Freitag, 8. September 2017

*Das Lied des Lebens*

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Texte von Hermann Hesse aus dem Buch *Das Lied des Lebens*, Seite 215 vom Insel Verlag

Herbstgeruch (Hermann Hesse)

Wieder hat ein Sommer uns verlassen,
Starb dahin in einem Spätgewitter.
Regen rauscht geduldig , und im nassen
Walde duftet es so bang und bitter.

Herbstzeitlose starrt im Grase blässlich
Und der Pilze wucherndes Gedränge.
Unser Tal, noch gestern unermeßlich
Weit und licht, verhüllt sich und wird enge.

Enge wird und duftet bang und bitter
Diese Welt, dem Lichte abgewendet.
Rüsten wir uns auf das Spätgewitter,
Das des Lebens Sommertraum beendet!

*Freitagsfüller*

Danke an Barbara

Es herbstelt gewaltig und der Wind bläst durch meinen Garten. Was gibt es Schöneres als sich mit einem Buch im Warmen  zu verkriechen? 

Und nun zu den Fragen,,,,

1. Die letzte erfreuliche Postsendung war natürlich eine Buchsendung von einem Buchverlag!!!
2. In dieser Woche war ich dankbar für die viele Zeit, die ich beim Lesen verbringen durfte.
3. Ein warmes, selbstgekochtes Essen ist das köstlichste, was es gibt.
4. Vieles ,was ich im Netz von anderen Buchbloggern lese , inspiriert mich.
5. Ich bin momentan am glücklichsten, wenn ich meine Familie und viele Bücher um mich weiss.
6. Und alle Wege die wir gehen müssen  sind nicht immer angenehm und gerade,,,,,
7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf die neue Lektüre, morgen habe ich geplant, den Herbst im Wald zu entdecken und Sonntag möchte ich ähnliche Erlebnisse im schönen Reinhardswald erlaufen  !

Meine WE_Lektüre sieht so aus:



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Donnerstag, 7. September 2017

*Sitzen ist fürn Arsch* von Dr. Vivien Suchert, erschienen im Heyne Verlag

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Buchdetails

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe :13.06.2017
  • Aktuelle Ausgabe : 13.06.2017
  • Verlag : Heyne
  • ISBN: 9783453604377
  • Flexibler Einband 208 Seiten
  • Sprache: Deutsch

Rezension

INHALT/KLAPPENTEXT: Wer länger sitzt, ist früher tot! Evolutionär ist der Mensch zum Laufen gemacht. Doch was tun wir? Ob Auto, Büro oder Sofa – wir wechseln von einer Sitzgelegenheit zur nächsten. Und handeln uns damit allerlei Übel ein: von Rückenbeschwerden, Übergewicht und Diabetes bis hin zu Depressionen, Herzkrankheiten und Krebs. Die junge Wissenschaftlerin Vivien Suchert erklärt in diesem eigenhändig illustrierten Buch unterhaltsam, wie wir das Laufen verlernt haben, wo Sitzfallen lauern und warum Sport nur die halbe Miete ist.

MEINE MEINUNG:
Wie recht die Autorin doch hat. Nun sitze ich schon wieder und schreibe  etwas über diesen guten Ratgeber.  Die Autorin erinnert uns auf humorvolle, lustige und einprägsame Weise  daran, den sogenannten *Sitzfallen* aus dem Weg zu gehen und erinnert immer wieder  in ihrem Text daran, dass der Mensch evolutionsmässig  zum *LAUFEN und BEWEGEN* geboren wird. Ihre kompetenten Literaturquellen dazu hat sie auf acht Seiten aufgelistet. 
Seit einigen tausend Jahren sind wir ja nun nicht mehr als Jäger und Sammler in Steppe und Wald tätig, sondern fahren  heute gemütlich mit dem Auto zum Supermarkt, wo uns Nahrung im Überfluss erwartet. Um dem Leser diese Probleme der Bewegungsarmut  ein wenig klarer  und bewusster zu machen, stellt sie uns auf witzige Art und Weise *Ottfried* und sein Leben vor. Ein Typ, der vor 50 000 Jahren durch die Steppe gestreift ist und sich höchstens mal einen Stein unter den *Allerwertesten* geschoben hat. Ottfried taucht immer wieder auf  und sie hat zusätzlich nette Comics zur Verdeutlichung  der Thematik  *Bewegungsarmut *in das Buch eingebunden. 
Zum Glück kennt  sie aber Tipps und Tricks  der *Sitzfalle* zu entkommen und lässt uns an ihrem wertvollem Wissen teilhaben. Denn auch mit zwei Stunden sportlicher Betätigung in der Woche, die nach ihrer Meinung längst nicht ausreichen, landet man zur Belohnung doch immer wieder in der *Sitzfalle*.
Dr. Vivien Suchert macht natürlich in ihrem Buch auch darauf aufmerksam, dass wir zuviel und nicht unbedingt das Richtige essen. 

