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Dienstag, 29. Juli 2025

*Mittsommer* von Lucy Foley - erschienen im Penguin Verlag

 

*Werbung, unbezahlt, Rezensionsexemplar*

Erschienen am 21.5.25

INHALT/KLAPPENTEXT: Es ist Mittsommer an der Küste von England. Im kühlenden Schatten eines uralten Waldes versammeln sich die Gäste zum Eröffnungswochenende des neuen Luxushotels The Manor. Die opulent gedeckte Tafel biegt sich unter köstlichen Speisen und der Champagner fließt in Strömen, während die Sonne im Meer versinkt, um einer unvergesslichen Party die Bühne zu bereiten. 


Doch schon früh stören Jugendliche aus dem Dorf das Fest; immer lauter wird der Unmut der Dorfbewohner, die das Hotelgelände für sich reklamieren. Die Feier eskaliert. Wahre Identitäten werden aufgedeckt und Geheimnisse gelüftet. Feindschaften treten zutage, die unter dem Deckmantel alter Freundschaft daherkamen. Noch bevor die Nacht zuende ist, steht das Gebäude lichterloh in Flammen, und am nächsten Morgen wird an den meterhohen, steil abfallenden Klippen eine Leiche gefunden. Zwischen ihren Fingern klebt eine ölig schwarze Feder. Die Feder eines Rabenvogels. Etwas Dunkles hat sich geregt unter der Mittsommersonne …

Lucy Foley, 1986 in Sussex, England geboren, hat Englische Literatur in Durham studiert und ihren Masterabschluss in Moderner Literatur an der Universität London gemacht. Sie arbeitete einige Jahre als Lektorin bei Hodder & Stoughton und schrieb währenddessen ihren ersten Roman »Die Stunde der Liebenden«. Lucy Foley lebt in London, wenn sie nicht gerade auf der Suche nach neuen Romanstoffen die Welt bereist.

Meine Meinung zum Buch: 

Wer noch einen spannenden Thriller, gewürzt mit ein wenig Mystik, für diese verregneten Sommertage sucht, ist vielleicht mit dem neuen Roman von Lucy Foley ganz gut bedient.

Ich bin schnell und ungebremst durch die fast vierhundertundachtzig Seiten geflogen und durch den jeweils anderen, abwechselnden Schreibstil der vielen PROTAGONIST*INNEN immer eng am roten Faden der Geschichte geblieben. Obwohl die Autorin zu Beginn nur häppchenweise mit  unterschiedlichen Informationen die Leser*innen lockt, steigert sich die Spannung  stetig und unaufhörlich.
 
Wir begleiten in der Gegenwart die exzentrische Hotelinhaberin Francesca von *The Manor*, Bella, den Kellner Eddie, Francescas Ehemann Owen, den Detektive Inspector Walker in ihrer persönlichen Erlebnis- und Gedankenwelt. Sie beschreiben alle ihr Erlebtes aus Gegenwart und Vergangenheit in Kapiteln, verfasst in der ICH-PERSPEKTIVE. Zusätzlich lesen wir im SOMMERTAGEBUCH aus dem Jahre 2010, über das Geschehen im herrschaftlichen Anwesen *The Manor* über die damaligen Jugendlichen Francesca, ihre beiden Brüder, Alison, Cora und einigen anderen Kindern des  umliegenden Dorfes und angrenzenden Campingplatzes.

Über dem ganzen Buch liegt die Erzählung einer unbekannten, mystische Sagenwelt des dunklen Waldes, gespickt mit Erscheinungen von unheimlichen schwarzen, riesigen Rabenvögeln. Diese Geschichte wird  den Kindern des Dorfes von kleinauf erzählt und soll sie vor dem Betreten des dunklen Waldes abhalten und warnen. Auch die erwachsenen Einwohner des Dorfes lassen sich von dieser alten Sagenwelt beeinflussen und ängstigen.  

Doch der helle Glanz des Mittsommers, der während eines prunkvoll gestalteten Festes, von der erwachsenen, bildschönen Francesca im nun frisch renovierten Nobelhotel *The Manor* zelebriert wird, soll alle Schatten einer düsteren Vergangenheit voller Geheimnisse verdrängen und einem zahlungskräftigen Publikum aus der ganzen Welt ein unvergessliches Fest am Meer schenken..... 

Meine Bewertung: Vier **** Sterne im Genre Thriller/Mystik !

Herzlichen Dank an die Autorin und den Verlag für die Zusendung des PRINT-Rezensionsexemplars.        

Sonntag, 29. September 2024

*Kerbholz* von Carl Nixon - erschienen im Unionsverlag

 

*unbezahlte Werbung*

Verlagslink


INHALT/KLAPPENTEXT:

Eine britische Familie stürzt an der einsamen Westküste Neuseelands mit dem Auto über eine Klippe, nur die drei Kinder auf dem Rücksitz überleben. Unter moosbehangenen Felswänden suchen sie Schutz vor Insekten und dem unerbittlichen Regen, bis endlich Rettung naht: Zwei Outlaws bringen die Kinder auf ihre abgelegene Farm. Doch schnell zeigt sich, dass ihnen günstige Arbeitskräfte sehr gelegen kommen. In der rauen Landschaft auf sich allein gestellt, führt jedes der Kinder bald seinen ganz eigenen Kampf um Freiheit und ums Überleben. Und im fernen England macht sich ihre Tante auf die Suche nach den Vermissten.


Mit einem tiefen Verständnis für die Psychologie seiner Figuren fragt Nixon danach, welche äußeren und inneren Zwänge den Menschen prägen und was eine Familie im Kern ausmacht.

Carl Nixon (*1967 in Christchurch, Neuseeland) studierte Religionswissenschaften und Pädagogik an der University of Canterbury. Nach seinem Studium unterrichtete er Englisch und lebte eine Zeit lang in Japan und New York. Sein mehrfach ausgezeichnetes Werk umfasst Romane, Kurzgeschichten und Theaterstücke, er erhielt den Katherine Mansfield Short Story Award und gewann zwei Mal den Sunday Star Times Short Story Contest. Sein Debütroman Rocking Horse Road stand vier Monate auf der KrimiZEIT-Bestenliste. Nixon lebt in Christchurch.


Mein Leseeindruck: *Er/Sie hat was auf dem Kerbholz* . Dieser Brauch und die Aussage aus dem Mittelalter bezeichnet *etwas Unerlaubtes begangen zu haben, sich mit einer Schuld* belastet zu haben. Unter diesem aussagekräftigen Titel *Kerbholz* hat der Autor einen super spannenden Thriller geschrieben, der mich bis zur letzten Seite gefesselt und in Schnappatmung gehalten hat. Doch wer trägt in dem Buch die *SCHULD* ? 

