Dienstag, 12. September 2023

Montag, 11. September 2023

*Der Wald* von Tibor Rode - erschienen im Droemer Verlag


 *Werbung unbezahlt*

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Erscheinungsdatum:

01.09.2023

INHALT/KLAPPENTEXT: Überall auf der Welt tauchen sie plötzlich auf: Tausende anonyme Postsendungen mit feurig roten, bohnengroßen Samen. Zwar warnen die Behörden davor, das Saatgut einzupflanzen, doch da ist es schon zu spät. Zu viele Menschen haben es bereits in ihren Gärten ausgesät. Kurz danach sind aus den Bohnen hüfthohe Pflanzen entstanden, mit Stängeln von der Stärke eines Kinderarms und Blättern, die an Baseballhandschuhe erinnern. Menschen reagieren auf die Pollen hochallergisch. Wer versucht, den Pflanzen, die sich weltweit explosionsartig ausbreiten, Herr zu werden, zieht sich schreckliche Verletzungen zu. Eine Teufelspflanze, die zur tödlichen Gefahr für Tier und Mensch wird.

In den USA erhofft man sich von Marcus Holland Hilfe, der auf dem Gebiet der Pflanzen-Neurobiologie forscht und überzeugt davon ist, dass die Fähigkeiten und Intelligenz von Pflanzen bislang unterschätzt wird. Holland ist ebenso schockiert wie fasziniert von der extrem invasiven Art.

Bei seinem Versuch, den Ursprung der anonymen Päckchen zu finden und damit das Rätsel der gefährlichen Samen zu lösen, ist er auf die Hilfe zweier Wissenschaftlerinnen angewiesen. Die Kanadierin Ava Nahanee, die sich aus einem ihr feindlich gesinnten Wald herauskämpfen muss und die Archäobotanikerin Waverly Park, die einem jahrhundertealten Geheimnis auf der Spur ist.

Tibor Rode, 1974 in Hamburg geboren, lebt in Schleswig-Holstein. Er studierte Rechtswissenschaften und arbeitete erst als Journalist, später als Justiziar für eine große Tageszeitung. Heute ist er als Notar und Anwalt tätig. Große gesellschaftliche Fragen und wissenschaftliche Themen wecken sein Interesse und inspirieren ihn zu ebenso spannenden wie raffinierten Geschichten. Seine Thriller sind weltweit in vielen verschiedenen Ländern erschienen. "Der Wald" ist sein erster Roman bei Droemer.

Mein Leseeindruck: Es gibt eindeutig viele giftige und allergische Pflanzen in der Biologie, die den Menschen bei Kontakt oder Genuss schaden. Da sind zum Beispiel die Ambrosia-Pflanze, der Knollenblätterpilz, um nur zwei zu nennen. Doch was passiert wenn plötzlich eine neue , unbekannte Pflanzengattung auftritt, die sich ungehindert verbreitet? Angst, Schrecken, Krankheit und Tod auslöst ? Sogar auf dem gesamten Globus?

Dieses unheimliche, Schrecken verbreitende Szenario hat der Autor Tibor Rode in seinem fiktionalen Öko-Thriller ausführlich auf ca. vierhundertsechzig Seiten erzählt. Der Schreibstil ist flüssig, gefällig und angenehm zu lesen. Das Buch ist in relativ kurze Kapitel aufgelistet, welche jeweils aus der Sicht eines der unterschiedlichen Protagonist*innen erzählen. Wir lernen den *German Ranger* ,Wissenschaftler und Forstwirt Marcus Holland aus Brandenburg kennen, der sich auf einer Lesereise in den USA befindet um über seine neuesten Forschungs-Erkenntnisse hinsichtlich der Entwicklung in der Pflanzenwelt  öffentlich zu referieren. Dort wird die junge Archäobotanikerin Waverly Park vor seinen Augen erschossen und die unheilvolle Geschichte der Verbreitung einer neuen Pflanzenart nimmt dort ungehindert seinen Lauf und Beginn. Die Wurzeln und die Ursprünge  dieser sogenannten *Höllenpflanze* stammen aus dem Lebens- und Forschungsgskreis des Johann Wolfgang von Goethe und reichen hinein bis in das heutige sowie auch in das alte China vor Hunderten von Jahren. 

Ava Nahanee, eine junge Forscherin aus der IT-Branche mit indigenen Wurzeln, aus Kanada stammend, spielt eine wichtige Rolle, ist eng mit Waverly befreundet. Auch andere Forscherinnen wie  die Amerikanerin Greta Meyers werden in die Nachforschungen involviert. Doch wer sind Dechambeau und der geheimnisvoll auftretende Silva? Was haben sie mit der *Höllenpflanze* zu tun? Diese Entwicklung könnt ihr beim Lesen des sehr erschreckenden und nah an unserer Realität spielenden fiktionalen Ökothriller verfolgen und entdecken,,,,

Meine Bewertung: FÜNF ***** Sterne für diesen aufregenden Öko-Thriller. 

Herzlichen Dank an den Autor und den Droemer Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplar. 


Mittwoch, 6. September 2023

*Risse* von Angelika Klüssendorf - erschienen im Piper Verlag

 

*Werbung , unbezahlt*

DIGITALES REZENSIONSEXEMPLAR

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Herzlichen Dank für die Bereitstellung des digitalen Leseexemplar an die Autorin, den Piper Verlag und Netgalley. 

Erschienen am 31.08.2023
176 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag
EAN 978-3-492-05991-6

INHALT/KLAPPENTEXT: Das Mädchen und wie es die Welt sah

Das Mädchen ist zurück:In zehn Geschichten entfaltet Angelika Klüssendorf ein Kinderleben in der DDR in den 60ern und 70ern, geprägt von Ungeborgenheit und Sehnsucht. Nach dem Tod der geliebten Großmutter muss das Mädchen Übergriffen und Teilnahmslosigkeit begegnen. Es ringt darum, seine Eltern auszuhalten und zu verstehen und die Schwester zu beschützen. Lichtblicke liefern Bücher, das Lesen bietet selbst im Kinderheim noch einen Ausweg.

Die Kaschnitz-Preisträgerin erzählt die Vorgeschichten zum Erfolgsroman „Das Mädchen“ neu, die vor zwanzig Jahren erschienen und nicht mehr lieferbar sind. Und sie überprüft schonungslos, was nicht erzählt wurde und warum. Ist Wahrhaftigkeit im Erzählen von sich möglich?

Autofiktion, radikal und bewegend!

Angelika Klüssendorf, geboren 1958 in Ahrensburg, lebte von 1961 bis zu ihrer Übersiedlung 1985 in Leipzig; heute wohnt sie auf dem Land in Mecklenburg. Sie veröffentlichte mehrere Erzählbände und Romane und die von Kritik und Lesepublikum begeistert aufgenommene Romantrilogie „Das Mädchen“, „April“ und „Jahre später“, deren Einzeltitel alle für den Deutschen Buchpreis nominiert waren und zweimal auch auf der Shortlist standen. Zuletzt wurde sie mit dem Marie Luise Kaschnitz-Preis (2019) ausgezeichnet. Die französische Übersetzung ihres Romans „Vierunddreißigster September“ stand auf der Longlist des Prix Femina 2022.


Meine Meinung und mein Leseeindruck: Als erstes: ich habe diesen Roman nicht  eindeutig als *echten Roman* empfunden beim Lesen. Es sind für mich eher zehn Episoden aus einem sehr unglücklichen und gewalttätigen  Kinderleben in vergangenen DDR-Zeiten. Diese Episoden sind wohl vor zwanzig Jahren unter einem anderen Titel, bei einem anderen Verlag  veröffentlicht worden und die Autorin hat in der jetzigen Ausgabe unter jede dieser kleinen Erzählungen neue Eindrücke, Überlegungen und Erklärungen hinzugefügt. Das war für mich sehr hilfreich, denn so konnte ich diese  unterschiedlichen Textinhalte gut zwischen Fiktion und Autofiktion unterscheiden. 

Jede dieser im Titel harmlos klingenden Episoden strotzen nur so von unglaublicher körperlicher und seelischer Gewalt auch gegenüber ganz jungen Kindern. Die Eltern der Geschwister sind oft alkoholisiert, desillusioniert von ihrem Dasein und geben diese Lebens-Enttäuschungen ungehemmt und ungefiltert an ihre zwei Mädchen weiter. Nur die Erinnerung an ihre liebevolle Grossmutter gibt dem älteren Mädchen immer wieder Hoffnung, Mut und fantasievolle Einfälle um sich und ihre kleine Schwester gegen diese willkürliche Gewalt der Eltern zu schützen. Auch das immer wiederkehrende Abtauchen in die *Welt der Bücher * hilft ihr sehr.  Diese erste Episode nennt sich *Die Grossmutter im Kirschbaum*. Mit den Jahren wächst das Leid und das Kind wird in einem Kinderheim untergebracht, indem sie weder Fürsorge, Schutz oder Liebe erfährt. 

Ich habe mich beim Lesen immer wieder erschüttert gefragt wie ein Kind und/oder Jugendliche*r diese Misshandlungen  durch Familie und staatliche Behörden überhaupt ertragen kann ohne zu verzweifeln. Doch der Lebens - Überlebenswille eines jungen Menschen  ist anscheinend unermesslich gross.  

Ich gebe dieser lesenswerten,  stark autofiktionalen  Lektüre wertvolle FÜNF ***** Sterne und kann diese Episoden nur charakterstarken und mutigen Leser*innen empfehlen!







 

Sonntag, 3. September 2023

*Super Easy Backen* von Eloise Head - erschienen im Südwest Verlag

 

*Werbung, unbezahlt*

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Originaltitel: Fitwaffle´s Baking it easy. All my best 3-ingredient recipes and most-loved cakes and desserts

Originalverlag: Ebury Press

Hardcover, Pappband, 256 Seiten, 19,0 x 24,7 cm

100 farbige Fotos

ISBN: 978-3-517-10216-0

Erschienen am  29. März 2023

Inhalt/Klappentext: Backen war noch nie so einfach!


Hier kommt die deutsche Ausgabe des Amazon #1 Bestsellers von Eloise Head, dem Social-Media-Back-Star mit 7 Millionen Fans. Der Clou von »Fitwaffles« Rezepten? Unglaublich einfache und leckere Rezepte mit so wenig Zutaten wie möglich! In ihrem ersten Backbuch hat Eloise 100 ihrer beliebtesten und brandneuen Rezepte zusammengetragen, die das Backen so einfach machen. Fünfzig Rezepte mit nur 3 Zutaten, darunter die beliebte Cookies-and-Cream-Torte und köstlicher Schokoladen-Karamell-Kuchen, sowie all ihre Lieblingsrezepte mit 4 und 5 Zutaten, wie z.B. Spekulatius-Eis oder eine Tassen-Zimtrolle. Zum krönenden Abschluss gibt es noch ein paar Leckereien, für die man zwar ein paar mehr Zutaten benötigt, die es aber auf jeden Fall wert sind!

