Sonntag, 14. April 2019

*Bittere Orangen* von Claire Fuller, erschienen im Piper Verlag

Erschienen am 04.09.2018
Übersetzt von: Susanne Höbel
352 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag
EAN 978-3-492-05921-3

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Info zum Buch und zur Autorin

Inhalt/Klappentext:
Im Sommer 1969 geschehen zwei Dinge im Leben von Frances Jellico, die sie zum ersten Mal Freiheit und Selbstbestimmung empfinden lassen: Ihre dominante Mutter stirbt, und sie erhält den Auftrag, für das Lynton Herrenhaus ein architektonisches Gutachten zu schreiben. Frances löst ihre Londoner Wohnung auf und richtet sich für einige Wochen in Lynton ein. Die einzigen Bewohner des einsamen Hauses sind Cara und Peter, das Hausmeisterpaar, zu dem sie rasch eine enge, komplizierte Beziehung entwickelt. Denn Cara macht sie zu ihrer Vertrauten, während Frances sich zunehmend zu dem undurchschaubaren Peter hingezogen fühlt. Das Ende dieses Sommers besiegelt ein Ereignis, das für Frances den Rest ihres Lebens auf tragische Weise beeinflussen wird.

Rezension

Meine Meinung: 

Ausser Kontrolle und gefangen beim Lesen, war ich leider erst ab ca. der Mitte des Buches. So kann ich meine Empfindungen beim Lesen des Romanes schildern. Ich habe es aus persönlichen Gründen in unterschiedlichen Zeitabfolgen erkundet  und hätte es zweimal fast abgebrochen, wenn ich nicht von der Autorin und ihrem Schreibtalent so überzeugt gewesen wäre, nämlich von der Lektüre ihres Romans *Eine englische Ehe*. Der Schreibstil von Claire Fuller ist sehr bildgewaltig, erzeugt aufregendes Kopfkino, lässt sich flüssig und angenehm lesen, zieht den Leser in einen unaufhörlichen, immer stärker werdenden Lese - und Spannungssog zu einem komplizierten Thema, nämlich einer Dreiecksbeziehung. 



Die Geschichte verläuft in zwei Zeitsträngen und bezieht sich ganz eng und direkt auf die drei Hauptprotagonisten , dem Pärchen Cara und Peter, sowie Frances. Alle anderen Charaktere aus der Familie und dem Freundeskreis von Frances werden kurz, klar, aber eindeutig von der Autorin dargestellt. Die Liebe und Freundschaft spielen eine grosse Rolle im Roman.  Irland mit seinem mythischen Aberglauben der Bevölkerung  und seinen konservativen Religionsvorstellungen bekommen von der Autorin Raum und besonders die wunderschöne, schillernde und dominante Cara unterhält ihren Lebensumkreis, der in diesem Buch hauptsächlich  nur aus Peter und Frances besteht, auf beste Weise mit ihren Erzählungen aus ihrer persönlichen und der Vergangenheit ihres Heimatlandes. Die drei Menschen nähern sich an, leben in den Tag hinein, trinken gern und häufig Wein, essen und kochen gut , erkunden das alte Haus mit seinen Geheimnissen und verschlossenen Räumen aus vergangenen Zeiten. Immerhin ist das ja auch der gutachterliche Auftrag, den Frances zu erfüllen hat. Es artet aber aus in reinstem Müssiggang, in sommerlicher Trägheit und freundschaftlicher Verbundenheit.  
Die Katastrophe bahnt sich langsam an, ist lange für den Leser nicht ersichtlich, aber es häufen sich Sätze und Andeutungen aus Vergangenheit und Gegenwart gleichermassen mehr und mehr. Bis alles ausser Kontrolle gerät, wie eine Schneelawine, die von Drehung zu Drehung immer grösser und bedrohlicher wird......

Das Buch ist absolut lesenswert, nur die Durststrecke zu Beginn hat mich etwas gestört und enttäuscht. Sie hätte in meinen Augen ruhig etwas kürzer ausfallen können. Daher möchte/muss ich leider einen Stern von meiner Bewertung abziehen!

Meine Bewertung: VIER **** Sterne für diesen Roman mit einer kleinen Schwäche zu Beginn! Mein Dank geht an die Autorin und den Piper Verlag für das gebundene Leseexemplar!


