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Aus dem Englischen von Melanie Walz, Meredith Barth
Originaltitel: Birnam Wood
Originalverlag: Granta
Hardcover mit Schutzumschlag, 512 Seiten, 13,5 x 21,5 cm
ISBN: 978-3-442-75764-0
Erschienen am 13. März 2024
INHALT/KLAPPENTEXT: Mira Bunting ist die Gründerin einer Guerilla-Gardening-Gruppe namens Birnam Wood.Das Kollektiv pflanzt und erntet, wo es niemand bemerkt: an Straßenrändern, in vergessenen Parks, vernachlässigten Hinterhöfen. Seit Jahren kämpft die Gruppe darum, Birnam Wood langfristig rentabel zu machen. Dann eröffnet sich eine Möglichkeit: Ein Erdrutsch hat den Pass zu einem Naturschutzgebiet abgeschnitten, die Umweltkatastrophe hat auch eine große, scheinbar verlassene Farm eingeschlossen. Als Mira sich das Grundstück auf eigene Faust ansehen will, wird sie dort von Robert Lemoine überrascht. Der mysteriöse amerikanische Milliardär ist fasziniert von Mira und schlägt ihr vor, das Land zu bewirtschaften. Ein Handel, der Folgen haben wird. Wer ist Lemoine wirklich? Kann die Gruppe ihm vertrauen, während die Ideale von Birnam Wood auf die Probe gestellt werden? Können sie sich selbst trauen?
Eleanor Catton erhielt 2013 für ihren Roman »Die Gestirne« den renommierten Booker-Preis. Zuvor erschien ihr Roman »Anatomie des Erwachens«. Als Drehbuchautorin adaptierte sie »Die Gestirne« als TV-Serie und Jane Austens »Emma« als Kinofilm. Geboren in Kanada und aufgewachsen in Neuseeland, lebt sie nun in Cambridge, England.
Meine Meinung zum Buch: Mira und Shelly sind die treibenden Ideengeberinnen einer Guerilla-Gardening-Gruppe namens Birnam Wood. Mira entdeckt eine zum Verkauf stehende Farm, die durch einen Erdrutsch abgelegen und verwaist ist. Sie grenzt an einen streng von der Regierung geschützten Naturpark. Mira Bunting beschliesst dort ein neues Projekt für die Gruppe zu erarbeiten. Die beiden Freundinnen Mira und Shelly stürzen sich mit Begeisterung in ihr neues Vorhaben. Als Mira sich durch Zufall auf einen finanziellen Deal mit dem sehr wohlmeinenden Förderer der Gruppe und reichem Milliardär Robert Lemoine einlässt, verwirft Shelly ihren geheimen Plan die bislang nur idealistisch arbeitende Gruppe in nächster Zeit zu verlassen um eigene finanzielle Wege zu gehen. Der gemeinsame Freund Tony kehrt nach vierjähriger Abwesenheit in Mexiko zurück nach Neuseeland und schliesst sich wieder dem neuen Guerilla - Gardening - Projekt an - wenn auch mit vielen Vorbehalten. Seine linksliberale Lebenseinstellung, die er gerne auf die Gruppe übertragen würde, prallt mit negativer Wucht auf die kapitalistisch geprägte Firma und die Meinung von Robert Lemoine, den er im Grunde seines Herzens verachtet und ablehnt. Die Gruppe beginnt mit heimlichen Anpflanzungen und dem Ausbringen von Sämereien auf dem anscheinend verlassenen Farmgelände. Robert Lemoine möchte dort einen privaten Bunker für sich errichten. Doch gehört ihm diese Farm tatsächlich?
Fünfhundert Seiten in einem durchgängigen Lesefluss zu bewältigen, ist nicht immer problemlos. Ich habe drei wichtige Dinge an diesem Buch zu kritisieren.
Die ersten zweihundert Seiten lesen sich auf keinen Fall spannend wie angekündigt, sondern eher holperig und gequält. Die Story plätschert ausufernd und langweilig mit angeblich intellektuellen Gruppendiskussionen der Guerilla-Gardening-Gruppe vor sich hin . Es werden zwar brandaktuelle Themen unserer Zeit aufgegriffen, wie die tägliche Umweltzerstörung, die Klimaveränderung, die unzulänglichen Antworten der Politik und Wirtschaft auf diese Probleme sowie das allgemeine Verbraucherverhalten. Der Text fesselt bis dahin einfach nicht, Spannung kommt erst zögerlich auf. Auch ist die charakterliche Darstellung der Protagonist*innen eher blass mit narzistischen Charaktereigenschaften, die keine Sympathie der Leser*innen herauskitzeln.
Der deutsche Titel *Der Wald* und auch der englische Originaltitel *Birnam Wood* passen in meinen Augen in keiner Weise zum Inhalt und Geschehen der Handlung und wecken andere Erwartungen beim Leser*in. Es geht zwar um die Zerstörung eines Naturschutzgebietes, aber ein Begriff wie zum Beispiel *Waldökologie* oder ähnliche Beziehungen zum Thema *Wald* werden nicht erwähnt.
Zu guter Letzt erscheint mir das Ende des Romans, zu abrupt, schnell, gewalttätig und ist nur in dem Bewußt Sein zu ertragen, dass es ja ein fiktiver Ökothriller ist, der gern das *komplizierte Böse* im Charakter einzelner Menschen darstellt und nicht unsere menschliche Realität in allen Facetten spiegeln kann.
Meine Bewertung: Zwei bis drei *** Sterne für diese (für mich) enttäuschende Lektüre.
Vielen Dank an die Autorin und den btb-verlag für das Leseexemplar.
Liebe Angela,
AntwortenLöschennach deiner Rezi kann ich deine Enttäuschung verstehen. Inhaltlich fand ich das Thema recht ansprechend, aber die Umsetzung hat ja leider nicht so geklappt.
Die Messe liegt nun hinter mir und mein Beitrag fehlt noch auf dem Blog. Vielleicht schaust du mal bei Insta, da habe ich ein paar Eindrücke festgehalten.
Auf meinem Blog sind schon wieder einige Posts fällig, Top TenThursday und Lesetipps. Dabei muss ich noch eine Rezi zu Anne Sterns neuem Roman tippen. Manchmal artet die Bloggerei doch in Arbeit aus. *lach
Liebe Grüße und euch ein paar schöne Ostertage!
Barbara
Liebe Barbara, ich hoffe DU hattest es auch gut an Ostern. Die Buch- messe Infos von Dir und anderen Blogger*innen habe ich fleissig auf Instagram verfolgt und mich daran erfreut. Leider war ich dieses Jahr wieder nicht dabei, oft fallen Ferien und Familienereignisse auf diesen Termin.
LöschenDu bist ja sehr fleissig am Bloggen, das ist echt cool und bewundernswert. Im Moment begeistert mich das neue Buch von Bodo Kirchhhoff * Seit er sein Leben mit einem Tier teilt*. Ich bin halb durch und werde die Rezi wohl noch diese Woche schreiben können. So ein Highlight war auch dringend nötig nach den vielen Flops der letzten Zeit.
GLG Angela