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Erschienen am 28. Juni 2023
INHALT/KLAPPENTEXT: Am Fuße der Berge Colorados strömt der Gunnison River an einer alten Pfirsichfarm vorbei. Hier lebt in den 1940ern die 17-jährige Victoria mit ihrem Vater und ihrem Bruder in rauer Abgeschiedenheit. Doch der Tag, an dem sie dem freiheitsliebenden Wil begegnet, verändert alles. Bald ist Victoria gezwungen, das Leben, das sie kennt, aufzugeben und in die Wildnis zu fliehen. Dort muss sie ums Überleben kämpfen – um ihr eigenes und um das ihres ungeborenen Kindes. Als sie endlich die Kraft findet, neu anzufangen, droht der Fluss, alles zu zerstören, was ihrer Familie seit Generationen ein Zuhause war.
Ein lebenskluger Roman über unsere Verbindung zur Natur, über Familie und die Stärke einer Frau, die Unglaubliches erlebt und doch niemals den Mut verliert.
Shelley Read lebt in fünfter Generation mit ihrer Familie mitten in den rauen Elk Mountains in Colorado. Sie ist tief verwurzelt in dieser Gegend und ihrer Natur, die auch ihren Debütroman inspiriert und geprägt hat. »So weit der Fluss« uns trägt hat weltweit für großes Aufsehen gesorgt und erscheint in über 30 Ländern.
Wibke Kuhn, Jahrgang 1972, arbeitete nach dem Studium der Skandinavistik und Italianistik zunächst im Verlag. 2004 machte sie sich als Übersetzerin selbstständig. Sie überträgt skandinavische, englischsprachige und niederländische Romane und Sachbücher ins Deutsche (u. a. Stieg Larsson, Hendrik Groen und Nell Leyshon) und lebt in München.
Meine Meinung: Ein Fluss fliesst unentwegt dahin, wie das Leben der Menschen. Doch plötzlich passiert nur eine Kleinigkeit, der Fluss verändert seinen Lauf, wird gar gestoppt , vergewaltigt und verliert seine natürliche Leichtigkeit und das Fliessen in der Natur.
So ähnlich erging es auch der jungen siebzehnjährigen Torrie (Viktoria Nash) aus Colorado. Ihr junges Leben floss sanft und beschützt von ihrer Familie auf einer Pfirsichplantage in der Nähe der Kleinstadt Iola dahin. Die zufällige Begegnung mit dem sanften und gut aussehenden indigenen Will Moon hat sie aus der Bahn geworfen und in das bisher grösste Abenteuer mit ihrer ersten, grossen Liebe gestürzt.
Das Buch liest sich enorm bildgewaltig, flüssig und nahm mich völlig gefangen. Dieser unglaublich gute Debüt Roman der Autorin beginnt in den 1940er Jahren und endet in den 1970er Jahren. Jahre voller Wandel für die Gesellschaft in Colorado und den amerikanischen Kontinent. Die Industriegesellschaft verändert die Umwelt, Städte verschwanden und auch Menschen. Oft durch Gewalt und Willkür ihrer Mitmenschen. Das hat die indigene Bevölkerung des Kontinents Amerika bitter erfahren müssen - bisher über Jahrhunderte hinweg. Auch der Vietnam-Krieg verändert ein ganzes Land. Die Landschaft wird neu geprägt durch die Aufstauung des Gunnison River zu einem See und dem Verschwinden der Kleinstadt Iola.
Die junge Torrie erträgt die Konsequenzen ihrer Liebe mit solch einer Stärke und Willenskraft, die mir persönlich fast unmenschlich erschien. Sie flieht in die Berge, lebt dort einsam allein in einer Hütte ohne Vorkehrungen und Beistand von Menschen. Sie verhungert fast, verliert dadurch alles. Ihr Liebstes, ihre grosse Liebe, ihre Familie, das behütete Leben auf der Pfirsich-Farm. Aber ihr Leben fliesst weiter, dank zufälliger, glücklicher Umstände. Es ist holperig, voller Probleme und Hindernisse und wir begleiten Viktoria mit ihrem nie zu linderndem Schmerz über Jahrzehnte hinweg. Bis ihr Dasein eine weitere Überraschung und Wende und diese packende Geschichte ein befriedigendes Ende erfährt,,,,,
Meine Bewertung: FÜNF ***** Sterne für diese dramatisch und fesselnd erzählte Lebensgeschichte einer starken Frau.
Herzlichen Dank an die Autorin und den C.Bertelsmann Verlag für das gebundene Rezensionsexemplar mit dem schönen Cover.
Liebe Angela,
AntwortenLöschenden Roman mochte ich auch sehr, besonders die landschaftlichen Beschreibungen waren toll. Und Torrie fand ich auch sehr interessant als Figur. Aber für fünf Sterne hätte ich mir dann doch noch etwas mehr persönliche Gefühle und Einblicke gewünscht. Man konnte die Emotionen ahnen, aber war nicht direkt nah in der Gedankenwelt der Personen.
Immerhin werde ich mir diese Autorin merken und hoffe, sie schreibt bald weiter.
Liebe Grüße
Barbara
Liebe Angela,
AntwortenLöschenmich hat dieser Roman auch verzaubert, vor allem durch die Landschaftsbeschreibungen, in denen man sich wirklcih wie vor Ort gefühlt hat.
Die Figuren wurden zwar vor große Probleme gestellt und haben ihr Bestes gegeben, aber ich kam ihnen persönlich nie richtig nahe. Mehr ins Innere ihrer Gedanken hätte ich gerne beblickt. Dadurch wirkten sie auf mich etwas unnahbar.
Liebe Grüße
Barbara
Lieben Dank für Deine beiden Kommentare. Ich konnte einen sehr guten Zugang in die Gedankenwelt der Protagonisten finden. Aber ich finde es interessant dass DU es etwas anders empfunden hast. Das ist ja auch das Faszinierende am Lesen. Jeder Mensch entwickelt beim Lesen ein eigenes Kopfkino !
LöschenAuf Grund Deiner schönen Rezension habe ich mir nun auch das Lesen von *Tochter der Marschlande* vorgenommen. Danke :-) !
GLG Angela