströmen wie Gestank, schwärende offene Wunden und Abnormalität.

    Der Autor springt kapitelweise in die Geschichte und das Erleben der Aurélie du Bessancourt von vor zweihundert Jahren und streut immer wieder französische Redewendungen und Sätze in diese Kapitel ein. Man versucht  fieberhaft einen Zusammenhang herzustellen, und tatsächlich  - ein Mosaiksteinchen kommt zum anderen. Stefan Bachmann führt geschickt die beiden Handlungsstränge immer enger zusammen,,,,

    Meine Bewertung: Absolute Leseempfehlung mit fünf ***** Sternen in den Genren Fantasy, Psychothriller, Young Adult.

    Herzlichen Dank an den Autor und den Diogenes Verlag für dieses spannende Leseerlebnis und Rezensionsexemplar!





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