Insgesamt ist dieses nette Buch ein guter Ratgeber, der aufrüttelt und uns zu jeglicher Art von Bewegung auffordert. Dabei schneidet die übliche Arbeit einer fleissigen Hausfrau in ihren Augen  gar nicht schlecht ab,,,, und nun steh ich auf!
Meine Bewertung : Drei gute *** Sterne !

 Danke für das Rezensionsexemplar!

Dienstag, 5. September 2017

*Nach Onkalo* von Kerstin Preiwuß, erschienen im Berlin Verlag

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  • Erscheinungsdatum Erstausgabe :01.03.2017
  • Aktuelle Ausgabe : 01.03.2017
  • Verlag : Berlin Verlag
  • ISBN: 9783827013149
  • Fester Einband 240 Seiten
  • Sprache: Deutsch
  • Autorin Kerstin Preiwuß
  • Leseprobe

Rezension

INHALT: 
Hans Matuschek, ein vierzigjähriger  einfacher , bodenständiger Mann , der noch immer bei seiner Mutter lebt und dort von ihr fürsorglich betreut wird, treffen einige schwere Schicksalsschläge. Seine Mutter stirbt plötzlich und er vermisst sie sehr - zwar nicht in jeder privaten Lebenslage ( beim Telefonsex verwünschte er oft ihre Anwesenheit im Haus, da sie ihn wegen der Kosten gern kontrolliert hat und schweigende Vorwürfe tätigte ) - aber da sind noch seine geliebten Tauben, um die er sich seit Kindertagen  verantwortungsvoll und mit Hingabe kümmert und die russischen Nachbarn Galina und sein Angelfreund Igor, der Matuschek  oft nachsichtig und belehrend mit dem Kosenamen Towarischtsch anspricht. Auch der alte, eigenbrötlerische Taubenzüchter Witt, ein ehemaliger Mitarbeiter im Kernkraftwerk Lubmin, hat immer ein Auge auf den unpraktischen Junggesellen Matuschek. Hans Matuschek ist zwar ein ungelernter Arbeiter, hat aber einen Job als fleissiger Wetterbeobachter auf einem russischen Flugplatz. Sein kleines, privates Glück findet er in seiner Liebe zu Irina. Doch als sie ihn verlässt (die Nachbarn verlassen ihn auch, Igor stirbt, Galina zieht fort und der windige Internethändler Lewandowski zieht in deren Haus ein) , bricht für ihn die Welt zusammen und er gibt sich verwahrlosend seiner Trauer und Verzweiflung hin. Zu allem Unglück verliert er auch noch seinen Arbeitsplatz, auf den er immer  sehr stolz war,,,,

Zitat auf Seite 104 über die Heimkehr von Matuschek's Tauben: 
Aber darum geht es ihm nicht, sondern da ist dieses Gefühl , das sich stumm in ihm ausweitet und ihn für alles entschädigt, was sonst fehlt. 
Wenn sie aus dem Himmel stürzen. Wenn sie die Flügel anlegen und zack, einfach da sind. Zu wissen, dass die Tauben kommen, dass sie immer wieder kommen , egal von wo, und sein Haus ist das Zentrum der Welt. Solange er sie fliegen lässt, kommen sie zurück. Das ist es, was er braucht, dafür kriegt er das Flattern, und langsam wird er nervös, weil Witt sich noch nicht gemeldet hat. 

