Freitag, 24. März 2023

*Schmerzfrei und beweglich bis ins hohe Alter* von Roland Liebscher-Bracht u. Dr. med. Petra Bracht - erschienen im mosaik-Verlag

*Unbezahlte Werbung, Rezensionsexemplar*

ORIGINALAUSGABE

Paperback , Klappenbroschur, 480 Seiten, 15,5 x 21,0 cm

4-farbig, mit ca. 150 Farbfotos und Abbildungen

ISBN: 978-3-442-39394-7

Erschienen am  13. Oktober 2022

Verlagslink

Inhalt/Klappentext: Fit und vital bis ins hohe Alter mit dem neuen, großen Standardwerk von Liebscher & Bracht! Die Schmerzspezialisten und Bestsellerautoren Dr. med. Petra Bracht und Roland Liebscher-Bracht zeigen, wie Sie dank ihrer bahnbrechenden Methode Tag für Tag in Bewegung bleiben und Schmerzen vorbeugen. Wissenschaftliche Erkenntnisse zu Schmerztherapie, Bewegung, Ernährung und Entspannung werden um ganz konkrete Tipps und die besten Selbsthilfe-Übungen für zu Hause ergänzt. So drehen Sie die biologische Uhr zurück und stellen sicher, dass Sie auch bis ins hohe Alter schmerzfrei, aktiv und beweglich bleiben.

Dr. med. Petra Bracht /Roland Liebscher - Bracht

Die renommierte Ernährungsmedizinerin und Bestsellerautorin Dr. med. Petra Bracht begründete gemeinsam mit ihrem Mann Roland Liebscher-Bracht die erfolgreiche Schmerztherapie nach Liebscher & Bracht, mit einem Netzwerk von über 12.000 Therapeuten im deutschsprachigen Raum. Ausgehend von der Schmerzprophylaxe und -behandlung entwickelten sie, die Medizinerin mit Schwerpunkt Ernährungs- und Entgiftungsmedizin, und ihr Mann, der Wirtschaftsingenieurwesen studierte und passionierter Kampfsportler und Schmerzspezialist ist, eine neue revolutionäre Form der Schmerztherapie und Selbsthilfe, die keine Operationen, Schmerzmittel oder andere Medikamente benötigt.

Mein Leseeindruck: Das Buch "Schmerzfrei und beweglich bis ins hohe Alter" von Roland Liebscher-Bracht und Dr. med. Petra Bracht ist ein umfassender Ratgeber für Menschen jeden Alters, die ihre Schmerzen lindern und ihre Beweglichkeit verbessern möchten. In zwölf umfangreichen Kapiteln gehen die beiden bekannten Autor*innen auf die unterschiedlichen Schmerzpunkte des menschlichen Körper ein. 

Engpassdehnungen, Faszien-Rollmassage und Osteopressur mit und ohne Hilfsmittel, die auch einfache Gegenstände aus dem täglichen Umfeld sein können, sind ihre bewährten Tipps für mehr Beweglichkeit - auch gerade geeignet für eine Selbsthilfe -Therapie  im höheren Lebensalter. Eine gesunde entzündungshemmende Ernährung sowie mentale Entspannungsübungen werden praxisnah erläutert und empfohlen. 

Besonders gut hat mir der flüssige und leicht verständliche  Schreibstil  gefallen - auch für Medizin-Laien einfach erklärt und so  konnte ich gut in diese Thematik tief eintauchen. Verschiedene Übungen , die man im Sitzen auf einem Stuhl , angelehnt an eine Wand , oder stehend am Tisch ausführen kann, haben mir so zugesagt, dass ich sie während meiner Lesezeit immer wieder zwischendurch ausprobiert habe. Manche Übungen haben sofort meinen leichten Rückenschmerz gelindert , doch eine gewisse Beharrlichkeit und  tägliche Regelmässigkeit der gymnastischen Übungen ist unerlässlich um wohl einen dauerhaften Erfolg zu erzielen.

Insgesamt hat mich das Buch mit seinen Methoden  und Anregungen überzeugt und begeistert . Ich werde es als Nachschlagewerk sicher immer griffbereit haben um mich damit regelmässig zu trainieren. Ich hoffe , dass ich mir  in Zukunft manchen Besuch bei meinem Orthopäden ersparen kann , oder sogar um bestimmte Operationen wie Kniegelenk- oder Hüftprothesenoperationen herumkomme. 

MEINE BEWERTUNG: FÜNF STERNE *****  für diesen hervorragenden Gesundheits-Ratgeber. 

Herzlichen Dank an die Autor*innen und den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplar!




