Verlagsinfo
Klappentext / Inhalt:
Violette Toussaint ist Friedhofswärterin in einem kleinen Ort in Burgund. Dort lebt und arbeitet sie, kümmert sich liebevoll um die Gräber und die Trauernden, die auf unterschiedliche Arten mit ihrem jeweiligen Verlust zu kämpfen haben.
Bis Julien auf ihren Friedhof kommt und ein ungewöhnliches Anliegen vorbringt: Seine Mutter ist gestorben und möchte neben einem Mann beerdigt werden, den Julien nicht kennt …
Juliens Geschichte weckt Violettes Interesse, und bald verbringen sie immer mehr Zeit miteinander, während das Tagebuch von Juliens Mutter eine anrührende Liebesgeschichte preisgibt. Violette jedoch trauert selbst um einen geliebten Menschen und hat Angst, Julien ihr Herz zu öffnen. Schafft sie es, noch einmal neu anzufangen?
Valérie Perrin ist Fotografin und Drehbuchautorin. Sie lebt und arbeitet mit Regisseur Claude Lelouch. Ihr Debütroman »Die Dame mit dem blauen Koffer« hat in Frankreich zahlreiche Preise gewonnen. »Unter den hundertjährigen Linden« ist ihr zweiter Roman.
Meine Meinung:
Ein ungewöhnliches und bezauberndes Buch, eine traurige Geschichte, eine ungewöhnliche Thematik von einer jungen, neuen Autorin beschrieben. Auch der Titel hat mir nun nach Beenden des Buches zugesagt, welcher mir zu Beginn der Geschichte nicht treffend erschien. Violette Toussaint liebt bunte Blumen, das Vertiefen in den Geruch von Erde und deren Konsistenz beim Gärtnern. Das lange Verweilen in dieser befriedigenden Tätigkeit. Sie mag auch bunte, farbenfrohe Kleider, die sie immer auf dem Friedhof unter einer dunklen Oberbekleidung verbirgt. Sie liebt ihre Tiere, ihre helle, freundliche und farbenfrohe Wohnung. Die junge Autorin öffnet den Charakter, die Lebensgeschichte und die Beschreibung der Friedhofswärterin Violette Toussaint ganz allmählich und behutsam in einer bildhaften, gefühlvollen und ungewöhnlichen Schreibweise.
Zitat Seite 259: " Stephanie dachte, ich hätte Sehnsucht nach meiner Tochter, aber ich hatte Sehnsucht nach einem neuen Leben nach meiner Tochter. Sehnsucht nach einem neuen Leben. Mein altes war erloschen, der Vulkanschlot tot. Aber ich konnte Verzweigungen spüren, Nebenstraßen, die sich in meinem Inneren auftaten. Ich fühlte die Saat sprießen. Auch wenn meine verbrannte Erde, verglichen mit dem Friedhofsgarten, unfruchtbar war, steinig. Aber ein Grashalm kann überall wachsen, sogar auf Asphalt. Ein klitzekleiner Riß genügt, damit sich das Leben seinen Weg auch an den unmöglichsten Orten bahnt. Ein bisschen Regen, ein bisschen Sonne, und schon bilden sich Wurzeln. Keiner weiß, wie. "
Hallo liebe Angela,
AntwortenLöschendu hattest mich ja schon mit der Inhaltsangabe :o) Ich muss sagen, dass ich bei dem Beruf der Protagonistin auch ein wenig überrascht war. Das ist mal was anderes. Aber auch die Frage, warum Juliens Mutter neben einem fremden Mann begraben werden will und welche Rolle dieser Mann in dem Leben der Mutter gespielt hat, schürt die Neugierde. Überhaupt scheint die Protagonistin auch eine sehr interessante Figur zu sein. Eine sehr schöne Buchvorstellung <3 Ich freue mich, dass du so schöne Lesestunden mit dem Buch hattest.
Ganz liebe Grüße
Tanja
Hallo Tanja, fein, dass Du hergefunden hast und dass dieses ungewöhnliche Thema Dein Interesse geweckt hat. Vielen Dank für Deine Zeilen. Ich war sehr überrascht von der berührenden Darstellung der Violette. Sie wuchs mir von Seite zu Seite immer mehr ans Herz.
LöschenIch freue mich, dass die Kommentarfunktion wieder funktioniert. Das war doch eine sehr nervige Sache....
GLG Angela