ISBN:
9783426226629
Sprache:
Deutsch
Ausgabe:
Fester Einband
Umfang:
528 Seiten
Verlag:
Knaur
Erscheinungsdatum:
04.11.2019
Inhalt/Klappentext: Barbarossa wähnt sich im Zenit seiner Macht. Zum Kaiser gekrönt, von Königen hofiert, legt er sich sogar mit dem Papst an. Doch die Consuln von Mailand provozieren und beleidigen ihn, mit dem jungen Sohn von König Konrad wächst ihm ein Rivale um den Thron heran, und reihenweise gehen Fürsten erneut in Opposition gegen seinen maßlosen Freund und Vetter Heinrich der Löwe, der skrupellos die Zollstation des Bischofs von Freising zerstört, um eine eigene in der noch unbedeutenden Ansiedlung München zu errichten. Vor allem aber braucht Friedrich dringend einen Erben – aber dieses Glück bleibt ihm und seiner geliebten Beatrix über Jahre verwehrt. Eine Sorge, die auch den Meißner Markgrafen Otto und seine junge Gemahlin Hedwig bedrückt, die Werber ausschicken, um Siedler in ihr Land zu holen. Auch Ottos Ritter Christian übernimmt diese nicht ungefährliche Aufgabe ...
Orte der Handlung (Auswahl): Anhalt, Aschersleben, Augsburg, Brandenburg, Braunschweig, Eisenach, Föhnig, Freising, Goslar, Haldensleben, Lübeck, Lüneburg, Magdeburg, Mecklenburg, Meißen, München, Regensburg Schwerin, Würzburg
Über die Autorin: Aufgewachsen bin ich in Berlin, doch nach dem journalistischen Volontariat in Magdeburg und dem Studium der Lateinamerikawissenschaften in Rostock verschlug es mich in die sächsische Silberstadt Freiberg. Hier arbeitete ich als freie Journalistin für Presse, Funk und Fernsehen und veröffentlichte auch eine Reihe von Sachbüchern zur Geschichte und Gegenwart meiner Wahlheimat. Und irgendwann kam der Punkt, an dem ich dachte: Die Siedlerzüge im 12. Jahrhundert in die Mark Meißen und die ersten Silberfunde im Erzgebirge, die zur raschen Stadtwerdung Freibergs führten - das ist solch ein packender Stoff, das sollte man einmal anders erzählen als nur in trockenen Aufsätzen mit Fußnoten und Quellenverzeichnis! Also beschloss ich, diese Ereignisse in einem Roman zu verarbeiten. Es war ein Versuch; ich wusste nicht, ob es gelingt und ob ich einen Verlag finde. Aber ich wollte diese Geschichte erzählen. Fünf Jahre habe ich am ersten Band gearbeitet, und als er Ende 2006 im Verlag Droemer Knaur erschien, war der zweite schon fast fertig. Dann plötzlich überschlugen sich die Ereignisse. Mein Romandebüt wurde zum Überraschungserfolg, der Verlag kam mit dem Nachdrucken gar nicht mehr nach, und inzwischen tragen alle drei Bücher den schmeichelhaften Aufkleber "Bestseller". Das hat quasi über Nacht mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt. Statt Interviews zu führen, werde ich jetzt selbst interviewt, trete zu Lesungen auf - meistens in ausverkauften Sälen - und werde um Autogrammkarten gebeten. Das ist übrigens in meinen Augen das Verwunderlichste an dieser ganzen Geschichte; so etwas hatte ich bis vor kurzem nur Sängern oder Schauspielern zugeordnet. Fanpost bekomme ich mittlerweile aus dem ganzen deutschsprachigen Raum und sogar von Deutschen, die in den USA, in China, Südafrika oder auf den Kanaren leben. Ein schöner Aspekt meines neuen Lebens ist für mich, durch die Romane mit mehreren Gruppen in Verbindung gekommen zu sein, die sich sehr intensiv mit dem Mittelalter befassen. Der erste Kontakt zur Interessengemeinschaft "Mark Meißen 1200" (www.mark-meissen-1200.de) kam durch eine Fanmail zustande. Dann luden sie mich zum Historienspiel auf Schloss Wolkenstein im Erzgebirge ein, wir haben uns auf Anhieb verstanden, und seitdem war ich mit ihnen zusammen bei mehren großartigen Veranstaltungen, beispielsweise bei der "Erstürmung" der Brandenburg in Thüringen. In loser Verbindung stehe ich seitdem auch mit "Hochmuot", den "Freien von der Karlshöhe" (www.die-freien-von-der-karlshoehe.de) und den "Freidigen". Ich habe bei diesen Treffen nicht nur eine Menge Spaß, sondern lerne auch viel. Wir können fachsimpeln über Pfeilschussweiten (zu "Mark Meißen 1200" gehören zwei Deutsche Meister im Bogenschießen) und Belagerungsstrategien, und außerdem bietet sich dabei eine gute Gelegenheit, manchen Aspekt des