 

Mittwoch, 1. März 2023

* 5 Grundsteine für die Familie* von Jesper Juul - erschienen im Penguin Verlag

 

*Unbezahlte Werbung, Rezensionsexemplar*

Verlagslink

INHALT/ KLAPPENTEXT: Der bekannte Familientherapeut Jesper Juul stellt in diesem Buch die fünf Grundsteine vor, auf deren Basis Familienleben gelingen kann: Er erklärt, was es mit Kooperation und Integrität auf sich hat, betont den Vorrang des Selbstwertgefühls gegenüber dem Selbstvertrauen, beschreibt, wie man persönliche Verantwortung übernimmt, warum Eltern als Leuchttürme wirken müssen und wie man die Kunst, »Nein« zu sagen, richtig ausübt. Sein Buch zeigt, wie man Konflikte konstruktiv angehen kann, und hilft Eltern, eine gleichwürdige Beziehung zu ihren Kindern aufzubauen.

Jesper Juul (1948-2019) war einer der bedeutendsten und innovativsten Familientherapeuten Europas, Konfliktberater und Gründer von familylab international. Durch zahlreiche Seminare, Vorträge, Medienauftritte und erfolgreiche Elternbücher wurde er international bekannt. Seine respektvolle, gleichwürdige Art, mit Menschen umzugehen, beeindruckte Fachleute und Eltern immer wieder neu.

 Jesper Juul - Gründer von Familylab

Mein Leseeindruck: Endlich habe ich einen praxistauglichen und nicht zu lang verfassten Ratgeber für die Erziehung von Kindern innerhalb einer Familie entdeckt. 

Das Erziehungskonzept lautet :  es ist das Wichtigste eine Beziehung zum Kind aufzubauen und nicht zu viel mit altbekannten Ratschlägen  im Familienalltag arbeiten. Er erklärt die Begriffe Kooperation und Integrität , betont die Wichtigkeit des Selbstwertgefühl , welches unbedingt vor dem Selbstvertrauen stehen sollte. Eltern sollten als sogenannte *Leuchttürme* für die Kinder da sein und ihnen vermitteln wie man persönliche Verantwortung lebt. Durch praktische  Beispiele von Elternfragen und seinen Antworten gibt er in seinem Buch dem Leser*in Impulse, die intuitiv in der Erziehungs-Realität eines Elternpaares umsetzbar sind.

Einen sehr wichtigen Ratschlag erklärt er ausführlich und überzeugend. Und zwar die die Kunst des *NEIN SAGENS* ! Er ermuntert die Eltern dazu die kurzzeitige Frustration des Sprösslings zu ertragen, denn das will vom jungen Kind  erlernt werden für das ganze Leben:  *Frustrationen zu verarbeiten ohne daran zu zerbrechen*.  Es lernt die Abgrenzung auch der Eltern zu akzeptieren, wenn nicht jeder mögliche oder un-mögliche Wunsch des Kindes auf irgendeine Art und Weise erfüllt wird. 

Auf einen grossen Erziehungsfehler in Bezug auf die Langeweile weist der Autor auch ausdrücklich hin. 

Zitat Seite 138 : *Überstimulierte Kinder fragen ihre Eltern oft gelangweilt, was sie tun sollen. Und die Eltern machen daraufhin unendlich viele Vorschläge, die in der Regel alle abgelehnt werden . Konstruktiver wäre es, die Kinder zu ermutigen, sich selbst etwas einfallen zu lassen, ergänzt durch das Versprechen, in einer halben Stunde wieder nach ihnen zu schauen und nachzufragen, was ihnen eingefallen ist. Denn es dauert in der Regel zehn bis zwanzig Minuten, bis überstimulierte, rastlose Menschen ihre eigene Kreativität wiederentdecken . 

 Kinder brauchen eigentlich keine Erziehung, sondern freundliche Begleitung. *

Zitat Ende.


Meine Beurteilung : FÜNF ***** Sterne für diesen sehr informativen Ratgeber!

Herzlichen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplar. 


Mittwoch, 8. Februar 2023

*60° Nord* von Mallachy Tallack - erschienen im btb -Verlag

 

*Rezensionsexemplar, unbezahlte Werbung*

Verlagslink

DEUTSCHE ERSTAUSGABE

Übersetzt von Klaus Berr

Originaltitel: 60 Degrees North. Around the World in Search of Home

Originalverlag: Polygon, Imprint von Birlinn Ltd.