MEINE MEINUNG: 
Die fast lyrisch anmutende, sprachgewaltige Ausdrucksweise von Kerstin Preiwuß hat mich ausserordentlich gepackt und mit einem unwiderstehlichem Sog immer wieder schnell zum Buch greifen lassen. Sie beschreibt ergreifend wie Matuschek unaufhaltsam in eine Depression abgleitet, sich selber nicht mehr wertschätzt , verwahrlost und sich auch noch vom neuen aggressiven  Nachbarn Lewandowski manipulieren lässt. Es macht eigentlich keine Freude diesen Absturz zu beobachten und zu lesen, aber das Buch beiseite legen oder gar zu vergessen, funktioniert überhaupt nicht. Kerstin Preiwuß versteht es meisterhaft die Einsamkeit, Hilflosigkeit und den Zweifel an sich selber bei Hans Matuschek zu beschreiben. Das Buch ist ein starkes Psychogram vom Hauptprotagonisten und seiner Mitmenschen , auch von der abgeschiedenen , ländlichen Umwelt an einem See. Die Idylle dieser Landschaft steht in krassem Gegensatz zum Denken und Handeln dieses zurückgelassenen, einsamen Menschen in Ostdeutschland. Ich empfand ihn nicht als sympathischen oder anziehenden Mann, aber seine naive Verzweiflung und Denkweise haben sehr an mein Mitleid appelliert. Er ist EINFACH NUR EIN MENSCH mit allen möglichen und unmöglichen Fehlern und Verhaltensweisen, die man sich nur vorstellen kann. Aber er hat auch Stärken und wie er es schafft, diese wieder zu aktivieren - das ist ein spannendes und am Ende doch wieder ein erschreckendes Erlebniss für den Leser…..

Meine Bewertung : Fünf *****Sterne für ein grossartiges Buch!

 Ein herzliches Dankeschön an die Autorin und den Berlin Verlag bei Piper für die Bereitstellung des Leseexemplars.

*Gemeinsam lesen*

Eine Aktion von Schlunzenbücher

1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?
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Ich lese zur Zeit zwei recht unterschiedliche Bücher und habe sie fast beendet. Beide Geschichten haben männliche Hauptprotagonisten. Matuschek, aus *Nach Onkalo* ist ein einfacher vierzigjähriger, in der Provinz lebender  Mann aus Ostdeutschland, der mit zwei Dingen fertig werden muss. Mit dem Verlust der Mutter und seines Jobs. Er verzweifelt am und im Alltäglichen Leben....

*Oxen* ist ein demnächst erscheinender Thriller, der über einen ehemaligen dänischen Elitesoldat erzählt, der mit vielen Auszeichnungen aus dem Balkankrieg zurückgekommen ist und unter einem Trauma durch seine dortigen Erlebnisse leidet,,,,


2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?
*Nach Onkalo* : Es ist Zeit, Matuschek muss raus. Seite 219
*Oxen*: Es würde erst in gut einer Stunde dunkel werden. Seite 166

3. Was willst du unbedingt aktuell zu deinem Buch loswerden?
Ein Thriller wie *Oxen*, Autor Jens Henrik Jensen, gehört nicht unbedingt zu meinem beliebtesten Genre, ich werde vom Buch nicht magisch angezogen und mache immer wieder Lesepausen.

*Nach Onkalo* beeindruckt durch die sprachgewaltige Ausdrucksweise der Autorin Kerstin Preiwuß. Mit Matuschek kann ich mich nicht unbedingt identifizieren oder gar anfreunden. Er tut mit nur leid,,,,
4. Pausiert ihr schon mal euren Blog? Oder sollte ein Buchblogger gar mal ein bisschen Abstand zu seinem Hobby suchen? (Der Büchernarr Frank)
Ich pausiere natürlich mal beim Posten, zum Beispiel bei Krankheit, Urlaub oder Unlust. Wobei der dritte Grund noch nicht wirklich eingetreten ist!

Sonntag, 3. September 2017

*Wo drei Flüsse sich kreuzen* von Hannah Kent, erschienen im Droemer Verlag

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Hardcover, Droemer HC
01.09.2017, 432 S.
ISBN: 978-3-426-19979-4


