Freitag, 29. Juni 2018

*Freitagsfüller*

Ich bin nun aus  der Schockstarre erlöst, da der Freitagsfüller von Barbara doch noch erscheint....

DANKE!


1. Aus die Maus, mit dem Freitagsfüller. DAS  hatte ich eben schon vermutet. Aber Barbara ist sehr verlässlich und hatte wohl Wichtigeres zu erledigen!
2.  Eine Pizza kann man warm oder kalt essen.
3.  Ich würde heute lieber in Irland sein bei diesem herrlichen Sommerwetter. Verpasst , echt ärgerlich!
4.  Morgen abend gibt es etwas Feines vom Grill.
5.  Die Sommerferien  brauchen Eltern und Kinder , auch Lehrpersonen, um wieder Abstand zu finden und neue Kräfte zu aktivieren,
6.  Mein Traum ist ein kleines Zauberbuch  für  geheime Wünsche.
7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf ein  lauschiges Harfenkonzert. , morgen habe ich geplant, siehe Nr. 4 und Sonntag möchte ich ,,, kann ich noch nicht im Kopf abrufen,,,,,

Bilder vom Harfenkonzert in einer alten Kirchenruine







Mittwoch, 27. Juni 2018

*DIE Worte, DIE DAS Leben SCHREIBT von Adelia Saunders, erschienen im Wunderraum-Verlag


Infos zum Buch, Autorin und Verlag HIER !

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Rezension

INHALT:  Wir begegnen drei Hauptprotagonisten in diesem Buch, die sich teilweise in Paris, London und Vilnius aufhalten und dem Leser ihre Lebens- und Familiengeschichte vermitteln. 
Die junge Magdalena aus Litauen besitzt eine ungewöhnliche, magische  Gabe , die sie als Kind sehr verunsichert hat und sie zu einer scheuen jungen Frau hat heranwachsen lassen. Sie kann auf der Haut ihrer Mitmenschen deren Schicksal und Erlebnisse erlesen, wie in einem Buch. 
Neil, ein junger Student wird dem Leser nahegebracht. Er hat Geschichte studiert und ein kompliziertes Verhältnis zu seinem Vater Richard aufgebaut.  
Und wir treffen Richard, der auf den Spuren seiner verstorbenen Mutter, einer bekannten Autorin, wandelt und darüber grübelt, ob ihn seine Mutter geliebt hat und welches ihre Beweggründe waren, ihn als Baby fortzugeben.
Alle drei Protagonisten erzählen kapitelweise  aus ihrem Leben und ihre Geschichten finden auf einem ungewöhnlichen ? Weg zueinander,,,,, oder eben auch nicht. 

MEINE MEINUNG: Als erstes hatte mich sofort das wunderschöne Cover angesprochen und in mir den Wunsch geweckt, diesem vielversprechendem Titel zu folgen. Magische Erlebnisse versprach ich mir durch die mystische Gabe von Magdalena von der Haut anderer Menschen ihr Schicksal deuten zu können. Leider stand diese Mystik überhaupt nicht im Vordergrund der ganzen Geschichte, obwohl plötzlich Magdalena’s Name auf Neil’s Wange auftaucht. Ich habe sehr lange gebraucht um überhaupt in die Roman hineinzukommen und konnte mir lange durch die laufend wechselnde Schreibweise der Autorin, die durch Zeiten, Erlebnisse und Orte irrt, gar keinen Reim machen. Manchmal las ich zwar recht schöne,  poetische Sätze in einem ansprechenden Geschehen, welches aber sofort wieder verlassen wurde. Es ging für mich einfach nur durcheinander, hin und her und ich hab teilweise meine eigene Orientierung und den berühmten roten Faden verloren beim Lesen. Das hat mich echt erschüttert und ich fing an, an mir und meinem Verstand zu zweifeln . Vielleicht war die Schreibweise zu klug und anspruchsvoll  für mich? Je mehr ich im Buch vorankam, desto grösser wurde leider meine Enttäuschung und Verwirrung. Auch eine echte Bindung zu den Protagonisten wie Richard (Neil’s Vater) habe ich vermisst und konnte sie nicht aufbauen. Er war mir als Person einfach unsympathisch und hat  für mich unverständlich gehandelt und vor allem gedacht. Seine Besessenheit von den roten Schuhen, die seine Mutter angeblich getragen hat, empfand ich als merkwürdig und abstoßend.
 Auch war die Charakterdarstellung von Neil blass und schwach, nur Magdalena und die Erlebnisse mit ihrer  Freundin Lina konnten mich beim Lesen etwas aufheitern. Magdalena beruhigte mich etwas mit ihren Gedankengängen und Überlegungen,  aber eine echte Sympathieträgerin war auch sie nicht durch ihre Unhöflichkeit und ihr Misstrauen gegenüber ihren Mitmenschen. Eine gute und ehrliche  Familiengeschichte über das Gefühl einer Zusammengehörigkeit oder auch Ablehnung zueinander konnte ich nicht wirklich erkennen. 