Paperback , Klappenbroschur, 288 Seiten, 13,5 x 20,6 cm

Bei den Abbildungen handelt es sich um Illustrationen

ISBN: 978-3-442-71917-4

Erschienen am  14. Dezember 2022

INHALT/KLAPPENTEXT: Malachy Tallack begibt sich auf eine Reise entlang des 60. nördlichen Breitengrades, einmal rund um die Welt, und er beginnt und endet in Shetland, wo er den Großteil seines Lebens verbracht hat.

Das Buch erzählt von den Landschaften – in Grönland, Alaska, Sibirien, Finnland - und den Menschen dort, ihrer Geschichte und der wechselseitigen Prägung durch Mensch und Natur. Es ist jedoch auch eine intime Reise: Malachy Tallack hat den Verlust seines Vaters zu betrauern, und er hadert mit seiner Heimat. Durch die Auseinandersetzung mit den Themen Wildnis und Gemeinschaft, Isolation und Dialog, Exil und Gedächtnis, durch seinen klaren, kritischen Blick und die offene Selbsterforschung wird der Reisebericht des schottischen Autors zu einem anschaulichen, spannenden und sehr persönlichen Memoir.

Malachy Tallack ist Schriftsteller, Singer-Songwriter und Journalist. 2014 gewann er den New Writers Award des Scottish Book Trust und 2015 die Robert Louis Stevenson Fellowship. Mit seinem ersten Buch »60º Nord« kam er auf die Shortlist des Saltire First Book Award, das zweite, »Von Inseln, die keiner je fand«, wurde 2016 bei der Verleihung der Edward Stanford Travel Writing Awards als Illustrated Travel Book of the Year ausgezeichnet. Beide Bücher beschäftigen sich mit Nature Writing, Geschichte und Memoir. Sein Debütroman »Das Tal in der Mitte der Welt« kam 2018 auf die Shortlist des Highland Book Prize und wurde für den Royal Society of Literature Ondaatje Prize nominiert. Malachy Tallack ist in Shetland aufgewachsen und lebt zurzeit in Stirlingshire.

Mein Leseeindruck: Einen Reisebericht der ganz besonderen Art hat Mallachy Tallack mit diesem Buch den Leser*innen dieses Genre geschenkt. Er hat sich auf eine Weltreise begeben - immer entlang auf dem 60. Breitengrad unserer Erde, an Kontinenten, Städten und Landschaften vorbei verlaufend. Diese Idee an sich hat mich schon begeistert und beim Lesen wurde ich total fasziniert von dieser Reise in den *Norden*. 

Der 60. Breitengrad zieht sich durch Tallacks Heimatinsel Shetland, aber auch durch Grönland, Kanada, Alaska, Sibirien, Finnland, Åland, Schweden und Norwegen.

Der ruhige Schreibstil  des Schriftstellers , oft sachlich gehalten , immer mit persönlichen Eindrücken bildhaft ausgeschmückt, gefiel mir ausnehmend gut.  Seine fast poetischen Gedanken und Eindrücke,  sind ehrlich, unvergleichlich und absolut beeindruckend und fesselnd. Er setzt sich mit dem Begriff * Heimat* auseinander , versucht objektiv zu erklären, vermittelt aber dennoch durch seine autobiografischen Zeilen ein intimes Bild auch zu seiner Person, den  negativen Verlusten und  positiven Emotionen seines Lebens.  

Mallachy Tallack schafft es in seinem grossartigen Buch eine Verbindung der Landschaften, Kontinente und letztendlich zu den dort lebenden Menschen lebendig darzustellen. Durch diese Schilderungen lernt man unglaublich viel über Land und Leute sowie über aktuelle Klimaveränderungen, ohne einen Fuss aus seiner persönlichen Komfortzone zu setzen. Eine gelungene Abenteuerreise auf dem Sofa,,,,,,

Meine Bewertung: FÜNF ***** Sterne , eine absolut lehrreiche Reise.   





Donnerstag, 19. Januar 2023

*Wie man Kinder und trotzdem was vom Leben hat* von Nora Winter - erschienen im Goldmann Verlag

 

*Rezensionsexemplar, unbezahlte Werbung*

ORIGINALAUSGABE

Taschenbuch, Broschur, 128 Seiten, 12,5 x 18,7 cm

ISBN: 978-3-442-17956-5

Erschienen am  14. September 2022  Verlagslink

Inhalt/Klappentext: Mit Kindern ist die spaßige Zeit vorbei, hört man oft. Die gute Nachricht: Wenn man es richtig anpackt, stimmt das absolut nicht! Denn eigentlich sind es nicht die Kinder, die einem das Leben schwer machen – es sind die anderen Eltern, die eigenen Eltern und die eigenen Ansprüche. Nora Winter gibt Hilfestellungen für gängige Elternklagen und Tipps, wie bei aller Liebe für die Kinder auch die Elternbedürfnisse nicht zu kurz kommen. Sie zeigt, wie wieder mehr Leichtigkeit ins Familienleben kommt und wie man gemeinsam richtig Spaß haben kann. Denn mit der passenden Perspektive und den entscheidenden Tricks schaffen es auch dauergestresste Mamas und Papas, offen zu sein für die wirklich schönen, witzigen – und manchmal so einfachen – Seiten des Lebens mit Kindern.