Durch ihre besonders simplen Back-Rezepte wurde die 28-jährige Influencerin Eloise Head in den Sozialen Medien berühmt. Ihren TikTok-Kanal @fitwaffle gründete die ehemalige Fitnesstrainerin im April 2018 und nur ein knappes Jahr später erreichte sie bereits 1 Millionen Views. Auch auf Instagram und einer eigenen Webseite finden die mittlerweile 7 Millionen Fans ihre süßen Trendrezepte.

Meine Meinung: Die Erfolge in den sozialen Medien der jungen Influencerin Eloise Head hatten mich beeindruckt und neugierig gemacht  auf die Print Ausgabe ihres ersten Backbuches . Ich wurde vom Äusseren des Buches nicht enttäuscht. Es ist farbig harmonisch aufgemacht und mit tollen Fotografien versehen auf den ca. zweihundertfünfzig Seiten. Auch die Gliederung des Buches in dreizehn unterschiedlich aufgeführte  Kapitel wie zum Beispiel *Fudge, Pralinen, Trüffel und Konfekt* oder *Kekse, Cookies und weiteres Flachgebäck * lässt nicht zu wünschen übrig. Alle Rezepte der dreizehn unterschiedliche Kategorien  wurden entweder in *Drei Zutaten*, Vier Zutaten* oder Fünf Zutaten* nochmals gekennzeichnet. 

Doch der Inhalt der Rezepte hat mich etwas verblüfft. In sehr vielen Rezepten  werden Fertigkekse, Zutaten wie  Schoko-Riegel und ähnliche  fertige Süssigkeiten der Zuckerlobby zum Backen, Rühren und Vermischen verwendet. Das Resultat dieser Rezeptideen ist nur logisch.

 ZU SÜSS, ZU FETT, ZU UNGESUND! 

Auch die angepriesenen *Drei Zutaten Rezepte* sind für backbegeisterte Menschen nicht interessant, sondern führen eher ahnungslose Anfänger*innen und/oder Kinder in diese einfache Magie der Backkünste ein. 

Ich werde trotzdem gern ab und zu in diesen Seiten blättern um für Kinder und Enkelkinder  eine schnelle und ungesunde Köstlichkeit zubereiten ;-) . 

Meine Bewertung: DREI *** Sterne für diesen einfachen Ratgeber für Backanfänger*innen. 

Vielen Dank an die Autorin und Verlag für diese Print-Ausgabe als Rezensionsexemplar.  


Donnerstag, 31. August 2023

*Momo* von Michael Ende - erschienen als Hörspiel bei *Hörbuch Hamburg*


 *Werbung unbezahlt*

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INHALT/Klappentext: In einer Großstadt lebt das Waisenmädchen Momo. Niemand weiß, woher sie kommt, aber alle kennen ihre Gabe: Sie kann wunderbar zuhören. Als seelenlose graue Herren auftauchen, die den Menschen ihre Zeit stehlen, wird die Welt lieblos und trist. Nur Momo lässt sich nicht beirren. Mit einer Blume in der Hand und einer Schildkröte an ihrer Seite macht sie sich auf den Weg, um die grauen Herren zu stoppen.

50 Jahre Momo – das neue Hörspiel zum Jubiläum!


»Momo«, der weltberühmte Märchen-Roman von Michael Ende, wird 50 und Hörspiel-Regisseur Robert Schoen inszeniert ihn neu – mit hochkarätigen Sprechern wie Friedhelm Ptok als Erzähler, Andreas Fröhlich als Meister Hora und Paula Drescher als Momo. Eine Geschichte von heute für die ganze Familie über Freundschaft, Entschleunigung und den Mut, anders zu sein, atmosphärisch und vielschichtig inszeniert mit der Musik des mehrfach ausgezeichneten Komponisten Tobias Unterberg.


Meine Meinung: Vor einigen Jahrzehnten habe ich das wunderbare Buch von Michael Ende gelesen und mich von dem kleinen Mädchen Momo und seinen Freund*innen  im alten Amphitheater verzaubern lassen. 

Nun gibt es ein frisch und neu aufgelegtes Hörspiel bei *Hörbuch Hamburg* und ich durfte es freundlicherweise bei Netgalley digital hören. Vielen Herzlichen Dank dafür an den Verlag und die Leseplattform. 

Der ursprüngliche  Text wurde aufgelockert mit Musik und  melodischen kleinen Liedern. Das hat mir sehr gut gefallen und meiner Fantasie Zeit und Raum gegeben mich sehr gut das Buch zu erinnern.  Die Sprecher haben es geschafft mit ihren Stimmen den Roman und die Charaktere der Protagonst*innen dem Leser in faszinierender  und authentischer Form nahezubringen. Als hervorragend empfand ich die markante und ruhige Erzählweise des Friedhelm Ptok. Auch die kindliche und fein variierende Sprache der MOMO (PAULA DRESCHER) hat mich verzaubert und in ihren Bann gezogen. Die *grauen Herren* treten wie im Roman mit erschreckender  Herz- und Kaltblütgikeit auf und erinnern an mögliche KI -Sprachen und technische Computermöglichkeiten zur Verfälschung der menschlichen Ausdrucksweise. Das Hörspiel ist nach wie vor aktuell, zeitlos und ein echter Klassiker, den Kinder und möglichst viele Menschen hören sollten. Die emotionale  Lieblosigkeit gegenüber Kindern und Erwachsenen, ihren  unerfüllten Bedürfnissen nach Zuwendung, Zeit und Beachtung mit der sich unsere Gesellschaft immer noch schwer tut wird auch im Hörspiel klar und eindringlich an ALT und JUNG übermittelt.

 Dieses Hörspiel ist ein wertvoller Beitrag, regt zum Nachdenken an über unsere Werte und die Umsetzung in unserer Gesellschaft.     

Donnerstag, 24. August 2023

*Agnes geht* von Katja Keweritsch - erschienen im Diana Verlag

 

*Werbung, unbezahlt*

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ORIGINALAUSGABE

Taschenbuch, Klappenbroschur, 400 Seiten, 12,5 x 18,7 cm

ISBN: 978-3-453-36148-5

Erschienen am  15. März 2023

INHALT/KLAPPENTEXT: Nach einem riesigen Streit mit ihrem Mann will Agnes nur noch weg. Ohne Plan geht sie los – zunächst ins Hotel, dann zu Fuß quer durch Hamburg, immer weiter, bis ins grüne Marschland der Elbe. Was, wenn sie einfach weiterliefe? Am Fluss entlang, bis nach Berlin. Ob das Gehen ihr Antworten schenkt? Vielleicht könnte sie herausfinden, wohin ihre beruflichen Träume verschwunden sind. Wo sie selbst eigentlich während all der Jahre des Kümmerns um Kinder, Haushalt und Familie geblieben ist. Und: ob ihre Ehe noch eine Chance verdient. Unter weitem Himmel wandert Agnes durch malerische Auen, begegnet Menschen und Möglichkeiten und geht Schritt für Schritt einer unerwarteten Zukunft entgegen.

Ein wundervoller Roman über die Liebe, das Glück des Alleinseins in der Natur und die Träume, die uns beflügeln.

Katja Keweritsch ist Ethnologin und Journalistin. Sie ist in einem friesischen Dorf aufgewachsen, von dem aus es sie schon früh in die Welt zog. Neben Köln und Hamburg studierte sie in Los Angeles und lebte zeitweise in Mumbai und auf Sansibar. Heute wohnt sie mit ihrer Familie an der Elbe. In ihren Romanen »Die wundersame Reise der Bienen« und »Agnes geht« schreibt sie über die Liebe und darüber, wie wichtig es ist, die eigenen Wünsche und Bedürfnisse nicht aus den Augen zu verlieren.

Mein Leseeindruck:
Die Autorin ist mir positiv bekannt durch ihr Buch *Die wundersame Reise der Bienen*, dessen Rezension auch hier zu finden ist. 
Nun bin ich in  *Agnes geht* und deren Verzweiflung über einen verletzenden Streit mit ihrem langjährigen Ehemann wieder los gereist und zwar zu Fuss durch Hamburg und anschließend durch wunderbare Naturlandschaften am Elbufer entlang. Diese malerischen und poetischen Beschreibungen der Autorin haben mir gut gefallen und mich beeindruckt. 

Agnes lässt ihre Gedanken beim Wandern fliessen und nimmt mich mit auf ihre vergangene Lebensreise. Als Biologin hat sie sich in jungen Jahren verliebt, eine strebsamen Arzt geehelicht und bald darauf war sie Mutter von zwei reizenden und geliebten Kindern.  Sie lebt im sogenannten *Muttiversum*. Ein Ausdruck, den ich als ziemlich abwertend und ungerecht empfinde, zumal sich die Protagonistin Agnes über sechzehn Jahre begeistert mit ihrer Rolle als sorgende Ehefrau und Mutter identifiziert hat. Plötzlich fällt ihr auf, dass sie auf ihre berufliche Karriere verzichtet hat ? Diese neue Wandlung und Haltung  der Protagonistin zu ihrem bisherigen Leben empfand ich als ziemlich unrealistisch, naiv und nicht überzeugend.  

Das Buch liest sich locker, leicht und flüssig, dank des guten Schreibstils der Autorin. Und doch hielt sich meine Sympathie und mein Verständnis für diese plötzliche Selbstfindungswanderung der Agnes in Grenzen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine junge Frau in heutiger  Zeit sich so ihrer beruflichen Zukunft und der Realität des Familienlebens verschliesst, zumal sie vor der Familiengründung eine begeisterte Biologin war. Ich fand diese ganze Situation zu absurd, zumal sie ohne Planung ihrer Wander Route, schlecht ausgerüstet und ohne Rücksicht auf die Familie einfach davongelaufen ist. Irgendwie verständlich in einer verzweifelten Stimmungslage - aber auch wieder nicht.  War das wirklich nötig? Hat sie so wenig Selbstvertrauen als Mutter und Frau? Die schwierige Situation der Vereinbarung von Beruf und Familie für Frauen wird von unserer Gesellschaft immer noch nicht ernst genommen, aber es gibt unterschiedliche Wege zum Lösen dieser Probleme.