John und Julia wollen in Neuseeland arbeiten und zuvor ihren vier Kindern Land und Leute nahebringen. Auf einer einsamen Strasse mitten in der Wildnis kommt ihr Wagen bei strömenden Regen von der Strasse ab. Sie stürzen in ein unübersichtliches Gelände und landen im Fluss. Die Eltern und das Baby sind sofort tot. Die drei Kinder überleben schwerverletzt und werden erst nach Tagen zufällig vom Outlaw Peters gefunden. Er bringt sie zu seiner abgelegenen Farm. Er und  seine Gefährtin Martha kümmern sich anscheinend aufopfernd um die Kids. Doch ist das wirklich so? Maurice, Catherine und der jüngere Bruder Thommy finden sich höflich und hilflos mit dem Leben auf der Farm ab.  Peters Gesetz und Meinung gilt. Es gibt keinen Strom, kein Telefon, keine ärztliche Hilfe , keine anderen erreichbaren Menschen. Die Kinder haben keine Orientierung ihrer Ortslage, nur der ältere Maurice versucht  immer wieder zu rebellieren und läuft weg um Hilfe zu holen. Catherine fügt sich und der kleine Thommy ist durch seine Kopfverletzung schwer behindert. Die Kinder müssen im Gemüseselbstversorger Garten für ihren Lebensunterhalt arbeiten, Holz spalten, erlernen das Kochen, holen Wasser vom Fluss. Das Farmhaus ist verdreckt, sehr alt und verkommen. Martha ist eine Heilerin der besonderen Art. Mit Pflanzen, Kräutern und sogenanntem *Besprechen* kennt sie sich aus. Mit Beschimpfungen und Schlägen von Peters und Martha  werden die Kinder gefügig, klein und unwissend gehalten. Ein offenes Gefängnis! 

 Ich konnte perfekt *zwischen den Zeilen* lesen und mir so meine eigenen Gedanken über die innere, verzweifelte Welt der drei Kinder des Engländers John Chamberlain und seiner Frau Julia machen. Mit viel psychologischen Feingefühl hat er auch die anderen Charaktere des Thrillers geschildert. Die beiden Outlaws Peters und Martha, sowie Tante Suzanne aus England sind wichtige Protagonist*innen und bestimmen die unheilvolle Handlung. Sie zieht sich über Jahre dahin , die Kinder wachsen zu Jugendlichen und Erwachsenen heran. Viermal reist Tante Suzanne nach Neuseeland um  etwas über die verschollene Familie herauszufinden. Es gelingt ihr kaum. Sie bleibt unwissend und resigniert....doch die Leser*innen  erfahren alles! 

Meine Bewertung : FÜNF ***** STERNE für diesen atemberaubenden Thriller!

Lieben Dank an den Autor und den Unionsverlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars. 

Mittwoch, 13. März 2024

*Schneefieber* von Giles Kristian - erschienen im Penguin Verlag

*Werbung, unbezahlt*
DEUTSCHE ERSTAUSGABE
Aus dem Englischen von Ulrike Clewing
Originaltitel: WHERE BLOOD RUNS COLD
Originalverlag: Bantam Presse, London 2022
Taschenbuch, Broschur, 368 Seiten, 11,8 x 18,7 cm
ISBN: 978-3-328-10985-3
Erschienen am  15. November 2023

INHALT/KLAPPENTEXT: Eine Auszeit tief in den Bergen Norwegens soll Eriks kleiner Familie helfen, nach einer Tragödie wieder zusammenzufinden. Seiner Tochter Sofia hat er einen mehrtägigen Skiausflug versprochen – doch als sie zu ihrem Abenteuer fernab der Zivilisation aufbrechen, ahnt er nicht, wie sehr er es bereuen wird. Als Vater und Tochter eines Nachts Schutz bei Bekannten in einer abgelegenen Hütte suchen, werden sie heimliche Zeugen eines blutigen Verbrechens. Die Angst um Sofia und sein Überlebenswille reißen Erik aus seiner Schockstarre: Auf Skiern fliehen sie in die arktische Winternacht – doch ihre Verfolger sind ihnen auf den Fersen. Eine eisige Jagd beginnt, und während um sie herum ein Schneesturm tobt, ist Eriks einzige Gewissheit: Er darf nicht noch eine Tochter verlieren …

Seine norwegische Herkunft und die Werke von Bernard Cornwell inspirierten Giles Kristian dazu, historische Romane zu schreiben. Um seine ersten Bücher finanzieren zu können, arbeitete er unter anderem als Werbetexter, Sänger und Schauspieler. Doch Kristians Herz schlägt für die Welt der Wikinger, die er in Götter der Rache zum Leben erweckt. Mittlerweile ist Giles Kristian Bestseller-Autor und kann sich ganz dem Schreiben widmen.

Meine Meinung: 
Eine Familie verlor unter tragischen Umständen eine Tochter und der Vater verspricht dem  überlebendem Geschwisterkind eine spannende Survival-Skitour in den Norwegischen, tief verschneiten Wäldern. Allerdings geht die Reise erst im Alter von dreizehn Jahren der jüngeren Tochter Sofia los, um überhaupt den körperlichen Anforderungen im Winter Stand halten zu können. Erik und seine Tochter beginnen ihre Ski-Reise mit einem Abstecher bei Freunden und werden Zeugen eines grausamen Massakers. So beginnt diese abenteuerliche, psychisch und physisch aufreibende Skitour und Jagd durch die kalten, weissen Wälder Norwegens. Die Verbrecher haben die heimliche Anwesenheit von Vater und Tochter bemerkt und wollen nun auch diese einzigen Zeugen ihrer grausamen Tat beseitigen. 

Dieser spannende Thriller entführt in das arktische Eis Norwegens und man glaubt beim Lesen die fast erfrorenen Finger, Füsse, meterhohen Schneefall und Wind real zu erleben. Eis, Schnee, Angst und Dunkelheit sind die ungebetenen und gefährlichen Mitreisenden von Vater und Tochter. Es wird die anstrengende Flucht vor den Verfolgern spannend und immer wieder aufrüttelnd erzählt. Kaum glaubt man als Leser*rin, dass nun alles ein gutes Ende nimmt - folgt die nächste lebensgefährdende Katastrophe. Kurzes Aufatmen im Zelt eines umherziehenden Rentier Züchters und Schamanen gibt ein wenig Erleichterung und Entspannung. Und doch nimmt der Schrecken kein Ende, sondern erreicht bald neue Dimensionen. 

Es war ein echter Page Turner, den ich kaum zur Seite legen konnte bis zum erlösenden und drastischem Ende. Diese eisige Verfolgungsjagd auf Ski durch den Norden Skandinaviens ist allerdings nichts für schwache Nerven und sanfte Gemüter. 

Viel körperliche und seelische Gewalterfahrungen sowie blutige Erlebnisse prägen diesen Roman durchweg. Aus diesem Grund vergebe ich keine volle Sternzahl sondern VIER **** Sterne.  

Vielen Dank an den Autor und den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar als TB. 