Montag, 8. April 2019

*Abendrot* von Kent Haruf, erschienen im Diogenes Verlag


Hardcover Leinen
416 Seiten
erschienen am 23. Januar 2019


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Inhalt/ Auszug vom Klappentext:Aus dem Amerikanischen von pociao
Holt, eine Kleinstadt im Herzen Colorados. Zwei alte Viehzüchter müssen den Wegzug ihrer Ziehtochter verkraften. Ein Ehepaar kämpft in seinem verwahrlosten Trailer um ein Stückchen Würde und um seine Kinder. Ein elfjähriger Junge kümmert sich rührend um seinen kranken Großvater. So hart das Schicksal auch zuschlägt – die Menschen in Holt sind entschlossen, dem Leben einen Sinn abzutrotzen. Und begegnen einander dabei neu.

Rezension

Meine Meinung: Das Leben geht weiter in der beschaulichen Kleinstadt Holt, die mir schon im Vorgängerband  *Lied der Weite* vom Autor sehr ans Herz gewachsen ist. Die Beschreibungen des Farmlandes in Colorado mit seiner Prärielandschaft, dem Grasland für die Viehzucht  und staubigen Weiten empfand ich wie ein Nachhause Kommen in diese fiktive Kleinstadt. Alt bekannte Menschen treffen wir wieder , wie die beiden alten Viehzüchter, die sich weiterhin rührend um ihre Ziehtochter und deren Tochter kümmern, sie aber loslassen müssen, damit die junge Frau einen eigenen beruflichen Weg in einer anderen Stadt einschlagen kann. Rose , die herzensgute Sozialarbeiterin arbeitet immer noch  unermüdlich in der Familienhilfe mit viel Empathie für einfache Menschen in komplizierten Notlagen. Jeder Einwohner dieser Stadt schaut auf seinen Mitmenschen, auch auf die Ungeliebten  und dieses Verhalten der Bevölkerung tröstet, gibt Hoffnung und Perspektiven für die Zukunft des menschlichen Miteinander. Auch unterschiedliche Kinder werden vom Autor genauestens vorgestellt und die Entwicklung ihrer Zuneigung und Freundschaft zueinander erzeugen beglückende Lesemomente. Der Schreibstil des Autors ist unnachahmlich, hat einen eindeutigen Erkennungswert und wurde wieder ohne wörtliche Rede verfasst. Die bildhaften Schilderungen sind  einfühlsam , realistisch, nicht beschönigend, nie abfällig, anmassend oder gar wertend und bringen dem Leser menschliches Verhalten  mit seinen Stärken und Schwächen sehr nahe. 

Das Buch wirkt im Ganzen etwas schwermütig und ist kein seichter Unterhaltungsroman, erzeugt aber beim Lesen Glücksgefühle, die mit Hoffnung, Verstehen und Liebe für die unterschiedlichen Protagonisten in ihren Situationen einher kommen.

Meine Bewertung: FÜNF ***** Sterne für diese grossartige Lektüre. Ich hoffe sehr auf die Veröffentlichung der anderen Werke des Autors in deutscher Sprache.

Mein Dank gilt auch dem Diogenes Verlag, der mir dieses wertvolle und ansprechende  Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. 

Mittwoch, 3. April 2019

*Das Honigmädchen* von Claudia Winter, erschienen im Goldmann Verlag

ORIGINALAUSGABE
Taschenbuch, Klappenbroschur, 448 Seiten, 12,5 x 18,7 cm
ISBN: 978-3-442-48574-1
Erschienen am  18. März 2019


Info zum Buch und zur Autorin

*Werbung, da Markenkennzeichnung*










Rezension

Inhalt/Klappentext:

Die alleinerziehende Camilla kämpft an allen Fronten: Täglich muss sie sich im väterlichen Delikatessenhandel beweisen, während ihre fünfzehnjährige Tochter Marie gegen sie rebelliert. Und dann wird sie auch noch nach Südfrankreich geschickt, um mit einer Honigmanufaktur zu verhandeln – im Gepäck das tobende Mädchen und ihren nervtötenden Nachbarn, der sich ihnen spontan angeschlossen hat. Kein Wunder, dass sich das pittoreske Bergdorf Loursacq zunächst als wenig heilsam für die angespannten Gemüter erweist. Doch Camilla krempelt die Ärmel hoch – und lernt zwischen Tomatenstauden, Rebstöcken und Olivenbäumen, dass die guten Dinge im Leben erst dann auf zarten Flügeln herbeifliegen, wenn man bereit für sie ist …