Doch auch der ungerechte Umgang mit ihrer unbändigen Wut auf Ehemann und Familie hat mir nicht gefallen, denn letztendlich hatte sie sich vor Jahren freiwillig für ihr *Muttiversum* entschieden und es lange Jahre einfach laufen lassen.  
Ich bin mit Agnes  leider nicht wirklich warm geworden. Zum Glück hat die Realität sie wieder eingeholt auf ihrer Wanderung,,,,,

Meine Bewertung: DREI *** Sterne. 

Vielen Dank an die Autorin und den Verlag für das Print-Rezensionsexemplar.  



Dienstag, 15. August 2023

*Die Weltenseglerin* von Nadja Raiser - erschienen im Knaur Verlag

 

*Werbung, unbezahlt*

Verlag: Knaur HC  512 Seiten

ISBN: 978-3-426-22791-6

Erscheinungstermin: 03.07.2023

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INHALT/KLAPPENTEXT: Eine wagemutige Frau – ein unerhörtes Abenteuer – und eine große Liebe:

Im historischen Roman »Die Weltenseglerin« begleiten Sie die junge Portugiesin Mariella Alvaro und ihren berühmten Onkel Fernando Magellan auf einer der spektakulärsten Entdeckungsreisen der Seefahrt.

Portugal, 1519: Um der Ehe mit einem gewalttätigen Trinker zu entgehen, flüchtet sich die junge Mariella Alvaro als Mann verkleidet auf die Concepción – eines der fünf Schiffe, mit denen ihr Onkel Fernando Magellan den westlichen Seeweg von Spanien zu den Gewürzinseln Indonesiens erkunden will.

Als Mariellas Tarnung schließlich auffliegt, muss sie sich nicht nur gegen zermürbende Flauten und lebensbedrohliche Stürme behaupten: Die Matrosen begegnen ihr entweder mit offener Feindseligkeit, weil sie überzeugt sind, eine Frau an Bord würde Unglück bringen; oder sie werfen ihr Blicke zu, die Mariella als mindestens ebenso gefährlich empfindet.

In die größte Gefahr bringt Mariella jedoch ihr eigenes Herz, das sie ausgerechnet an den ehemaligen Kapitän Juan Sebastián de Elcano verliert …

An der Seite der wagemutigen Mariella lässt uns Nadja Raisers historischer Roman die Entdeckung der Südpassage an Feuerland vorbei miterleben: mitreißend, dramatisch und gewürzt mit einer leidenschaftlichen Liebesgeschichte. 

Nadja Raiser lebt mit ihrem Ehemann und Kindern am Rande der Allgäuer Alpen. Seit ihrer Kindheit liebt sie es, in selbstgeschriebene Geschichten abzutauchen. Während ihre Anfänge noch auf Disketten schlummern, hat sie Anfang 2020 den Schritt in die Öffentlichkeit gewagt. Seitdem schreibt die gelernte Erzieherin für ihr Leben gerne Romane und Kurzgeschichten in verschiedenen Genres.

MEIN LESEEINDRUCK:

Die Autorin nimmt uns mit auf eine historisch verbürgte Seereise mit dem berühmten Fernando Magellan, der  Ende 1520  auf einer Expedition mit fünf Schiffen die SÜDPASSAGE in den Pazifischen Ozean, an Feuerland vorbei, entdeckt hat. Die Autorin hat dieses wichtige und aufregende Ereignis mit Hilfe der damaligen Aufzeichnungen von Antonio Pigafetta aufgeschrieben und mit fiktiven Protagonisten zu einer lebendigen und spannenden Abenteuerreise zu den sogenannten *Gewürzinseln Indonesiens* für die Leser*innen aufbereitet. Der flüssige und angenehm zu lesende Schreibstil hält ausserdem in Atem und begeistert. Allerdings befinden sich in den fünfhundert (500) Seiten des Buches einige Längen auf Grund der Liebesgeschichte zwischen Mariella und Juan, die einen sehr grossen Raum einnimmt. 

Um einer Ehe mit einem ungeliebten Trinker zu entgehen tarnen sich Mariella Alvaro und ihre Begleiterin Emi in Männerkleidung und reisen als *blinde Passagiere* auf dem Schiff des Onkels Fernando Magellan mit. Als ihr Aufenthalt auf dem Segelschiff nicht mehr zu verbergen ist, sind sie den Seeleuten und den Kapitänen der fünf Expeditionssegler hilflos ausgeliefert. Eine weibliche Person an Bord bringt allen Unglück, so die Meinung der Seeleute.  Plastisch und mit viel Fantasie wird das raue Leben an Bord eines damaligen Seglers dargestellt. Hunger, Stürme und ihnen feindlich gesinnte Bewohner fremder Kulturen machen das Leben an Bord und an Land im wahrsten Sinne des Wortes *lebensgefährlich*. Mariella verliebt sich verbotenerweise in den Kapitän Juan Sebastián de Elcano und so nimmt ein dramatisches Schicksal aller Mitsegler an Bord seinen Lauf.....

Meine Bewertung: VIER **** Sterne für diese wagemutige Seereise zu den Gewürzinseln Indonesiens. 

Herzlichen Dank an die Autorin und den Knaur Verlag für dieses Rezensionsexemplar! (Print Ausgabe).



 


Dienstag, 8. August 2023

*Das Erbe der sieben Familien* von Matteo Strukul - erschienen im Goldmann Verlag

 

*Werbung, unbezahlt*

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DEUTSCHE ERSTAUSGABE

Aus dem Italienischen von Ingrid Exo, Christine Heinzius

Originaltitel: La corona del potere

Originalverlag: Newton Compton

Paperback , Klappenbroschur, 704 Seiten, 13,5 x 20,6 cm

ISBN: 978-3-442-49345-6

Erschienen am  22. Februar 2023

INHALT/KLAPPENTEXT: 1494 regiert auf der italienischen Halbinsel das Chaos. Während das Volk von Florenz in den Bann des Mönchs Savonarola gerät und Piero de’ Medici aus der Stadt jagt, betreibt in Rom der Borgia-Papst Alexander VI. eine korrupte Vetternwirtschaft und vergnügt sich schamlos mit seinen Mätressen. Unterdessen verbündet sich der Mailänder Ludovico Sforza mit dem französischen König und ermöglicht es ihm, die Alpen zu überqueren und in Italien einzumarschieren. Krankheit, Unterdrückung und Blutvergießen sind die Folge. Doch dann regt sich unter den Italienern mutiger Widerstand gegen die Knechtschaft der Anjou ...

Matteo Strukul wurde 1973 in Padua geboren. Er hat Jura studiert und in Europäischem Recht promoviert. Seine Romane wurden für die wichtigen italienischen Literaturpreise nominiert. Strukul lebt mit seiner Frau Silvia abwechselnd in Padua, Berlin und Transsilvanien. In »Das Geheimnis des Michelangelo« bezieht er sich auf eine historische Sensation: 2009 fand der italienische Kunsthistoriker und Restaurator Antonio Forcellino heraus, dass Michelangelo Buonarroti, das Bildhauergenie der italienischen Renaissance, ein Mitglied der sogenannten „Spirituali“ war oder zumindest mit ihnen sympathisierte. Die „Spirituali“ waren eine häretische, also ketzerische Sekte, die die katholische Kirche erneuern wollte. Sie verfolgten das Ideal einer weniger machtpolitisch ausgerichteten und wieder spirituellen Kirche – Anliegen, die für den Vatikan äußerst gefährlich waren. Ein Beweis für die Nähe des Bildhauergenies zur ketzerischen Sekte ist z. B. sein berühmtes Grabmal für Papst Julius II. Eine Figur des Grabmals hält eine Fackel in der Hand, ein Synonym für das Licht der Wahrheit, das auch das Papsttum erleuchten sollte. Dass Michelangelo damals – erfolglos – dazu aufgefordert wurde, die Fackel zu entfernen, zeigt, dass seine Auftraggeber sie richtig als Symbol der „Spirituali“ gedeutet haben. Dieses sensationelle Forschungsergebnis von Antonio Forcellino hat Matteo Strukul nicht nur beeindruckt, sondern auch seine Fantasie angeregt: Michelangelo – ein Ketzer – das hätte sich der Autor selbst nicht besser ausdenken können. Und so hat Matteo Strukul „Das Geheimnis des Michelangelo“ geschrieben, einen großen historischen Roman, in dem er die wahre historische Sensation um den Bildhauer mit einer fiktiven Handlung verbindet.

Mein Leseeindruck: Allgemein bekannt aus der Zeit der italienischen  Renaissance sind die Namen der Familien und Geschlechter Borgia und Colonna (Rom), Medici (Florenz), Visconti-Sforza (Mailand), Aragón (Neapel) und Condulmer (Venedig).

Diese Zeiten in ihrer politischen Macht und dem starken Einfluss dieser Familien-Geschlechter beschreibt Matteo Strukul in diesem sehr umfangreichen Werk in fast siebenhundert Seiten.  Er hat es in vier Teilen verfasst. Eigentlich ist es ein relativ kurzer Zeitraum und zwar von 1488 - 1507. Der Roman ist vollgepackt mit politischen Machtintrigen, Kriegsereignissen, Unterdrückung und brutalem Blutvergiessen. Das Haus Anjou (Frankreich) bedroht die italienischen Stadtstaaten, entzweit sie untereinander und marschiert in das Land ein.  Es sind wohl auch sehr treffende Beschreibungen der historischen Protagonisten.  Detailreich und atmosphärisch sehr stimmig wird diese Mischung den Leser*innen unterbreitet. Eine gelungene Mischung von Fiktion und historisch belegbaren Ereignissen. 

Und doch bin ich leider mit diesem Buch nicht richtig warm geworden und  habe mich teilweise zum Weiterlesen zwingen müssen. Der Autor hat viele Ereignisse in kleinste Kapitel von oft nur vier bis sechs Seiten aufgeschrieben - immer wieder mit anderen Ereignissen, Personen und Daten. Merkwürdigerweise wurde es dadurch für mich eher schwierig die Übersicht zu behalten, was vielleicht auch an der grossen Anzahl von Protagonist*innen lag. 

Ich hätte mir mehr Lesevergnügen gewünscht und bin etwas enttäuscht von diesem fulminanten Werk.

Meine Bewertung: Drei  *** Sterne für diesen guten historischen Roman. 

Herzlichen Dank an den Autor und den Goldmann Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplar!

