*Werbung, unbezahlt*
ISBN:
9783426523766
Sprache:
Deutsch
Ausgabe:
Flexibler Einband
Umfang:
576 Seiten
Verlag:
Knaur Taschenbuch
Erscheinungsdatum:
04.05.2020
Inhalt/ Klappentext: Würzburg im 19. Jahrhundert: Bankierstochter Viviana Winkelmann träumt davon, Ärztin zu werden – obwohl Frauen seit 1800 nicht mehr studieren dürfen. Als die junge Frau sich unstandesgemäß verliebt und schwanger wird, wirft ihre Familie sie aus dem Stadtpalais. Um sich und ihre kleine Tochter Ella über Wasser zu halten, verdingt sich die einst vornehme Viviana als Gehilfin in der Apotheke des renommierten Würzburger Juliusspitals. Doch soll das wirklich alles sein, was sie als Frau im Leben erreichen kann? Sie belauscht Vorlesungen berühmter Ärzte am Spital und lernt Professor Virchow kennen, der einer Weltsensation auf der Spur ist. Ihre Zukunft, das spürt sie, liegt als Ärztin im Spital – auch wenn ihr dadurch nicht nur der eigene Bruder zum erbitterten Feind wird.
Die Zwillingsschwestern Claudia und Nadja Beinert haben gemeinsam bereits fünf historische Romane geschrieben; Geschichte lebendig werden zu lassen, ist ihre große Leidenschaft. Mit der Familiensaga »Das Juliusspital« um mehrere Generationen von Ärztinnen und das Juliusspital in Würzburg wenden sie sich dem spannenden Thema »Frauen in der Medizin« zu.
Meine Meinung:
Lebendige Geschichte, zwischen Fiktion und Wahrheit angesiedelt, dem Leser in ihren Büchern mit fiktiven und historisch verbürgten Personen zu vermitteln, das ist eine sehr grosse Begabung der Zwillingsschwestern Beinert. Der flüssige und angenehme Roman-Schreibstil fesselt, fasziniert mit fantastischen Kopfbildern aus der damaligen Zeit. Mit sorgfältiger Recherche der Zustände im Würzburg des 19. Jahrhundert zeichnen sie in dieser Reihe , die teilweise im Julius Spital spielt, ein buntes und vielfältiges Gesellschaftsbild mit seinen Schwächen und Stärken.
Die junge, fiktive Protagonistin Viviana Winkelmann wuchs mir ans Herz mit ihrer Leidenschaft zur Medizin, ihrer herzlichen, natürlichen und sympathischen Charakterdarstellung und ihrem diplomatischen und leidenschaftlichem Eintreten für die Rechte der Frauen auf Bildung und Ausbildung. Frauen wurden in dieser Zeit hauptsächlich von einer Männer dominierten Gesellschaftsstruktur auf die drei K's , Kinder, Küche, Kirche reduziert. Gymnasien für Mädchen, Töchterschulen wurden erst langsam eingeführt, denn ohne eine allgemeine Vorbildung war auch ein Zugang zu einem Beruf und/oder Universitätsstudium ganz und gar unmöglich.
Mir hat sehr gut gefallen, dass sich Viviana im Roman an der wahren Geschichte und persönlichen Entwicklung der Ärztin Dorothea Erxleben ein Beispiel genommen hat und die Autorinnen haben dieses geschickt und mit viel Enthusiasmus in das Buch eingefügt. Viviana Winkelmann lernt viele berühmte Gelehrte kennen , wie Rudolf Virchow, nimmt heimlich an Vorlesungen teil und eröffnet sich damit ein ganz neues Bild von der Medizin. Mit Fleiss und Engagement arbeitet sie auch in einer Apotheke, um so den unabhängigen Lebensunterhalt für sich und ihre kleine Tochter zu ermöglichen. Die Familiengeschichte der Winkelmann's mit dem unglücklichen Bruder und Bankier Valentin, dem sympathischen Vater Johann, der herzlosen Mutter Elisabeth, der Tante Constanze und Großmutter Ernestine spielt einen prächtigen und tragischen Rahmen in diesem Roman. Gerade auch Valentins Lebensschicksal erschütterte mich. Er zerbricht an den Gesellschaftsformen seiner Zeit.
Aber auch Viviana's neue Familie, die sie in ihrer schweren Zeit als alleinstehende, schwangere, junge Frau gefunden hat, mit Magda, sowie den Kindern Wenke und Bruno, vermitteln einen guten Eindruck vom Leben der einfachen Leute in der Pleich, einem Armenviertel in Würzburg.
Mit Freude und Spannung werde ich nun in den zweiten Band der Reihe eintauchen,,,,
Meine Bewertung: Fünf ***** Sterne für dieses grossartige Buch!
Vielen Dank an die Autorinnen und den Verlag für das Rezensionsexemplar!
Hier ist für interessierte Leser viel Wissenswertes über die erste Ärztin Deutschlands nachzulesen.
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