Info zum Buch und Verlag
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Erschienen: 11.03.2019
Gebunden, 255 Seiten
ISBN: 978-3-458-17800-2
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Die Autorin: Jocelyne Saucier, geboren 1948 in der Provinz New Brunswick, lebt heute in einem abgeschiedenen Zehn-Seelen-Ort im nördlichen Québec. Sie arbeitete lange als Journalistin, bevor sie mit dem literarischen Schreiben begann. Ihr vierter Roman Ein Leben mehr, der 2015 bei Insel erschien, war ein Bestseller und wird derzeit verfilmt.
Inhalt / Klappentext: Die Cardinals sind keine gewöhnliche Familie. Sie haben den Schneid und die Wildheit von Helden, sie haben Angst vor nichts und niemandem. Und sie sind ganze dreiundzwanzig. Als der Vater in der stillgelegten Mine eines kanadischen Dorfes Zink entdeckt, rechnet der Clan fest mit einem Anteil am Gewinn – und dem Ende eines kargen Daseins. Aber beides wird den Cardinals verwehrt, und so schmieden sie einen explosiven Plan, der, wenn schon nicht die Mine, so wenigstens die Ehre der Familie retten soll. Doch der Befreiungsschlag scheitert und zwingt die Geschwister zu einem Pakt des Schweigens, der zu einer Zerreißprobe für die ganze Familie wird.
Rezension
Meine Meinung: Zwei Menschen gründen eine Familie und die Mutter versorgt nun jeden Tag 23 Menschen aus ihrer kleinen Küche, mit wenigen finanziellen Möglichkeiten, sorgt sich - kümmert sich - liebt ihre Kinder - und sie lieben ihre stille Mutter, die all ihre Ängste, Sorgen, Nöte und auch Freuden kennt. Unglaublich, aber doch absolut faszinierend. Die Mutter kümmert sich mit ihrer Leidenschaft für das Kochen fast nur um das leibliche Wohl in ihrer kleinen Küche, nimmt sich aber nachts die Zeit bei jedem Kind am Bett nach dem Rechten zu schauen und zu reden. Der Vater, ein leidenschaftlicher Erzsucher verschwindet meist im Keller und geht seinen Forschungen nach. Dynamit, zum Sprengen des wertvollen Erzes benötigt, spielt eine ganz besondere Rolle in den Beziehungen des Vaters zu seinen Kindern. Er bringt ihnen spielend den Umgang damit bei und die Kinder terrorisieren teilweise ihre Nachbarschaft mit ihren Experimenten.
Dieses Buch, spielend in Kanada, in einem kleinen Ort namens Norco, gelegen an einer stillgelegten Erzmine hat mich derartig beeindruckt, dass ich es in zwei Tagen durchlesen konnte. Ich habe zwar einige Seiten gebraucht um mich in den faszinierenden und eigenwilligen Erzählstil der Autorin einzulesen, aber dann empfand ich ihre Schreibweise ganz besonders prägnant, interessant und flüssig. Sechs Kinder erzählen, man erfährt ihre Spitz- und Taufnamen, kann das sehr schnell miteinander verbinden. Sie berichten in den Kapiteln von ihren Erfahrungen und Empfindungen aus ihrer wilden unbeaufsichtigten Kindheit. So entsteht ein kompliziertes Puzzle der Gefühle und Geschehnisse aus derFamilie. Durch die eindringlichen kurzen Sätze und Schilderungen entstand trotz der vielen Personen in meinem Inneren das bunte Bild eines ungewöhnlichen Familienlebens, geprägt durch die vollkommene Freiheit der Kinder. Sie erziehen sich gegenseitig, die Grossen kümmern sich um die Kleinen - oder auch nicht. Manchmal hat mich das Buch vom Inhalt ein wenig an *Herr der Fliegen* von William Golding erinnert. Die Kinder waren meist auf sich gestellt. Die älteste Tochter bekommt schon mit sechs Jahren das erste Geschwisterchen von der Mutter zur Betreuung in den Arm gelegt und so ging es mit jedem Baby weiter. Eine absolute, fast diktatorische Familienhierarchie entstand, nach Alter gestaffelt und dem jeweiligen Kind mit seinen Stärken und Schwächen angepasst. Ein erwachsenes Kind , eins nach dem anderen zieht in die Welt, aber sie treffen sich wieder während einer Ehrung des Vaters - ein Familiengeheimnis um ein besonders anderes Kind der einundzwanzig kommt endlich offen zur Sprache....
Meine Bewertung: Fünf ***** Sterne für dieses interessante und ungewöhnliche Buch.
Mein Dank gilt der Autorin und dem Insel Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplar!
Liebe Angela,
AntwortenLöschentoll, dass auch dich dieses Buch einnehmen konnte! Ich staunte damals nicht schlecht, als ich vom Alltag all der Geschwister gelesen hatte. Bei so vielen Kindern kann man natürlich keinem gerecht werden. Da haben es die stärkeren Charaktere leichter, da sie sich behaupten können und somit für sich ein einfacheres Leben schaffen. Tauschen hätte ich mit keinem wollen.
Große Traurigkeit fühle ich immer, wenn ich an die Mutter denke. Mutter ist Mutter und hat ganz andere Antennen für ihre Schützlinge, auch wenn sie nicht jederzeit für alle da sein kann, konnte. Am meisten tat mir nämlich die Mutter leid.
Bin schon sehr auf das nächste Buch der Autorin gespannt! Kennst du eigentlich "Ein Leben mehr"? Das hat mir noch besser gefallen! Falls du das Buch noch nicht gelesen hast, solltest du das unbedingt noch nachholen. Es gehört zu meinen liebsten Herzensbüchern!
GlG, monerl
Hallo Monerl, , jaa die arme Mutter habe ich auch bedauert! Sie hat sich wohl auch aus Selbstschutz in die Küche und ihr kleines Zimmer zurückgezogen. Es gibt ja tatsächlich Familien mit so vielen Kindern. Das ist ja keine Fiktion. *Ein Leben mehr* wartet noch auf mich,,,mein Mann hatte es letztes Jahr schon mitgebracht,,,,
LöschenGLG Angela
Huhu Angela,
AntwortenLöschenach wie schön, dass dir die Geschichte so gut gefallen hat. Ich habe das Buch auch hier und möchte es auch noch in diesem Monat lesen. Da freue ich mich schon eine Weile drauf und neugierig bin ich auch;-)
Liebe Grüße, Petra von Papier und Tintenwelten
Jaa,,, es ist vom Thema mit den 21 Kindern schon sehr besonders, der Schreibstil gut zu lesen. Ich wünsch Dir feine Stunden mit dem Buch und bin auf Deine Rezension gespannt....
LöschenLG Angela