Sonntag, 6. August 2023

*EINE GUTE ZEIT ZU LEBEN* von Hubert Messner und Lenz Koppelstätter - erschienen im Ludwig Verlag

 

*Werbung, unbezahlt*

ORIGINALAUSGABE

Hardcover, Pappband mit Schutzumschlag, 176 Seiten, 12,5 x 20,0 cm

ISBN: 978-3-453-28162-2

Erschienen am  14. Juni 2023

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INHALT/KLAPPENTEXT: Corona, Krieg, Klimakrise – ist unsere Welt aus den Fugen geraten? Dürfen wir noch optimistisch in die Zukunft blicken? Können wir unseren Kindern diese Welt noch zumuten? Im Leben des Frühchen-Mediziners und Abenteurers Hubert Messner ging es oft um Leben und Tod. Aus eigener Erfahrung weiß er: Es kommt auf uns selber an, wie wir Hindernisse und Schwierigkeiten meistern. Krisen gehören dazu – sie sollten uns nicht aus der Bahn werfen. Schon gar nicht heute. Denn noch nie in der Menschheitsgeschichte gab es eine Zeit, in der es uns so gut ging wie jetzt und in der die Zukunft so sehr in unseren eigenen Händen lag. Und in den Händen der nächsten Generation.

Unser Lebensglück steckt nicht in einem komfortablen Leben ohne Hindernisse, sondern in der Selbstbestimmung, in der Freiheit, unser Leben individuell zu planen und zu gestalten, selbstbestimmt Erfahrungen und Erlebnisse zu sammeln.

Hierfür braucht es lediglich etwas Mut und Eigeninitiative. Für Hubert Messner ist klar: Das Leben ist lebenswert. Nach wie vor und mehr denn je!

Hubert Messner, geboren 1953, ist in einem Südtiroler Bergdorf im Villnößtal aufgewachsen. Er hat in Innsbruck Medizin studiert, in Modena Kinderheilkunde und wurde in Mailand, Graz, Toronto und London zum Neonatologen ausgebildet, bevor er in Bozen die Neonatologie-Abteilung übernahm und diese als Chefarzt mit großem Erfolg ausbaute. Seinen Bruder, die Bergsteigerlegende Reinhold Messner, begleitete er als Expeditionsarzt mehrere Male in den Himalaja und in Eiswüsten. Er ist seit 2018 pensioniert und engagiert sich für soziale Projekte, wie unter anderem Essen auf Rädern und freiwillige Arbeitseinsätze in den Sommermonaten auf steilen Bergbauernhöfen. Er setzt sich für Aufklärung rund um das Thema Impfung ein und arbeitete während der Coronapandemie zeitweise auf einer Covidstation.

Hubert Messner lebt mit seiner Frau und drei Söhnen in Südtirol.


Lenz Koppelstätter, Jahrgang 1982, ist in Südtirol geboren und aufgewachsen. Er studierte Politik und Sozialwissenschaften in Bologna und Berlin und besuchte die Deutsche Journalistenschule in München. Heute ist er tätig für die »Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung«, »GEO« und »Salon«, er veröffentlichte einen Roman über Alma und Gustav Mahler in Toblach und schreibt eine erfolgreiche Südtirol-Krimireihe. Mit seiner Frau und zwei gemeinsamen Kindern lebt er in einem Weindorf südlich von Bozen.

Mein Leseeindruck: Sicher hat sich jeder Mensch in diesen Zeiten schon einmal folgende Fragen  und Überlegungen gestellt, wie von Hubert Messner in diesem Buch beschrieben.

Zitat Seite Seite 8/9 : " Was ist also los mit unserer Welt? Warum stellen wir Kinder - unsere fortwährende Existenz - infrage? Warum sehnen wir uns nach einem idealisierten Gestern? Wann wird endlich wieder alles so normal, wie es niemals war? Nie war etwas so wie immer. Wenn, dann nur so wie früher. Und damit nicht besser als heute. Doch was war denn früher? " Zitat Ende.

Mögliche Antworten geben uns die beiden Autoren des oben abgebildeten Buches auf ca. einhundertsiebzig Seiten. Hubert Messner hat uns sehr intime und ehrliche Antworten aus seinen Kindheits - und Familienerinnerungen im damals noch abgeschiedenen St. Peter im Villnößtal geschenkt. Das Buch würde ich fast als eine Autobiografie bezeichnen, denn vom Mitautor Lenz Koppelstätter erfahren die Leser*innen nicht allzuviel. Ich nehme an, dass ER  Hubert Messner beim Verfassen des Textes mit unterstützt hat, denn Hubert Messner ist ein bekannter Neonatolge (ein Kinderarzt , der sich auf die Behandlung von *Frühchen* spezialisiert hat). Er hat während seines Berufsleben ca. 30 000 kleinen Menschenkindern den Start ins Leben erleichtert und ermöglicht. 

Schon der positive Titel des Buches hat in mir Neugier und Hoffnung auf umsetzbare Antworten geweckt . Und so war es auch. Gute und hoffnungsvolle Denk- und Handelsansätze für unser *Leben* gab es fast auf jeder Seite und ich habe es dank des einfachen und sehr gut verständlichen Schreibstils in kürzester Zeit mit Begeisterung gelesen. Denn es ist auch ein Buch über andere Abenteuer seines Lebens. Er hat mit seinem berühmten und bekannten Bruder, dem Bergsteiger Reinhold Messner die Welt bereist. Die beiden Brüder sind dabei fast ums Leben gekommen. Eine enge Familienbindung zu den Geschwistern, Eltern sowie der eigenen Familie mit drei Söhnen wird behutsam und liebevoll in Worten gezeichnet. 

Aber natürlich kommt auch das *Heute und Jetzt* zur Sprache, die Klimaprobleme, der Massentourismus in den Alpen. Unser unmässiges Streben nach materiellem Besitz und Luxus. Ein fest in der Gesellschaft seit Jahrzehnten verankertes Verhalten -- sowie die sträfliche Vernachlässigung dieser Probleme, die wir unseren Kindern und Enkelkindern hinterlassen.  

Trotz des Aufzeigens all dieser unerledigten Aufgaben gibt das Buch Hoffnung. Hoffnung und Vertrauen in die junge Generation, die in vielem schon so anders handelt als wir , die ältere Generation. 

Meine Bewertung: FÜNF ***** STERNE für diesen wertvollen Ratgeber.

Herzlichen Dank an den Autor und den Verlag für die Zusendung des gebundenen Rezensionsexemplar. 



Montag, 31. Juli 2023

*Der Himmel über Cornwall* von Liz Fenwick - erschienen im Goldmann Verlag

 

*Werbung unbezahlt*

DEUTSCHE ERSTAUSGABE

Aus dem Englischen von Kristina Lake-Zapp

Originaltitel: The River Between Us

Originalverlag: HQ

Taschenbuch, Broschur, 560 Seiten, 12,5 x 18,7 cm

ISBN: 978-3-442-49318-0

Erschienen am  21. Juni 2023

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INHALT/KLAPPENTEXT: Theodora hat ein altes Haus im idyllischen Cornwall gekauft, um nach ihrer gescheiterten Ehe einen Neuanfang zu wagen. Doch als sie zum ersten Mal vor dem Boatman’s Cottage steht, muss sie feststellen, dass ihr neues Heim seine besten Zeiten hinter sich hat. Entschlossen krempelt Theo die Ärmel hoch, beginnt mit der Renovierung des Hauses und verhilft dem verwilderten Garten zu alter Pracht. Dabei stößt sie auf geheimnisvolle, hundert Jahre alte Briefe, die von einer tragischen Liebe erzählen. Während Theo immer tiefer in die Geschichte der Liebenden eintaucht, öffnet sich auch für sie selbst ein Weg zu neuem Glück …

Liz Fenwick hat schon an vielen Orten auf der Welt gelebt. Doch schließlich ist die dreifache Mutter ihrem Herzen gefolgt und nach England gezogen. Denn wirklich zu Hause fühlt sie sich nur in ihrem Cottage in Cornwall, wo auch ihre Romane beheimatet sind.


Mein Leseeindruck: Dieser wunderbar geschriebene Wohlfühlroman spielt in zwei Zeitebenen. Einmal im HEUTE UND JETZT  sowie im Jahr 1914 zu Beginn des 1. Weltkriegs in Grossbritannien. 
Die Autorin erzählt fesselnd und doch behutsam vom Leben zweier Frauen und Schicksale, wie sie unterschiedlicher kaum sein können. Das Buch liest sich flüssig und faszinierend und ich konnte es kaum zur Seite legen. 

Die 54 jährige Theodora hat sich nach dem Scheitern ihrer Ehe nach Cornwall zurückgezogen und ein altes Cottage gekauft. Mit Elan und dem entschlossenen Überwinden vieler  baulicher Hindernisse inmitten eines völlig verwilderten Gartens renoviert sie Boatman's Cottage , gelegen am Fluss Tamar,  der Devon und Cornwall trennt.  Es kommt ihr zugute dass sie immer schon ein Händchen für Botanik hatte und diese Leidenschaft in ihrer vergangenen Ehe gut ausleben konnte. Theodora findet im fast verfallenen Cottage einhundert Jahre  alte Briefe, die eine Zeit um den 1. Weltkrieg herum beschreiben. Eine spannende Suche nach den Zeugnissen dieser vergangenen Zeit beginnt und wir begleiten als Leser*innen die Lebens - und Liebesgeschichte der adligen Alice mit dem jungen Flussmeister Zachariah Carne. 
Gesellschaftliche Hürden trennen die beiden Liebenden und es kommt zu tragischen Vorfällen.  Die junge Alice begehrt auf, sperrt sich dem gängigen Frauenbild ihrer Zeit und setzt sich für das Frauenwahlrecht in England ein. 

Hat ihre Liebe eine Zukunft und was gibt es für geheimnisvolle Verbindungen zu Theodora und dem HEUTE UND JETZT ?

DAS müsst ihr euch nun selber erlesen und ich verspreche euch spannende und angenehme Lesestunden....

Meine Bewertung: FÜNF ***** Sterne für diese fantasievolle Geschichte aus dem Genre Liebe und Wohlfühlroman. 

Herzlichen Dank an die Autorin und  den Verlag für das Rezensionsexemplar mit dem anheimelndem Cover. 