Mittwoch, 24. Januar 2024

*White Zero* Die Kälte ist dein Tod - von Thilo Falk - erschienen im dtv Verlag

 

*unbezahlte Werbung*

ISBN: 978-3-423-21895-5

Erscheinungsdatum: 28.12.2023 

1. Auflage

448 Seiten

Format: 12,6 x 20,5 cm

Sprache: Deutsch

Verlagslink

INHALT/KLAPPENTEXT: Mitteleuropa wird von einer neuen Eiszeit heimgesucht. Die erbarmungslose Kälte bedroht das Leben aller – die Versorgung der Bevölkerung ist durch eine zerstörte Infrastruktur nicht mehr gewährleistet, Energiepreise sind unbezahlbar. Die Forschung nach den Ursachen läuft auf Hochtouren. Doch dann machen Geophysikerin Dr. Jana Hollmer, deren Partner Clemens Bach sowie der Reederei-Chef Titus van Dijk eine unglaubliche Entdeckung …

Thilo Falk ist das Pseudonym eines deutschen Journalisten und Bestsellerautors. Er lebt mit seiner Familie in einer norddeutschen Großstadt. Der Autor engagiert sich seit Langem für den Umweltschutz, publiziert vielfach zu diesem Thema und spendet nachweislich einen festgelegten Anteil seines Einkommens an Umweltschutzorganisationen. Denn ohne eine gesunde Welt hat die Menschheit keine Zukunft.

MEIN LESEEINDRUCK: Diesen ganz besonders erschreckenden Klimathriller habe ich zu einer Zeit gelesen, in der wir hier in Mitteleuropa tatsächlich eisige Wintertemperaturen verzeichnen mussten. Insofern ist dieser fiktionale Roman gar nicht so weit von der Realität unserer aktuellen Klimaveränderung aufgestellt. 

Es gibt keine funktionierende Infrastruktur mehr,  kaum noch ein öffentliches Leben. Verkehrsmittel wie Bahnen und Busse fahren unregelmässig, da sie bedingt durch die hohen, oft über minus 20 Grad  liegenden Temperaturen ausfallen. Heizsysteme kommen zum Erliegen, Gasheizungen fallen auf Grund technischer Defekte aus.  Dieser Zustand dauert nicht nur einige Tage lang , sondern schon sechs Monate. Der Frühling fällt aus. Die Regierung schlittert mit den Beratungen  Ihrer Experten von einer Krisensitzung zur nächsten. Bundeswehr und Hilfsdienste befinden sich im Dauereinsatz. Wohl dem, der noch einen mit Holz zu betreibenden Ofen besitzt, doch das Holz ist knapp und wird zugeteilt, wie auch Lebensmittel, Energie , Restaurantbesuche u.s.w.  !

In dieser Misere treffen wir auf eine junge taffe Geophysikerin . Dr. Jana Hollmer und ihr Partner Clemens Bach sowie ein holländischer Geschäftsmann entdecken bei ihrer Grundlagenforschung und Recherche der Klimadaten auf eine erschreckende Entdeckung, die sich in Afrika abspielt. Grosskonzerne mit chinesischen Investoren im Hintergrund schürfen dort tief unter dem Kontinent nach seltenen Erden, bohren und graben unter grösster Geheimhaltung. Doch was hat das mit dieser *kleinen Eiszeit* in Mitteleuropa zu tun? 

Das müsst ihr euch nun weiter erlesen und ich wünsche viel Spannung dabei. Das Buch regt zum Nachdenken an.  Ich kann es  nur weiter empfehlen. 

Meine Bewertung: FÜNF ***** Sterne für diesen packenden Öko-Thriller. 

Herzlichen Dank an den Autor und den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplar !



Montag, 11. September 2023

*Der Wald* von Tibor Rode - erschienen im Droemer Verlag


 *Werbung unbezahlt*

Verlagslink

Erscheinungsdatum:

01.09.2023

INHALT/KLAPPENTEXT: Überall auf der Welt tauchen sie plötzlich auf: Tausende anonyme Postsendungen mit feurig roten, bohnengroßen Samen. Zwar warnen die Behörden davor, das Saatgut einzupflanzen, doch da ist es schon zu spät. Zu viele Menschen haben es bereits in ihren Gärten ausgesät. Kurz danach sind aus den Bohnen hüfthohe Pflanzen entstanden, mit Stängeln von der Stärke eines Kinderarms und Blättern, die an Baseballhandschuhe erinnern. Menschen reagieren auf die Pollen hochallergisch. Wer versucht, den Pflanzen, die sich weltweit explosionsartig ausbreiten, Herr zu werden, zieht sich schreckliche Verletzungen zu. Eine Teufelspflanze, die zur tödlichen Gefahr für Tier und Mensch wird.

In den USA erhofft man sich von Marcus Holland Hilfe, der auf dem Gebiet der Pflanzen-Neurobiologie forscht und überzeugt davon ist, dass die Fähigkeiten und Intelligenz von Pflanzen bislang unterschätzt wird. Holland ist ebenso schockiert wie fasziniert von der extrem invasiven Art.

Bei seinem Versuch, den Ursprung der anonymen Päckchen zu finden und damit das Rätsel der gefährlichen Samen zu lösen, ist er auf die Hilfe zweier Wissenschaftlerinnen angewiesen. Die Kanadierin Ava Nahanee, die sich aus einem ihr feindlich gesinnten Wald herauskämpfen muss und die Archäobotanikerin Waverly Park, die einem jahrhundertealten Geheimnis auf der Spur ist.

Tibor Rode, 1974 in Hamburg geboren, lebt in Schleswig-Holstein. Er studierte Rechtswissenschaften und arbeitete erst als Journalist, später als Justiziar für eine große Tageszeitung. Heute ist er als Notar und Anwalt tätig. Große gesellschaftliche Fragen und wissenschaftliche Themen wecken sein Interesse und inspirieren ihn zu ebenso spannenden wie raffinierten Geschichten. Seine Thriller sind weltweit in vielen verschiedenen Ländern erschienen. "Der Wald" ist sein erster Roman bei Droemer.

Mein Leseeindruck: Es gibt eindeutig viele giftige und allergische Pflanzen in der Biologie, die den Menschen bei Kontakt oder Genuss schaden. Da sind zum Beispiel die Ambrosia-Pflanze, der Knollenblätterpilz, um nur zwei zu nennen. Doch was passiert wenn plötzlich eine neue , unbekannte Pflanzengattung auftritt, die sich ungehindert verbreitet? Angst, Schrecken, Krankheit und Tod auslöst ? Sogar auf dem gesamten Globus?