Das Honigmädchen


Meine Meinung: 

Ein sehr schöner Wohlfühl-Roman , spielend in der grandiosen Umgebung der südfranzösischen Provence hat mich in den letzten Tagen auf einer bunten Lese - und Kopfreise begleitet.
Summende Bienen inmitten flirrender Hitze, ein liebenswertes Dorf mit grimmigen und freundlichen Bewohnern, sowie Charakterstarke Protagonisten aus Deutschland und Frankreich bilden das  starke und eindrucksvolle Gerüst des neuen Romans der bekannten Autorin Claudia Winter.    
Ihr fantasievoller und sehr ausschmückender Schreibstil liess die Seiten an mir vorbeifliegen und bis zum Endes des Buches blieb meine Neugier gross! Dieser Abschluss des Familienromanes war befriedigend, erlösend und hat mich und viele Leser sicher erfreut und ruhig entlassen. 
Die Ausarbeitung der  meisten unterschiedlichen Charakterfiguren hat mir gefallen, wobei die Darstellung des Konfliktes zwischen der Mutter Camilla und ihrer Tochter Marie doch ab und zu einen erstaunten, inneren Widerstand in mir ausgelöst hat. Camilla, als unsichere und beunruhigte Mutter dargestellt, hat mir nicht besonders gefallen. Ihre laufende Verletztheit , Empörung und ihr Misstrauen gegenüber ihrer Tochter, einem ganz normalen Teenager und vielen anderen Protagonisten, wie dem Nachbarn und Schriftsteller Tobias Leitner, erschien mir  manchmal überzogen und getränkt voll unsympathischem und hysterischem Verhalten sowie  kränkender, schnippischer Bemerkungen! Ich mochte sie nicht besonders! Marie hat mir sehr leid getan und ihre pubertären Rebellionen hatten mein vollstes Verständnis. Natürlich hat die Autorin diese Konstellation bewusst gewählt , um den komplizierten Familienhintergrund von Camilla’s  Eheleben und ihrer kleinen Familie klar darzustellen und zu begründen. Die geheimnisvollen Verbindungen von Camilla’s Feinkostgeschäft und Familie  zu dem schrulligen Honighersteller und Bienenfreund Henri würzen diese Geschichte mit einem ganz besonderem Flair.
Die Hauptdarsteller, die mich immer wieder begeistert haben, waren allerdings die BIENEN  und die  nebenher eingeflochtenen Lebensweisheiten der Autorin, transportiert durch den alten Imker Henri, der immer den Überblick behält.  

Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und spreche eine absolute Leseempfehlung aus. Als Hörbuch hätte mich dieses von mir gelesene Print-Buch sicher auch begeistert,  so wie ich es mit *Glückssterne* der Autorin  empfunden habe. Über das Glossar mit den tollen Rezepten am Ende des Buches habe ich mich besonders gefreut. Danke liebe Claudia Winter!

Meine Bewertung: FÜNF ***** Sterne im Genre Familie / Liebe / Unterhaltung!

Mittwoch, 27. März 2019

*Flammen und Seide* von Petra Schier, erschienen im Rowohlt Verlag

Info zum Buch und zur Autorin

ISBN:
9783499273551
Sprache:
Deutsch
Ausgabe:
Flexibler Einband
Umfang:
464 Seiten
Verlag:
ROWOHLT Taschenbuch
Erscheinungsdatum:
18.12.2018
*Werbung, da Markennennung*

 




REZENSION

Inhalt/Klappentext:

Farbenprächtig, bildgewaltig, romantisch – dieser historische Roman von Petra Schier entführt seine Leser in das Rheinland des 17. Jahrhunderts. Er erzählt eine dramatische Liebesgeschichte vor der Kulisse eines verheerenden Krieges, ausgelöst durch die Expansionspolitik des Sonnenkönigs Ludwig des XIV.
Zeiten der Gefahr
Rheinbach, 1673. Madlen Thynen weiß, dass Krieg herrscht. Als Tochter eines Tuchhändlers ist es unmöglich, die ausbleibenden Lieferungen zu ignorieren. Doch sie weiß nicht, was Krieg bedeutet. Bis er ihre Heimat erreicht …
Zeiten des Schicksals
Noch bevor die ersten feindlichen Truppen nahen, ist die Stadt Schauplatz des Konflikts zwischen Franzosen und Holländern: Ein Verräter hat sich hier eingenistet. Auf der Suche nach ihm kommt Madlens Jugendliebe zurück nach Rheinbach. Und bittet ausgerechnet ihren Verlobten um Hilfe.
Zeiten der Entscheidung 
Madlen sollte sich nicht zerrissen fühlen zwischen diesen beiden Männern. Und doch tut sie es. Wird sie nun selbst zur Verräterin? Und wenn ja, wen verrät sie: ihre Pflicht oder ihr Herz?