Rezension

INHALT:  
Wir schreiben das Jahr 1825 in Irland/County Kerry.
Nóra lebt seit  dem plötzlichen  Tod ihres innig geliebten Ehemannes einsam und abgeschieden mit ihrem Enkel Micheál in ihrer einfachen, mit Reet gedeckten Kate. Micheál ist der Sohn ihrer verstorbenen Tochter Johanna, der von dem Vater des Jungen  zu den Grosseltern in Obhut gegeben wurde. Micheál ist vier Jahre alt, ungewöhnlich zart und nicht altersgemäß entwickelt. Nóra sorgt sich sehr um den Kleinen und stellt nach dem Tod ihres Ehemannes Martin die vierzehnjährige Mary Clifford als Magd ein , die sich um das Kind kümmern soll. Die abergläubische Bevölkerung des abgeschiedenen Tales ist der festen Überzeugung, dass der zurückgebliebene Junge ein Wechselbalg ist, ein sogenanntes Feenkind.
 Nóra sucht Hilfe  für das kranke Kind bei der geheimnisvollen, alten  Kräuterfrau, Heilerin und Aussenseiterin Nance Roche, die die *Gabe*besitzt  mit der Anders-Welt und dem *guten Feenvolk* Kontakt aufzunehmen.
Eine verhängnisvolle Geschichte voller Heimlichkeit, Brutalität und Missverständnissen zwischen drei Frauen und der  in alten Traditionen und Aberglauben  verhafteten Talbevölkerung nimmt nun ihren tragischen Verlauf,,,

Zitat Seite 370. 
Beschreibung von Mary:
Sie war doch nur ein Mädchen vom Moor. Ein Mädchen von binsenbewachsenem, torfigen Grund, aus dem die Erde schwarz herausquoll und auf dem man immer Gras, Staub oder Lehm unter den Füßen hatte, nie Kopfsteinpflaster oder die lackierte Oberfläche von Holz.

Zitat Seite 51
 Nór’as Schicksalsschlag:
„Dein Sohn bleibt dein Sohn , bis er heiratet, aber deine Tochter bleibt deine Tochter , bis du stirbst. Und jetzt auch noch deinen Mann zu verlieren…Gott ist wirklich grausam: Er nimmt die , die wir am meisten lieben, am ehesten zu sich.“

Zitat Seite 215
Nance Roche, die Heilerin mit der Gabe: 
Nance saß in der Dunkelheit ihrer Kate und beobachtete durch die offenstehende Tür , wie das sterbende Jahr sich dem Schnee ergab. Die Nacht senkte sich heilig, als ob die Herrlichkeit Gottes im Wechsel von Hell zu Dunkel wohnte. In ihren zerlumpten Umhang gehüllt, hörte sie die Stille laut wie eine Klosterglocke. In dieser Nacht würden sie beginnen. Mit der Heilung. Dem mysteriösem Flehen. Dem Auftrennen alter Magie.

MEINE MEINUNG:
Lange hat mich ein Buch nicht so beeindruckt wie das Obige, denn es ist eine wahre Geschichte. Das Cover versetzte mich schon beim Betrachten in eine angespannte Stimmung voll unheimlicher Vorahnungen. Der Roman ist in drei Teile aufgeteilt und jedem Kapitel wird als Titel eine Kräuterpflanze gewidmet wie zum Beispiel die Wasserschwertlilie, Nesseln , das Kreuzkraut oder auch einem Baum wie der Esche. Der Schreibstil der Autorin, den ich schon in ihrem Buch *Das Seelenhaus* genossen habe, ist total flüssig, einprägsam , voll beeindruckender , bildhafter Sätze und fantasievoll. Ihre zarten und stimmigen Naturbeschreibungen der irischen Landschaft haben in meinen Augen sogar eine poetische Nuance.  Hannah Kent hat sich intensiv mit dem irischen Volks- und Brauchtum  beschäftigt und hervorragend in alten Archiven und Bibliotheken recherchiert.  Sicher hat sie auch alte, mündliche Überlieferungen aus der heutigen Bevölkerung einfliessen lassen. Für viele Ereignisse setzt sie sogar  gälische Begriffe in kursiver Schreibweise ein. Piseógs zum Beispiel sind Flüche, schlechte Wünsche, die man auch bildlich mit Steinen und Pflanzen errichten kann. Die inneren Widersprüche und Konflikte zwischen christlich-katholischem Glauben und alten , heidnischen Bräuchen,  die in der Bevölkerung zu dieser Zeit brodelten, hat sie perfekt und glaubhaft dargestellt. Irisches Landleben der damaligen Zeit pur. 
Die Armut und Unwissenheit  der Menschen vor der grossen Hungersnot und Auswanderungswelle in Irland sind mir durch diese Lektüre  wirklich zu Herzen gegangen. Was auch gerade Frauen durch Kindbett, Schwangerschaft und Armut aushalten mussten, war unglaublich.

Der Arzt der Armen ist der Tod.
Liagh gach boicht bas

Für dieses spannende und ungewöhnliche Buch gibt es eine absolute Leseempfehlung von fünf ***** Sternen von mir.

