Dienstag, 10. Juli 2018

*Revolution im Herzen* von Claudia & Nadja Beinert, erschienen im Knaur Verlag


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Rezension

INHALT/Klappentext:
Die heimliche Liebe des Karl Marx
Der historische Roman zum 200. Geburtstag von Karl Marx von den Autorinnen Claudia und Nadja Beinert und gleichzeitig eine große Liebesgeschichte.
In Zeiten todbringender Armut und Ausbeutung muss sich Lenchen Demuth schon früh als Dienstmädchen verdingen. Im Haushalt der Familie Marx wird sie der jungen Ehefrau Jenny zur engen Freundin – und bald auch Vertraute des großen Philosophen Karl Marx. Fasziniert verfolgt sie seine Studien und erkennt bald, dass diese auch mit ihrem eigenen Leben zu tun haben.
Doch dann verliebt sich Lenchen rettungslos in Karl Marx.. Als sie ein Kind erwartet, steht nicht nur ihre Freundschaft mit Jenny, sondern auch das Werk von Marx und Engels auf dem Spiel.
Mit tiefer historischer Kenntnis verweben die Beinert-Schwestern Fakten und Fiktion zu einem einfühlsamen Roman um eine geheime große Liebe.

MEINE MEINUNG: 

Dieses grossartige  Buch wurde für mich zum aktuellen Herzensbuch und hat mich tief beeindruckt.  Ein grossartig geschriebener historischer Roman, eine gekonnte Verknüpfung aus wahrer Geschichte und belebender Fiktion, belegt durch die  fabelhafte und sehr sorgfältige Recherche der beiden  jungen Autorinnen und ihren absolut fesselnden Schreibstil, der dieses geheime Liebes-Thema der Geschichte so eindringlich und fein schildert. 

Karl Marx ist natürlich jedem Leser als Autor des Buches *Das Kapital* bekannt und ich hatte  bislang wenig Beziehung zu seinem berühmten Werk und seiner Persönlichkeit. Das hat sich nun deutlich verändert. Die Ich-Erzählerin  Helene Demuth aus Trier, liebevoll mit dem Kosenamen Lenchen genannt, erzählt vom jahrelangen Alltag ihres Lebens in Trier, London und Brüssel als Haus - und Kindermädchen bei der Familie von Jenny und Karl Marx. Das Geschehen im 19. Jahrhundert und die Umwandlung in eine Industriegesellschaft mit all ihren negativen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt bringt Lenchen ungeschminkt und ehrlich in diese Lektüre ein. Mit Warmherzigkeit und Klugheit ausgestattet , haben die beiden Autorinnen diese tapfere, fleissige und treue Seele von einer Haushaltshilfe wieder zum Leben auferweckt. Helene Demuth hatte eine schwere und entbehrungsreiche Kindheit, ging in ganz jungen Jahren fort in eine Dienststellung in den  Haushalt einer adeligen Familie. Ihre Erfahrungen und Erlebnisse haben  mich sehr an die Erzählungen meiner Grossmutter erinnert. Auch in ihren jungen Jahren um die Jahrhundertwende ins 20. Jahrhundert war dieses noch eine übliche Arbeit für junge Mädchen und/oder Frauen. Dieser fast fünfhundert Seiten lange Roman war auf keiner Seite langweilig, ermüdend oder mit historischen Fakten überfrachtet, sondern aus sehr menschlicher und gütiger Sichtweise geschrieben. Die Liebe, Treue und Freundschaft zur Familie, gerade auch zu Jenny, Karl und den Kindern in armen und schwierigen Zeiten , die sie mit der Familie verbracht hat, wird dem Leser bildhaft nah gebracht, so dass ich sehr berührt und ergriffen war. Sie hat Karl Marx sogar bis zum Sterbebett begleitet am Ende seines Lebens laut Info im Nachwort. Die abschliessenden erklärenden Worte der Autorinnen empfand ich als sehr interessant  und haben noch einmal mein Hintergrundwissen bereichert. Das angehängte Glossar und die bibliografischen Hinweise vermittelten zusätzlich einen abschliessenden, sehr guten  Überblick. 