Dieses unheimliche, Schrecken verbreitende Szenario hat der Autor Tibor Rode in seinem fiktionalen Öko-Thriller ausführlich auf ca. vierhundertsechzig Seiten erzählt. Der Schreibstil ist flüssig, gefällig und angenehm zu lesen. Das Buch ist in relativ kurze Kapitel aufgelistet, welche jeweils aus der Sicht eines der unterschiedlichen Protagonist*innen erzählen. Wir lernen den *German Ranger* ,Wissenschaftler und Forstwirt Marcus Holland aus Brandenburg kennen, der sich auf einer Lesereise in den USA befindet um über seine neuesten Forschungs-Erkenntnisse hinsichtlich der Entwicklung in der Pflanzenwelt  öffentlich zu referieren. Dort wird die junge Archäobotanikerin Waverly Park vor seinen Augen erschossen und die unheilvolle Geschichte der Verbreitung einer neuen Pflanzenart nimmt dort ungehindert seinen Lauf und Beginn. Die Wurzeln und die Ursprünge  dieser sogenannten *Höllenpflanze* stammen aus dem Lebens- und Forschungsgskreis des Johann Wolfgang von Goethe und reichen hinein bis in das heutige sowie auch in das alte China vor Hunderten von Jahren. 

Ava Nahanee, eine junge Forscherin aus der IT-Branche mit indigenen Wurzeln, aus Kanada stammend, spielt eine wichtige Rolle, ist eng mit Waverly befreundet. Auch andere Forscherinnen wie  die Amerikanerin Greta Meyers werden in die Nachforschungen involviert. Doch wer sind Dechambeau und der geheimnisvoll auftretende Silva? Was haben sie mit der *Höllenpflanze* zu tun? Diese Entwicklung könnt ihr beim Lesen des sehr erschreckenden und nah an unserer Realität spielenden fiktionalen Ökothriller verfolgen und entdecken,,,,

Meine Bewertung: FÜNF ***** Sterne für diesen aufregenden Öko-Thriller. 

Herzlichen Dank an den Autor und den Droemer Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplar. 


Montag, 22. März 2021

*Sommernacht* von Lucy Foley, erschienen im Penguin Verlag

 

*Werbung, unbezahlt*

DEUTSCHE ERSTAUSGABE

Aus dem Englischen von Ivana Marinović

Originaltitel: The Guest List

Originalverlag: HarperCollins, London 2020

Paperback , Klappenbroschur, 448 Seiten, 13,5 x 20,6 cm

ISBN: 978-3-328-10616-6

Erschienen am  01. März 2021

Verlagslink

Inhalt/Klappentext: Vierzehn Gäste. Alle haben ein Geheimnis. Und nicht alle werden die Insel lebend verlassen. Eine abgelegene Insel vor der wilden Küste Irlands: An einem Sommertag versammeln sich Familie und alte Freunde, um die Hochzeit von Julia und Will zu feiern. Alles ist bis ins kleinste Detail geplant, es soll ein rauschendes Fest werden – doch der Wind dreht, und ein heftiger Sturm schneidet die Insel von der Außenwelt ab. Bald macht das Gerücht die Runde, dass dieser Ort ein schreckliches Geheimnis verbirgt. Und auch unter den Gästen dringen immer unaufhaltsamer alte Feindseligkeiten und lang begrabene Geheimnisse ans Licht. Dann wird einer der Feiernden tot draußen im Moor gefunden. Und die Situation auf der Insel eskaliert ...


Lucy Foley hat in der Verlagsbranche gearbeitet, bevor sie ihren großen Traum wahr machte und sich ganz dem Schreiben widmete. Ihr erster Thriller »Neuschnee« wurde ein internationaler Erfolg und stand wochenlang auch auf der deutschen Bestsellerliste. Wenn sie nicht gerade mörderisch spannende Plots entwickelt, reist Lucy leidenschaftlich gern – vor allem nach Irland, das Land, aus dem ihre Familie stammt. Die wilde und einsame Schönheit der Inseln vor der irischen Küste inspirierte sie zu »Sommernacht«. Lucy Foley lebt in London.


Meine Meinung: Eine verlassene Insel vor der irischen Küste. Die Hochzeitsplaner Aiofe und Freddy haben dort  ein kleines Schloss zu einem Event-Hotel ausgebaut und vermieten es für Familienfeiern, wie zum Beispiel Hochzeiten.  Düstere und gefährliche Moorgebiete, steile Klippen, die wilde Brandung und ein unheimlicher Friedhof mit den typischen irischen Grabkreuzen vermitteln durchgehend eine gruselige und aufreibende Atmosphäre der abgeschiedenen Insel im Meer.  

Das alles erschien mir noch normal für eine kleine Insel vor der Küste Irlands -  bis die einhundertfünfzig Gästen anreisten , die sich zu einer glamourösen Hochzeit von Will Slater, einem berühmten Fernsehstar und Jules Keegan, die ein erfolgreiches Lifestyle-Magazin aufgebaut hat, dort treffen.  Alle leben gut betucht in ihrer Welt von Reichtum und Ignoranz der Realität und haben anscheinen keine Sorgen - vor allem nicht materiell.  Die Hochzeitsplanerin Aiofe und ihr Ehemann Freddy  haben alle Hände zu tun, um den Ablauf der Feier immer wieder kreativ zu retten und den illustren Gästekreis zu beruhigen.  

Menschen aus dem engsten Freundeskris von Will und Jules  spielen  wichtige Rollen, von denen jeder ein düsteres Geheimnis aus seiner Lebensgeschichte verbirgt, welche die Autorin in kleinen Spannungskapiteln  langsam für die Leser*innen auflöst. Die vierzehn Hauptprotagonisten gehören zum engsten Freundeskreis von Braut und  Bräutigam  erzählen in diesen Kapiteln  ihre  eigene persönliche Geschichte und abwechselnd ihre aktuelle Sichtweise des Hochzeitsablaufes. Es gibt im Ablauf des Romans immer wieder eine Rückkehr zum *Heute und Jetzt* der Hochzeitsfeier.

Der Schreibstil von Lucy Foly lässt sich angenehm und leicht lesen.  Die Darstellung der psychischen Probleme und Lebens-Geheimnisse  lässt die Autorin in der Ich-Form von den Freunden erzählen. Alles eskaliert in Gewaltszenen auf Grund eines stürmischen Unwetters mit daraus resultierendem Stromausfall auf der gesamten Insel.  Besonders der wilde Freundeskreis von Will aus dem Umfeld einer Privatschule während der Jugend sticht durch ihr aggressives Verhalten hervor, stört die angestrebte Harmonie und zeigt ihr *wahres brutales Gesicht*. 

Ich habe diesen fesselnden  Psychothriller atemlos in kurzer Zeit gelesen und mich sehr gut ablenken lassen.

Meine Bewertung: FÜNF ***** Sterne für dieses Buch aus dem  Genre Thriller/Psychothriller!

Vielen Dank an die Autorin und den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar. 