Letztendlich habe ich mich durch  das Buch gequält und es dann erleichtert in mein Regal zu den anderen tollen Bänden vom Wunderraum-Verlag gestellt. Das tut mir sehr leid für junge Autorin und den Verlag , aber zum Glück haben andere Leser einen besseren und anderen Leseeindruck bekommen und das auch in ihren Rezensionen klar dargestellt.
Macht Euch bitte ein eigenes Bild von diesem Buch, wenn es Euch interessiert. 

Leider nur ZWEI ** Sterne für ein Buch, welches mir gar nicht gefallen hat. 

Danke an die Autorin und den Verlag für das Rezensionsexemplar!

Freitag, 22. Juni 2018

*Freitagsfüller*

Ein kurzer Blick aus dem Urlaubsmodus zu Barbaras's Seite und ,,,, SIE ist wieder da mit ihrer neu gestalteten Seite. Das freut mich sehr, denn ich habe dieses Freitagsritual ein wenig vermisst. 

1. Ein Angriff  auf meine Gesundheit ist dieser heutige kältere Wettereinbruch. Der Regen ist allerdings wunderbar und dringend nötig für die Pflanzenwelt. 
2.  Kleinlich geführte  Diskussionen über flüchtende Menschen aus Kriegsgebieten , offengestanden behagt mir diese Situation in unserer Gesellschaft nicht.
3.  Ich bin’s,  klar! Aber eigentlich geht es mehr um meine gelesenen Bücher und Leseeindrücke auf dieser Seite. Was gibt es Schöneres als die Welt der Bücher zu erkunden? So lautet ja mein Motto für Euch!
4.  Beim Lesen zurück zur Ausgangsposition bedeutet auf das einfachste  Bilderbuch zurückzugreifen. Leseförderung fängt spätestens im 1. Lebensjahr an :-) !!
5.   Ich achte auf die kleinen Buchhandlungen in jeder Stadt, in die ich reise. Sie bekommen meine Aufmerksamkeit und ein  besonders schönes Erinnerungsbuch finde ich immer dort. 
6.  Das sind sooo viele Bücher im Laufe der Jahre, so dass ich mich an einige kaum erinnere. Sie sind in meinem Unterbewusstsein verankert und tauchen oft plötzlich und unerwartet wieder auf in meinen Gedanken. 
7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf einen gemütlichen Kochabend mit frischer Forelle , morgen habe ich geplant, über den Wochenmarkt zu gehen und Sonntag möchte ich eine kleine Wanderung durch Wald und Feld unserer herrlichen Urlaubslandschaft unternehmen !

Danke für die schönen Kornblumenbilder liebe Michaela!

Dienstag, 19. Juni 2018

*Die Worte, die das Leben schreibt* von Adelia Saunders, erschienen im Wunderraum Verlag

https://www.randomhouse.de/Buch/Die-Worte-die-das-Leben-schreibt/Adelia-Saunders/Wunderraum/e522300.rhd
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Mit diesem Buch verabschiede ich mich erstmal in eine zweiwöchige Sommerpause mit hoffentlich viel Lesezeit! Vielen Dank an das Bloggerportal und den Wunderraum Verlag für die Lektüre (Rezensionsexemplar) !