Zitat aus dem Nachwort  Seite 451:
 " Das neunzehnte Jahrhundert ist der Beginn unserer modernen Zeit - die Zeit des Durchbruchs der Industrialisierung in Deutschland, was vor allem Massenfertigungen, Globalisierung und unwürdige Arbeitsbedingungen bedeutete. Dampf, Stahl und Elektrizität zogen in den (Arbeits-)Alltag der Menschen ein und veränderten ihr Leben tiefgreifend und mit ähnlicher Wucht, wie dies heute Digitalisierung,Automatisierung und künstliche Intelligenz tun."

Meine Bewertung: FÜNF ***** Sterne für dieses grossartige Buch  über einen berühmten Revolutionär und sein Werk.

Danke an die Autorinnen und den  Droemer Verlag für das schön gebundene Rezensionsexemplar!


Mein Herzensbuch dieser Woche ist ganz neu. Rezi siehe oben. 

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Hier ist der Link zu meiner neuen Herzensbuch Seite bei Wordpress, an der ich ab und zu  herumbastele.



 


8 Kommentare:

  1. Guten Morgen liebe Anne

    Das klingt nach einem tollen Buch. Deiner Besprechung merkt man an, dass dich diese Geschichte tief beeindruckt hat. Der Umbruch damals hatte schon zwei Seiten. Der Umbruch den wir jetzt haben, macht eigentlich nur noch Angst.

    Schön dass du dein 1. Herzensbuch vorgestellt hast. Ein Herzensbuch muss ja kein Liebesroman sein. Einfach ein Buch, welches einem an's Herz ging.

    Liebe Grüße,
    Gisela

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    1. Hallo Gisela, das ist mir schon klar, dass unter dem Label *Herzensbuch der Woche* kein Liebesroman erscheinen muss :-) .
      Vor dem Umbruch , den wir jetzt haben , fürchte ich mich gar nicht. Meine letzten Lebensjahre werden davon sicher nur profitieren, ausserdem ist Angst immer ein schlechter Ratgeber. Ich fürchte eher um eine friedliche Zukunft für unsere Enkel, denn sie werden durch unsere Umweltsünden und Ressourcenverschwendung , sowie dieser zur Zeit verrückten Weltpolitik viele Probleme bekommen.......
      Ganz liebe Grüsse
      Angela

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  2. Eine tolle Buchvorstellung, liebe Angela. Ich kenne Karl Marx nur aus dem Buch "Moor und die Raben von London". Ich glaube, wir haben es zu DDR-Zeiten in der Schule gelesen. Vor einiger Zeit habe ich es glücklicherweise noch einmal erwerben können.
    Dein Buch werde ich mir auf jeden Fall besorgen, vielleicht stelle ich dann beide mal in einem Beitrag vor.

    Liebe Grüße, Anne

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    1. Vielen Dank für Dein Lob Anne. Karl Marx hat jetzt echt bei mir gepunktet, auch wenn viele Seiner Ideen und Absichten nicht umgesetzt werden konnten . Ich probier grad bei Wordpress herum. Link findest Du in meiner Blog-Roll-Liste links,,,
      LG Angela

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    2. Habs mir gerade aus dem Buchladen geholt :-)

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  3. Bei diesem Buch sind wir völlig einer Meinung, liebe Angela. Mich hat es auch begeistert. Dass es im Mai nicht der Monatsfavorit geworden ist, lag auch nur daran, weil ich mehrere tolle Bücher in diesem Monat gelesen habe, und "Die Farbe von Milch" hat mir noch ein ganz klein wenig besser gefallen.
    Liebe Grüße
    Susanne

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    1. Liebe Susanne, das freut mich, dass wir auf einer Wellenlänge sind!!
      Jetzt hast Du mir aber nun einen neuen Floh in den Kopf gesetzt ;-), nun werde ich *Die Farbe von Milch* im Hinterkopf aufbewahren,,,,und lesen bei Zeit und Gelegenheit ....
      LG Angela

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