Montag, 19. Oktober 2020

*Dein kaltes Herz* von Sharon Bolton , erschienen im Goldmann Verlag

 

*Werbung, unbezahlt*
https://www.randomhouse.de/Taschenbuch/Dein-kaltes-Herz/Sharon-Bolton/Goldmann/e567168.rhd


Inhalt/Klappentext: Die Angst vor ihrem Ehemann Freddie hat Felicity bis ans Ende der Welt getrieben: auf die kleine antarktische Insel Südgeorgien, kurz vor dem Südpol. Jedes Mal, wenn sich ein Schiff nähert, sucht Felicity ein Versteck auf und beobachtet die Passagiere durch ihr Fernglas. Sehnsüchtig wartet sie darauf, dass der Winter kommt und das Eis die Insel für ein paar Monate von der Außenwelt abschneidet. Schließlich trifft das letzte Schiff der Saison ein – und Felicitys Albtraum wird wahr: Freddie ist an Bord. Und er wird nicht ruhen, bis er ihr Auge in Auge gegenübersteht …


Meine Meinung: Diesen Spannungsthriller erzählt die Autorin in vier Teilen, wovon mir Teil eins und vier am meisten zugesagt haben, da sie beide im ewigen antarktischen Eis von Südgeorgien spielen. Diese umwerfende Landschaft mit den unwirtlichen eisigen Lebensbedingungen auf  einer Forschungsstation wird wunderbar plastisch und sehr realitätsnah von Sharon Bolton geschildert. Die Arbeit der Wissenschaftler dort ist oft gefährlich und sie können sehr schnell in lebensbedrohende Situationen kommen, durch die nicht vorhersehbaren Bewegungen der Gletscherplatten.  Die Autorin schreibt in einem super flüssigen, bildhaften und gefälligem Stil, dem man leicht folgen kann.  


Der Roman wird von verschiedenen Protagonisten erzählt und gewinnt dadurch einen mitreissenden und sehr spannenden Verlauf auf das Geschehen in Teil zwei und drei. Die Glaziologin Felicity verliert sich in panischen Angst-Vorstellungen über ihren Ehemann Freddie, der ihr Vertrauen missbraucht und ihr Ungeheuerlichkeiten angetan hat. Sie sucht und bekommt Hilfe und Zuwendung bei ihrem Therapeuten Joe. Auch er hat mit Gespenstern aus seiner Vergangenheit zu kämpfen und wird von seiner Mutter , einer Polizeikommissarin der Stadt, beruhigt und unterstützt. Diese Zeit in Cambridge wird in meinen Augen in Teil zwei und drei zwar ausführlich , bunt und lebendig , aber leider etwas langatmig erzählt, so dass ich kurzzeitig ein wenig das Interesse am Buch verlor. Diese beiden Abschnitte sind aber trotz ihrer Länge sehr wichtig, um sich überhaupt ein Bild von Felicity's Ängsten, ihrem Charakter und ihrem Verhältnis zu ihrem Therapeuten Joe machen zu können. Im Teil vier dreht die Handlung wieder voll auf, getragen durch Joe, seine ungewöhnliche Mutter, die Wissenschaftler in Südgeorgien und Freddie - dem ungeliebten Ehemann, den Felicity aus ihrem Kopf verdrängen möchte, der aber nun eine furchtbar bedrohende Präsenz für Felicity in Süd Georgien bekommt,,,, 


Meine Bewertung: VIER **** Sterne. Ich war fasziniert von diesem Thriller und hatte einige spannende Stunden, die mich aus dem >Hier und Jetzt< rissen und abgelenkt haben. 


Mein Dank geht an die Autorin und den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar!

Mittwoch, 29. April 2020

*Leben* von Uwe Laub, erschienen im Heyne Verlag

*Werbung, unbezahlt*

Broschiert: 384 Seiten
Verlag: Heyne Verlag; Auflage: Originalausgabe (13. April 2020)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3453439635
ISBN-13: 978-3453439634

Verlagsinfo

Inhalt/Klappentext:

Antilopenherden in Südafrika und Fledermauskolonien auf der Schwäbischen Alb: Weltweit verenden innerhalb kürzester Zeit große Tierpopulationen, ganze Arten sterben in erschreckendem Tempo aus. Experten schlagen Alarm, denn das mysteriöse Massensterben scheint vor keiner Spezies Halt zu machen. Der junge Pharmareferent Fabian Nowack stößt auf Hinweise, dass selbst der Fortbestand der Menschheit unmittelbar bedroht ist. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, an dessen Ende unsere Erde nie wieder so sein wird wie zuvor.

Uwe Laub wurde 1971 geboren, arbeitete zunächst als Market Maker an der Deutschen Terminbörse, danach mehrere Jahre im Pharma-Außendienst, bevor er 2010 schließlich den Schritt in die Selbständigkeit wagte. Heute hat er eine erwachsene Tochter und lebt mit seiner Frau und seinem Labrador "Marley" in München und Fort Myers/USA. 2013 erschien "BLOW OUT". Der Thriller entwickelte sich zu einem Überraschungserfolg, der es zum Buchtipp im SAT1-Frühstücksfernsehen brachte. Laubs zweiter Roman "STURM" erschien 2018 im Heyne-Verlag, kletterte bis auf Platz 14 der SPIEGEL-Bestseller Liste, wurde von der ZDF heute-Redaktion als einer von zehn lesenswerten Romanen für 2018 ausgewählt und für den Deutschen Phantastikpreis 2019 in der Kategorie "Bester deutscher Roman" nominiert. Laub ist Mitglied im Club der fetten Dichter, einer illustren Runde erfolgreicher Autoren, für die er einen Teil der Mysteryserie "THE WALL" geschrieben hat. Laubs dritter Roman "LEBEN" wurde am 13. April 2020 veröffentlicht, ebenfalls bei Heyne.


Meine Meinung: 

Eine Phiole *Leben* überreicht uns der Autor mit Hilfe einer spannenden und fiktiven Story, so dass es den Leser oft gruselt und er unweigerlich Parallelen zu unserer derzeitigen Realität in der Corona Krise ziehen kann. Der Roman erzählt von folgenden Protagonisten und gliedert sich in drei Teile. Da wären:

Fabian Nowack, der Pharmareferent, der von der neuen Gelbaugen-Krankheit, einer weltweiten Pandemie betroffen ist.

 Mark Brenner,  ein undurchsichtiger Charakter, erledigt diverse Aufträge für Philipp von Cronberg

Philipp von Cronberg,  der Vorsitzender von VC-Pharma

Davina De Boni,  eine Botanikerin und Pharmakologin 

Im ersten 'Teil des Buches wird der erschreckende Ausbruch einer weltweiten Pandemie geschildert, die millionenfaches Sterben von Tieren und Menschen zur Folge hat. Im zweiten Teil begleiten wir Davina de Boni, eine taffe Wissenschaftlerin , bei ihren Erlebnissen im südamerikanischen Dschungel. Und der dritte Teil des Romans bringt uns wieder zurück nach Deutschland in erschreckende Lebenssituationen. 