Habt eine gute LESE-ZEIT!





















Mittwoch, 13. Juni 2018

*Die verlorene Hälfte meines Herzens* von Ann O' Loughlin erschienen im Goldmann Verlag

Buchdetails

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe :16.04.2018
  • Aktuelle Ausgabe : 16.04.2018
  • Verlag : Goldmann
  • ISBN: 9783442487424
  • Flexibler Einband 336 Seiten
  • Sprache: Deutsch
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Info zur Autorin auf der Verlagsseite







REZENSION:

INHALT/KLAPPENTEXT:Irland in den 1950er-Jahren. Gefangen in einer unglücklichen Ehe verliebt sich Grace in einen jungen Arzt aus Indien. Eine Scheidung kommt nicht infrage, und als Grace auch noch schwanger wird, sucht die Familie nach einer Lösung. Grace wird auf Betreiben ihrer eigenen Tante und mit Einverständnis ihres Mannes in eine Irrenanstalt eingewiesen. Dreißig Jahre später kommt Graces Tochter Emma der Wahrheit auf die Spur: Als Emma nach dem Tod des Vaters nach Dublin zurückkehrt, um den Nachlass zu regeln, enthüllt sie die tragische Geschichte ihrer Mutter und macht sich auf die Suche nach ihr 


 MEINE MEINUNG: 

Wir befinden uns in diesem Roman in zwei Zeitebenen, die im Irland der 50er Jahre und 80er Jahre spielen. Ausserdem reisen wir auch in das Indien der 80er Jahre.
Diese emotionale Familien- und Liebesgeschichte  hat mir eine kleine Irlandreise im Kopf und eine angenehme und unterhaltende  Lesezeit geschenkt. Die Autorin hat dreissig Jahre als Journalistin für verschiedene irische Zeitungen geschrieben und veröffentlicht . Ihr flüssiger, leicht verständlicher und  bildhafter Schreibstil stellt keine zu grossen Anforderungen an den Leser. Man kommt auch nach Lesepausen immer wieder gut in die Geschichte hinein. Verschiedene interessante Spannungsbögen und Wendungen im Roman hat sie klar herausgearbeitet , vor allem im letzten Drittel des Buches.

Irische Gesellschaftsverhältnisse der 50er Jahre wurden klar und deutlich geschildert. Ehefrauen, Frauen überhaupt, hatten nur in ihren zugewiesenen Rollen zu funktionieren, durften keine persönlichen Freiheiten geniessen und ein Ausbrechen aus einer Ehe wurde niemals akzeptiert!  Solche *Vergehen* wurden streng geahndet, wie man in diesem Roman erlesen kann. Sogar hier in dieser Geschichte  mit einer Einweisung in eine geschlossene Irrenanstalt, die auch noch mit einem christlichen Namen daherkommt. Gerade wurde im vom katholischen Glauben geprägten Irland eine Volksbefragung zum Schwangerschaftsabbruch durchgeführt und das Selbstbestimmungsrecht der Frauen über sich und ihren Körper wurde endlich wahrgenommen und durchgesetzt.
Da es in diesem Roman auch  um das Schicksal eines geborenen Kindes, der kleinen Emma Moran  geht, spreche ich noch ein dunkles Thema in diesem Zusammenhang an. Es gab zur damaligen Zeit Heime der katholischen Kirche, die sich um alleinerziehende , ledige Mütter kümmerten. Erst heute sind einige  kriminelle Skandale bekannt geworden, bei denen Babys ihren Müttern weggenommen wurden und als *totgeborene Kinder * registriert wurden und dann zur Adoption freigegeben wurden. Oft hat auch die Familie junge Mütter  mehr oder weniger zu einer Adoptionsfreigabe gedrängt . Das nur am Rande .
Ich will Euch aber mit diesen Infos die Freude an dem  emotionalen und unterhaltenden Roman  nicht verderben. Er ist sehr gefühlvoll und voller Leben , bekommt  eine absolut gute Leseempfehlung von mir, aber es ist ratsam, einige Taschentücher bereit zu halten.

