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DEUTSCHE ERSTAUSGABE
Aus dem Norwegischen von Gabriele Haefs
Originaltitel: Det hvite kartet
Originalverlag: Gyldendal Norsk Forlag, Oslo 2021
Hardcover mit Schutzumschlag, 304 Seiten, 13,5 x 21,5 cm
ISBN: 978-3-328-60314-6
Erschienen am 13. September 2023
Inhalt/Klappentext: Ein eindrücklich erzählter Roman über zwei norwegische Frauen, die Anfang des 20. Jahrhunderts ihren ganz eigenen Weg gingen – als erste weibliche Reederinnen
Seit sie denken kann, hat Bertha davon geträumt, ihre streng puritanisch geprägte Heimat im Süden Norwegens hinter sich zu lassen; ein anderes Leben zu führen als das, was von ihr erwartet wird. In der rauen Bergarbeiterstadt Karmøy ist zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Aufbruch an jeder Straßenecke spürbar – und hier trifft Bertha auch Hanna wieder. Hanna, die so anders ist als andere Frauen und die am liebsten Männerkleidung trägt. Gemeinsam mit Hanna scheint Bertha alles möglich, der Wunsch nach Freiheit und die Sehnsucht nach der Weite des Meeres eint sie, und so machen sie schließlich als die ersten Reederinnen Europas von sich reden. Doch ihre Liebe halten die beiden Frauen zeit ihres Lebens vor der Außenwelt verborgen.
In ihrem ebenso bewegenden wie schmerzhaft schönen Roman erzählt Cecilie Enger von zwei Menschen, die keine Kompromisse machten für ihr Glück – und von den langfristigen und dramatischen Auswirkungen ihrer Lebensentscheidungen.
Cecilie Enger, Jahrgang 1963, studierte Geschichte, Norwegisch und Journalismus und arbeitet als Journalistin bei einer der führenden norwegischen Zeitungen. 1994 legte sie ihr Romandebüt vor, das mit dem Nota-Bene-Buchpreis ausgezeichnet wurde. 2000 war sie für den Brage-Preis nominiert, 2008 erhielt sie den Amalie-Skram-Preis. "Die Geschenke meiner Mutter" ist ihr siebtes Buch, wurde für den Kritikerpreis nominiert, mit dem Buchhändler-Preis ausgezeichnet und war ein Bestseller in Norwegen.
Die Übersetzerin Dr. Gabriele Haefs studierte in Bonn und Hamburg Sprachwissenschaft. Seit 25 Jahren übersetzt sie u.a. aus dem Dänischen, Englischen, Niederländischen und Irischen. Sie wurde dafür u.a. mit dem »Gustav-Heinemann-Friedenspreis« und dem »Deutschen Jugendliteraturpreis« ausgezeichnet, zuletzt 2008 mit dem Sonderpreis des »Deutschen Jugendliteraturpreises« für ihr übersetzerisches Gesamtwerk. Sie hat u.a. Werke von Jostein Gaarder, Camilla Grebe und Anne Holt übersetzt. Zusammen mit verschiedenen Kolleginnen hat sie mehrere Anthologien skandinavischer Schriftsteller herausgegeben.
MEINE MEINUNG ZUM BUCH: Der Klappentext und die interessante Thematik des Buches über zwei unabhängige Frauenleben zu Beginn des 20 Jahrhundert mehr zu erfahren, haben mich regelrecht verführt dieses Buch zu lesen.
Leider bin ich etwas enttäuscht worden und zwar vom absolut schlichten , sogar unbeholfenem Schreibstil der so hochgelobten norwegischen Autorin. Oft liest sich der Text wie eine einfache Erzählung eines jungen Menschen mit wenig Literaturerfahrung. Ist es dieser Reiz, der so so vielen Leser*innen gefällt? Meiner Meinung kann es an vielen Dingen liegen . Mir persönlich fehlte einfach der Lesefluss und die Begeisterung und innere Bindung an die charakterliche Darstellung der Protagonist*innen des Buches. Die beiden Protagonistinnen des Romans haben tatsächlich gelebt und sind keine fiktiv erfundenen Personen der Autorin.
Ich habe mich teilweise gelangweilt beim Lesen des Buches! Als ersten Grund nenne ich mein eigenes Unvermögen, die Begabung der Autorin zu erlesen. Selbstzweifel an der eigenen Meinung sind ja oft fruchtbar und bringen neue positive Erkenntnisse hervor. Die Übersetzerin aus dem Norwegischen ist eine professionelle Dame, deren Wissen und Können ich nicht anzweifeln möchte und kann.
Die atmosphärischen Beschreibungen der Bergarbeiterstädtchen Karmoy und Bergen, am Meer gelegen, scheinen allerdings ziemlich authentisch und die Denkweisen junger schwärmender Mädchen füreinander werden sehr zart, der prüden damaligen Epoche sicher angemessen, gut angedeutet. Die junge Bertha, die eigentlich heiraten möchte und in einem Kaufmannsladen fleissig arbeitet, freundet sich mit der extravaganten, etwas maskulinen Hanna eng an. Die beiden Frauen verbindet eine tiefe Zuneigung, welche mich sehr beeindruckt hat. Im damaligen Gesellschaftsleben gibt es allerdings für diese Liebe unter Frauen keinen Platz und keinen öffentlichen Raum.
Durch glückliche Zufälle, wie sie das Leben oft bereit hält, finden die beiden Frauen ihre Berufung als erste weibliche Reederinnen in der europäischen Seefahrt Geschichte,,,,,,
Meine Bewertung: DREI *** Sterne für ein gutes Buch, welches mich nicht begeistern konnte.
Herzlichen Dank für das gebundene Rezensionsexemplar an die Autorin und den Verlag.
Liebe Angela,
AntwortenLöschendeine Besprechung liest sich sehr gut, du machst genau klar, wo deine Kritikpunkte liegen. Von der Inhaltsangabe her hätte das auch ein Buch für mich sein können. Viele Norwegen-Romane werden ja eher schlicht und in leichter Sprache erzählt, um die einfachen Menschen glaubhaft zu machen.
Ich hoffe, das nächste Buch ist wieder in der Lage, um dich zu begeistern.
Liebe Grüße und noch einen schönen Rest-Sonntag!
Barbara
Hallo Barbara, vielen Dank für Dein Kompliment. Das freut mich besonders von DIR sehr! An die Schlichtheit der Sprache kann ich mich jetzt auch bei einigen Büchern erinnern. Vor langen Jahren las ich *Die Farben der Insel* und *Die Eismalerin* von Krístin Marja Baldursdóttir. Es hat zwar in Island gespielt , aber war vom Stil ähnlich verfasst wie obiger Roman. Eigentlich ist es ja auch logisch, dass von schlichten, einfachen Menschen in gut verständlicher Sprache erzählt wird. Heute habe mit *Der Wald* von Eleanor Catton begonnen. Bis jetzt fesselnd und es gefällt mir vom Schreibstil!
LöschenBis bald mal wieder,,,
LG Angela
Ahoi Angela,
AntwortenLöschenich weiß, was du meinst - mir war das Buch oft auch zu nüchtern/kühl und nicht aufregend genug; irgendwie hatte diese zarte Ruhe für mich jedoch auch ihren Charme... Wenn du magst, hier meine Rezension :)
Liebe Grüße
Ronja von oceanloveR
Hallo Ronja, schön dass DU hergefunden hast. Ich war eben bei dir. Dein Blog ist toll geführt und deine Ausdrucksweise in den Beiträgen lesen sich super: Danke dafür. LG Angela
LöschenAch vielen lieben Dank für die Blumen! ♥
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