Dienstag, 29. August 2017

*Das Ohr des Kapitäns* von Gisbert Haefs, erschienen im Heyne Verlag

Buchdetails

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe :14.08.2017
  • Aktuelle Ausgabe : 14.08.2017
  • Verlag : Heyne
  • ISBN: 9783453269309
  • Fester Einband 400 Seiten
  • Sprache: Deutsch

  • INHALT/Klappentext:
  • Der Autor Gisbert Haefs

Sklavenhandel, Schmuggelware und ein Kriegsgrund,,,, 

Nach dem Ende des Spanischen Erbfolgekriegs im Jahr 1713 erhalten englische Händler das Monopol für die Belieferung des spanischen Kolonialreichs in Südamerika mit schwarzen Sklaven. Eines Tages weigert sich der »Händler« Jenkins (de facto wohl Schmuggler), sich von der spanischen Küstenwache vor Kuba kontrollieren zu lassen, worauf der spanische Kapitän dem Zeternden kurzerhand das linke Ohr abschneidet. Als Jenkins das Beweisstück in London vorlegt, ist das in der aufgeheizten Stimmung für England Grund genug, mit dem größten Flottenaufgebot seit der Armada zu reagieren. Es kommt zum Kolonialkrieg in der Karibik. Der später berühmte Romanautor Tobias Smollett nimmt als junger Assistenzarzt an Bord eines britischen Linienschiffs an der Unternehmung teil.
MEINE MEINUNG: Das schöne Cover mit den tollen Windjammern und mit Teilen einer historischen Landkarte hat mich sofort angesprochen und ich habe ein buntes und spannendes Historiendrama , das sich zwischen den beiden damals führenden Seemächten England und Spanien abspielt, erwartet. Meine Erwartungen wurden auch erfüllt , leider aber  nicht ganz was die Spannungsbögen und meinen Zugang zu den Charakteren des Buches betraf.
Das geschichtliche Wissen, welches der Autor vermittelt ist ungeheuer gross und umfassend, was normalerweise für einen  historischen Roman sonst kaum üblich ist. Und doch hat mir ein wenig die Spannung und der Zugang zu den Protagonisten gefehlt. Da es hauptsächlich gestandene *Seebären* sind, hätte ich mir mehr Temperament und Buntheit in ihren Erzählungen gewünscht, wobei die Atmosphäre auf See und in den Häfen sehr stimmig und interessant vom Autor geschildert wurde. Ich bin mit diesen  See-Männern als Romanfiguren einfach nicht warm geworden und wurde nicht wirklich von ihnen beeindruckt.
Ein  Glossar wäre sehr hilfreich gewesen, denn viele Begriffe aus der Seefahrt sind mir völlig unbekannt, wie zum Beispiel eine Schebecke .
Die schönen, alten und informativen Karten am Beginn des Buches haben mich aber schnell darüber hinweg getröstet.
Was mir sehr gut gefallen hat, waren die Zitate vor jedem Kapitel von bekannten Persönlichkeiten wie zum Beispiel von Heinrich Heine,  Zitat Seite 322 vor dem Kapitel * Wunder in Cartagena*:

Aber das Leben ist im Grunde so fatal ernsthaft, daß es nicht zu ertragen wäre ohne solche Verbindung des Pathetischen mit dem Komischen.

oder von Harold Temperley (1909) Seite 44 vor dem Kapitel *Downing Street 1738*:

Man kann sagen, Jenkins Ohr symbolisierte die Empfindungen der englischen Öffentlichkeit ganz allgemein , ihren Haß auf die Spanier als grausame Papisten, ihre insulare Verachtung des Ausländers, und so weiter. Die Frage ist, wie ausschlaggebend diese Gefühle für die Kriegserklärung waren...Es war vielleicht der erste englische Krieg , bei dem wirtschaftliche Interessen den absoluten Vorrang hatten.

Insgesamt hat mich das Buch gut unterhalten, aber vor allem mein geschichtliches Wissen über diese Zeit  erweitert.
Meine Bewertung : **** Vier Sterne.

Herzlichen Dank an den Heyne Verlag und den Autor für dieses sehr informative Werk.


3 Kommentare:

  1. Hallo :)
    Ich habe mit großem Interesse deine Rezension gelesen, da ich dieses Buch schon länger im Blick habe. Ich habe es auf dem Bloggerportal entdeckt und nach deiner Rezension bin ich mir jetzt ziemlich sicher, dass ich es lesen möchte.
    Liebe Grüße
    Kathrin

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    1. Hallo Kathrin, dann wünsch ich Dir viel Freude mit dieser Lektüre. Ich schau gleich mal bei Dir vorbei,,,
      LG Angela

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  2. Hey Angela,

    meine Mandelentzündung lässt mich nicht schlafen und so kann ich auch mal einige Gegenbesuche nachholen. Nach deinem Kommentar bei mir, hätte ich eigentlich gedacht, dass das Buch bei dir schlechter abgeschnitten hat als bei mir.

    LG, Moni

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