Herzlichen Dank an die Autorin und den Droemer Verlag für dieses tolle Rezensionsexemplar.








Freitag, 1. September 2017

*Freitagsfüller*


Barbara's Freitagsfüller

Es ist schon eine liebe Angewohnheit jeden Freitag morgen die Fragen von Barbara zu beantworten,,,,draussen ist es noch immer neblig und die ersten gelben Blätter fallen.
Es herbstelt,,,,

1. Jetzt kann ich gemütlich auf das We zusteuern , noch ein Buch fertig lesen und eine Rezension schreiben..
2.  Die Politiker gehen mir mit ihren utopischen  Wahlversprechen und Vorstellungen auf die Nerven und benehmen sich sehr oft  unmöglich.
3. Es macht Spaß auf vielen Plattformen und Blogs immer wieder etwas Neues über Bücher zu entdecken.
4. Was wird mein Highlight der 2. Jahreshälfte?
5. Ich frage mich was meine Leser wirklich denken, wenn sie über mich und meine Lektüren hier lesen.
6. Viel Zeit und Mühe in Kindererziehung zu stecken, das war es  wert.
7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf nette Freunde, morgen habe ich geplant den Tag locker anzugehen und Sonntag möchte ich gern meine liebe Familie um mich haben.

Danke für das Bild lieber R. 

Donnerstag, 31. August 2017

*Halali* von Ingrid Noll, erschienen im Diogenes Verlag

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  • Erscheinungsdatum Erstausgabe :26.07.2017
  • Aktuelle Ausgabe : 26.07.2017
  • Verlag : Diogenes
  • ISBN: 9783257803839
  • Audio CD
  • Sprache: Deutsch
Infos zur Autorin:Ingrid Noll

Rezension

INHALT: 
Die 82 jährige Holda , auch Frau Holle oder nur Holle genannt , lebt mit ihrer Enkelin Laura, die der neuen Social media Generation  angehört , im gleichen Haus. Laura besucht ihre Grossmutter regelmäßig und bringt ihr oft etwas zum Essen vorbei , holt dafür gern ihre frisch gebügelte Wäsche ab. Aber am liebsten hört sie ihrer Grossmutter zu, wenn diese von ihren aufregenden Erlebnissen als junge Frau, zusammen mit ihrer Freundin Karin, in den Fünfziger Jahren in Bonn/Bad Godesberg erzählt.

 Karin und Holda haben beide im Innenministerium als Sekretärinnen gearbeitet. Holda vergleicht in ihren Erzählungen die Veränderungen des  alltäglichen Lebens von damals zu heute und bringt Laura dadurch gern zum Staunen und Lachen. Holda stammt aus einer fleissigen Bäckerfamilie in der Eifel und war wohl in ihrer Jugend ein braves, ehrliches und  recht bescheidenes Mädchen. Ihre Freundin Karin, aus einer adeligen Familie stammend,  war dagegen recht keck , lebenslustig und sehr fordernd . Durch diese  charakterlichen Gegensätze gab es natürlich oft kleine Reibungen zwischen den ungleichen Freundinnen.  Liebste Gesprächsthemen der Beiden unterschiedlichen Freundinnen waren : „ Wie angele ich mir einen Ehemann“? und das Austauschen von Informationen über Ihren ungeliebten Kollegen Burkhard Jäger,  von ihnen nur noch *Der Jäger* genannt. Karin’s erstrebtes Ziel ist es , durch Heirat zur Botschaftsgattin aufzusteigen, aber Holle träumt nur von einer romantischen Liebe.
Holle und Karin stolpern zufällig in dunkle Machenschaften von Geheimdiensten, verdächtigen ihren *Jäger* und nun nimmt die Geschichte an Fahrt auf mit Leichen im Rhein, geheimen, toten Briefkästen mit mysteriösen Botschaften und Briefen. Holle und Karin geraten in immer tiefere - auch gefährliche und kriminelle Machenschaften - bis hin zum Mord.
*Halali* wird ihr Schlachtruf , wenn ihre sogenannte Jagd auf einen vermeintlichen Spion, oder aus einer prickelnd gefährlichen Situation, dem Ende entgegengeht,,,,,

