*Werbung, unbezahlt*
Erschienen am 3.4.24
INHALT/KLAPPENTEXT: Für die zwölfjährige Nora gibt es nichts Herrlicheres, als die Sommersonntage an einem See in den katalanischen Pyrenäen zu verbringen. Schwimmen ist ihr größtes Vergnügen und sie liebt die ruhige Weite des Wassers mit seinem ständig wechselnden Farbspiel. Außer Quim, der quirlige fünf Jahre alt ist, sind alle in der Gruppe, die sie begleitet, erwachsen. Sie alle bergen Sehnsüchte und Verletzungen in sich, die sich wie in einem Brennglas an diesem friedlichen Ort bündeln. Nora versteht längst nicht alles, was sie beobachtet, doch das, was an einem dieser Sommertage geschieht, wird für sie das Erwachen aus der Kindheit bedeuten.
Maria Barbal ist eine der einflussreichsten und erfolgreichsten Stimmen der katalanischen Literaturszene. Geboren 1949 in den Pyrenäen, lebt und schreibt die mehrfach preisgekrönte Autorin heute in Barcelona. Ihr Debüt »Wie ein Stein im Geröll« wurde in 16 Sprachen übersetzt und gilt als moderner Klassiker. Auch ihr zuletzt erschienener Roman »Die Zeit, die vor uns liegt« begeisterte Leser*innen und Presse.
Meine Meinung zum Buch:
Der Höhepunkt der Woche für die zwölfjährige Nora ist der sonntägliche Ausflug mit der kleinen Bahn zum herrlich gelegenen Stausee in den Pyrenäen. Ausser dem fünfjährigen Quim ist sie das einzige Kind in einer Gruppe von Erwachsenen. Es sind Freunde, Verwandte, die gemeinsam einen ruhigen Nachmittag in der Hitze des Sommers am See geniessen möchten. Nora lebt noch in ihrer Kinder-Welt, schaut aber schon genau auf die Erwachsenen, beobachtet ihr Verhalten und ihre Unterhaltungen. Der quengelnde Quim nervt und stört sie insgeheim. Eifersüchtig versucht sie ihn zu ignorieren.
Die Autorin hat einen ganz leisen, ruhigen und in wunderschöner klarer Sprache gehaltenen Roman geschrieben, der ehrlich die Beziehungen der Gruppe und ihrer Menschen mehr und mehr untereinander aufzeigt . Poetische Naturbeschreibungen des Sees mit seinem ursprünglichem Uferbewuchs von Pappeln, Brombeersträuchern, Zürgelbäumen , kleinen Feigenbäumen und dem Schilfrohr verzaubern und schaffen eine einmalige Sommeratmosphäre.
Die Zwanzig Kapitel vermitteln einen wunderbar stimmigen Eindruck vom Erleben eines Kindes, schon ausgestattet mit einem scharfen Blick auf die Welt der Erwachsenen, deren unausgesprochenen Sorgen , Nöten, Erwartungen und Freuden an das Leben. Zu Beginn jeden Kapitels berichtet Nora als Ich-Erzählerin kurz - in Kursivschrift gehalten - von ihren Beobachtungen und eigenen Gedanken über das Geschehen am See und innerhalb der Gruppe. Je weiter man in den Kapiteln voranschreitet, desto klarer zeigen sich für die Leser*in Gefühle, Beziehungen und daraus folgende Handlungsweisen der Erwachsenen aus drei Generationen untereinander. Auch für die junge Nora ist das eine neue und aufregende Erfahrung. Sie lernt sich selber besser kennen wie auch die Bedeutung von Schuld und Scham, welche in so jungen Jahren schon plötzlich sichtbar werden für sie. Die Freundschaft mit der attraktiven Lídia empfindet Nora als besonderes Geschenk, denn sie hat ihr das Schwimmen beigebracht.....
Meine Bewertung: FÜNF ***** Sterne für diese berührende und wunderbare Geschichte.
Herzlichen Dank an die Autorin und den Blessing Verlag für das gebundene Print-Rezensionsexemplar.
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