 


Dienstag, 11. Juli 2023

*So weit der Fluss uns trägt* von Shelley Read - erschienen bei C.Bertelsmann

 

*Werbung, unbezahlt*

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Erschienen am  28. Juni 2023

INHALT/KLAPPENTEXT: Am Fuße der Berge Colorados strömt der Gunnison River an einer alten Pfirsichfarm vorbei. Hier lebt in den 1940ern die 17-jährige Victoria mit ihrem Vater und ihrem Bruder in rauer Abgeschiedenheit. Doch der Tag, an dem sie dem freiheitsliebenden Wil begegnet, verändert alles. Bald ist Victoria gezwungen, das Leben, das sie kennt, aufzugeben und in die Wildnis zu fliehen. Dort muss sie ums Überleben kämpfen – um ihr eigenes und um das ihres ungeborenen Kindes. Als sie endlich die Kraft findet, neu anzufangen, droht der Fluss, alles zu zerstören, was ihrer Familie seit Generationen ein Zuhause war. 


Ein lebenskluger Roman über unsere Verbindung zur Natur, über Familie und die Stärke einer Frau, die Unglaubliches erlebt und doch niemals den Mut verliert.

Shelley Read lebt in fünfter Generation mit ihrer Familie mitten in den rauen Elk Mountains in Colorado. Sie ist tief verwurzelt in dieser Gegend und ihrer Natur, die auch ihren Debütroman inspiriert und geprägt hat. »So weit der Fluss« uns trägt hat weltweit für großes Aufsehen gesorgt und erscheint in über 30 Ländern.

Wibke Kuhn, Jahrgang 1972, arbeitete nach dem Studium der Skandinavistik und Italianistik zunächst im Verlag. 2004 machte sie sich als Übersetzerin selbstständig. Sie überträgt skandinavische, englischsprachige und niederländische Romane und Sachbücher ins Deutsche (u. a. Stieg Larsson, Hendrik Groen und Nell Leyshon) und lebt in München.


Meine Meinung: Ein Fluss fliesst unentwegt dahin, wie das Leben der Menschen. Doch plötzlich passiert nur eine Kleinigkeit, der Fluss verändert seinen Lauf, wird gar gestoppt , vergewaltigt und verliert seine natürliche Leichtigkeit und das Fliessen in der Natur. 

So ähnlich  erging es auch der jungen siebzehnjährigen Torrie (Viktoria Nash) aus Colorado. Ihr junges Leben floss sanft und beschützt von ihrer Familie auf einer Pfirsichplantage in der Nähe der Kleinstadt Iola dahin. Die zufällige Begegnung mit dem sanften und  gut aussehenden indigenen Will Moon hat sie aus der Bahn geworfen und in das bisher grösste Abenteuer mit ihrer ersten, grossen Liebe gestürzt. 

Das Buch liest sich enorm bildgewaltig, flüssig  und nahm mich völlig gefangen. Dieser unglaublich gute Debüt Roman der Autorin beginnt in den 1940er Jahren und endet in den 1970er Jahren. Jahre voller Wandel für die Gesellschaft in Colorado und den amerikanischen Kontinent. Die Industriegesellschaft verändert die Umwelt, Städte verschwanden und auch Menschen. Oft durch Gewalt und Willkür ihrer Mitmenschen. Das hat die indigene Bevölkerung des Kontinents Amerika bitter erfahren müssen -  bisher über Jahrhunderte hinweg. Auch der Vietnam-Krieg verändert ein ganzes Land. Die Landschaft wird neu geprägt durch die Aufstauung des Gunnison River zu einem See und dem Verschwinden der Kleinstadt Iola.  

Die junge Torrie erträgt die Konsequenzen ihrer Liebe mit solch einer Stärke und Willenskraft, die mir persönlich fast unmenschlich erschien.  Sie flieht  in die Berge, lebt dort einsam allein in einer Hütte ohne Vorkehrungen und Beistand von Menschen. Sie verhungert fast, verliert dadurch alles.  Ihr Liebstes, ihre grosse Liebe, ihre Familie, das behütete Leben auf der  Pfirsich-Farm. Aber ihr Leben fliesst weiter, dank zufälliger, glücklicher Umstände. Es ist holperig, voller Probleme und Hindernisse und wir begleiten Viktoria mit ihrem nie zu linderndem Schmerz über Jahrzehnte hinweg. Bis ihr  Dasein eine weitere Überraschung und Wende und diese packende Geschichte ein befriedigendes Ende erfährt,,,,, 

Meine Bewertung: FÜNF ***** Sterne für diese dramatisch und fesselnd erzählte Lebensgeschichte einer starken Frau. 

Herzlichen Dank an die Autorin und den C.Bertelsmann Verlag für das gebundene Rezensionsexemplar mit dem schönen Cover. 

  

Freitag, 7. Juli 2023

*Jahrhundertsommer* von Alice Grünfelder - erschienen im dtv-verlag

 

*Werbung unbezahlt

Verlagslink

Erscheinungsdatum: 18.05.2023 

Inhalt/Klappentext: Murrheim, 60er-Jahre: Als Magdas Mann sie wegen einer jüngeren Frau verlässt, bricht für sie eine Welt zusammen. Denn in ihrem Baden-Württembergischen Heimatort ist sie die einzige geschiedene Frau weit und breit. Das bringt sie nicht nur in finanzielle Nöte, auch ein gesellschaftliches Leben ist kaum mehr möglich, ihre Tochter Ursula wird in der Schule gehänselt.

Doch Magda ist entschlossen, nicht aufzugeben, sie geht Putzen, nimmt jeden Job an. Auf einem Dorffest lernt sie einen amerikanischen Soldaten kennen, mit dem sie einen unvergesslichen Sommer verbringt. Unvergesslich auch deshalb, weil er eines Tages einfach verschwunden und Magda schwanger ist.

Das ohnehin schwierige Verhältnis zu Tochter Ursula, die inzwischen selbst ein Kind hat, wird immer problematischer. Magda bekommt ihre Tochter Ellen und schlägt sich mehr schlecht als recht durch. Zwar gibt sie trotz der widrigen Umstände nicht so schnell auf und stellt sich durchaus den Herausforderungen und gesellschaftlichen Umwälzungen der Zeit. Doch als ihr Leben wieder einmal an einem Tiefpunkt angelangt ist, hat Enkel Viktor eine zwielichtige Geschäftsidee: Endlich scheint Magda ein Leben in Glück zum Greifen nah.

Alice Grünfelder, aufgewachsen in Schwäbisch Gmünd, studierte nach einer Buchhändlerlehre Sinologie und Germanistik in Berlin und China. Sie war Lektorin beim Unionsverlag in Zürich, für den sie unter anderem die Türkische Bibliothek betreute. Seit 2010 unterrichtet sie Jugendliche und ist als freie Lektorin tätig. Alice Grünfelder ist Herausgeberin mehrerer Asien-Publikationen und veröffentlichte unter anderem Essays und einen Roman. Sie lebt und arbeitet in Zürich.


Meine Meinung : Dieses Buch hat mich geschockt und wieder einmal die Augen dafür geöffnet wie schwer es alleinstehende, verlassene und/oder ledige Frauen mit Kindern in den 60er Jahren im ländlichen Raum hatten.

Magdas's Ehemann verlässt sie und die beiden jungen Kinder wegen einer jüngeren Frau. Das allein löst im schwäbischen Dorf Gerede und Ächtung aus. *Magda muss wohl selbst daran schuld sein* - so die öffentliche Meinung der Dorfbewohner*innen. Es wird über sie *gschwätzt* und als Magda den in Deutschland stationierten amerikanischen Soldaten John kennenlernt, einen wunderschönen Sommer mit ihm verbringt, er nach Vietnam einberufen wird und Magda Nachwuchs, das dritte Kind Ellen von ihm erwartet, nimmt das Gerede und die Verachtung kein Ende mehr. Dieser *Makel* wird Magda's Kinder und Enkel  jahrzehntelang unheilvoll verfolgen.  Die einfache und gutmütige Frau arbeitet ihr Leben lang schwer als Putzfrau, in einer Gärtnerei, um sich und ihre Kinder durchzubringen, hat nur noch ihre glücklichen Erinnerungen an die vergangene Zeit mit John. 

Der ganz besondere, gut und flüssig zu lesende Schreibstil der Autorin mit der vom dortigen Dialekt geprägten Ausdrucksweise und  den Gedankengängen der jeweiligen Protagonisten, hat mich fasziniert und gefesselt. Alice Grünfelder widmet sich kapitelweise der Entwicklung von Magda's Leben und Charakter.  Deren sich von ihr abwendenden Kindern Ursula, Ellen und dem Sohn sowie dem geliebten Enkel Viktor gibt sie in eigenen Abschnitten jeweils eine Stimme von Kindheit an bis ins Erwachsenenalter. Das biedere und spiessige Dorfleben wird den Leser*innen  dadurch bildhaft und eindrucksvoll vermittelt. Es ist voller Vorurteile, Neid, Gehässigkeit gegenüber dieser  Aussenseiter-Familie, die materiell zu kämpfen hat und keine emotionale Unterstützung und/oder Anerkennung im Dorf bekommt. 

Es ist ein trauriges Buch, von einer damaligen Realität erzählend , welche eine ganze Familie zerstört und vernichtet hat. 

Meine Bewertung: Fünf ***** Sterne.

Herzlichen Dank an die Autorin und  den dtv-Verlag für das gebundene Rezensionsexemplar.   

 


Donnerstag, 6. Juli 2023

*Die Wunde* von Oxana Wassjakina erschienen im Aufbau-Verlag / Blumenbar

 

*Unbezahlte Werbung*

Verlagslink

Verlag

Blumenbar

Veröffentlichung

17.05.2023

Inhalt/Klappentext: Eine junge Frau bringt die Asche ihrer Mutter nach Sibirien, um sie in ihrer Heimatstadt Ust-Ilimsk zu bestatten. Von Wolgograd nach Moskau, von Moskau nach Nowosibirsk und Irkutsk mit dem Flugzeug und dann mit dem Bus durch die Taiga. Es ist eine Reise durch die harte postsowjetische Realität und zugleich eine Suche nach der Herkunft und Identität der Ich-Erzählerin. Sie nimmt Abschied von ihrer Mutter und versucht sie zugleich im Schreiben festzuhalten, bevor sie ihr zu entgleiten droht. Am Ende findet sie eine eigene Sprache, durch die sie bei sich selbst ankommt. Oxana Wassjakina erzählt vom Tod, aber auch vom selbstbestimmten lesbischen Leben und feministischen Schreiben, lakonisch und mit einer Offenheit, die geradezu wehtut.

Oxana Wassjakina, 1989 in Ust-Ilimsk an der Angara (Sibirien) geboren, ist Autorin, Kuratorin und feministische Aktivistin. Seit etwa zehn Jahren lebt sie in Moskau, wo sie das Gorki-Literatur-Institut besucht hat. Bisher hat sie vor allem Gedichte veröffentlicht. »Die Wunde« ist ihr erster Roman.