Nora Winter, Jahrgang 1985, ist Sachbuchautorin und Redakteurin. Sie hat Entwicklungspsychologie studiert und schafft es immer öfter, Job, Mann, 2 Kinder und 7 Nichten und Neffen mit den eigenen Bedürfnissen unter einen Hut zu bringen. Sie lebt und arbeitet in Bamberg.

Mein Leseeindruck: Das Leben mit Kindern ist wunderschön, so die allgemeine Auffassung in unserer Gesellschaft  - kann sich aber oft zu einer nervenden Herausforderung für die ganze Familie ausweiten und allen wird der Spass am Leben (manchmal) verdorben.  Dagegen hält die Entwicklungspsychologin Nora Winter mit ihrem erfrischendem und humorigem Sachbuch über  Kinder Erziehung im Familienleben . Vor allem plädiert sie in ihrem Buch dafür, dass auch die Eltern trotz der anstrengenden Erziehungsarbeit  wieder zu Entspannung und Freude an eigenen Aktivitäten kommen!    

Die Autorin berichtet von ihren eigenen Erfahrungen aus dem Familienleben eines berufstätigen Elternpaares mit zwei Kindern. Ihre Zeilen wirken sehr authentisch, ehrlich, fröhlich und ermutigend. Es hat mir besonders gefallen, dass sie immer wieder betont, dass ihre Tipps nicht unbedingt für jedes Kind, seine Eltern und Geschwister geeignet sind, sondern dass jedes Menschenskind ein unverwechselbares Individuum ist. 

Ihr Schreibstil ist flüssig leicht, aus einer humorvollen Lebensauffassung verfasst ,  manchmal mit Trost, aber meist mit tollen Lösungs Tipps gespickt, die gestresste Eltern aus der Erziehungsfalle holen können. Nach einer kurzen Einleitung befasst sie sich mit der Fragestellung " Mit Kindern ist der Spass vorbei ? ". Danach folgt das Hauptkapitel mit der Auflistung  und Beantwortung *der häufigsten Elternklagen und was helfen kann*, die zum Beispiel unter folgenden Titeln stehen: 

" Euch kann man keine fünf Minuten aus den Augen lassen " oder "Nie habe ich meine Ruhe" oder "Könnt ihr nicht hören? " oder " Immer dieses Geheule" !

Es folgen praktische Tipps für Übernachtungspartys, Ideen für Spiel und Beschäftigung draussen,  bei heissem Wetter,  (angeblicher) Langeweile der Kinder, nervende Fernsehnachmittage, Probleme mit dem Süssigkeitenkonsum und vielen anderen Befindlichkeiten der ganzen Familie. 

Dieses kleine Büchlein ist ein gutes Nachschlagwerk , welches man an einem Nachmittag gut durcharbeiten und verinnerlichen kann und immer mal wieder zum Überdenken des eigenen Verhalten gegenüber den Kindern  in die Hand nehmen wird. 

Meine Bewertung: FÜNF ***** Sterne. 

Herzlichen Dank an die Autorin und den Verlag für das Rezensionsexemplar.  

Dienstag, 17. Januar 2023

*Fabelhafte Rebellen* von Andrea Wulf - erschienen im C.Bertelsmann Verlag

 