Mittelalters einmal praktisch nachzuleben. Ich lebe immer noch in Freiberg. Freizeit ist knapp, weil das Schreiben sehr viel Zeit und Kraft beansprucht. Aber ich lese gern – es dürfen auch Fantasy oder Science Fiction sein – und liebe gute Filme, treffe mich Freunden oder bin auf Motorradtour. Das ist auch in gewisser Hinsicht schon die Antwort auf die Frage, was mir das Lesen bedeutet. Ich war schon verrückt nach Büchern, kaum dass ich Lesen gelernt hatte. Kein Tag ohne Bücher! Beim Lesen entspanne ich, lerne, lasse mich in fremde Welten oder andere Zeiten entführen, treffe Menschen, die einem immer vertrauter werden ... Die Wände in meiner Wohnung sind voll von Regalen, und es kommen immer mehr Bücher dazu. Meine Lieblingsbücher lese ich immer wieder, so mindestens einmal im Jahr. Für Ihren Roman „Blut und Silber“ hat Sabine Ebert die Goldmedaille beim "Leserpreis - Die besten Bücher 2009" in der Kategorie Historische Romane erhalten. Quelle
Meine Meinung: Auch der vierte Band hat meine Erwartungen an dieses fulminante Geschichtsepos erfüllt. Die Lebens- und Zeit-Geschichte des Barbarossa hat die Autorin bunt und aufregend dargestellt. Trotz der vielen Geschichtsfakten, die sie auf Grund einer perfekten Recherche für den Leser aufgearbeitet hat und in einem fiktiven Rahmen darstellt, ist auch dieser vierte Band nie langweilig, trocken oder öde zu erlesen. Besonders tragisch und beeindruckend empfand ich auch, dass sie eine Lanze für die damaligen Frauen und Mädchen gebrochen hat. Klar wird im Roman dargestellt, dass Frauen von allen Mächtigen des Reiches oft für diplomatische Ehe-Verbindungen missbraucht wurden. Missbraucht auch in dem Sinne, dass diese teilweise nur 10-12 Jahre alten Kinder zwangsverheiratet, und in die frühe Mutterschaft gedrängt wurden, an derem körperlich und geistig zu frühem Anfang und Ende für die Mädchen oft der Tod im Kindbett stand. Beeindruckend wurden von der Autorin diese Fürstinnen Portraits gezeichnet, die während der Abwesenheit ihrer Männer die Regierungsgeschäfte in der Heimat zusätzlich übernehmen mussten. Auch die Gemahlin des Rotbart, Beatrix, die tatsächlich auch zur Kaiserin gekrönt wurde, hat in dieser Hinsicht viel erleiden müssen, da sie als Ehefrau alle Reisen zu Pferde von Kaiserpfalz zu Pfalz hat mitmachen müssen und dadurch viele Schwangerschaften und Fehlgeburten erlitten hat.
Zehn Jahre Einblick in die Zeit des Regierens von König Rotbart haben mir gezeigt , dass auch gerade die angeblich Mächtigen von anderen , wie hier vom Kanzler Rainald von Dassel, gelenkt wurden. Friedrich II. war seinen Ratschlägen und Empfehlungen fast schon hörig und der mächtige Kanzler regierte im Grunde genommen fast allein mit Friedrich II. als Aushängeschild. Nichts desto trotz hat die Autorin den Kaiser als starken Charakter mit Charisma darstellen können. Wieder hat sie auch die alltägliche Gewalt gegen die gemeinen Untertanen deutlich herausgearbeitet und die Grausamkeit der Kriege für Stadt und Land. Verwüstungen , Tod , Hunger, Misshandlungen gehörten zum Alltag. Gerade der Tod war überall gegenwärtig durch die dauernden Fehden der Fürsten im Reich gegeneinander. Der berühmte Italienfeldzug von Friedrich Barbarossa war auch in dieser Hinsicht keine Ausnahme und nur mit Gewalt und Härte durchzustehen. Krankheiten und Hungerzeiten wurden ein unausweichliches Schicksal für viele Menschen in Italien und Deutschland. Diese Länder hat es nach unserem heutigen politischen Verständnis damals noch gar nicht gegeben. Wer etwas über die politische Lage im 12. Jahrhundert aus deutschsprachigen und italienischsprachigen Landen erfahren möchte, ist mit den bisher vier erschienenen Bänden des Barbarossa Epos von Sabine Ebert bestens aufgehoben.
Besonders interessant war für mich auch das Zusatzmaterial im Buch durch Land-Karten, Erklärungen der Autorin und vieler Seiten unterschiedlicher Stammbäume der Adelshäuser.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Danke , dass DU hier bist !
Mit dem Absenden des Kommentars erklärst du dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten durch diese Website einverstanden.