Meine Bewertung: DREI *** Sterne für dieses gute Buch!

Vielen Dank an die Autorin und den Goldmann Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplar.


Montag, 11. Juni 2018

*AUF IMMER VERBUNDEN* von Domenico Starnone, erschienen bei DVA

Buchdetails

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe :12.03.2018
  • Aktuelle Ausgabe : 12.03.2018
  • Verlag : DVA
  • ISBN: 9783421048073
  • Fester Einband 150 Seiten
  • Sprache: Deutsch
Info zum Autor/Verlagsseite


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Rezension

INHALT:
Aldo, ein junger Journalist  und die junge Vanda heiraten 1962 in Neapel, bekommen zwei Kinder und sind anscheinend glücklich. Bis Aldo die junge, strahlende Lidia kennenlernt, Ehefrau und Kinder verlässt. Er zieht nach Rom, lässt sich aber nicht scheiden. Nach langen, bitteren Jahren für Vanda und ihre Kinder kehrt er reumütig zurück in den Schoss der Familie und übernimmt wieder Verantwortung für alle, finanziell und moralisch. Seine Beziehung zu Lidia führt er allerdings heimlich weiter. Wir begleiten das Drama dieser Ehe bis in das hohe Alter von Aldo und Vanda. Ein einschneidendes Erlebnis schockt das inzwischen gealterte Ehepaar und befreit  vor allem die Kinder  von den Sünden, Heimlichkeiten und Vorwürfen aus den vergangenen Lebensjahrzehnten ihrer Eltern.

MEINE MEINUNG:
Der italienische Autor hat in nur  einhundertsiebzig Seiten ein ganzes Familiendrama und Eheleben plastisch und bildhaft heraufbeschworen. In drei Teile hat er seinen Roman aufgegliedert und lässt jeweils Szenen aus dieser Eheverbindung, teilweise in Briefform, aus den Sichtweisen von Aldo, Vanda und den Kindern aufleben. 
Domenico Starnone schreibt ehrlich und schonungslos über das rücksichtslose Verhalten des Ehemannes, seiner Jagd nach dem Glück mit einer jüngeren Partnerin, seine inneren Zweifel an sich und seinem Verhalten und letztendlich auch über die Besinnung auf die Familie. Endlich auch in dem Bewusstsein und der Erkenntnis , welchen Schmerz und Enttäuschungen er sich, seiner Frau, seiner Geliebten und vor allem den Kindern angetan hat. 
Vanda's Verbitterung, die Sicht auf ihren Ehemann, auf sich selber und ihre Situation mit zwei kleinen Kindern, hat er ebenso aufrichtig, erschütternd und mitfühlend dargestellt. Die Charaktere und Verletzungen der Kinder  durch das Verhalten ihrer Eltern lernen wir erst im dritten Teil des Buches besser kennen und sie sorgen für eine Überraschung im emotionalem Bereich. 
Der  fesselnde Schreibstil fasziniert, hat mich nicht losgelassen und so bin ich schnell durch das Buch geflogen. 
Der Autor hat den Leser in alle menschlichen Höhen und Tiefen des familiären  Zusammenlebens mitgenommen und doch hat bei mir die 'Traurigkeit über so viel verpasstes *schönes* Familienleben, vor allem auch ehelicher Partnerschaft, die Oberhand gewonnen. Eine Ehe , in der ein Partner aus Schuldgefühlen das dominante, Racheverhalten seines Gefährten akzeptiert, nur um seine Ruhe zu haben , kann nicht lebenserfüllend  und reich sein. Der Autor hat klar und deutlich aufgezeigt, wie sich Charaktere und Verhalten der Menschen durch viele ungünstige  Lebensumstände beklemmend verändern können.
Eigentlich ein sehr trauriges Buch!

Meine Bewertung: VIER **** Sterne!

Vielen Dank an den Autor und das Bloggerportal für das ansprechend gebundene Rezensionsexemplar.


Sonntag, 10. Juni 2018

*Die Frauenburg* von Marita Spang erschienen im Knaur Taschenbuchverlag

Buchdetails

Taschenbuch, Knaur TB
01.03.2018, 816 S.

