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Hardcover Leinen
272 Seiten
erschienen am 22. Januar 2025
978-3-257-07281-5
INHALT/KLAPPENTEXT: Der renommierte niederländische Gehirnchirurg Jaap Hollander ist im Ruhestand, aber Ruhe findet er nicht. Seit seine Tochter zehn Jahre zuvor in Israel verschwunden ist, kehrt er jedes Jahr nach Tel Aviv und in die Wüste Negev zurück. Diesmal wird er dort unversehens gebeten, eine äußerst riskante Gehirnoperation durchzuführen. Er sagt zu, obwohl die Erfolgsaussichten verschwindend gering sind. Nicht nur das Leben seiner mächtigen Patientin hängt von der Operation ab, vielleicht eröffnet sie ihm sogar eine neue Spur zu seiner Tochter.
Leon de Winter, geboren 1954 in ’s-Hertogenbosch als Sohn niederländischer Juden, arbeitet seit 1976 als freier Schriftsteller und Filmemacher und lebt in den Niederlanden. 2002 erhielt er den ›Welt‹-Literaturpreis, 2006 die Buber-Rosenzweig-Medaille für seinen Kampf gegen Antisemitismus, und 2009 wurde er mit dem Literaturpreis der Provinz Brabant für ›Das Recht auf Rückkehr‹ ausgezeichnet. Seine Romane wurden in 20 Sprachen übersetzt, zuletzt erschienen bei Diogenes ›Ein gutes Herz‹ (2013) und ›Geronimo‹ (2016).
Auszeichnungen
Literaturpreis der Provinz Brabant (›Schrijversprijs der Brabantse Letteren‹) für Das Recht auf Rückkehr, 2009
Buber-Rosenzweig-Medaille, 2006
WELT-Literaturpreis für sein Gesamtwerk, 2002
›Welt-Literaturpreis‹ für Leon de Winter: »Die Jury ehrt Leon de Winter für seine so komplex wie spannend angelegten Romane, die am Beispiel meist jüdischer Protagonisten hochkomisch und psychologisch einfühlsam vom Getriebensein des modernen Menschen erzählen. Sein Schreiben zeichnet sich durch einen souveränen Wechsel von Nähe und Distanz im Hinblick auf seine Figuren aus, durch ein meisterliches Gespür für pointierte Dialoge, durch die gekonnte Verknüpfung verschiedener Haupt- und Nebenhandlungen, die seine Bücher so komplex wie spannend machen. Er wird für sein Gesamtwerk geehrt.«, 2002
›Reina Prinsen Geerlings-Preis‹ für De (ver)wording van de jongere Dürer, 1978
Verfilmungen
SuperTex, Jan Schütt, 2003
Der Himmel von Hollywood, Sönke Wortmann, 2001
Hoffmans Hunger, Leon de Winter, 1993
Meine Meinung zum Buch:
Jaap ist ein begnadeter Arzt und Wissenschaftler. In der Neurochirurgie weltweit einfach der Beste! Im Privat- und Familienleben läuft es allerdings nicht so gut und glatt für ihn, den Sohn des Ölhändlers aus Holland. Seine Emotionen gegenüber Frau und Tochter Lea sind kühl, abgeklärt - er tut sich schwer mit einer warmherzigen und ehrlichen Liebe und Beziehung zu ihnen. Er begehrt viele attraktive Frauen und sie begehren ihn - den berühmten Gehirnchirurgen.
Das Ehepaar verliert die Tochter tragisch und unerwartet in der Wüste Negev in Israel durch einen Unglücksfall, als Lea mit einem Freund dort auf der Suche nach ihren jüdischen Wurzeln war. Die Ehe zerbricht, Jaap ist nun im Ruhestand. Er reist jedes Jahr nach Tel Aviv und in die Wüste Negev, in der vagen Hoffnung eine lebende Tochter wiederzufinden. Plötzlich bekommt er trotz Ruhestand die medizinische Anfrage eines arabischen Herrschers . Jaap wird gebeten der Tochter und jungen Prinzessin Noora einen komplizierten Hirntumor zu entfernen. Jaap sagt zu - der israelische Staat ist auch involviert und unter grösster Geheimhaltung beider, eigentlich verfeindeter Staaten, wird der Eingriff in die Wege geleitet.
Diese Lektüre hat mich unglaublich gefesselt und ich habe sie fast ohne Pause gelesen. Die anfängliche Beschreibung des Charakters von Jaap hat einen grossen Raum eingenommen und war sehr wichtig zum Verstehen des weiteren Geschehen. Jaap war mir zu Beginn des Romans nicht sympathisch. Seine kühle Denk - und Lebensweise wurde vom Autor klar, ehrlich, nicht wertend dargestellt. Diese Wahrheiten und unausgesprochen Ereignisse sowie die Entwicklung des Romans so zu beschreiben, dass man vieles klar nur zwischen den Zeilen erlesen kann - ist eine grossartige Schreibkunst. Der Einblick in die Neurochirurgie war spannend und ich habe um das Leben von Noora gebangt - doch dann geschahen so viele dramatische Ereignisse, die ich nicht schildern möchte und kann, um hier nicht zu Spoilern. Geld-Vermögen sowie die politische Situation in nahen Osten zwischen Israel und den arabischen Staaten spielen eine beeindruckende Rolle. Das kann ich andeuten. Aber ist das Fiktion oder Wirklichkeit ? Oder gar beides? Oder trifft es gar nicht zu? Viele neue Fragen sind mir beim Lesen des Buches in den Sinn gekommen und die Antworten fallen bestimmt für jeden Menschen anders aus.
Die bunten Einblicke des Autor's in das lebhaft sprudelnde Grossstadtleben von Tel Aviv haben mich begeistert. Die Suche nach der nun doch schmerzhaft vermissten Tochter Lea in Jaap's letztem Lebensabschnitt des Ruhestands nimmt einen wichtigen und bedeutenden Raum im Roman ein. Die aufkommende Freundschaft zwischen Jaap und dem Hund Avi bringt diesen Roman weiter in eine ganz neue , fast spirituelle Dimension.......
Es ist ein fantastisch verfasstes Buch und ich spreche gerne eine absolute Leseempfehlung mit fünf ***** Sternen aus.
Herzlichen Dank an den Autor und den Diogenes Verlag für das gebundene Rezensionsexemplar!
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