Mittwoch, 2. November 2022

*Moonlight und die Tochter des Perlenfischers* von Lizzie Pook - erschienen im Diana Verlag

 

*Rezensionsexemplar, unbezahlte Werbung*

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INHALT / Klappentext: 1886 Bannin Bay, Westaustralien: Strände voller glänzender Perlen und Muscheln so groß wie Teller – hier wollen die Brightwells mit Tochter Eliza ihr Glück finden. Zehn Jahre später ist Charles Brightwell der erfolgreichste Perlenfischer der Küste. Eines Tages jedoch kehrt sein Boot ohne ihn zurück, Charles ist spurlos verschwunden. Eliza weigert sich zu glauben, dass ihr Vater tot ist und forscht entschieden nach. Doch in einer Stadt voller Korruption, Vorverurteilung und Erpressung lernt sie schnell: Die Wahrheit wird mehr kosten als Perlen. Findet Eliza auf einer waghalsigen Seereise mit ihrem Boot Moonlight heraus, was wirklich passiert ist?

Von London aus bereist die Journalistin Lizzie Pook die entferntesten Ecken der Welt – auf der Suche nach Schneeleoparden im Himalaya bis zu den unbewohnten Küsten von Grönland. Sie schreibt für verschiedene Zeitungen und Magazine wie The Guardian, Lonely Planet, The SundayTimes und Condé Nast Traveler. »Moonlight und die Tochter des Perlenfischers« ist ihr erster Roman.

Mein Leseeindruck: Beim Ansehen des Covers und Lesen des Klappentextes hat sich in mir die Vorstellung verbreitet in diesem Buch einem romantischen Wohlfühl-Frauenroman zu begegnen. Doch es war völlig anders.  Die Hauptprotagonistin Eliza war für diese Zeit im Australien des 19. Jahrhundert charaktermässig eine ungewöhnliche Person.  Sie war eher unangepasst an die geltenden  männlich geprägten Gesellschaftskonventionen, sonder eher energisch, unromantisch, eigensinnig und selbständig im Denken und Handeln , sehr an Wissenschaft und Forschung interessiert , fast eine Feministin. Wie ich im Nachwort dann auch erlesen habe, hat sich die Autorin an einer real lebenden damaligen Frauenrechtlerin orientiert. 

Die Autorin Lizzie Pook hat sich sehr sorgfältig und intensiv in ihrer Recherchearbeit mit dem Thema der damaligen Perlenfischerei in Nord-West-Australien befasst. Die Brutalität der damaligen Zeit und ihren Gesellschaftsformen, gerade auch gegenüber der indigenen Bevölkerung der Aborigenes hat sie schonungslos und offen beschrieben. Zum Beispiel wurden schwangere indigene Frauen von weissen Kaufleuten  zu Tauchgängen gezwungen, da sie durch ihren körperlichen Zustand über ein grösseres Lungenvolumen verfügten. Wie grausam muss man denken um das auszuführen? Erschreckende Gedanken über Grausamkeit und Brutalität kamen mir  nachfolgend beim Lesen dieser Geschichte immer öfter. Die Zustände an der Küste und in den Hafenstädten strotzen nur so vor Gewalt, Brutalität und Herzlosigkeit gegenüber Mensch und Tier. Nur der Profit, gewonnen durch den Verkauf der begehrten Perlen, zählte!

Lizzie Pook hat mich sehr beeindruckt mit ihrem fast wissenschaftlich anmutendem  Schreibstil, indem sie eine mir unbekannte australische Tier - und Pflanzenwelt minutiös beschreibt! Diese Naturbeobachtungen von Eliza werden sehr ausführlich in den Vordergrund gerückt, gehen oft fast an die Ekelschwelle, doch die Verbindung des Lesers zur Person Eliza blieb für mich merkwürdig kalt und ohne grosse Emotionen meinerseits. Das empfand ich als absolut schade und grossen Mangel im Roman. 

Lizzie Pook hat mich mit der Geschichte dieser Suche von Eliza nach ihrem Vater nicht unbedingt begeistert. Erst im letzten Drittel des Buches kommt es endlich zur lange versprochenen und ersehnten Fahrt mit dem Logger *Moonlight*. Diese Fahrt  und Suche nach dem vermissten Vater auf dem Meer war für mich endlich der eigentliche Höhepunkt des Romans...... 

Meine Bewertung: Drei *** Sterne für dieses Beeindruckende Buch !


Herzlichen Dank an die Autorin und den DIANA VERLAG  für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

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