ISBN: 978-3-426-52023-9

Infos zur Autorin und Buch auf der Verlagsseite
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Rezension

Klappentext/Inhalt:

Ein großer historischer Roman über eine der mächtigsten Frauen des Mittelalters von der preisgekrönten Autorin Marita Spang
Die junge Gräfin Loretta von Starkenburg-Sponheim übernimmt im Jahre 1324 nach dem frühen Tod ihres Gatten die Regentschaft für ihren unmündigen Sohn. In dem Kurfürsten Balduin von Trier findet sie einen mächtigen, aber gefährlichen Verbündeten gegen ihre zahlreichen Feinde - und endlich auch Erfüllung in einer Liebe, die vor der Welt geheim gehalten werden muss.
Als sie sich entschließt, eine Burg zu erbauen – ein unerhörtes Ansinnen für eine Frau ihrer Zeit – hat sie endgültig alle machthungrigen Männer gegen sich. Doch neben Klugheit und Weitsicht hilft ihr auch ihre Gabe, Unglück vorherzusehen. Nur ihr eigenes Unglück vermag sie nicht zu erahnen…
Ein Mittelalter-Roman über eine starke Frau, die ihrer Zeit weit voraus war.

MEINE MEINUNG:

Auf über achthundert Seiten bin ich den Ausführungen der Autorin begeistert gefolgt. Ihre Mischung im Buch aus geschichtlichen Erkenntnissen, Fiktion und Liebesgeschichte begeistert total. Der flüssige und angenehm zu lesende , sowie sehr bildhafte Schreibstil, der damaligen Zeit etwas angeglichen, hat mir ausnehmend gut gefallen. Das Buch ist mit einem ordentlichen Anhang versehen, der aus einem informativen Glossar, sorgfältigen Quellenangaben und einer ausführlichen Zusatzerklärung der Autorin versehen ist . Kartenzeichnungen der damaligen politischen Gebietsaufteilungen am Anfang des Buches runden den sehr guten Gesamteindruck dieses Taschenbuches ab. 
Die lebhafte und warmherzige Charakterdarstellung der Gräfin Loretta von Starkenburg-Sponheim bindet den Leser sofort an diese Hauptprotagonistin und ich bin ihrem Lebenslauf mit Freude,  manchmal voller Traurigkeit und viel Erstaunen gefolgt. So ein stark gezeichneter  Frauencharakter, der sich gegen viele Widerstände der patriarchalisch damals regierten politischen Welt durchsetzen musste, hat mich mit Begeisterung erfüllt. Sie hat sich mit einem ungeliebten Ehemann auseinandersetzen müssen, es war eine Zwangs- und Vernunftheirat, hat das Erbe ihrer Söhne hervorragend verwaltet und ist auch für Juden und die Rechte armer Untertanen voll eingetreten.
Der Roman erfüllt auch ein wenig  die Sehnsucht  des Lesers nach Mystik und Geheimnis, da die Gräfin über eine hellseherische Gabe der Frauen ihrer Familie verfügt, die ihr in manchen Situationen hilfreich war, oder eben auch zum Schaden ihrer liebsten Menschen, versagt hat.
Sicher hat auch die psychologische Ausbildung und das Können der Autorin dazu beigetragen so ein interessantes und vielschichtiges Frauenleben uns heutigen Lesern nahezubringen. 

Hinweise zum geschichtlichen Hintergrund gibt es hier unter diesem Link bei Wikipedia:

Meine Bewertung: FÜNF *****STERNE  für dieses grossartige Buch!

Herzlichen Dank an die Autorin und den Knaur-Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplar!