Maria Rajer, 1987 in Ust-Kamenogorsk (Kasachstan) geboren, studierte Slawistik und Germanistik an der Staatlichen Universität St. Petersburg und der Humboldt Universität zu Berlin. Seit 2013 arbeitet sie als freie Übersetzerin aus dem Russischen. Zu den von ihr übersetzten Autor:innen gehören Mascha Alechina, Dmitri Gluchowski, Wassili Grossman und Andrej Platonow.

Meine Meinung: Die junge Autorin hat mich mit ihrem Debüt Roman ziemlich verunsichert und konnte mich mit ihrem für mich intellektuell erscheinendem Schreibstil nicht begeistern und auf ihre Reise mitnehmen. Eigentlich ist es ein Thema, welches jeden Menschen berühren kann. Es geht um das Leben, den Tod und das Leiden der eigenen Mutter, sowie um die Mutter-Tochter Beziehung. Auch die Suche nach einem selbstbestimmten Leben der jungen lesbischen Frau wird thematisch aufgearbeitet. Sicher hat die Autorin autobiografische Sichtweisen mit fiktionalen Ansichten vermischt und versucht , dieses für den Leser verständlich aufzuzeigen. 

Für mich persönlich waren diese Ausführungen über den Transport einer Urne mit der Asche der verstorbenen Mutter quer durch Russland nach Sibirien nicht interessant und ich konnte nur eines aus diesem Buch mitnehmen: es waren die Beschreibungen des oft absurden russischen Alltags, die mir völlig fremd und unverständlich erschienen. Auch die offen und ehrlich dargelegten  Beziehungsprobleme der jungen lesbischen Frau konnten mich nicht erreichen und blieben mir unverständlich und meinem eigenen Empfinden über menschliche Beziehungen, egal welchen Geschlechtes, fern.  

Meine Bewertung: DREI *** gute Sterne für diesen Debüt-Roman.

Vielen Dank an die Autorin und den Aufbau-Verlag/Blumenbar für das gebundene Rezensionsexemplar!

  

Freitag, 30. Juni 2023

*Terra Nova* von Marion Herzog - erschienen im Heyne Verlag

 

*unbezahlte Werbung*

ORIGINALAUSGABE

Originaltitel: Terra Nova

Paperback , Klappenbroschur, 432 Seiten, 13,5 x 20,6 cm

ISBN: 978-3-453-42452-4

Erschienen am  14. Dezember 2022

Verlagslink

Klappentext/Inhalt: Kurz nachdem Kaja und die Rebellen aus der unterirdischen Bunkeranlage Hope of Tomorrow entkommen sind, stellen sie fest, dass sie vom Ältestenrat belogen wurden: Es gab immer Menschen an der Erdoberfläche. In riesigen Siedlungsanlagen leben die Bewohner in Wohlstand und Sicherheit. Doch wie die Archianer bezahlen auch sie einen hohen Preis dafür. Citizen One regiert mit eiserner Faust über seine Untertanen. Die einzigen, die in relativer Freiheit leben, sind die Outlaws, die sich in ein ausgeklügeltes Höhlensystem zurückgezogen haben, das sie vor den radioaktiven Stürmen, die immer wieder über die Erde tosen, schützt – und vor Citizen One, der sie gnadenlos verfolgt. Die Archianer schließen sich den Outlaws an und werden in einen brutalen Konflikt verstrickt. Kaja ist innerlich zerrissen, denn einerseits möchte sie für die gerechte Sache kämpfen und andererseits will sie unbedingt Liam retten. Denn ihre große Liebe sitzt noch immer in der Hope im Gefängnis ...

Marion Herzog studierte Literaturwissenschaften und Anglistik in München und verbrachte einige Zeit in London und Auckland. Sie betreute viele Jahre als Redakteurin erfolgreich Buchprojekte, bevor sie ihre eigene Liebe zum Schreiben entdeckte. Unter anderem Namen hat sie bereits mehrere Krimis veröffentlicht, nun wagt sie mit »Algorytmica« und »Terra Nova« den Aufbruch in die ferne Zukunft. Die Autorin lebt mit ihrer Familie auf dem Land.

Meine Meinung: Ich lese ja selten  Sci-Fi Lektüre, doch dieser Roman hat mich begeistert und in eine völlig fremde, für mich sehr gruselige Welt entführt. Es war eine wunderbar (ent)spannende Sommerlektüre. 

Wir befinden uns im 24. Jahrhundert, also dreihundert Jahre im Voraus. Unsere schöne Erde ist an der Oberfläche unbewohnbar geworden. Atomar ausgelöste Stürme und Naturkatastrophen haben dazu geführt, dass sich ein Teil der Menschen unter die Erde zurückziehen mussten. Sie vegetieren dort körperlich zeitweise in grossen Versorgungstanks und leben hauptsächlich in einer virtuellen Welt, die auch von KI ' S gesteuert wird. Ein lebenswertes Dasein kann man das nicht nennen in meinen Augen. So sehen das auch Kaja , Liam und einige Freunde. Sie haben von Outlaws gehört, die an der Erdoberfläche überlebt haben und machen sich auf die Suche nach ihnen..... 

Der Schreibstil von Marion Herzog liest sich wunderbar flüssig, angnehm und bildgewaltig. Ich konnte dadurch tief in die Vorstellung dieser entsetzlichen Welt eintauchen, während ich beim Lesen zum Glück immer wieder in meine herrliche Gartenumgebung blicken konnte. Sie beherrscht das Handwerk des Schreibens durch Studium und Berufserfahrung für das Genre Sci-Lektüre perfekt. Ich habe jetzt im Nachhinein erfahren, dass es einen Vorgängerband der Autorin  gibt, der Algorytmica heisst, den ich leider nicht kenne. Also werde ich mir dieses Buch wohl auch demnächst *antun* im positiven Sinne. 

Meine Bewertung: VIER **** Sterne im Genre Sci-Fi Lektüre !

Vielen Dank an die Autorin und den Heyne Verlag für die Zusendung des Paperback-Rezensionsexemplar!

Mittwoch, 28. Juni 2023

*Schneeflocken wie Feuer* von Elfi Conrad - erschienen im mikrotext verlag

 

*Werbung, unbezahlt*

Verlagslink 

304 Seiten

ISBN 978-3-948631-33-8

Erschienen am 15.6.23

INHALT/KLAPPENTEXT: Während eines Klassentreffens holen Erinnerungen die fast 80-jährige Dora ein, an ihr 17-jähriges Ich, das wagte, dem eigenen Begehren nachzugehen: den von Rockmusik begeisterten Musiklehrer zum Tanz aufzufordern und mit ihm gesellschaftliche Tabus zu durchbrechen.

 Befreiung und Emanzipation

Anfang der 1960er Jahre: sexuelle Tabus, veraltete Frauenbilder, patriarchale Strukturen. Für die Erniedrigung, die sie jeden Tag erlebt, will sich die 17-jährige Dora rächen. Ihr Opfer ist der Musiklehrer, ihre Waffe ist ihre Weiblichkeit. Mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln möchte sie ihn verführen.

Dora balanciert auf dem schmalen Grat zwischen aufgeklärter Gegenwart und beengter Vergangenheit. Die ihr zugeschriebene Rolle als ältere Tochter, Schülerin, junge Frau beherrscht sie zwar perfekt, dennoch kann sie sich nicht mit den dazugehörigen Grenzen abfinden.

Der Verführer von Doras Mutter war Adolf Hitler. Als Vertriebene aus Niederschlesien hängt sie ihrer Heimat und dem NS-Regime nach. Die Erzählungen der Mutter und die Folgen des Zweiten Weltkriegs prägen Doras Leben. Sechzig Jahre später schaut die Ich-Erzählerin auf ihre Jugend im Oberharz zurück, ordnet kritisch ein und verknüpft ihre Erinnerungen mit der Gegenwart.

Elfi Conrad, geboren 1944, wuchs im Harz auf, studierte Musik und Deutsch in Hamburg und lebt jetzt in Karlsruhe. Mit Leib und Seele lehrte sie dort an Schulen und an der Pädgagoischen Hochschule. Daneben vertiefte sie sich in die Fächer Kognitionswissenschaft und Semiotik, in denen sie promovierte. Sie veröffentlichte bisher Gedächtnis und Wissensrepräsentation (Olms-Verlag) und mehrere Romane unter ihrem Pseudonym Phil Mira.

NDR Buch des Monats Juni 

Mein Leseeindruck: Dieser autobiografisch angelegte Roman, erzählt in der ICH - Form, hat mich wegen seiner tabulosen Ehrlichkeit über eine komplizierte Thematik sehr beeindruckt. Es geht um Liebe, Sex, Körpergefühl, Feminismus, Selbstverwirklichung  -  die Befreiung der Frauen von hemmenden gesellschaftlichen Zuständen und Zwängen der 50er und 60er Jahre.
Die junge 17jährige Dora wurde geprägt von der bedingungslosen Liebe zur Mutter, der kleinen 13 Jahre jüngeren Schwester und der ersten grossen Beziehung zu ihrem Musiklehrer Costa. Ebenso aber auch von der körperlichen und psychischen Gewalt des Vaters in der Familie, der ein absolutes Patriarchat vorlebte und verkörperte. Das Spiel von Cello und Flöte hat sie geliebt und innig in ihrer Zuneigung zu dem Lehrer und seiner Rockmusik ausgelebt. Das alles war in der damaligen Zeit etwas sehr Besonderes, denn die Gesellschaft verharrte noch im spießigen und vermufften Denken, unsinnigen Regeln in Bezug auf Frauen, ihrem  freien Denken und Handeln sowie den beruflichen Möglichkeiten, wie es den männlichen Zeitgenossen zugestanden wurde. 

