Dienstag, 29. September 2020

*Die Welt auf dem Teller* von Doris Dörrie, erschienen im Diogenes Verlag

 

*Werbung, unbezahlt*

Hardcover Leinen

208 Seiten 

erschienen am 26. August 2020 

INHALT/KLAPPENTEXT: Knusprige Brotkrusten, Eier von glücklichen Hühnern, familiäres Miteinander bei spanischer Paella, Innehalten bei grünem Tee mit japanischen Reisbällchen und Kindheitserinnerungen an Melonen-Momente – wenn Doris Dörrie über das Essen schreibt, liest sich das, als umarme sie die Welt. Essen und Kochen sind für sie Inbegriff von Lebensfreude und Genuss, Grund zur Dankbarkeit und Eigenverantwortung und ein Weg zum besseren Verständnis unserer selbst und der Welt, die uns umgibt.


Doris Dörrie, geboren in Hannover, studierte Theater und Schauspiel in Kalifornien und in New York, entschloss sich dann aber, lieber Regie zu führen. Parallel zu ihrer Filmarbeit (zuletzt der Spielfilm ›Kirschblüten und Dämonen‹) veröffentlicht sie Kurzgeschichten, Romane und Kinderbücher. Sie unterrichtet an der Filmhochschule München ›creative writing‹ und gibt immer wieder Schreibworkshops. Sie lebt in München.

Meine Meinung: Nachdem ich die Autorin Doris Dörrie live erlebt habe zu ihrem Buch *Leben, Schreiben, Atmen* , bin ich ein grosser Fan von ihr und habe freudig auf das neue Buch gewartet. Als es dann vor mir lag, bestach es sofort durch das hübsche und ausdrucksstarke Cover in *Grün* mit der Abbildung einer Erbsen Schote. Die wunderbaren Illustrationen vom Künstler Zenji Funabashi begleiten den Leser farblich und inhaltlich passend zu den Themen Lebensmittel/Früchte/Obst/Gemüse  im Buch kontinuierlich weiter. 

Auf zweihundert Seiten fabuliert die Autorin über viele Themen, die das Essen, unsere Koch- und Lebensgewohnheiten, die ihrer Meinung nach  eng miteinander verknüpft sind. Der Schreibstil ist charmant, unterhaltsam und erklärt bestimmte Zusammenhänge zwischen Lebensmittel und deren Produktion und unseren Konsumgewohnheiten einfach, offen mit einer in meinen Augen teilweise berechtigten Kritik. Dieses Buch liest sich so amüsant und informativ, als ob man mit Freunden nach dem Essen entspannt plaudern würde.  In vielen Kapiteln, die selten länger als zwei bis drei Seiten umfassen, stellen die klaren Überschriften sofort einen intensiven Übergang zum behandelten Thema her. 

Eine kleine Auswahl der vielen Überschriften stelle ich hier vor: Grüner Tee und Onigiri, Apfelsinen und Orangen, Tofu ist Tofu, Ein Hermann fürs Leben,  Die Magie der Petersilie, Die Kernaufgabe, Der Teig knetet dich! 

Lebensfreude , Genussfähigkeit, Dankbarkeit und Achtsamkeit gegenüber unseren Lebens-Mitteln und der  persönlichen Anwesenheit in unserer bunten,  globalen Welt und Gesellschaft sprechen aus jeder Zeile dieses kleinen Büchleins, welches man jederzeit  als Mitbringsel zu einer gemütlichen Esseneinladung unter Freunden verschenken kann.  Kindheits - und Familienerinnerungen aus den sechziger Jahren, über Essen, Kochen, Zeit- und Gesellschaftsströmungen, streut sie locker in ihre Texte. Ich konnte beim Lesen oft innerlich zustimmend nicken und fühlte mich zurückversetzt in meine eigenen Erinnerungen. Da ist zum Beispiel der *Schulfunk*, den man streng im Bett liegend in Krankheitstagen  immer hören durfte.  Sozusagen ein Podcast im Radio der sechziger Jahre. 

Meine Bewertung: FÜNF ***** STERNE für dieses wundervolle Büchlein !

Herzlichen Dank an die Autorin und den Diogenes Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars! 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Danke , dass DU hier bist !
Mit dem Absenden des Kommentars erklärst du dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten durch diese Website einverstanden.