Meine Meinung: Dieses ist mein erstes Buch, welches ich abwechselnd als Print-Ausgabe und als Hörbuch genossen habe. Letztendlich habe ich der Print-Ausgabe den Vorzug gegeben, da mir die Sprecherin des Hörbuches in ihren Männerrollen gar nicht gefallen hat. Die Autorin, sehr bekannt durch viele andere historische Romane, hat mir das gegeben, was ich von diesem Buch erwartet habe. Ihr ausschweifender, bildhafter und bunter Schreibstil gab mir einen tollen Einblick in das siebzehnte Jahrhundert des kleinen betulichen Städtchens Rheinbach im Jahre 1673 und seiner Bewohner. 

Die Hauptprotagonistin Madlen, Tochter eines Tuchhändlers steht in einer Dreieck-Beziehung  zwischen ihrem Jugendfreund Lucas Cuchenheim und Ehemann Peter von Werdt. Die kriegerischen Auseinandersetzungen bedingen viele persönliche , tragische Entwicklungen und die junge Madlen reift mit und in diesen Konflikten heran. Die beschriebene  Charakterentwicklung der jungen Frau wurde zwar bemerkenswert und lebendig von der Autorin aufgezeigt, erscheint mir persönlich aber nicht sehr authentisch zu sein für mein Frauenbild vom 17. Jahrhundert!

Dem Buch ist ein Personenverzeichnis, ein Glossar und eine informative Karte angegliedert.

Meine Bewertung: Vier **** Sterne für diese historische Lektüre mit kleinen Schwächen. 

Herzlichen Dank an die Autorin und Verlag für das Rezensionsexemplar. 

  


Dienstag, 26. März 2019

*Um Fünf unter den Sternen* von Holly Hepburn, erschienen im Penguin Verlag

Buchdetails
Aktuelle Ausgabe
ISBN:
9783328103202
Sprache:
Deutsch
Ausgabe:
Flexibler Einband
Umfang:
592 Seiten
Verlag:
Penguin
Erscheinungsdatum:
10.12.2018

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Rezension

Inhalt/Klappentext:

Die Schwestern Nessie und Sam könnten unterschiedlicher nicht sein, doch eines haben sie gemeinsam: ein hoch kompliziertes Liebesleben. Als sie ein romantisches kleines Pub auf dem Land erben, kommt die Chance auf einen Neuanfang für beide wie gerufen. Doch der verläuft anders als gedacht – das Gebäude ist heruntergekommen und verschuldet, und dann sind da noch die naseweisen Dorfbewohner, die schon ganz eigene Pläne für die Neueröffnung geschmiedet haben. Doch Nessie und Sam sind fest entschlossen, das Pub zu retten und es wieder zum Mittelpunkt des Dorfes zu machen. Zum Glück gibt es da noch Joss, den charmanten Kellner, und Owen, den gut aussehenden Schmied von gegenüber …

Meine Meinung: Ein eingeschworenes Schwestern-Team auf der Flucht vor ihrem Leben. So lautet mein erster Satz zu diesem hübschen und harmlosen Liebesroman, der in einem kleinen englischem Dorf spielt und die Charaktere der Dorfbevölkerung mit ihren  kleinen Marotten liebevoll beschreibt. 
Nessie und Sam übernehmen ein bedeutungsschweres PUB-Erbe von ihrem alkoholkrankem Vater, der sich in früher Jugend der Kinder von seiner Familie verabschiedet hat. Die Geschichte ist amüsant, leicht und locker geschrieben von der Autorin, fordert keine besonderen Anstrengungen beim Lesen. Das Buch besteht aus vier Teilen, die jeweils der passenden Jahreszeiten-Atmosphäre angepasst sind. Das Liebesleben der beiden unterschiedlichen Schwestern war schon immer, auch vor dem Umzug auf das Land, ungeheuer kompliziert. Diese Eigenschaft der Beiden zieht die Autorin teilweise sehr in die Länge, wobei ein HappyEnd doch sehr vorhersehbar erscheint.
Eine nette und harmlose Lektüre mit Esprit für einige unbeschwerte Lesestunden.