Die Autorin schreibt in einem ansprechenden Schreibstil über die Gedanken und Handlungen der siebzehnjährigen Protagonistin Dora , sowie im Rückblick aus der Sicht der fast 80jährigen Dora auf ihr gelebtes bisheriges Frauendasein in der damaligen BRD. Sie bewertet als ältere Frau sich, ihr damaliges Verhalten kritisch und natürlich aus der Sichtweise einer Lebenserfahrung, die sie als junges Mädchen noch nicht besessen hat. Die junge Dora wollte sich dem allgemein anerkanntem Frauenbild dieser Zeit nicht unterordnen. Kinder, Kirche, Küche.  Sie hat zu Recht - rebelliert.  Aus den Zeilen konnte man herauslesen, dass sie sich im Laufe ihres Lebens auch von dem übermächtigen Einfluss der kranken und dominanten Mutter gelöst hat. Diese Frau wuchs in der Nazizeit auf, war beim Bund der deutschen Mädels und hat dieses Gedankengut in die Familie hineingeschleust, sei es bewusst oder unabsichtlich. So erging es sicher leider vielen Familien! 
Die Autorin hat in kurzen Sätzen immer wieder politische Weltereignisse und Vergleiche zu heutigen gängigen und allgemeinen Sichtweisen unserer Gesellschaft in ihre Erzählung eingebunden, was mich persönlich etwas ermüdet und genervt hat. Für die jüngere Generation sind diese Hinweise bestimmt wichtig und sehr informativ, denn so wurde das Zeit- und Lebensgefühl von damals bunt und lebendig zum besseren Verstehen in den Hintergrund des Romans gestellt. 
Sehr gefallen haben mir poetische Passagen, die immer wieder lose eingestreut wurden, wie zum Beispiel auf Seite 155 !

Zitat Seite 155: "Plötzlich der See vor uns. Gläsern. Ein Schimmern.Weißgeränderte Wolken und tiefgrüne Fichten, die sich spiegelnd einfraßen in dunkles Blau. Leichter Wind, der das Gras auffächerte. Bordüren aus weißen Federn. Vogelrufe zwischen Zweigen. Sirren von Insekten. Unser Blick nach oben bis in die Wipfel, die in lichtes Blau vorstießen. Julisonne, die durch Bäume brach. Heiße Luftschichten um uns, sich festsaugend an unserer Haut."

Insgesamt hat mich das Buch  berührt und an eigene positive und negative Erlebnisse aus meiner Kindheit in den 60er Jahren erinnert.

Meine Bewertung: Vier **** Sterne für diese interessante Sichtweise eines Frauenleben!

Herzlichen Dank an die Autorin und Verlag für die Zusendung des gebundenen Rezensionsexemplar! 



         

Dienstag, 13. Juni 2023

*Die Farbe meines Blutes* von Denene Millner - erschienen im Goldmann Verlag

 

*unbezahlte Werbung*

DEUTSCHE ERSTAUSGABE

Aus dem Amerikanischen von Henriette Zeltner-Shane

Originaltitel: The Beautiful Blood

Originalverlag: St. Martins

Hardcover mit Schutzumschlag, 656 Seiten, 13,5 x 21,5 cm

ISBN: 978-3-442-31641-0

Erschienen am  17. Mai 2023

Verlagslink

INHALT/KLAPPENTEXT: Drei Frauen. Drei Generationen. Ein Schicksal, das sie eint.

Brooklyn 1969: Als die unverheiratete Afroamerikanerin Grace schwanger wird, will sie nur eines: ihr Kind gegen alle Konventionen behalten. Doch das Baby wird ihr weggenommen und wächst bei einem jungen Ehepaar auf. Obwohl Rae sehr früh von ihrer Adoption erfährt, stellt sie keine Fragen. Für sie sind Delores und Tommy ihre „richtigen“ Eltern. Das ändert sich jedoch, als mit dem Tod ihres Vaters ein Geheimnis ans Licht kommt, das Rae dazu zwingt, sich mit ihrer Herkunft auseinanderzusetzen – und mit ihren beiden Müttern. Meisterhaft verwebt Denene Millner die Leben von Grace, Delores und Rae zu einem Generationen umspannenden Epos von den Südstaaten in den 1960ern über die amerikanische Bürgerrechtsbewegung bis ins heutige New York. Ein hochaktueller Roman darüber, wie Herkunft, Kultur und die Last der Geschichte afroamerikanische Frauen bis heute prägen und darüber, dass es keine stärkere Macht gibt als die Liebe einer Mutter.

Denene Millner ist eine preisgekrönte Journalistin, New York Times Bestsellerautorin und leitet ein amerikanisches Verlagsimprint. Sie arbeitet als Kolumnistin für das Parenting Magazine und ist Gründerin von MyBrownBaby.com, einem Online-Erziehungsratgeber für afroamerikanische Eltern. »Die Farbe meines Blutes« ist das fulminante Romandebüt der Autorin. Denene Millner lebt in Atlanta.

Mein Leseeindruck: Der Klappentext verspricht ein sehr spannendes Buch über Rassentrennung und die Bürgerrechtsbewegung in den Vereinigten Staaten im Zeitraum von 1969 bis heute. Doch möchte ich zartbesaitete Leser*innen ein wenig vor diesem Buch schützen. Es geht nämlich um folgende Themen, die der Seele richtig weh tun: 

Missbrauch, Misshandlung von Kindern, Gewalt auf allen Gesellschaftsebenen, Sexismus, Abtreibung, Rassismus, Verwendung des N* - Wortes (mit Erklärung und *) , Mord, Suizidversuch, unerfüllter Kinderwunsch, Ehebruch und Mutterliebe. 

Dieser Roman besteht aus drei Teilen, die generationsmässig lose zusammenhängen und doch vom Schreibstil der Autorin in meinen Augen nicht wirklich zusammengefügt wurden. Der erste Teil war flüssig und gut verständlich verfasst, ich konnte mich als Leserin sehr gut in die Gedankenwelt der jungen Protagonistin Grace und  Grossmutter Maw Maw Rubelle hineinversetzen. Ich habe mit ihr gelitten und tatsächlich geweint über das Schicksal der beiden und das der Frauen aus ihrer Familie und der weiteren Umgebung in dieser typischen Südstaatenatmosphäre.  Die beiden weiteren Teilgeschichten des Romans erschienen mir vom Schreibstil abgehackt, derb und gequält. Sie blieben mir fremd.

Diese folgenden beiden Bände über Delores und Thommy , dann folgt das Buch Rae - haben mich noch mehr entsetzt über deren Lebensumstände, so dass ich mich eher durch diese Lektüre hindurch quälen musste. Der Zugang zu den weiteren Protagonisten dieser beiden Geschichten hat mir einfach gefehlt. Ich konnte ihn schwer finden und gerade auch Delores und Thommys Handlungsweisen blieben mir unverständlich und verborgen. Das Schreckliche an diesen drei Geschichten ist einfach die Realität, die Denene Millner sicher auch aus eigener Erfahrung geschöpft hat. Der Roman hat autobiografische Züge und ich kann sehr gut verstehen, dass die Autorin sich einiges *von der Seele* geschrieben hat. 

Ein wenig tröstlich empfand ich die Beschreibungen der Mutterliebe, die immer wieder hoffnungsvoll aus den Zeilen und dem Handlungsverlauf hervortritt. Es war ein aufwühlendes, dramatisches, aber trauriges Leseerlebnis , auf keinen Fall ein Schönes. Aber so sind/waren leider die Gesellschaftszustände damals und wahrscheinlich teilweise auch heute noch!

Meine Bewertung: VIER **** Sterne!

Danke an die Autorin und den Goldmann Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplar!

 


Dienstag, 30. Mai 2023

*Francobaldi Das Geheimnis der Illuminaten* von Elisabeth Schinagl - erschienen im Allitera Verlag


 *Werbung, unbezahlt*

Herausgeber ‏ : ‎ Allitera Verlag (3. März 2023)

Sprache ‏ : ‎ Deutsch

Taschenbuch ‏ : ‎ 244 Seiten

ISBN-10 ‏ : ‎ 3962333657

ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3962333652

INHALT / KLAPPENTEXT: Eichstätt, 1787: Die Französische Revolution wirft bereits ihren Schatten voraus, als Enrico Francobaldi aus Wien in das beschauliche Fürstbistum Eichstätt kommt. Dort möchte er einen Neuanfang wagen, fernab von den schmerzhaften Erinnerungen an seine verstorbene Frau. In seiner neuen Heimat soll Francobaldi das Schulwesen aufbauen. Doch es kommt anders …

Als ihn der Landesherr kurzerhand mit der Aufklärung eines mysteriösen Mordfalls betraut, gerät Francobaldis Leben aus den Fugen. Immer tiefer verstrickt er sich in Politik und Intrigen.

Nach einem Anschlag auf sein eigenes Leben scheint er dem Mörder gefährlich nah zu sein. Und welche Rolle spielt der rätselhafte und mächtige Geheimbund der Illuminaten in diesem Fall? Dessen Ziel ist eine radikale Umwälzung der Gesellschaft – zu jedem Preis?

Ein packender, bestens recherchierter Krimi und eine Zeitreise ins Bayern des 18. Jahrhunderts zwischen Absolutismus und Aufklärung.

Elisabeth Schinagl, geboren 1961 in München, studierte in Eichstätt und Regensburg Latein und Germanistik. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Mittellateinische Philologie an der Katholischen Universität Eichstätt. Nach ihrer Promotion war sie zunächst als Gymnasiallehrerin und anschließend als Referentin im Bayerischen Landtag tätig. Seit 2018 ist sie freie Autorin. In ihren Romanen und Erzählungen befasst sie sich vorwiegend mit historischen Themen. Sie lebt in Eichstätt und München.

Mein Leseeindruck: Enrico Francobaldi möchte nach dem schmerzlichen Verlust seiner geliebten Ehefrau Clara einen gänzlichen Neuanfang wagen. Er ist ein gebildeter Wiener Grossstadtmensch der kurz vor der französischen Revolution um das Jahr 1787 gelebt hat. Im kleinen Fürstentum Eichstätt in Bayern soll er das Schulwesen neu aufbauen. Doch der Landesherr hat ihn zusätzlich zu einer delikaten Aufgabe berufen. Francobaldi soll einen mysteriösen Mordfall aufklären. 

Der Titel hatte mich neugierig auf diesen Roman gemacht , obwohl ein Kriminalroman nicht unbedingt zu meinen bevorzugten Genres gehört. Doch ich wurde vom ausgereiften und sehr anspruchsvollen Schreibstil der Autorin angenehm überrascht. Sie entführte mich durch ihre Zeilen tatsächlich in die Vergangenheit einer bayrischen Kleinstadt. Ihre Ausdrucksweise entspricht wohl  unserer heutigen Vorstellung von Sprache, Gesellschaftsregeln  und Verhältnissen des ausgehenden 18. Jahrhundert. Stimmig und  behutsam wurde ich in diese Zeit eingeführt und hatte mich schnell an die für uns heutigen Menschen ungewohnte , behäbige und etwas umständliche Ausdrucksweise gewöhnt.  Der aufzuklärende Mordfall trat für mich etwas in den Hintergrund, da mich diese geschichtliche  Betrachtungs - und Ausdrucksweise  der Autorin voll faszinierte. 