Ich bin durch das Buch geflogen , angetrieben und angelockt vom sehr gut zu folgendem und flüssigen  Schreibstil des Autors. Manchmal empfand ich seine Beschreibungen als fast zu reißerisch, dann hat er mich wiederum  mit seiner nüchternen und realen Sicht - und Schreibweise gefesselt und überzeugt. Erst erfolgt ein langsames Artensterben, die Natur kapituliert und zieht sich zurück, verändert sich. Dann, im heutigen Zeitalter des Menschen stirbt auch dieser, verliert die Grundlagen zum Überleben auf unserem Planeten. 

Dieser Wissenschaftsthriller ermöglicht kein gemütliches Abtauchen in eine ferne Lesewelt, sondern rüttelt auf, öffnet dem Leser die Augen und lässt eine unheimliche Uhr im Kopf ticken. Es ist fünf Minuten vor 12 Uhr. Ein Wandel des Lebens für alle Erdenbewohner kommt unweigerlich auf uns zu. 


Meine Bewertung: FÜNF ***** Sterne für diesen grossartigen  und aufrüttelnden Wissenschaftsthriller. 


Danke an den Autor und den Heyne Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplar. 

 


Mittwoch, 29. Januar 2020

*Die Wälder* von Melanie Raabe, erschienen im btb Verlag

*Werbung, unbezahlt*
Verlagsinfo

Als Nina die Nachricht erhält, dass Tim, ihr bester Freund aus Kindertagen, unerwartet gestorben ist, bricht eine Welt für sie zusammen. Vor allem, als sie erfährt, dass er sie noch kurz vor seinem Tod fast manisch versucht hat, zu erreichen. Und sie ist nicht die Einzige, bei der er sich gemeldet hat. Tim hat ihr nicht nur eine geheimnisvolle letzte Nachricht hinterlassen, sondern auch einen Auftrag: Sie soll seine Schwester finden, die in den schier endlosen Wäldern verschwunden ist, die das Dorf, in dem sie alle aufgewachsen sind, umgeben. Doch will Nina das wirklich? In das Dorf und die Wälder zurückkehren, die sie nie wieder betreten wollte ...

MELANIE RAABE wurde 1981 in Jena geboren. Nach dem Studium arbeitete sie tagsüber als Journalistin – und schrieb nachts heimlich Bücher. 2015 erschien DIE FALLE, 2016 folgte DIE WAHRHEIT, 2018 dann DER SCHATTEN. Ihre Romane werden in über 20 Ländern veröffentlicht, mehrere Verfilmungen sind in Arbeit. Melanie Raabe betreibt zudem gemeinsam mit der Künstlerin Laura Kampf einen erfolgreichen wöchentlichen Podcast rund um das Thema Kreativität, „Raabe & Kampf“. Melanie Raabe lebt und arbeitet in Köln.




Meine Meinung:  Das unheimliche, bedrohlich wirkende, aber sehr gut gestaltete Cover des Buches inspirierte mich und ich wurde neugierig auf eine besondere Geschichte, die wohl in einem einsamen Waldgebiet spielt. Die Hauptprotagonistin Nina fürchtet sich aus für mich noch unbekannten Gründen, das Dorf ihrer Heimat wieder zu betreten. Schlimme Erinnerungen quälen sie. Gar ein Kindheitstrauma? So weit so gut.

Ich bin sehr schnell mit dem einfachen und sehr leicht zu lesenden Schreibstil der Autorin vertraut geworden. Ich sauste durch die Seiten , war bald auf Seite einhundert, aber ich fand kaum bedrohende oder gar unheimlichen Szenen, nur eine verwirrte , naive  junge Frau, angeblich eine Ärztin, begegnete mir. Ich konnte sie leider nicht wirklich ernst nehmen , denn ihre Geschichte und Gedanken über eine Kinderfreundschaft zu Tim und dem damaligen Geschehen  erschien mir ein wenig aus dem Reich einer Kinderfantasie gegriffen. Ihr inzwischen erwachsener  Kinderfreund Tim war verstorben und hinterliess ihr die Aufgabe nach seiner vor zwanzig Jahren verschwundenen Schwester Gloria auf jeden Fall weiterzusuchen. So war es kein Wunder, dass Kinder und ihre einfache kindliche Denkweise im Roman eine grosse Rolle spielen. Damals suchten vier Kinder nach der vermissten Gloria - und sie Nina, sollte nun plötzlich auf den Wunsch eines Verstorbenen hin weitersuchen? 

Das Buch spielt in zwei Zeitebenen und wechselt immer zwischen Gegenwart und Vergangenheit . Die Vergangenheit wird aus der Kindheitsperspektive  von Tim , Nina und zwei anderen Freunden in dünner Schrift dargestellt.

 

Die Gegenwart wird von Tina und ihren ehemaligen Empfindungen von damals, einer erneuten Begegnung mit dem gefürchteten Schrotthändler Wolff und dem Wiedersehen mit alten Freunden geprägt. Die Autorin spielt ein wenig Versteckspiel mit den Lese*rinnen, lässt Peter in den Kinderteilen in der Ich-Form berichten. So nach und nach habe ich mir das damalige Geschehen von vor zwanzig Jahren zusammengereimt - und musste oft innerlich über diese Kinderfantasien, Gefühle und harmlosen Erlebnisse nun lächeln und fand auch diese Erlebnisse aus meiner Erwachsenenperspektive  nicht besonders ungewöhnlich oder gefährlich. Es war eher interessant den gut beschriebenen Gefühlen der Kinder nachzuspüren.  

Aber immer noch verspürte ich beim Lesen weder eine Bedrohung und gar ein unheimliches Geschehen, welches mit den  tiefen Wäldern zusammenhing. 

Ich war enttäuscht, endlich wollte ich auch einmal einem gruseligen Thriller folgen, mich fürchten , aufatmend in meine Realität zurückkehren . Doch das passierte leider gar nicht. 

Und dann kam das , was ich von Anfang an vermutet hatte,,,,,,,,doch das Ende dieser absurden Erzählung, es kam nicht sehr spannend daher, verrate ich natürlich nicht. DAS  solltet ihr Euch selber erlesen - oder eben auch nicht.

Meine Bewertung: Drei *** Sterne  für dieses gute Buch.

Danke an die Autorin  und den btb Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplar !   

Sonntag, 19. Januar 2020

*Goldkind* von Claire Adam, erschienen im Hoffmann & Campe Verlag

*Werbung, unbezahlt*

Verlagsinfo
Erscheinungsdatum: 04.01.2020

Inhalt / Klappentext:
Es ist dunkel. Insekten umschwirren das Licht im Hof, und der Wachhund sitzt am Tor. Ein Junge ist nicht nach Hause gekommen, und seine Familie wartet ängstlich auf seine Rückkehr. Ein Vater tritt in die Dunkelheit, um nach seinem Sohn zu suchen. Clyde macht sich Sorgen um Paul, der nicht von seinem Streifzug durch den Busch zurückgekommen ist. Auf Trinidad bleibt man zu Hause, wenn die Sonne untergegangen ist. Vor allem aber ist Clyde wütend, denn schon immer hat sein Sohn ihm Ärger bereitet, ganz anders als dessen alles überstrahlender Zwillingsbruder Peter. Stunden vergehen, Tage. Schließlich melden sich Entführer. Als Clyde begreift, worum es ihnen geht, steht er vor einer ungeheuerlichen Entscheidung: Darf er wirklich das Leben eines seiner Kinder zugunsten des anderen opfern? 


Claire Adam wurde in Trinidad geboren, wo sie auch aufwuchs. Sie studierte Physik an der Brown University in Rhode Island und erwarb später einen Master in Creative Writing am Goldsmith College der University of London, der Stadt, in der sie auch heute lebt.

Meine Meinung: Grausam, grauenvoll,  schockierendes Trinidad! Ein Land voller Hoffnungslosigkeit, Armut,  maffiöser Verbrechen und Gewalt! All diese Worte in voller Wahrheit ihrer Bedeutung passen auf einen sehr grossen Teil des Buches. Ich fühlte mich wie auf einer anstrengenden Wanderung ,  bis hin zum fernen Gipfel. Die Steigung während meiner Lese-Wanderung war zu Beginn mässig, aber im letzten Drittel musste ich mich mit Entsetzen und Angst durch das Buch quälen. Der Schreibstil  dieser jungen Autorin war sehr gut zu erlesen, interessant und bunt.  In drei Teilen wird diese Geschichte erzählt,  fast vom Ende des Geschehens her aufgerollt. Viele Rückblicke erstellten mir ein inneres Puzzle über diesen Roman. Leider bekommen Peter und seine Mutter Joy als Charaktere einen ziemlich schwache und farblose Darstellung in diesem Buch. Der Vater Clyde dominiert mit seinen Eindrücken und plötzlich geschieht etwas Erstaunliches. Paul betritt dieses innere Lese-Puzzle und erstaunte, erfreute mich und gibt dem Buch etwas *Normales*. Das Seelenleben eines *liebenswerten und gesunden* Kindes erscheint am Lesehorizont.  Die Stimmung beim Lesen würde ich dagegen trotz dieser Wendung  eher als verwirrend, düster, hoffnungslos und erschreckend bezeichnen.  Die Familie, Clyde und seine Ehefrau Joy, die Kinder Peter und Paul, wachsen dem Leser durch die verständlichen und genauen Ausführungen der Autorin inmitten dieser ärmlichen Zustände des Landes ans Herz. Der Dschungel mit seiner Urwüchsigkeit und  den wilden Tieren, die Nähe des Meeres, die Strassengang Atmosphäre ausserhalb der von Hunden bewachten Grundstücke, sowie die engen Familienverflechtungen der indischen Familienangehörigen geben dem Buch eine fremdartige und faszinierende Ausstrahlung.  Allerdings bereitete mir dieses ferne Land Trinidad mit ungewohnten Begriffen, Ausdrücken und Gewohnheiten zu Beginn etwas Schwierigkeiten beim Lesen.

 Es ist ein Thriller , der für mich diesem Genre-Begriff sehr nahe kommt. 

Es geht um das Schicksal eines Zwillingspärchens. Zwei Jungen, deren Familie mit indischen Wurzeln  schon vor Generationen eingewandert ist. Der Vater Clyde verdient den größten Anteil des Familieneinkommens mit harter Arbeit. Seine Kinder sollen es besser haben als er, eine gute Schulbildung geniessen,  in der Gesellschaft aufsteigen, vor allem der hochbegabte Peter liegt ihm am Herzen.  Denn  Paul, der andere Zwilling, mit einem  leichten Sauerstoffmangel zur Welt gekommen,  ist das Sorgenkind von Clyde und seiner Frau. Er ist verschlossen, verträumt, hält sich gerne in der Natur auf und genießt die Freiheit ausserhalb eines engen Klassenzimmers, doch er ist ein Kind und kennt Gefahren bisher nur durch Geschichten und Erzählungen, denn die grösste Gefahr ist der gesetzlose Mensch im Busch...

Meine Bewertung: **** Vier Sterne für diesen erschreckenden Roman. 

Herzlichen Dank an die Autorin und den Verlag für dieses Rezensionsexemplar!

Dienstag, 22. Mai 2018

*the woman in the window* von A.J.Finn, erschienen im Blanvalet Verlag

Buchdetails

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe :01.03.2018
  • Aktuelle Ausgabe : 19.03.2018
  • Verlag : Blanvalet
  • ISBN: 9783764506414
  • Flexibler Einband 543 Seiten
  • Sprache: Deutsch









Rezension:

INHALT: Dr. Anna Fox , eine bekannte Psychologin hat sich  durch ein traumatisches Erlebnis mehr oder weniger in ihrem Haus eingeschlossen und leidet seitdem unter einer Krankheit, die sich Agoraphobie nennt. Sie schottet sich von der Aussenwelt total ab und bekommt Panikanfälle , wenn sie nach draussen gehen möchte. 
Sie wird von ihrem Arzt mit Medikamenten behandelt, trinkt aber zusätzlich Alkohol und steigert diesen Konsum bis zur Abhängigkeit. Sie schaut aus ihrem Fenster oft in das Wohnzimmer der neuen Nachbarn und beobachtet ein blutiges Ereignis. Jane Russell, Ehefrau und Mutter der neuen Familie, deren Bekanntschaft sie kurz gemacht hatte, wird vor ihren Augen ermordet. Doch niemand glaubt Anna's Schilderungen und Beobachtungen. Auch die Polizei geht ihren Anschuldigungen nicht nach,,,,

MEINE MEINUNG: 
Dieses, von vielen Lesern  hochgelobte Buch, hat mich mit seinen über fünfhundert Seiten auf eine harte Geduldsprobe gestellt. Im ersten Drittel des Buches passiert einfach nicht viel. Die Kennenlernphase des Lesers um Anna Fox zieht sich unglaublich zäh dahin. Wir erfahren weder etwas von ihrem persönlichem Trauma , noch von den Ereignissen der Mordbeobachtung bis zu diesem Zeitpunkt. Einzig ihr krankhaftes Befinden und Leben im Haus, welches sich um Alkohol Konsum , gepaart mit Tablettenmissbrauch und Internetaktivitäten dreht, werden in meinen Augen zu ausführlich und langatmig dargestellt. Auch ihre Sucht nach dem Anschauen alter Filme mit bekannten Schauspielern und das Wiederholen von Zitaten aus diesen Klassikern , konnte mich nicht sonderlich begeistern und hat mich einfach nicht interessiert.
Meine Spannung und Aufmerksamkeit  steigerte sich erst, nachdem einige Details aus ihrer Vergangenheit ans Licht kamen und sie den Mord mental verarbeiten musste. Als ihr Untermieter David mehr und mehr in der Geschichte auftrat, nahm diese endlich Fahrt auf,,,, 
Die Auflösung des Mordes war für mich nicht so überraschend, aber jeder Leser möge sich ein eigenes Bild von diesem Drama machen,,,,

Meine Bewertung: Drei *** Sterne!