Dienstag, 5. Juni 2018

*Hain* Geländeroman von Esther Kinsky, erschienen im Suhrkamp Verlag



Info zur Verlagsseite des Buches

Buchdetails

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe :12.02.2018
  • Aktuelle Ausgabe : 12.02.2018
  • Verlag : Suhrkamp
  • ISBN: 9783518427897
  • Fester Einband 287 Seiten
  • Sprache: Deutsch
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Kurzrezension

KLAPPENTEXT/Verlagsseite:

Geländeroman

Drei Reisen unternimmt die Ich-Erzählerin in Esther Kinskys Geländeroman. Alle drei führen sie nach Italien, doch nicht an die bekannten, im Kunstführer verzeichneten Orte, nicht nach Rom, Florenz oder Siena, sondern in abseitige Landstriche und Gegenden – nach Olevano Romano etwa, einer Kleinstadt in den Hügeln nordöstlich der italienischen Hauptstadt gelegen, oder in die Valli di Comacchio, die Lagunenlandschaft im Delta des Po, halb von Vögeln beherrschte Wasserwelt, halb dem Wasser abgetrotztes Ackerland. Zwischen diesen beiden Geländeerkundungen im Gebirge und in der Ebene führt die dritte Reise die Erzählerin zurück in die Kindheit: Wie bruchstückhafte Filmsequenzen tauchen die Erinnerungen an zahlreiche Fahrten durch das Italien der Siebzigerjahre auf, dominiert von der Figur des Vaters.
Esther Kinskys Streifzüge und Wanderungen – im Gedächtnis ebenso wie gehend oder fahrend in der Gegenwart – sind Italienische Reisen eigener Art. Sie erkunden mit allen Sinnen äußeres Terrain und führen doch ins Innere, zu Abbrüchen der Trauer und des Schmerzes und zu Inseln des Trostes. Der einfühlsame, präzise Blick der Reisenden entlockt jedem Gelände, was eigentlich im Verborgenen liegt: Geheimnis und Schönheit.

MEINE MEINUNG:
Meine Neugier hat mich zu diesem Buch geschickt. Es wurde mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2018 ausgezeichnet und war auch im Frühjahr in den Medien überall zu finden.Ich versuche hier kurz meinen Leseeindruck zu schildern, bin mir aber bewusst, dass ich dem Buch und seiner Autorin mit meinen einfachen Ausdrucksmöglichkeiten  sicher nicht gerecht werden kann.
Dier feine, nuancenreiche Sprache der Autorin nimmt sofort Besitz vom Lesenden und lässt ihn während der zweihundertachtzig Seiten nie mehr los. Es ist eine anstrengende Lektüre, die man in kleinen Abschnitten, hellwach und aufmerksam lesen sollte. Die Ich-Erzählerin und Hauptfigur geht keine realen Dialoge mit ihrer Umwelt ein, sie verschliesst sich völlig in ihren eigenen Gedanken zu ihrer Umgebung, früherem Erlebten und Reisen, sowie verstorbenen Menschen aus ihrem Leben. Vor allen Dingen reist sie im Kopf dabei immer wieder in die Vergangenheit. Es sind  italienische Landschaften,Städte, Dörfer sowie mit Vorliebe Friedhöfe. Menschen spielen nur am Rande eine Nebenrolle in ihren Beobachtungen.  Der Zusatz *Geländeroman* hat sich mir dadurch sehr deutlich erschlossen. 
Ihre Ausdrucksweise habe ich als liebevoll und sanft  empfunden , sie erfasst die Schönheit der Landschaft und des vergangenen Erlebten mit einer Feinheit der Sprache, die so bildhaft  ist, dass das innere Auge davon entzückt ist. Ihre intelligenten und stilvollen Sätze haben bei mir den Eindruck von deutscher Sprache in Perfektion erweckt. Malerische, märchenhafte und idyllische Sätze ziehen den Leser magisch in ihren Bann.  
Ihre Trauer und den Verlust über  geliebte Menschen hat sie wunderbar vermittelt und am Ende lässt sie den Leser getröstet und gestärkt zurück. Es grenzt fast an Zauberei und hat mich erleichtert und mit einem befriedigendem Gefühl aus dem Roman wieder auftauchen lassen. 

Ich danke der Autorin für dieses beeindruckende Leseerlebnis und dem Suhrkamp Verlag für die Bereitstellung  des Leseexemplar!
Meine Bewertung: FÜNF ***** STERNE für dieses ausserordentliche und grossartige Buch!