Meine Bewertung: VIER **** Sterne im Genre Liebesroman!

Vielen Dank an die Autorin und den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplar!

Montag, 25. März 2019

*Annas Rückkehr*von Rose Philipps, erschienen im Bookspot Verlag

Buchdetails
Aktuelle Ausgabe
ISBN:
9783956691164
Sprache:
Deutsch
Ausgabe:
Buch
Umfang:
392 Seiten
Verlag:
Bookspot Verlag
Erscheinungsdatum:
28.02.2019
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Info zum Buch und der Autorin


REZENSION

Klappentext/Inhalt/Verlagsquelle:

Berlin, 1935. Elli genießt als Frau eines hohen NS-Funktionärs ein privilegiertes Luxusleben. Durch Zufall lernt sie Grete kennen, die mit ihrem Mann und den beiden Kindern in einer ärmlichen Hinterhofwohnung lebt. Damals ahnen die Frauen noch nicht, dass das Schicksal ihre Leben eng miteinander verknüpft hat.

Als Gretes behinderte Kinder unter der Führung von Ellis Ehemann in das Visier des NS-Regimes geraten, steht die Frau, die sich nichts sehnlicher als Nachwuchs wünscht, vor einer schweren Entscheidung. Soll sie ihre Nähe zum Regime nutzen, ihren Mann verraten und damit sich selbst in Gefahr bringen? Schnell ist das Fadenkreuz der Behörden auf sie gerichtet und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt…

Meine Meinung: 

Entsetzt, erschüttert und bewegt habe ich die Geschichte von Annas Rückkehr auf über 330 Seiten verfolgt. Denn es ist eher eine Reise in ein dunkles Stück deutscher Geschichte gewesen. Es geht um das Euthanasie-Programm des nationalsozialistischen Regimes im sogenannten dritten Reich. Die kaltblütige Vernichtung von Kindern, Menschen, die an einer geistigen oder körperlichen Behinderung litten. DIESE MENSCHLICHE -GRAUSAMKEIT und Verfehlung tritt dem Leser in jeder Seite deutlich vor Augen. 
Die Autorin nimmt uns in verschiedene Zeitstränge mit und berichtet auch über Tagebucheintragunen der Protagonisten. Ihr Schreibstil ist einfach, gut zu verstehen und doch hat mich dieses Buch nicht als  fiktiver Roman gefesselt, sondern eher als ein Tatsachenbericht über eine unentwegte Abfolge von Schilderungen unserer deutschen Vergangenheit. 

Die Verbindung von häuslicher Gewalt, Dummheit und Brutalität gegenüber sich selber , aber hauptsächlich gegen Frau und Kind , ausgeführt von einfachen Menschen ihrer Zeit und Sprache, war recht beeindruckend und sehr an der Basis des einfachen Lebens der damaligen Zeit  angesiedelt, verbunden mit der schlimmen Verblendung durch die Politik! Zusätzlich hat sie die Protagonisten im Bayrischen und/oder Berliner Dialekt sprechend dargestellt, was mir überhaupt nicht zugesagt hat. Dieser Schreibstil, natürlich eine persönliche Beurteilung von mir,  spricht aber sicher viele Leser*innen gut an.  
Ein Kritikpunkt  für mich ist das schnell herbei gezauberte Ende dieses fiktiven Romans, welches ich als geschmacklos und als  sehr einfach konstruiert empfand, wie einen grossen Teil der ganzen Geschichte.

In diesem Roman wurden so viele Tatsachen aus der NS-ZEIT angerissen, die noch ganz vielen Büchern Stoff bieten würden.  Vielleicht hat die junge Autorin ja auch vor, sich weiter mit diesen brisanten Themen zu beschäftigen!

Meine Bewertung für dieses Buch: DREI *** gute Sterne. Lesenswert!  