Ich hatte ruhige und lehrreiche Lesestunden, einen echten Spannungsbogen konnte ich für mich bei diesem Krimi leider nicht finden. Genauere Informationen über die Illuminaten Bewegung habe ich zusätzlich vermisst und meine anfängliche Begeisterung wich einer langsam aufkommenden Enttäuschung, zumal der Protagonist Enrico Francobaldi mir in seiner Charakterdarstellung ein wenig blass und farblos  erschien. Er - und auch die anderen Damen und Herren der kleinstädtischen Bevölkerung konnten mich nicht begeistern und in ihre Welt hineinziehen. 

Die Geschichte endet mit einem Auszug aus der Chronik des Stadtpfarrers  Jakob Messer zu Greding und einem Artikel einer Münchner Zeitung mit dem Titel *Mord auf St. Kajetan*, den wohl Francobaldi dem Pfarrer zugeschickt hat.  Der Artikel endet mit dem Ausdruck *Fiat iustitia* .  Es ist  ein lateinisches Rechtssprichwort und übersetzt bedeutet es soviel wie  " Es soll Gerechtigkeit geschehen,,,," . Ich habe es auf Wikipedia nachgeschlagen.

Meine Bewertung: Vier Sterne **** für diesen historischen Kriminalroman. 

Vielen Dank an die Autorin, den Allitera Verlag  und  Frau Birgit Böllinger , Büro für Text und Literatur,  für die Zusendung des Rezensionsexemplar! 


Freitag, 26. Mai 2023

*Das Bücherschiff des Monsieur Perdu* von Nina George - erschienen im Knaur Verlag

 

*Werbung unbezahlt*

Herausgeber ‏ : ‎ Knaur HC; 1. Edition (3. April 2023)

Sprache ‏ : ‎ Deutsch

Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 384 Seiten

ISBN-10 ‏ : ‎ 3426654075

ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3426654071

INHALT/Klappentext:Das schönste Buch des Jahres kommt von Nina George: die Fortsetzung des Weltbestsellers "Das Lavendelzimmer"!

 Vier Jahre sind vergangen, seit der Buchhändler Jean Perdu sein Bücherschiff, die „Pharmacie Littéraire“ verließ, und den Aufbruch in eine neue Liebe mit der Bildhauerin Catherine in der Provence wagte. Doch die in einer Zeitkapsel aufbewahrte letzte Bitte des Schriftstellers José Saramago an Monsieur Perdu lockt ihn zurück, in das Herz seiner Leidenschaft: Bücher und Menschen zusammen zu bringen, und für jede Seelen-Maladie die wirksamste Lektüre zu empfehlen. Auf der gemeinsamen Reise mit Max Jordan über die Kanäle Frankreichs nach Paris wird das Bücherschiff des Monsieur Perdu bald zu einer Arche, auf der sich Menschen, Kinder, Tiere – und Bücher! – begegnen, die einander für immer verändern. Und das große Abenteuer Leben hält für jeden von ihnen einen zweiten Anfang bereit – auch für Monsieur Perdu…

 EXTRA IM BUCH: Die Große Enzyklopädie der Kleinen Gefühle – das Handbuch für Literarische Pharmazeut:innen von Jean Perdu, Pauline Lahbibi und Jean Bagnol.

Die mehrfach ausgezeichnete Autorin Nina George schreibt seit 1992 Romane, Sachbücher, Essays, Reportagen, Kurzgeschichten, Blogs und Kolumnen. Ihr Roman Das Lavendelzimmer wurde in 36 Sprachen übersetzt. Mit ihrem Ehemann, dem Schriftsteller Jens J. Kramer, schreibt Nina George als Jean Bagnol Provence-Thriller. Seit Juni 2019 ist Nina George Präsidentin des European Writers' Council, dem Dachverband von 46 europäischen Schriftstellerinnen- und Schriftstellerverbänden.

Mein Leseeindruck: "Faszinierende Herzens-Bücher, der gegenwärtige Literaturbetrieb,  zärtliche Liebe, Poesie, philosophische Ausführungen über die Welt der Bücher, (un)gewöhnliche Menschen mit ihren verschlungenen und mysteriösen Lebenswegen."

All diese Begriffe und ihre Bedeutung findet man in der wunderbaren Begegnung mit Monsieur Perdu und seinem Bücherschiff, welches er nun nach vier Jahren Leben und Lieben in der Provence mit der Bildhauerin Catherine durch Frankreich's Kanäle nach Paris steuert. Bekannte, lieb gewonnene Menschen begleiten ihn zurück  und er gewinnt  auf dieser Reise neue Freunde  dazu. Da ist der werdende Vater Max , auf der Suche nach seiner neuen Lebensrolle.  Auch Theo, ein schwer traumatisiertes Kind fasst durch Monsieur Perdu und dem Lesen in seiner Bibliothek wieder Zuversicht und Lebensfreude.  Tierische Freunde wie Hund und Katzen gesellen sich dazu und nicht zuletzt die junge, schwierige Pauline, verletzt durch eine hoffnungslose Beziehung. Sie gewinnt wieder Vertrauen in die Menschheit und entdeckt ihre Liebe zur Literatur. Ihre Ausbildung zur Buchhändlerin bei Monsieur Perdu beginnt.  

Diese berührende Geschichte über Bücher, Gedanken - die beim Lesen über die jeweilige Literatur aufkommen , menschlichen Begegnungen und ihren Beziehungen zueinander, hat mich derart gefesselt, dass ich immer wieder dachte. *Es ist sooo schön geschrieben und sooo wahr! Das Buch möge bitte nie enden !* Ganz viel Gefühl, Zärtlichkeit, fesselnde Emotionen, philosophische Betrachtungen hat die Autorin geschickt in diese Geschichte eingefügt und man kann sogar wertvolle Leseempfehlungen unterschiedlichster Autor*innen herauslesen und/oder für sich neu entdecken. 

Es war eine meiner schönsten literarischen Reisen seit Jahren und ich möchte diese feine Erfahrung allen buchbegeisterten Lesern und vor allen denen, die es noch werden möchten,  unbedingt ans Herz legen. 

Meine Bewertung: FÜNF ***** STERNE für diese wunderbare Reise durch Frankreich. 

Herzlichen Dank an die Autorin und den Knaur Verlag für das gebundene Rezensionsexemplar mit dem wunderschönen Cover. 

Montag, 22. Mai 2023

*Das Rosencottage* von Constanze Wilken - erschienen im Goldmann Verlag

 

*Werbung, unbezahlt* 

Verlagslink

ORIGINALAUSGABE

Taschenbuch, Broschur, 512 Seiten, 12,5 x 18,7 cm

ISBN: 978-3-442-49280-0

Erschienen am  20. April 2023

INHALT/KLAPPENTEXT: Die junge Künstlerin Kirsty Paterson schlägt sich in Edinburgh mühsam mit verschiedenen Jobs durch. Doch dann stirbt ihre geliebte Großmutter Fiona und vererbt Kirsty ihr Rosencottage auf der malerischen Insel Tiree. Mit dem Haus verbindet Kirsty die glücklichsten Sommer ihrer Kindheit. Ihre Großmutter hat jedoch eine Bitte an das Erbe geknüpft: Kirsty soll das Verschwinden von Fionas Kinderfreundin Livie vor vielen Jahren aufklären. Schon bald löst sie mit ihrer Spurensuche schicksalhafte Ereignisse aus und trifft auf den undurchschaubaren, aber attraktiven Schriftsteller Finlay ...

Constanze Wilken, geboren 1968 in St. Peter-Ording, studierte Kunstgeschichte, Politologie und Literaturwissenschaften in Kiel und promovierte an der University of Wales in Aberystwyth. Als Autorin ist sie sowohl mit großen Frauen- als auch mit historischen Romanen erfolgreich. Weitere Titel von Constanze Wilken sind bei Goldmann in Vorbereitung.

Mein Leseeindruck: Die Rahmenhandlung (ein vererbtes Cottage, gelegen auf der  inneren Hebrideninsel Tiree in Schottland),  dieses angenehmen und gut zu lesendem Wohlfühl Romans , wurde sicher schon oft benutzt um den Lesern ein schönes Leseerlebnis zu vermitteln. Und doch besticht diese berührende Geschichte ungemein und ich habe mich bezaubern lassen und diese Lesezeit sehr genossen. Kirsty's Grossmutter Fiona Paterson hat an das Antreten des Erbe ein Bedingung geknüpft. Kirsty soll sich auf eine Spurensuche begeben um das Schicksal der  jahrzehntelang verschollenen Livie , einer Jugend und Kinderfreundin der Großmuter , aufzuklären. Eine spannende Spurensuche beginnt und Kirsty gelingt es nach und nach Licht in das Dunkel der damaligen Ereignisse zu bringen.  Eine zweite Überraschung wartet allerdings noch beim Eintreffen im Rosencottage auf die junge Frau. Ein  bekannter Schriftsteller lebt dort , gebunden durch einen gültigen Mietvertrag, den er mit Fiona Patterson abgeschlossen hat. Nun teilen sich Finley, der Schriftsteller und die junge Malerin Kirsty für einige Zeit das Cottage - lernen sich und die Insel Tiree kennen und lieben. 

Die wunderschönen  Landschaftsbeschreibungen der Autorin und ihr stimmiger und flüssiger  Schreibstil zeugen von ihrer grossen Kenntnis und Liebe zu dieser herben inneren Hebriden-Insellandschaft inmitten des wilden Atlantik. Das Meer, seine Unberechenheit mit der ewigen Beständigkeit der Gezeiten beeinflußt die Menschen, ihre Lebens- und Denkweise und  auch Kirsty und Finley können sich dem nicht entziehen. Kirsty hat glückliche Kindheitstage bei der Großmutter auf Tiree verbracht hat. Finley dagegen hat auf Tiree einen dramatischen, persönlichen  Schicksalsschlag  zu verarbeiten und kämpft mit seinen Dämonen. Sympathische Inselbewohner geben der Geschichte ein schönes Feeling und Kirsty und Finley eine neue Heimat mit gemeinsamen Freunden. 

Wäre da nicht die unheimliche Familie McMillan, die Kirsty das Leben auf der Insel aus unergründlichen Motiven sehr schwer macht, ja sie sogar verfolgt und bedroht,,,,

Meine Bewertung : FÜNF ***** STERNE  für diesen Wohlfühlroman aus dem Genre Liebe und Familie. 

Vielen Dank an die Autorin und den Goldmann Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplar!