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DEUTSCHE ERSTAUSGABE
Aus dem Italienischen von Barbara Neeb, Katharina Schmidt
Originaltitel: Dentro soffia il vento
Originalverlag: Neri Pozza
Hardcover, Halbleinen, 288 Seiten, 13,5 x 21,5 cm
ISBN: 978-3-336-54803-3
Erschienen am 10. Juni 2019
Inhalt/ Klappentext:
Ein einfühlsamer Roman über eine junge Außenseiterin in einem italienischen Bergdorf Anfang des 20. Jahrhunderts.
St. Rhémy, Aostatal, während des ersten Weltkriegs: Die junge Fiamma, die sich mit Heilkräutern auskennt, wird von den Dorfbewohnern als "Hexe" gemieden. Nur mit dem jungen Raphaël verbindet sie eine tiefe Freundschaft. Bis Raphaël im Krieg fällt. Und ein junger ehrgeiziger Pfarrer in den Ort kommt, um die Seele der „Hexe“ zu retten.
Francesca Diotallevi wurde 1985 in Mailand geboren. Sie hat Kulturwisschenschaften studiert und arbeitet in einer Rechtsanwaltskanzlei. Ihr Roman »Der Wind in meinem Herzen« wurde mit dem Premio Neri Pozza ausgezeichnet.
Meine Meinung:
Die schöne Aufmachung der Bücher aus dem Wunderraum Verlag hat es mir ja angetan. Und die Themen-Inhalte und Autoren haben mich bisher nicht enttäuscht. So erging es mir auch mit diesem Band einer jungen italienischen Schriftstellerin, deren Schreibstil einfach und klar ist, wie das Quellwasser eines Gebirgsbaches. Wir befinden uns in der kargen Gebirgslandschaft des Aosta-Tals während des 1.Weltkriegs. Die Menschen dort leben von der Arbeit ihrer Hände, sind sehr religiös, hängen aber trotzdem immer noch ein wenig alten, abergläubischen Vorstellungen an. Eine Kräuterfrau, die im Wald weitab von der Dorfgemeinschaft lebt und sich nicht eingliedert , wird von ihnen als *Hexe* bezeichnet. Das hält die Dorfbewohner aber nicht davon ab , sich heilende Hilfe dort zu holen und als Gegenleistung die *Hexe* mit Lebensmitteln zu versorgen.
Bis zur Hälfte des Buches bin ich schnell und leicht durch die Seiten geflogen und ich wurde durch den Eindruck einer Jugenderzählung gefesselt. Aber dann entwickelt sich eine überraschende Änderung der Schreibweise und vor allem des Inhalts. Er wird tiefgründiger, mit sehr viel Gefühl und Verständnis verfasst. Erklärungen über alte Ressentiments gegenüber fahrenden Leuten, den sogenannten Roma, oder Zigeuner, wie die Autorin diese Menschen nennt, schildert sie warmherzig und mit Sachkenntnis der damaligen Lebensumstände im alpinen Raum. Diese *Kesselflicker* stehen außerhalb der Gesellschaft wie Fiamma.
Auch der junge Raphael, ein Kinder und Jugendfreund der * Hexe* Fiamma passt mit seiner Klugheit, dem sanften Wesen und seiner Belesenheit nicht gut in das harte Leben im Dorf Saint Rhémy. Er wird einberufen, zieht in den1.Weltkrieg und wird schmerzlich vermisst. Sein wahrscheinlicher Tod und sein Leiden werden für Fiamma und Raphael's Familie immer deutlicher ....aber es lebt ja noch der Bruder Yann, der nun den Bergbauernhof führt und eine zarte Liebesgeschichte nimmt ihren Lauf.....
Der Roman ist zwar fiktiv und verfremdet , aber es gab diese Kesselflicker oder Zinn-Zigeuner tatsächlich in der Gemeinde Saint Rhémy en Bosses in den Jahren 1919/1920 . Eine Inschrift auf einem Gedenkstein besagt dieses:
Für die Zinn-Zigeuner, verloren in ihrem Nomadenleben, umherziehend aus harten Lebensnöten, die hier der reinweiße Sturm aus todbringendem Schnee traf und besiegte.
Wanderer, gedenke ihrer und bete für sie.
Meine Bewertung: VIER **** Sterne für diesen Roman im Genre Liebe und historischer Roman!
Vielen Dank an die Autorin und den Wunderraum Verlag für dieses schöne Rezensionsexemplar!
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