Herzlichen Dank an den Autor und den Verlag für das Rezensionsexemplar!

Donnerstag, 1. März 2018

*Memory Wall* von Anthony Doerr, erschienen im btb Verlag

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe :10.02.2016
  • Aktuelle Ausgabe : 12.02.2018
  • Verlag : btb
  • ISBN: 9783442715541
  • Flexibler Einband 144 Seiten
  • Sprache: Deutsch
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Rezension

INHALT/KLAPPENTEXT:
Unser Leben, unsere Welt werden durch unsere Erinnerungen zusammengehalten. Was geschieht mit uns, wenn wir sie verlieren, und welche Möglichkeiten tun sich auf, wenn andere unsere Erinnerungen wiederbeleben können? Der 74-jährigen Alma Konachek, die in einem Vorort von Kapstadt lebt, widerfährt genau dies. Sie verliert ihr Gedächtnis ...

Wie alle Werke Doerrs zeugt auch dieses von der Größe des Lebens – von der geheimnisvollen Schönheit der Fossilien, Wolken, Blätter – von dem atemberaubenden Glück, in diesem Universum zu leben. Die Vorstellungskraft und Sprachmacht, das Einfühlungsvermögen und die Erzählkunst Anthony Doerrs sind unvergleichlich.

MEINE MEINUNG:

Zitat Seite 93: " Was vor vier Jahren geschehen ist, hat er vor zwanzig Minuten erlebt. Das Leben einer alten Frau wird zum Leben eines jungen Mannes. Der Erinnerungsbeobachter wird zum Erinnerungsbewahrer."
Dieser Satz ist bezeichnend für diesen Roman, der  so ganz anders ist. Der Autor führt den Leser mit einem sehr sensiblen Einfühlungsvermögen in die Welt des Vergessens, der Erinnerungen, der eine Altersdemenz zugrunde liegt.

Ich hatte beim Beginn des Lesen nicht  mit einem so unheimlich spannend geschriebenen Buch gerechnet.  *Novelle* steht harmlos und klein auf dem Cover.  In meinen Augen ist dieser Roman  ein echter  Spannungs-Thriller und eine Dystopie, die uns das Fürchten lehren kann vor einer Wissenschaft, der wir vielleicht  sogar bald in unserer Zukunft begegnen könnten. Der Schreibstil des Autors liest sich absolut flüssig, leicht und beschwingt, vermittelt sofort  Atmosphäre und wirkt sehr authentisch mit seinen Protagonisten. 
Auf einhundertvierundvierzig Seiten bin ich atemlos an der Seite von Alma, Pheko und Luvo nach Kapstadt, auf den Tafelberg und zu  seinen alten, kurz unter der Erdoberfläche liegenden Fossilien geflogen. Die Atmosphäre und die Armut der Menschen in den Township werden ebenso bewegend und bunt  geschildert wie das Leben der reichen  *weissen* Bevölkerung in ihren abgeschotteten Stadtteilen. 
In einer Gedächtnisklinik setzen Wissenschaftler mit Gumminoppen verschlossene Ports (Eingänge) in die Schädel wohlhabender , alter Menschen und durch sogenannte Stimulatoren werden gespeicherte Erinnerungen abgesaugt , den Alten wie ein Film wieder und wieder vorgespielt und  auf Kassetten konserviert.   Menschliches Suchtverhalten nach dem Leben der Vergangenheit ist vorprogrammiert . Das klingt für mich sehr gruselig oder seid ihr da anderer Meinung? 
Wenn Wissenschaftler etwas Neues erfinden oder ausprobieren , sind  Missbrauch und/oder Kriminalität nicht weit entfernt. Und doch gewinnen das Leben, das Gute, der Zufall in dieser Geschichte. Sie ist spannend , fordernd, provozierend  - gleichzeitig auch von der Weisheit des Alters und einem gelebten Leben geprägt.
Alma's Lebenserinnerungen, gestohlen und verkauft! Oder bieten sich durch experimentelle Forschungen die einmalige Chance menschliche , ganz persönliche Erinnerungen für die Nachwelt zu konservieren und durch diese Erkentnisse  Altersdemenz zu heilen? 
Diese Frage beschäftigt mich  - was wird möglich sein in naher Zukunft?

Ein echtes Überraschungsbuch, welches mir einen unglaublich spannenden Lesetag geschenkt hat. 
Vielen Dank an den Autor und den btb Verlag für dieses aufregende Rezensionsexemplar!

Meine Bewertung: FÜNF ***** grossartige Sterne!





Sonntag, 20. November 2016

*Anonym* von Ursula Poznanski und Arno Strobel, Wunderlich Verlag

Das Buch habe ich eben beendet und ich schreibe gern frisch alles auf, was mir diese Lektüre gegeben hat. 


Inhalt: Morituri ist eine Plattform im sogenannten Darknet. Dort ist der User anonym, kann alles kaufen (Waffen, Drogen u.s.w.), posten - auch wenn seine Handlungen gegen ethische Grundsätze und Recht verstoßen. Niemand kann dort für sein Handeln verfolgt oder benannt werden wie im Internet möglich.  Trajan, der anonyme Betreiber dieser Plattform stachelt Menschen dazu auf , andere zu denunzieren und fordert Vorschläge und Abstimmungen über Todesurteile bei auch einfachen, leichten Verfehlungen. Wenn zum Beispiel ein Hund im Nachbargarten herumstromert, soll der Besitzer mit dem Tod bestraft werden....
Die Forengemeinde stimmt anonym über verschiedene Vorschläge darüber ab und wird dafür mit dem Zuschauen bestialischer und grausamer Morde belohnt. Die Polizei, die Öffentlichkeit, der Staat, das FBI - alle sind hilflos und es passiert ein Mord nach dem anderen in Hamburg...die Userzahlen des Forums steigen ins Unermessliche.

Meine Meinung: Ein unglaublich spannender Ablauf der Geschehnisse entwickelt sich. Daniel Buchholz und Nina Salomon untersuchen die Mordfälle. Sie sind sehr unterschiedliche Persönlichkeiten , ergänzen sich dadurch aber optimal bei den Ermittlungen, können aber die Morde nicht stoppen. Die beiden Autoren (Strobel/Poznanski) des Thriller  haben sich die Kapitel im Ping-Pong-Verfahren zugespielt . Arno Strobel beschrieb aus der Sicht des männlichen Kriminalbeamten Daniel und Ursula Poznanski hat die Gedanken und Taten der Nina ausgeführt. Das kommt genial herüber, der Leser fiebert mit jedem Ermittler aufs Neue anders mit. Das Schlimme an dieser Geschichte: Das Darknet existiert wirklich und die Grausamkeit der Masse Mensch auch?