Mittwoch, 20. März 2019

*Der Herzschlag der Steine* von Isabel Morland, erschienen im Knaur Verlag


*Werbung, da Markennennung*
Infos zum Buch und Autorin


Inhalt/Klappentext:
Der große Frauen-Roman von Isabel Morland über die Rückkehr auf eine wilde Hebriden-Insel und eine großartige Liebes-Geschichte mit einem Hauch von Mystik.
Als Ailsa nach vielen Jahren auf ihre kleine Insel auf den Äußeren Hebriden zurückkehrt, will sie eigentlich nur das Haus ihrer verstorbenen Mutter verkaufen. Nichts scheint sie mehr mit ihrer Heimat zu verbinden, und mit ihrer Vergangenheit hat sie längst abgeschlossen und in Toronto ein neues Leben angefangen. Doch der Zauber der Insel und die grandiose Natur ziehen sie bald wieder in ihren Bann, und als sie ihrer alten Liebe erneut begegnet, muss sie sich eingestehen, dass die Bindungen an ihr Zuhause stärker sind als gedacht.
Doch wird es ihr gelingen, alte Wunden zu heilen? Und für welchen der beiden Männer aus ihrer Vergangenheit, die immer noch um sie werben, soll sie sich entscheiden?


Meine Meinung:
Die sympathische Autorin hatte mich schon mit ihrem ersten Buch *Die Rückkehr der Wale* total begeistert und der neue Ausflug auf die schottischen Hebriden war wieder ein eindrucksvolles Kopfkino für mich! Ihr einnehmender und faszinierender , bunter und atmosphärischer Schreibstil verzauberte mich und hat mir viele schöne Lesestunden geschenkt.  Danke dafür !
Die Magie der alten, mysteriösen Steinkreise, eingebunden in das alltägliche Inselleben, wurde von ihr mit Begeisterung dem Leser nahe gebracht. Esoterisch angehauchte Erklärungen und Handlungen haben mein Interesse geweckt und dadurch wurden viele eigene, ein wenig märchenhafte  Gedankenansätze in dieser Richtung,  für mich gefestigt. 
Die raue Natur mit Heide, Wind, dem wilden Meer und die herzlichen, manchmal recht eigensinnigen Bewohnern der Insel, hatten mein volles Interesse . Das lag auch an der zauberhaften, rothaarigen Protagonistin Ailsa und ihren beiden Jugendfreunden, denen sie nach fast zwei Jahrzehnten wieder begegnet ist. 
Die Schilderungen der alten Mythen und Legenden wurden mit einer bittersüßen Liebesgeschichte gewürzt und haben die Spannung bis zur letzten Seite aufrecht erhalten.

Meine Bewertung: FÜNF ***** Sterne im Genre Liebesroman , Mystik!  

Freitag, 15. Februar 2019

krankheitsbedingte Blogpause*

*Krankheitsbedingte Blogpause*

Danke für Eure Genesungswünsche! Ich bin auf dem Weg der Besserung! Leider müssen die Rezis sich noch gedulden !

Freitag, 8. Februar 2019

*Die Zeit des Wartens*, erschienen bei dtv



Verlagsinfo / *Werbung*



Nun geht sie weiter, die Geschichte der Familie Cazalet,,,,



Meine Meinung zum 1. Band,,, * Die Jahre der Leichtigkeit*









Meine Meinung zum 2. Band:

Dieser zweite Band der imposanten Familiengeschichte unterscheidet sich im Schreibstil nicht vom ersten Band (siehe oben) und das Buch lässt sich angenehm lesen.

Die Familie wird weiter in die Strudel des 2. Weltkrieges gerissen, die Lebensqualität auf dem Land wird auch eingeschränkt. Die Jugendlichen und Kinder der Familie wachsen heran , wir verfolgen die Erlebnisse und Gedanken der drei Cousinen Polly, Louise und Clary. Die männlichen Mitglieder der Familie werden größtenteils eingezogen....und ich warte auf etwas mehr Spannung in der Handlung! 

Die Geschehnisse werden von der Autorin minutiös abgehandelt  und es breitete sich eine leichte Langeweile und Unlust in mir aus. Das Landleben läuft mit kleinen Einschränkungen weiter. Der Krieg spielt sich woanders ab , die Jugendlichen Charaktere sind mit ihrer persönlichen Entwicklung beschäftigt und überraschen mich kaum. Schade , ich hätte mehr Aktion erwartet und werde nicht ungeduldig auf den dritten Band  warten . Die Schreibweise der Autorin ist zwar bildhaft , packend , und doch verliert sie sich zu oft in unwichtigen und uninteressanten Beschreibungen. 
Ich bin gespannt was mich im dritten Band erwartet ! Wird es eine Steigerung des Spannungsbogen geben ?
Meine Bewertung: Vier **** Sterne für dieses Buch mit kleinen Schwächen !
Danke an den Verlag für das Rezensionsexemplar!