Rezensionsexemplar, unbezahlte Werbung

Verlagslink

Erschienen am  19. Oktober 2022

Inhalt/Klappentext: Seit wann genau kreist unser Denken und Handeln um uns selbst, um unser Ich? Seit wann erwarten wir, dass wir allein über unser Leben bestimmen? Ende der 1790er Jahre – als die meisten Staaten in Europa noch im eisernen Griff absolutistischer Herrscher waren – galt die Idee vom freien Individuum als brandgefährlich. Und doch wagte zu dieser Zeit eine Gruppe von Denkern in der kleinen Universitätsstadt Jena, das Ich in den Mittelpunkt ihres Denkens, Schreibens und Lebens zu stellen. Zu diesen fabelhaften Rebellen gehörten die Dichter Goethe, Schiller und Novalis, die Philosophen Fichte, Schelling und Hegel, die genialen Schlegel-Brüder sowie der junge Wissenschaftler Alexander von Humboldt und ihre Muse, die mutige und freigeistige Caroline Schlegel.Während die Französische Revolution die politische Landschaft Europas veränderte, entfachten diese jungen Romantiker in Jena eine Revolution des Geistes. Ihr Leben bewegte sich zwischen wortreichen Auseinandersetzungen, aufsehenerregenden Skandalen, leidenschaftlichen Liebesaffären und vor allem radikalen Ideen. Ihre Gedanken über die kreative Macht des Ich, den Anspruch von Kunst und Wissenschaft, die Einheit von Mensch und Natur und die wahre Bedeutung von Freiheit sollten nicht nur das Werk vieler Maler, Dichter und Musiker beeinflussen, sondern prägend werden für unser Naturverständnis, unsere Gesellschaftsentwürfe und unsere Sehnsucht nach einem selbstbestimmten Leben. 

In ihrem inspirierenden Buch erzählt Bestsellerautorin Andrea Wulf deswegen nicht nur von dem wohl turbulentesten Freundeskreis der deutschen Geistesgeschichte, sondern erklärt auch, warum wir bis heute zwischen den Gefahren der starken Ichbezogenheit und den aufregenden Möglichkeiten des freien Willens schwanken. Denn die Entscheidung zwischen persönlicher Erfüllung und zerstörerischem Egoismus, zwischen den Rechten des Einzelnen und unserer Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft und künftigen Generationen ist heute so schwierig wie damals.

Andrea Wulf, geboren in Indien und aufgewachsen in Deutschland, lebt in London. Als Autorin wurde sie mit einer Vielzahl internationaler Preise ausgezeichnet, vor allem für ihren Weltbestseller »Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur« (2016), der in 27 Sprachen übersetzt wurde und 2016 den Bayerischen Buchpreis bekam. Bei C. Bertelsmann sind von ihr außerdem erschienen »Die Vermessung des Himmels. Vom größten Wissenschaftsabenteuer des 18. Jahrhunderts« (2012/2017) und »Die Abenteuer des Alexander von Humboldt. Eine Entdeckungsreise« (2019). Sie schreibt u.a. für die New York Times, die LA Times, das Wall Street Journal, The Atlantic und den Guardian. Sie ist Mitglied des PEN American Center und ein Fellow der Royal Society of Literature. www.andreawulf.com

Mein Leseeindruck: Die Gedanken der Französischen Revolution haben sie vereint und zum sogenannten *Jenaer Kreis* zusammen geschweisst.  Die bedeutenden Schriftsteller der Romantik Goethe, Schiller, Novalis, Tieck, die Philosophen Fichte, Schelling und Hegel, die genialen Schlegel Brüder, der junge Wissenschaftler Alexander von Humboldt und letztendlich eine bedeutende Frau und Muse namens Caroline Schelling-Schlegel fanden zusammen in der kleinen Universitätsstadt Jena, Ende der 1790 er Jahre, ihre literarische Heimat. 

 Die ca. vierhundert Seiten von Andrea Wulf  haben mich derart  gefesselt und begeistert wie es der Geschichtsunterricht in der Schule nie geschafft hat. Man reist mit der bekannten Autorin in eine vergangene Zeit, geprägt von deutscher Kleinstaaterei, der französischen Revolution und der Machtübernahme von ganz Europa durch Napoleon. Aus ihrer fabelhaften Recherche dieser Zeit schenkt sie uns in ihrem Buch Anekdoten, philosophische Denkansätze der bekanntesten Dichter und Denker der damaligen Zeit und einen menschlich geprägten Blick auf deren Lebensumfeld in der Kleinstadt Jena, die damals zu den renommiertesten Universitäten Deutschlands und Europa gehörte. Eigentlich ist diese Lektüre ein gut fundiertes Sachbuch mit Hintergrund , es liest sich aber wie ein Roman und weckt das Interesse des Lesers an Geschichte und Philosophie. Diese bedeutenden Schriftsteller*innen bekommen durch diese Lektüre ein farbiges und menschliches Gesicht, von wechselnder Empathie zueinander geprägt und für die Leser  von der Autorin  dadurch spannend aufbereitet. 

Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und zusätzlich jede Menge neues Wissen über deutsche und europäische Geschichte durch diese Lektüre erfahren. 

Meine Bewertung: FÜNF ***** Sterne für dieses herausragende Buch der interessanten Autorin Andrea Wulf. 

Herzlichen Dank an die Autorin und den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!