MEINE MEINUNG:
Als erstes ist mir die melodische, tiefe und angenehme Stimme von Nina Petri aufgefallen, die gleichzeitig die alte Holle und die junge Sprechweise von der Enkelin Laura gekonnt auseinander gehalten hat. Durch ihre professionelle Interpretation der unterschiedlichen Stimmen aller Protagonisten wusste man beim Hören immer sofort, wer nun im Mittelpunkt der Geschichte stand.
 Ich musste sehr oft lächeln, wenn Holle ihrer jungen Enkelin mit feinsinnigem Humor und  viel Wissen von damals erzählt hat. 
Ingrid Noll hat dem Hörer eine perfekte Studie der Fünfziger Jahre - Gesellschaft durch die Protagonistin Holle erzählen lassen, fein verpackt in eine Kriminalkomödie , die sie mit rheinischem Lokalkolorit und vielen gängigen Redewendungen und Sprichwörtern ausgestattet hat. Ich habe mich dadurch oft wie  in meine Kindheit zurückgesetzt gefühlt und köstlich amüsiert. Manchmal hatte die Erzählung vielleicht sogar autobiografische Züge , bedingt durch das Alter der Autorin und ihrer erzählenden älteren Protagonistin Holle. Aber das ist ein ganz persönlicher Eindruck von mir.  
Die Spannungsbögen  in dieser Geschichte lassen manchmal zu wünschen übrig, aber es wird nie langweilig  und die Gedanken schweifen NICHT ab. 

Ich hatte einige unterhaltsame Hörstunden, die mir viel Spass bereitet haben. 
Meine Bewertung: Eine absolute Hörempfehlung mit fünf ***** Sternen!

Herzlichen Dank an die Autorin und den Diogenes Verlag für die unterhaltsame Audio-CD.












    *Das Lied des Lebens* erschienen im Insel Taschenbuch

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    Die schönsten Gedichte 
    Ausgewählt von Volker Michels
    INSEL VERLAG

    Ich möchte Euch hier auf meinem Blog in lockerer Zeit - und Reihenfolge Gedichte von Hermann Hesse vorstellen, damit sie nicht in der Hektik unserer Zeit verschwinden. Es ist eines meiner älteren Lieblingsbücher, in denen ich ab und an blättere und lese....

    Voll Blüten (Hermann Hesse)

    Voll Blüten steht der Pfirsichbaum,
    Nicht jede wird zur Frucht,
    Sie schimmern hell wie Rosenschaum
    Durch Blau und Wolkenflucht.

    Wie Blüten gehn Gedanken auf,
    Hundert an jedem Tag-
    Laß blühen! laß dem Ding den Lauf!
    Frag nicht nach dem Ertrag!

    Es muß auch Spiel und Unschuld sein
    Und Blütenüberfluß,
    Sonst wär die Welt uns viel zu klein
    Und Leben kein Genuß.



    Dienstag, 29. August 2017

    *Gemeinsam Lesen*


    Ich bin noch dabei - am Dienstag Abend , eine Aktion von Schlunzenbücher

    1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?
    Heute lese ich nicht . Ich höre und zwar

     Halali von Ingrid Noll
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    • Erscheinungsdatum Erstausgabe :26.07.2017
    • Aktuelle Ausgabe : 26.07.2017
    • Verlag : Diogenes
    • ISBN: 9783257803839
    • Audio CD
    • Sprache: Deutsch

      2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?
      Die erste CD von insgesamt sechs hat mich sehr erheitert und amüsiert. Mit Mutterwitz und flotten Sprüchen verfolge ich die Erzählung mit  dem Dialog von der älteren  Holle und Enkelin Laura, die gar nicht glauben kann, wie man in den Fünfziger Jahren ohne Social Media überleben konnte ;-).
      Holle erzählt von ihrem Sekretärinnendasein und Erlebnissen mit ihrer Freundin Karin in den Fünfziger Jahren in Bonn,,,,,

      3. Was willst du unbedingt aktuell zu deinem Buch loswerden?
      Es ist sehr angenehm ein Buch in einer ungekürzten Lesung zu hören. Man kann sehr gut andere leise Arbeiten dabei erledigen,,, Bügeln, Wäschen zusammen legen,,,,,u.s.w.
      4. Empfehle uns das Buch, das deiner Meinung nach jeder gelesen haben sollte (nur eins!) (Frage von Yvonne)
      Das ist eine schwierige Frage, die ich gar nicht sofort beantworten kann,,,,
      ich sage jetzt mal aus dem Bauch heraus * Der Herr der Ringe *  von Tolkien. Das Buch hat mich vor dreissig Jahren sehr beeindruckt,,,